Heucheln Psychotherapeuten Sympathie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Harmonia
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Heucheln Psychotherapeuten Sympathie?

Beitrag Do., 22.06.2017, 20:38

Liebe Foris,
Weiß jemand, wie die Therapieausbildung so aussieht? Was genau sind die Inhalte? Müssen Psychotherapeuten so tun, als würden sie jemanden mögen, obwohl sie jemanden vielleicht gar nicht leiden können? Sind es Schauspieler, Manipulateure etc. Mich beschäftigt diese Frage ganz ernsthaft.

Danke vorab
Harmonia
Herzliche Grüße
Harmonia

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isabe
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Beitrag Do., 22.06.2017, 20:42

Ist dein eigentliches Thema nicht: "Ich hab Angst, dass mein Therapeut nur so tut, als würde er mich mögen"?

Wenn wir die Frage so lassen, wie du sie formuliert hast, geht es in diesem Thread seitenlang über Therapeutenausbildung und darüber, dass ggf. andere Patienten etwas Ähnliches schreiben, von wegen: "Die fühlen ja gar nicht mit".

Wenn wir das Anliegen umformulieren, kann es um deine Befürchtung und dich selbst gehen. Meinst du nicht, dass dir das viel mehr bringt?

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candle.
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Beitrag Do., 22.06.2017, 20:43

Hallo Harmonia!

Wieso sollten Psychotherapeuten das tun?

LG candle
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isabe
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Beitrag Do., 22.06.2017, 20:46

Um auf die Frage zu antworten: Nein, man lernt nicht zu heucheln, weil Heucheln das Gegenteil von Therapie wäre. Aber ja, man sollte so viel Taktgefühl mitbringen, dass man dem Patienten, wenn man sich über ihn ärgert, nichts Destruktives oder Beleidigendes sagt, sondern stattdessen negative Gefühle dem Patienten gegenüber zu verstehen. Diese Gefühle kommen vor, ja. Beziehungen können sich ändern; mal ist man einander näher und dann wieder distanzierter.

Grundsätzliches Desinteresse wird nicht vorkommen, da man so nicht arbeiten könnte.

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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:17

@isabe: nein an meiner Frage muss nicht herum geschraubt werden. Ist völlig in Ordnung so, aber danke.

Ich mache mir deshalb Gedanken dazu, da ich Psychologen und Psychotherapeuten auch privat mehr oder weniger kenne bzw. kennen gelernt habe. Und da bin ich mir nicht ganz sicher, ob sie wirklich Menschen generell mögen bzw. sich für etwas Besseres halten, und denken, dass Klienten es selbst Schuld sind, wenn sie ein psychisches Leiden haben. Es fällt mir auch auf, wenn ich Literatur hierzu lese oder auch wenn man sich mit den Therapiemethoden beschäftigt.
Herzliche Grüße
Harmonia


isabe
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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:22

Das Wort "generell" kann ja eigentlich nicht passen, denn es ist doch unwahrscheinlich, dass eine bestimmte Eigenschaft auf alle Vertreter einer Berufsgruppe zutrifft.

Du kannst davon ausgehen, dass es alle möglichen Eigenschaften unter Therapeuten gibt: hilfsbereit, egoistisch, selbstverliebt, sadistisch, zwanghaft, anhänglich, einfühlsam und so weiter. Und so sind sie auch manchmal mehr und manchmal weniger genervt von den Geschichten der Patienten.

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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:26

Das generell leitet sich ja aus den Beobachtungen ab, die ich gemacht habe als mögliche These.
Herzliche Grüße
Harmonia

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candle.
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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:29

Harmonia hat geschrieben: Do., 22.06.2017, 21:26 Das generell leitet sich ja aus den Beobachtungen ab, die ich gemacht habe als mögliche These.
Naja, aber alle kennst du nicht und wieso sollten gerade die, die du auch privat kennst nur "so" sein? Es sind ganz normale Menschen mit ihren unterschiedlichen Macken. Vielleicht wollen deine Privatkontakte auch einfach nicht nur auf ihren Job reduziert werden?

candle
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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:38

Also es sind ja keine Freunde oder so, es ist auch, was ich dann so zufällig mitbekomme. Das Psychologie Studium ist ja auch extrem leistungsorientiert. Mir kommt es so vor, dass Menschen dadurch ihre Menschlichkeit abhanden kommt. Es gibt ja evtl. auch arbeitende Therapeuten, die nicht klassisch an der Uni studiert haben, sondern beispielsweise als Heilpraktiker arbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass diese humaner sind.
Herzliche Grüße
Harmonia

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candle.
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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:42

Harmonia hat geschrieben: Do., 22.06.2017, 21:38 Mir kommt es so vor, dass Menschen dadurch ihre Menschlichkeit abhanden kommt.
Da kann ich dir sagen, dass dem nicht so ist, aber was kann man da gegen dein Gefühl raten?

Vielleicht hast du es ja auch etwas konkreter. So schleichen wir alle nur um einen heißen Brei herum.

candle
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isabe
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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:48

Also, du kennst einige Psychotherapeuten privat, bist aber nicht mit ihnen befreundet. Und die findest du alle irgendwie unmenschlich und heuchlerisch. Und nun vermutest du, dass das auf den Großteil aller Therapeuten zutrifft, und du nimmst an, dass das Studium der Psychologie leistungsorientiert ist und dass diese Leute deshalb unmenschlich werden? Und du nimmst an, dass Menschen, die nicht so etwas vermeintlich Leistungsorientiertes studieren, menschlicher seien?

Über die Therapeuten in deinem Umfeld wird hier ja niemand was sagen können, aber die Frage wäre z.B., woher du genau weißt, wie ein Psychologiestudium abläuft und worin es sich von anderen Studiengängen unterscheidet. Und dann ist ja klar, dass ein Psychologiestudium nicht dasselbe ist wie eine Therapeutenausbildung.

Mit anderen Worten: Du vermischst hier recht viel, und ich habe den Eindruck, dass es dir eigentlich doch um was anderes geht; ansonsten könntest du doch einfach den Kontakt zu deinen Bekannten reduzieren oder abbrechen und müsstest dir über Therapeuten gar keine Gedanken machen?

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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:52

Wenn eure Erfahrungen anders sind, dann ist das auf jeden Fall schon mal relativierend. Beispielsweise habe ich Mal mitbekommen, dass eine PT über ihre Klienten lästert. Ich selbst wurde Mal von einer PT gemobbt- heute kenne ich die Hintergründe, damals hab ich es nicht gecheckt. Diese PT hat auch kein Problem damit ihre Vita zu manipulieren bei XING. Ihr Mann ist extrem selbstverliebt. Im Freundeskreis gab es so etwas wie eine Rangordnung, was unter Freunden überhaupt nichts verloren hat meiner Ansicht nach. Ein PT war immer sehr freundlich zu mir. Irgendwann hatte ich die Therapieanträge bei ihm erfragt, die er nur ungern heraus gerückt hatte. Als ich sie gelesen habe, war ich etwas baff, da er mich aus meiner Sicht sehr negativ beschrieben hatte, was ich aus einem Klinikbericht zum Beispiel gar nicht so kannte. Also es gab eine Diskrepanz zwischen seinem Verhalten und seinem Bericht. Überlege noch, was mir noch so einfällt....
Herzliche Grüße
Harmonia

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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:55

@ Isabel: deine Interpretation. Ich habe gerade das Gefühl, dass du hier ziemlich unsachlich antwortest, sorry.
Herzliche Grüße
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candle.
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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:57

Ist das denn in Kliniken passiert? In Praxen, die nur ein Therapeut betreibt, kann man ja kein Lästern beobachten.

Und bei Xing frisieren sehrrrrr viele Leute ihre Profile. Aber was kümmert dich das überhaupt?

candle
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isabe
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Beitrag Do., 22.06.2017, 21:58

Also, deine Wahrnehmung wird schon stimmen; ich kann das von meinem Umfeld bestätigen, allerdings betrifft das Mediziner, die schlecht reden über Hypochonder, z.B.

Ich würde es halt anders formulieren: Therapeuten sind keine besseren Menschen als andere; sie können aber ihre besseren Seiten in ihrem Beruf zur Geltung bringen...

Ich würde nicht sagen, dass ich unsachlich antworte; ich möchte lediglich wissen, worum es wirklich geht - denn wie gesagt: Wenn es dich nicht irgendwie beträfe, würdest du nicht fragen. Du fragst ja nicht nach den "Menschen", sondern nach den "Therapeuten". Oder sagen wir mal so: Ich finde deine Beschreibungen irgendwie oberflächlich, aber vielleicht hat es ja einen Grund und dich bedrückt was; deshalb habe ich geantwortet. Immerhin geht es hier um einen Austausch über Therapie.
Zuletzt geändert von isabe am Do., 22.06.2017, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.

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