Ist meine Freundin Narzisstin?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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blackened
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Ist meine Freundin Narzisstin?

Beitrag Mo., 14.08.2017, 18:04

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und hätte eine Frage, die mir Nachts den Schlaf raubt. Seit annähernd 10 Jahren bin bzw. war ich in einer Beziehung, die mit Manipulation begonnen hat: als ich zu "feige" war mich zu binden hat meine Freundin bewusst (wie sie vor wenigen Wochen zugegeben hat) mit einem anderen Mann geschlafen, um bei mir eine "reaktion zu bewirken" und dies sei laut ihr "normales Verhalten einer Frau" gewesen. Diese Phase zwischen ihr und mir war sehr harmonisch und wir haben uns wirklich großartig verstanden. Es hat eben nur noch "der Stempel" in Richtung Beziehung gefehlt.

Die kurzfassung: meine Freundin hat seit einiger Zeit mindestens eine Affäre und mich belogen und versucht mir einzureden ich sei "krank", als ich sie damit konfrontiert habe. Ihre vorwürfe waren sehr eindeutig und sie hat mit Schweigen und dem Umdrehen von Worten in meinem Mund versucht mich um den Verstand zu bringen. Projektion? Gaslighting?
Nach dem Konfrontieren mit eindeutigen Beweisen hat sie mich komplett ignoriert und mir quasi eine Antwort verwehrt ... Sie war wie versteinert und hat mich angeschwiegen. Stonewalling?

Sie hat sozusagen ein Doppelleben geführt und mich immerzu ausgeschlossen, mich nicht mal ihren Kollegen vorgestellt. ER ist Kollege - vermutlich hat sie das getan um gefährliche Überschneidungen zu verhindern.

Man könnte meinen, sie hat mich zu Beginn irrsinnig idealisiert und Lovebombing betrieben ... Das gibt sie sogar zu. Ich dachte, meine Seelenverwandte kennengelernt zu haben und habe mir nach und nach eingeredet, sie sei die Richtige. Es hat mich gleichzeitig verwundert und verzaubert, dass jemand so viel mit mir gemeinsam hat und sich einfach so vieles gleicht ...
Das traurige: nun betreibt sie das Selbe mit diesem anderen Mann. Plötzlich hat sie andere Interessen und hört GÄNZLICH andere Musik. Fast wie ein anderer Mensch ...

Wir haben uns schon ausführlich darüber unterhalten und sie gibt widerwillig das Doppelleben zu, ist im Allgemeinen todtraurig und unglücklich - jedoch auch einsichtig und gibt sogar hinter vorgehaltener Hand zu, meine vermutungen in Richtung Persönlichkeitsstörung könnten Substanz haben. Jetzt fürchte ich, der Charme und Teufelskreis mit Idealisierung und Entwertung beginnt von Neuem - das schaffe ich jedoch einfach nicht. Ich fühle mich kraftlos, leer und einsam. Wie zerkaut und ausgespuckt. Wir sehen uns aktuell sehr selten und jedes Mal wenn wir uns sehen zeigt sie sich von ihrer besten Seite, ist irrsinnig charismatisch und einfach liebenswert.

Jetzt meine Frage: Was soll ich tun? Soll ich nach annähernd 10 Jahren Beziehung das Handtuch werfen und aufgeben? Mich distanzieren? Sie ist doch einsichtig... Gibt es Hoffnung? Sie wäre zu Therapie bereit, ich habe jedoch des Öfteren gelesen dass diese Krankheit ausgesprochen Therapieresistent ist. Und insgeheim fürchte ich, Komplementärnarzisst zu sein. Ich weiß einfach nicht weiter und fühle mich wie ein Schatten meiner selbst ...

Was meint Ihr? Gibt es Hoffnung?

blackened

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 18:43

du hast wohl zu viel Welt der Wunder gelesen, da stand der Kram mit Gaslighnting nämlich drin und der ist teils einfach Bild-Geschwafel, aber ein paar Wahrheiten stecken durchaus drin (ist bei mir eine Klozeitung...).

Vorallem solltest du dir klar machen: Lohnt sich die Beziehung, wieviel Kraft willst du reinsetzen, wo siehst du euch hin 10 Jahren, ist es die Mühe tatsächlich wert? Will man mit einem Menschen zusammen sein, der einen verkakeiert und nieder macht?
..:..

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blackened
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 19:02

Hallo Sinarellas,

danke für deine Antwort. Mag sein dass diese Begriffe in dieser Zeitschrift gedruckt wurden, ich lese jedoch weder Bild noch Welt der Wunder. Nicht, weil ich vorurteile hätte sondern weil ich ganz einfach nicht viel mit Printmedien zu tun habe.

Die Frage, ob die Beziehung lohnt ist jedoch etwas, was ich ununterbrochen hinterfrage. Und ich möchte nicht abwertend klingen - keinesfalls. Diese Beziehung habe ich als das Beste empfunden, was mir im letzten Jahrzehnt widerfahren ist. All diese Abgründe habe ich erst in den letzten Monaten in Erfahrung gebracht und weil mich all das so kalt erwischt hat bin ich eben auf das Thema Persönlichkeitsstörung gekommen, weil das alles einfach viel zu stark kontrastiert und verstört.

Als ich das mit der Affäre erfahren habe war das kein Schock sondern eher Erleichterung, weil das ganze Verhalten ihrerseits schon lange darauf hingedeutet hat - nur konnte ich es nicht deuten und hatte keinen "Beweis" für mein Bauchgefühl. Schlimm ist, dass ich mich in ihrer Nähe so eigenartig und gehemmt fühle ... Ich kann es nicht beschreiben, aber es fühlt sich befremdend an.

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candle.
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 19:53

blackened hat geschrieben: Mo., 14.08.2017, 18:04 Wir sehen uns aktuell sehr selten und jedes Mal wenn wir uns sehen zeigt sie sich von ihrer besten Seite, ist irrsinnig charismatisch und einfach liebenswert.
Was habt ihr denn nun für eine Beziehung geführt, wenn du sie selten siehst? In einer Wohngemeinschaft kann man sich ja schlecht aus dem Weg gehen.

Und ich denke, dass das auch nicht einfach ist, wenn sie Männer und Frauen liebt.

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blackened
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:03

@candle.:

Sie wollte eigentlich nie mit mir zusammenziehen - wir haben beide unsere eigenen Wohnungen, weil sie immer ihre "Freiheit" genießen wollte. Und das habe ich respektiert.
Das Krasse ist aber, dass sie sogar einem Freund geschrieben hat ich sei "plötzlich wieder so verliebt" und dass sie "deswegen das Gespräch suchen müsse" und damit hat es ursprünglich begonnen - weil ich diese Nachricht aus Unvorsichtigkeit ihrerseits gelesen habe.

Generell habe ich auch Nachrichten gelesen, in denen sie sich als Opfer dargestellt hat und gemeint hat, ich wäre ja so eifersüchtig und würde sie erdrücken - dass sie fremdgeht und bei einem anderen Mann regelmäßig übernachtet hat sie natürlich nicht erwähnt.
Mir gegenüber hat sie das Fremdgehen zugegeben und gemeint, sie schämt sich deswegen und kann nicht damit umgehen dass ich sie wohl deswegen hassen muss, aber ihrer Familie gegenüber stellt sie die Sache ganz anders dar und das verstört mich. Ihre Geschwister hassen mich ... Ich will nicht wissen, was sie denen erzählt hat.

Aber dass sie Männer und Frauen liebt ist nicht richtig - zumindest weiß ich nichts davon.

Im Allgemeinen dreht und wendet sie Dinge eben gerne so, wie sie es braucht - und genau das lässt mich vermuten, dass eine Persönlichkeitsstörung dahinter stecken könnte. Ich weiß dass das "schnüffeln" in ihren Nachrichten nicht korrekt war, aber weil sie sich mir gegenüber so lange so ungewohnt verhalten hat hatte ich einfach das Bedürfnis.

Und in all dem was sie andren schreibt und geschrieben hat sehe ich einfach so einen irrsinnigen Kontrast zu dem was sie mir gegenüber zeigt und sagt ... Sie sagt auch, das mit diesem Kollegen sei "ein anderes Leben" gewesen.
Als ich sie verstört angesehen habe und gemeint habe, das ist doch ein Doppelleben hat sie zu weinen begonnen ...

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candle.
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:27

blackened hat geschrieben: Mo., 14.08.2017, 20:03 Aber dass sie Männer und Frauen liebt ist nicht richtig - zumindest weiß ich nichts davon.
Ach so, irgendwie habe ich dich als weiblich registriert, mein Fehler.
- und genau das lässt mich vermuten, dass eine Persönlichkeitsstörung dahinter stecken könnte. Ich weiß dass das "schnüffeln" in ihren Nachrichten nicht korrekt war, aber weil sie sich mir gegenüber so lange so ungewohnt verhalten hat hatte ich einfach das Bedürfnis.
Persönlichkeitsstörung? Naja, das läßt sich so gar nicht beurteilen, da müßte sie sich dann einem Fachmann vorstellen. War oder ist sie denn in Behandlung?
Und mit dem Narzissmus- naja, du hast mit deiner Kontrolle ihrer Nachrichten auch eine narzisstische Ader in dir befriedigt. Da tut ihr euch quasi beide nichts irgendwie.
Als ich sie verstört angesehen habe und gemeint habe, das ist doch ein Doppelleben hat sie zu weinen begonnen ...
Ein Doppelleben ist ja auch nur möglich, wenn sie viel Zeit alleine hat bzw. ihr euch nicht seht. Das ist in einer Beziehung eigentlich schwer zu bewerkstelligen. Ich will das jetzt nicht sagen, dass es schief klingt, aber ich denke, dass man normalerweise weiß wo der Partner ist und man sich eben häufig sieht und auch das Vertrauen da ist.
Und insgeheim fürchte ich, Komplementärnarzisst zu sein.
Magst du mal erklären was das sein soll?

Wie gesagt, denke ich, dass ihr einfach zu wenig zusammen wart und sich da nicht wirklich Beziehung aufgebaut hat. Und gestört hat dich das ja offenbar auch nicht? Eure Beziehung würde ich eher eine Daueraffäre nennen.

candle
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blackened
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:42

@candle.:

Einerseits möchte ich dir für deine Antwort und die Zeit die du dir genommen hast danken, andererseits bin ich etwas verwirrt weil du ohne genaueres zu wissen diese Beziehung so in Frage stellst.

Wir sind seit 10 Jahren ein Paar und unsere Familien kennen einander. Es stand immer in Frage wann denn nun endlich die Heirat folgen wird ... Das ist keine "Affäre" und ich glaube eine "Beziehung" lässt sich auch ohne Weiteres nicht wirklich definieren - wir haben fast täglich einander gesehen und sie hat entweder bei mir geschalfen oder eben umgekehrt. Man muss doch nicht den Wohnraum teilen um ein Paar zu sein. Das Traurige ist eben nur, dass sie an den Tagen an denen wir uns nciht gesehen haben Besuch von ihm (dem Anderen ...) hatte oder eben Umgekehrt. Das ist das Doppelleben das ich erwähnt habe.

Und hier setzt der von mir vermutete Narzissmus ein ... Sie hat mir eigeredet, ich sei ja so eifersüchtig und krank weil ich sie "unter Druck setze" und "dinge hinterfrage" und hat mir damit ein irrsinnig schlechtes Gewissen gemacht, mich regelrecht an mir zweifeln lassen.

Aber sie hat zum Beispiel sogar an meinem Geburtstag (an dem sie "krank" war) diesen anderen Mann getroffen, war mit ihm aus und hat danach bei ihm übernachtet ... Und das sind keine Annahmen, sondern ich habe die Nachrichten gelesen die zu all dem geführt haben und habe sie anschließend damit konfrontiert. Und sie hat es schamerfüllt zugegeben.

Ob ich damit eine narzisstische Ader meinerseits erfüllt habe? Möglicherweise. Aber ich habe meines Erachtens nach fast 10 Jahren das Recht, zu erfahren was los ist. Vor allem dann, wenn sie mich seit 2 Jahren kaum berühren möchte ... Das ist ja das krasse: die ersten Jahre waren wir quasi ein Traumpaar und plötzlich will sie mich nicht mal mehr berühren und Sex ist auf einmal anstrengend, ja gar eine Qual für sie ...

Ich weiß das muss für Außenstehende verwirrend wirken - die sind seit fast zehn Jahren ein Paar und wohnen nicht mal zusammen - aber für mich war das gewissermaßen in Ordnung, weil wir beide eben viel Platz benötigen und das Zusammenziehen auch logistisch eine Herausforderung war.

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Mondin
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:42

Hallo blackened, das alles liest sich nicht wie eine NPS, sondern eine sehr klassische BPS (Borderline-Persönlichkeitsstörung) und zwar eine äußerst stark ausgeprägte. Wäre sie Narzisstin, dann wäre sie nicht therapiebereit, sondern würde Dir eher mitteilen, dass Du derjenige wärest, der in eine solche gehört. Aber dieses Idealisieren, den Partner erst auf eine Sockel stellen und ihm das perfekte Gegenüber anbieten und ihn dann gnadenlos fallenlassen; das ist Borderline, wie aus dem Lehrbuch.

Vielleicht magst Du Dich mal belesen:
Was wissen wir über den Anfang einer Beziehung mit einem Borderliner?

- Der Beginn einer Beziehung mit einem Borderliner ist ausgesprochen intensiv und emotional.
- Der Partner hat das Gefühl seinen Seelenverwandten gefunden zu haben.
- Der Partner fühlt sich angekommen zu sein und „die Liebe seines Lebens“ gefunden zu haben.
- Der Partner fühlt sich sehr glücklich, geliebt und angenommen.
- Der Partner fühlt sich symbiotisch verbunden mit dem Borderliner.
usw.
Quelle

Dass sie nun die gleiche Musik hört wie der Neue, ist nichts weiter als der Idealisierungspase geschuldet: KLICK!

So wie sich Deine Beschreibungen lesen, denke ich, Du bist sozusagen "abgefrühstückt". Tut mir leid für Dich. Du kannst Dich natürlich auf die Warmhalteplatte begeben und darauf warten, wann sie Dich wieder brauchen kann. Die Frage ist, willst Du das? Und glaubst Du an ernsthafte Therapieabsichten? Dass es überhaupt so lange gut ging mit Euch, ist vermutlich der beibehaltenen Distanz zu verdanken.

(Lass in Deinem eigenen Interesse besser dieses Verenglischen - Lovebombing, Stonewalling etc. - das liest sich albern und wird der Situation wohl kaum gerecht.)

Grüßerle!
Mondin
Zuletzt geändert von Mondin am Mo., 14.08.2017, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.

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blackened
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:48

@Mondin:

Danke auch dir für deine Antwort!

Natürlich möchte ich mich für dieses Denglisch oder was auch immer entschuldigen - ich weiß, dass solche "Fachbegriffe" gewissermaßen lächerlich sind und in einem Forum wie diesem belächelt werden (können), aber ich dachte es ist vielleicht einfacher etwas "beim Namen zu nennen" als im blinden zu tappen und bloße empfindungen meinerseits zu beschreiben. Immerhinn kann mach einer vielleicht etwas damit anfangen ...

An BPS habe ich auch schon gedacht, aber es ist einfach so schwer zu definieren. Immerhin sind es fast zehn Jahre, und erst jetzt kommen all diese Züge durch. Kann es tatsächlich sein, dass man etwas wie DAS so lange verbirgt oder bin ich einfach so blind?

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Mondin
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:51

Ich denke, dass es nur so lange funktioniert hat, weil genug Distanz da war, so dass sie nebenher ihr Zweitleben führen konnte. Ich kann und will von hier aus keine Diagnose stellen, das kann nur ein Fachmann vor Ort und der müsste sie genau begutachten, so sie das zuließe. Aber im Grunde ist es auch egal was mit ihr los ist. Die Frage ist doch - willst Du das weiter mitmachen?

....

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Sehr
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:54

Muss ja nicht jeder gestört sein.

Vielleicht hat sie sich einfach entliebt, in den anderen verliebt und ist halt n Ars+hloch. (?)
[wegzudenken, mehr nicht]

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Sehr
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 20:56

Und ich glaube auch nicht dass sie dies hätte 10Jahre 'verstecken' können. Borderline oder sonstwas.
[wegzudenken, mehr nicht]

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flowing
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 21:00

Nein, du hast nicht das Recht in ihren Nachrichten zu schnüffeln.
Du hast aber das Recht zu sagen - mir gefällt etwas mit der Beziehung nicht mehr, ich habe das Gefühl, du verheimlichst mir was, ich bekomme das Gefühl in deinen Nachrichten schnüffeln zu wollen, ich fühle mich nicht wohl und distanziere mich - bis sich das möglicherweise klärt.

Genau so, wie du jetzt für dich gucken musst, was du brauchst und willst - egal, ob und was für eine Diagnose sie hat - weil die kann wirklich nur ein Therapeut oder Psychiater stellen, wo sie in Behandlung ist.

Was willst du, in Bezug auf die Beziehung, was brauchst du?
Was erwartest du von ihr?

Willst du, dass sie in Therapie geht? Willst du mit ihr in Paartherapie gehen?
Willst du dich für deinen Verdacht, dass mit dir auch was "nicht stimmt" - in eine eigene Behandlung begeben?
Wäre professionelle Hilfe, für dich eine Bedingung, um überhaupt zu überlegen, ob es noch gemeinsam geht?

Oder willst du es einfach laufen lassen?

Was brauchst du, um ihr irgendwann vertrauen zu können? Kannst du dir das nach diesen Vertrauensbrüchen überhaupt vorstellen?

Ist sie eigentlich immer noch mit dem anderen Mann in einer Affäre?
Möchtest du so weiter eine Beziehung leben? Möchtest du eine Beziehung leben, in der es die nächsten 5 Jahre so weiter geht, ohne zu wissen, ob es sich jemals ändert? (Weil keiner kann in die Zukunft sehen).

Du kannst dich auch erstmal trennen oder die Beziehung auf Eis legen, bis ihr beide euch sortiert habt, ihr könnt euch zu Gesprächen ohne Beziehung treffen, um zu besprechen, wie ihr weitermachen wollte, was ihr braucht.

Mach dir einen "Schlachtplan" was brauchst du, was willst du? Wo sind deine Grenzen momentan? Ja, mach dir klar, was du in Bezug auf deine Partnerin und die Beziehung willst und vertrete das - jenseits von: ah, heute war sie doch so lieb und einsichtig - du weißt ja jetzt, dass es da auch eine andere Seite gibt, die geht ja nicht einfach weg.
Zuletzt geändert von flowing am Mo., 14.08.2017, 21:05, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 21:04

blackened hat geschrieben: Mo., 14.08.2017, 20:42 Man muss doch nicht den Wohnraum teilen um ein Paar zu sein.
Das meine ich auch nicht.
Das Traurige ist eben nur, dass sie an den Tagen an denen wir uns nciht gesehen haben Besuch von ihm (dem Anderen ...) hatte oder eben Umgekehrt. Das ist das Doppelleben das ich erwähnt habe.
OK, aber warum erlaubst du es denn weiterhin? Das wäre ja so, wenn du die Beziehung weiterführen möchtest.
Und hier setzt der von mir vermutete Narzissmus ein ... Sie hat mir eigeredet, ich sei ja so eifersüchtig und krank weil ich sie "unter Druck setze" und "dinge hinterfrage" und hat mir damit ein irrsinnig schlechtes Gewissen gemacht, mich regelrecht an mir zweifeln lassen.
Womit setzt du sie denn angeblich unter Druck?
Vor allem dann, wenn sie mich seit 2 Jahren kaum berühren möchte ... Das ist ja das krasse: die ersten Jahre waren wir quasi ein Traumpaar und plötzlich will sie mich nicht mal mehr berühren und Sex ist auf einmal anstrengend, ja gar eine Qual für sie ...
Das könnte auch sein, dass sie keine Lust mehr hat auf eine Beziehung mit dir, aber irgendwie keiner sich traut da näher hinzusehen. Ich finde das schon wirklich herabwürdigend, wenn du sie nicht anfassen darfst so ohne Erklärung. Warum läßt du das zu?
weil wir beide eben viel Platz benötigen und das Zusammenziehen auch logistisch eine Herausforderung war.
Logistisch ist das immer so. :lol: Wieviel Platz brauchst du denn? Nur mal aus Interesse.

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blackened
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Beitrag Mo., 14.08.2017, 21:27

@flowing:

ich weiß, dass ich dieses Recht nicht habe. Jedoch gesteht sie mittlerweile selbst ein, vor Scham unterzugehen. Die Art und weise wie ich all das erfahren habe ist zugegebenermaßen dumm, was jedoch zählt sind die Fakten - und die sind brisant und werden von ihr mittlerweile nicht mehr abgestritten. Sie sagt sogar mittlerweile, sie weiß dass sie mich unglücklich macht und kann es in meinen Augen erkennen, und will das nicht mehr. Sie betont, sie sagt das nicht um "endlich tun zu können was sie will" sondern weil sie will, dass ich glücklich sein kann und besseres verdiene, als dieses Schweben ...

Was ich will? Ich will glücklich sein. Und ich will wissen, ob ich mit ihr glücklich sein kann oder nicht.

Als ich ihr Paartherapie angeboten habe war sie skeptisch und meinte, sie müsse erst mal ihre eigenen Dämonen bekämpfen und diese hat sie sehr betont.
Sie streitet nicht mehr ab, dass mit ihr etwas nicht stimmt.

Ich habe in den letzten Monaten zwei Psychiater aufgesucht mit denen ich über diese Thematik gesprochen habe - vorrangig wegen meiner Depression in der Vergangenheit.

Beide haben unabhängig voneinander gemeint, mein Leid hätte keinen "wirklichen krankheitswert" und es gäbe keinen Bedarf, Medikamente zu verschreiben. Therapie wäre jedoch empfehlenswert, um all das zu verarbeiten und ich bin bereit dazu.

Dass sie diesen anderen Mann noch trifft, davon bin ich überzeugt. Davon dass sie das nicht zugeben würde ebenfalls.

Ich denke, es fällt ihr genauso schwer damit umzugehen wie mir. Ich kann ihr auch nicht verbieten, diesen Mann zu treffen. Immerhin besitze ich sie nicht - wenn sie mich liebt, steht sie jedoch zu mir. Wenn nicht, dann eben nicht - und eben DAS von ihr zu erfahren ist das schwierige. Sie ist einfach so verschlossen und unnahbar ...

@Candle:

Von erlauben und nicht erlauben ist kaum die Rede. Ich kann ihr nichts verbieten - wenn sie das will, dann will sie das.
Nur muss ich eben für mich langsam erkennen, was das bedeutet.

Ich setze sie mit diesem Wissen unter Druck - weil ich weiß, was sie getan hat.
Sie kann es nicht ertragen, dass ich ihre Kollegen oder ihre Familie damit konfrontieren könnte - davon habe ich aber nichts und das hatte ich nie vor. Sie empfindet das aber traurigerweise so und hat Angst. Die kann ich ihr jedoch nicht nehmen.

Warum ich zulasse, dass sie mir nicht erlaubt sie zu berühren? Weil ich sie respektiert habe und sie nicht als Objekt betrachte.
Sie hat diesen Verlust ihrer Libido mit Depression begründet und das respektiere ich gewissermaßen - aber im Zusammenhang mit diesem anderen Mann ist das ein zweischneidiges Schwert ...

Wieviel Platz ich brauche? Nebenbei erwähnt empfinde ich diese Frage ziemlich herablassend, aber es ist recht simpel: ich benötige nicht mehr Platz als der Durchschnittsmensch. Nur leben wir eben in einer Stadt, in der es nicht immer einfach ist als Paar ohne Kinder eine ideale Wohnung zu finden, und das hat wohl bisher als Ausrede gedient ...

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