Zocken!

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montagne
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Zocken!

Beitrag So., 23.09.2018, 09:59

Ich weiß garnicht, ob hier eine/r von euch noch zockt. Ist ja so ein Hobby, das richtig gut in der Schäm-Ecke steht. Zocken tun ja nur die andern. ;-) Aber ich traue mich mal. Vielleicht gibt es ja einen Austausch hier, über das Gaming an sich, über Technik, über bestimmte Games. Bin da offen. Vielleicht finden sich ja auch Mitspieler, wenn Lust und gleiches Spiel.

Ich hatte bis zur einiger Zeit nur wenig gezockt, wenn dann uralt Wirtschaftssimulationen und Städtebau.
Dann vor circa 2 Jahren kam leider :cool: das Erweckungserlebnis. :D Mein Mann sah sich Let’s Plays (tatsächlich aus beruflichen Gründen) auf youtube an. Und er sah Fallout 4. Genau das, genau wie es aussieht und wie die Story ist, ist so meine Rettungsphantasie und es sieht so aus, diese Mischung auf 60er Jahre (wie bei Oma im Wohnzimmer) und Zukunft und Apokalypse. Man selbst mittendrin als sole survivor, als Einzelgänger. Ja gut, wie im echten Leben, überlebt man da weniger gut als Einzelgänger und hat dann KI-Freunde und ganze befreundete Fraktionen.
Mein alter Rechner war eh Schrott, habe mir einen neuen gekauft, der Fallout 4 schafft. Habe das Game dann rauf und runter gespielt, alle möglichen Enden durchgespielt, Nebenmissionen ohne Ende, Siedlungen gebaut. Irgendwann wars aber durch.

Da hatte ich den Virus dann schon. Das nächste apokalyptische Spiel musste her, Division, apokalyptisches New York im Winter, genau mein Ding. Division ist ja nun ein reiner Taktik-Shooter. Ich beobachte mich selbst dabei, es ist/war auch ein Experiment. In Fallout, als ich auf die erste Kampf-Mission ging und da gings erstmal nur darum, comic-hafte, grüne Mutanten umzulegen, bin ich wieder umgedreht und dachte, nein ich kann das Feuer nicht als erstes eröffnen. Tötungshemmung. Dann dachte ich, na ja ich wills aber spielen. Das Intro empfand ich als so packend und emotional, ich wollte es. Die nächste Hürde war, nichtahnende KI-Menschen hinterrücks umzubringen.

Na ja dann kam wie gesagt Division in der Dark Zone. Spieler gegen Spieler, aber nicht sportlich in Teams, sondern man weiß nie: Tun die sich mit einem zusammen oder knallen die einen ab und rauben einem die Beute, die man trägt? Am Anfang hat das richtig mit meinem Körper was gemacht, das Herz raste, Hände schwitzen, Nervenkitzel. Auch später noch. Wobei ich das immer noch nicht mache, nicht schaffe und nicht will. Ich schieße auf Spieler, die auf mich schießen. Ich knalle aber niemanden von hinten ab und raube ihn aus, auch wenn ich die Chance dazu hätte. Gehört ja zum Spiel, jeder der die PvP-Bereiche betritt weiß das, gehört zu den Spielregeln. Aber ich kanns nicht.
Was ich zur Zeit zocke, Ghost Recon Wildland und Kingdom Come Deliverance, was so ein hyperrealistisches Rollenspielt ist.

Durch das Zocken ist dann auch mein Hobby der Jugendzeit, Rechner schrauben wieder aufgelebt. Das finde ich eine ganz nette Beschäftigung für trübe Herbst- und Winterwochenenden. Bin grad dabei mir einen neuen aufzubauen.

Ich werde mal sehen was ich als nächstes Zocke: Division 2 und/oder Fallout 76, beides Multiplayer. Wobei ich meine Zweifel habe ob ein Multiplayer ins Fallout-Franchise passt. Denke Fallout 5 wird erst wieder das Wahre.

Was mir auch aufgefallen ist: Ich zocke ja zur Ablenkung und Entspannung. Manche Titel, in denen man bedächtig spielen kann wie Kingdom Come und Fallout 4 sind auch meist entspannend, wenn auch spannend. Division hat auf eine komische Art Spaß gemacht, der Sammeltrieb nach Ausrüstung kam bei mir durch, obwohl ich sonst vom Sammeln nichts halte. Division ist aber auch stressig, weil es sehr schnell ist und irgendwo immer eine hohe Spannung da ist. Nicht von der Story her, die ich lahm, sondern vom Gameplay her. Das ist auch richtig Stress fürs Nervensystem.

Und dann denke ich mir auch, da muss ich doch kritisch werden: Früher hätte ich gesagt, quatsch, was hat Zocken mit Gewalt und Amoktaten im echten Leben zu tun? Aber ich glaube schon, wenn man nicht nachdenkt und nicht gefestigt ist, doch es baut Tötungshemmung ab. Und ich habe mich auch schon dabei erwischt, wie ich von der Arbeit kam und so frustriert und gestresst war, dass ich dachte, ich will jetzt ingame jemanden richtig auf die Fresse hauen, Faustkampf in Kingdom anzetteln oder mit ner Automatikwaffe in Division paar Ki-Gegner ummähren.
Was machen solche Games mit Jugendlichen, die in schwiegen Lebenslagen aufwachsen und die mehr Frustrationen erleben als Erfolgserlebnisse. Dann gibt’s ja noch Spiele, die sind teils sexistisch, rassistisch, gewaltverherrlichend, frauenfeindlich usw. wie GTA 5, ist auch erst ab 18, wird aber teils auch von Grundschülern gespielt.
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Eremit
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Beitrag So., 23.09.2018, 11:23

montagne hat geschrieben:Dann gibt’s ja noch Spiele, die sind teils sexistisch, rassistisch, gewaltverherrlichend, frauenfeindlich usw. wie GTA 5, ist auch erst ab 18, wird aber teils auch von Grundschülern gespielt.
Solange die Gewalt nur spielerisch umgesetzt wird, warum nicht? Du spielst ja auch männerfeindliche Spiele, aber Du erschießt deswegen keine Männer im RL …


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montagne
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Beitrag So., 23.09.2018, 11:31

Welche der genannten Spiele sind männerfeindlich?

Ja genau, ich tue es nicht. Und die allermeisten Gamer tun es nicht. Ich will auch weniger auf Amoktaten hinaus, die absolut tragisch sind, jedoch sehr selten.

Ich habe eher den Verdacht, dass durch solche Games die Hemmschwelle für "Alltagsgewalt" steigt: Schikanieren, Mobbing, verbale und körperliche Grobheit. Das Gefühl der Überlegenheit durch mehr "Durchschlagskraft" wird dann vom Game auf den Schulhof und den Nachmittag übernommen. Es tritt ein Lerneffekt durch das Game ein, den es so in dem Ausmaß vielleicht nicht gegeben hätte.
Anfällig sind dafür natürlich eher Kids in eh schon prekären Lebenslagen.
amor fati


Eremit
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Beitrag So., 23.09.2018, 12:02

montagne hat geschrieben:Welche der genannten Spiele sind männerfeindlich?
Äh, alle. Wie viele weibliche Figuren tötest Du denn in diesen Spielen und wie viele männliche? :lupe:

Aber wie bereits geschrieben: Wenn es nur um Spiel stattfindet, dann ist das schon in Ordnung. Jeder hat so seine Phantasien, manche krasser als andere, aber solange es bei der Phantasie bleibt bzw. Manifestation in Form von z.B. Spielen, warum nicht?
montagne hat geschrieben:Ich habe eher den Verdacht, dass durch solche Games die Hemmschwelle für "Alltagsgewalt" steigt
Hm, also ich verfolge mittlerweile seit Jahrzehnten die Forschung in diesem Bereich, bis heute gibt es keinen Hinweis darauf, dass gewalttätige Computerspiele gewalttätiges Verhalten im RL fördern. Eher scheint es so zu sein, dass gewalttätige Menschen eher zu gewalttätigen Spielen greifen. Ist so ein Henne-und-Ei-Ding.

Ich kenne auch diverse Versuche, z.B. Soldaten mit gewalttätigen Spielen anzuheizen. Damit hat unter anderem das US-Militär experimentiert, hat aber nicht funktioniert. Stattdessen ist man bei der Darstellung zu Verfremdung übergegangen: Gewalt gegenüber der Darstellung eines roten Würfels auszuüben fällt den meisten Menschen wesentlich leichter als gegenüber einem Objekt, das als menschliches Wesen erkennbar ist.

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montagne
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Beitrag So., 23.09.2018, 12:19

Na Moment mal. In Fallout 4 ist das Geschlechterverhältnis recht ausgeglichen, was Feind und Freund angeht.
Ansonsten ja durchaus interessant, welche Brille man/frau aufhat. In vielen Spielen sind die Gegner, wie die Spielfigur meist männlich. Nur wenige Spiele stellen überhaupt das Geschlecht der Figur zur Wahl. Warum das so ist, offensichtlich. Games richten sich überwiegend an Männer. Wobei ich denke, die "Dunkelziffer" zockender Frauen ist höher, zumindest was ich so in Division gesehen habe. Dennoch klar, sind Frauen da eine Minderheit, abgesehen von Spielen wie Die Sims.
Aus wirtschaftlicher Sicht verstehe ich die Studios da auch.

Dennoch empinde ich da die meisten Spiele als Frauen gegenüber diskriminierend. Ich bevorzuge definitiv Games, in denen ich als Frau spielen kann. Kindom war da eine Ausnahme, weils wirklich toll ist und als Frau auch wenig Sinn macht.
Es gibt die quasi geschlechtsneuralen Games, in denen man als Frau oder Mann gleichermaßen spielen kann.

Spezifisch weibliche Haupthelden, fällt mir kaum was ein, außer Tomb Raider, wobei das ja auch schon wieder....

Und dann gibt es eine sehr lange Reihe von Games, die offensichtlich sexistisch, chauvinistisch und frauenfeindlich sind, in denen Frauen nur Sexobjekte darstellen, erniedrigt werden, Anhängsel des männlichen Protagonisten sind.

Die Forschung sagt immer wieder das eine, ja. Aber wen erforscht sie? In vivo Kids aus prekären, sehr bildungsfernen Lebenslagen? Die sich in der 5., 6. Klasse (Höhere Klassen ebenso unangemessen) schon GTA 5 und dergleichen reinziehen? Ich glaubs nicht.

Ja eben, das Militär hat "Ziele" entmenschlicht, um das Töten zu üben. In vielen Games wird der menschliche Gegner aber entmenschlicht. Das kann aus meiner Sicht der erste Schritt in die falsche Richtung sein.
amor fati


Eremit
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Beitrag So., 23.09.2018, 13:02

montagne hat geschrieben:Na Moment mal. In Fallout 4 ist das Geschlechterverhältnis recht ausgeglichen, was Feind und Freund angeht.
Hm, wäre mir so noch nicht aufgefallen, aber ich habe es auch nicht gespielt, ich habe mir nur das eine oder andere Longplay angesehen, meistens waren die Gegner männlichen Geschlechts.

Aber es handelt sich ja auch nur um künstliche Feindlichkeit, Feindlichkeit gegenüber Codezeilen und Pixel. Insofern ist fraglich, ob man da überhaupt von echter Männer- oder Frauenfeindlichkeit sprechen kann – es handelt sich ja nicht einmal um Lebensformen, die man da über den Haufen schießt.
montagne hat geschrieben:Spezifisch weibliche Haupthelden, fällt mir kaum was ein, außer Tomb Raider, wobei das ja auch schon wieder....
No One Lives Forever habe ich damals gerne gezockt, auch Oni. Die AD&D-basierten Spiele haben auch meistens ermöglicht, weibliche Charaktäre zu spielen, auch Hauptcharaktäre. Um Tomb Raider habe ich immer einen Bogen gemacht, weil mir die Figur der Lara Croft dermaßen unsympathisch war mit ihrem Bissgurngesicht und ihrem im Grunde psychopathischen Verhalten. Ich habe den Hype um diese Spiele nie verstanden, aber das ist so ein Pamela-Anderson-Ding, ich glaube, viele Männer haben Lara Croft ganz einfach deswegen attraktiv gefunden, weil so viele andere Männer sie attraktiv gefunden haben.
montagne hat geschrieben:Und dann gibt es eine sehr lange Reihe von Games, die offensichtlich sexistisch, chauvinistisch und frauenfeindlich sind, in denen Frauen nur Sexobjekte darstellen, erniedrigt werden, Anhängsel des männlichen Protagonisten sind.
Na ja, die Liste der männerfeindlichen Spiele ist immer noch weit länger. Was da ganz selbstverständlich seit jeher an Greueltaten gezeigt wird, das geht auf keine Kuhhaut mehr, inklusive Vergewaltigung und Abtrennen der Genitalien (Outlast). Nach Spielen, in denen solche Dinge Frauen angetan werden, muss man in der Regel schon etwas länger suchen und sich nicht selten an den japanischen Markt wenden. Frauen als Ziele sind ja eher eine moderne Erscheinung.

Aber solange es nur virtuell ist, ist es eben nur virtuell.
montagne hat geschrieben:Die Forschung sagt immer wieder das eine, ja. Aber wen erforscht sie? In vivo Kids aus prekären, sehr bildungsfernen Lebenslagen?
Ja, auch. Die Studien, die ich bis jetzt gelesen habe, haben Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Bildungsschichten und Einkommensklassen berücksichtigt.

Ich kenne auch zwei Studien, die zum Ergebnis kommen, dass Computerspiele und überhaupt Computer sehr wohl aggressives Verhalten im RL fördern oder gar erzeugen können – wenn sie nicht funktionieren. Das kenne ich auch selbst, ich habe auch schon den einen oder anderen Rechner mit einem Hammer zerlegt, weil es mir irgendwann gereicht hat, dass, egal, was ich auch tue, das System einfach nicht stabil zu kriegen ist. Zum Glück ist das heute nicht mehr so wie damals in den 90ern, da hat sich enorm viel getan.
montagne hat geschrieben:Ja eben, das Militär hat "Ziele" entmenschlicht, um das Töten zu üben.
Nicht nur üben, Piloten (vor allem jene, die Drohnen steuern) sehen immer öfter auch im Einsatz nur noch einfache geometrische Formen als Ziele. Das erleichtert das Töten ungemein.

Interessant finde ich auch, dass das Benutzen von VR-Headsets das Töten von realistisch dargestellten Figuren in Spielen erschweren zu sein scheint, das dürfte Spielern etwas zu sehr unter die Haut gehen.
montagne hat geschrieben:In vielen Games wird der menschliche Gegner aber entmenschlicht. Das kann aus meiner Sicht der erste Schritt in die falsche Richtung sein.
Ja, aber nur bei Spielern mit bestimmten Anlagen, und die sind nicht die Regel, sondern die klare Ausnahme. Solche Menschen brauchen auch keine Spiele, Filme, Bücher, um irgendwann auszuticken.

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Kaonashi
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Beitrag So., 23.09.2018, 13:34

Eremit hat geschrieben: So., 23.09.2018, 13:02Na ja, die Liste der männerfeindlichen Spiele ist immer noch weit länger. Was da ganz selbstverständlich seit jeher an Greueltaten gezeigt wird, das geht auf keine Kuhhaut mehr, inklusive Vergewaltigung und Abtrennen der Genitalien (Outlast). Nach Spielen, in denen solche Dinge Frauen angetan werden, muss man in der Regel schon etwas länger suchen und sich nicht selten an den japanischen Markt wenden.
Das kann man so nicht sehen.
Traditionell führen eben Männer Kriege und sind Männer gewalttätig, nicht Frauen. Kein Wunder also, wenn in Spielen, wo es um Kämpfe geht, mehr Männer vorkommen. Es ist dann eher wieder frauenfeindlich, wenn neben 100 Männern, die kämpfen und einem Helden dann noch eine hübsche Frau vorkommt, die als "Preis" für den Mann dient. Ein Beispiel wäre "Prince of Persia", wobei mir das aber völlig egal ist, ist dennoch eins meiner Lieblingsspiele.

Darüber hinaus werden PC-Spiele in der Regel von Männern für Männer programmiert. Wie können sie dann ernsthaft männerfeindlich sein, wenn die Männer das selbst so wollen und machen? Sie hätten es ja leicht in der Hand, es zu ändern, oder?

Zum eigentlichen Thema:
meistens spiele ich einfache Spiele wie Rescue Team, die man so nebenher machen kann und nicht Stunden dafür braucht. Vor Jahren habe ich gern Die Siedler gespielt, aber ab Version 6 bin ich da ausgestiegen. Richtige Spiele mache ich fast gar nicht mehr, ich habe nicht den Nerv, mich stundenlang mit der Anleitung zu beschäftigen, um ins Spiel zu finden, und ich mag auch keine zu nervenaufreibenden und gewalttätigen Spiele. Prince of Persia ist das Gewalttätigste, was ich gespielt habe. Bei mir hat das aber keinerlei Hemmschwelle für irgendwas gesenkt, ich habe Zweifel, dass Spiele irgendeine derartige Auswirkung haben. Man kann doch gut unterscheiden, was Wirklichkeit und was ein Spiel ist.


shesmovedon
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Beitrag So., 23.09.2018, 14:22

Früher regelmäßig gezockt. Von Battlefield über Skyrim zu Dead Red Redemption oder Far Cry alles durch. An viele Titel erinnere ich mich schon gar nicht mehr.

Finde keine der Games männerfeindlich. Finde eher tragisch, dass es in Egoshootern nie weibliches Personal gibt, obwohl ich schon auf viele weibliche Player getroffen bin. Also alles eher ziemlich frauenfeindlich.


Eremit
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Beitrag So., 23.09.2018, 15:10

Kaonashi hat geschrieben:Das kann man so nicht sehen.
Irgendwie witzig, weil es ja gerade auch diesen Thread gibt von wegen, ob man "man" sagen/schreiben darf. :->
Kaonashi hat geschrieben:Traditionell führen eben Männer Kriege und sind Männer gewalttätig, nicht Frauen.
Dass Frauen nicht gewalttätig sind stimmt allerdings nicht. Es ist nur so, dass Männer aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit bessere Soldaten auf dem Schlachtfeld abgeben als Frauen, deswegen werden vor allem Männer auf das Schlachtfeld geschickt. Die Frauen braucht man eher daheim zum Kinderkriegen, damit neue Arbeitskräfte und Soldaten gezeugt werden können, ganz zu schweigen vom Herstellen der Munition. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir meine Großmütter davon erzählt haben, wie sie in den Fabriken Bomben gebaut haben. Sie waren zwar nicht auf dem Schlachtfeld, aber am Krieg haben sie damit genauso teilgenommen wie all die Soldaten.

Nicht vergessen werden sollte auch, dass Männer an Kriegen nur selten freiwillig teilnehmen, die werden ja zum Kriegsdienst meistens mit Gewalt eingezogen. Die meisten Männer haben auf Krieg genausowenig Bock wie die meisten Frauen. Kriegslüsternheit ist keine männliche Eigenschaft, genausowenig wie gewalttätiges Verhalten generell.
Kaonashi hat geschrieben:Kein Wunder also, wenn in Spielen, wo es um Kämpfe geht, mehr Männer vorkommen.
Na ja, es wirkt meistens lächerlich, wenn man in einem militärischen Ego-Shooter auf Soldatinnen schießt, vor allem dann, wenn das Spiel an historische Gegebenheiten angelehnt ist, ähnlich verhält es sich mit der Hautfarbe, das geht dann schon ein wenig in Richtung Geschichtsrevisionismus. Aber wenn alle Spieler das Spiel gleichermaßen durch den Kakao ziehen (Battlefield!), dann passt es ja wieder.
Kaonashi hat geschrieben:Ein Beispiel wäre "Prince of Persia", wobei mir das aber völlig egal ist, ist dennoch eins meiner Lieblingsspiele.
Bei welchem der Teile ist denn eine Frau der Preis für den Spielcharakter? Ich kenne mich bei diesen Spielen nicht aus, von den letzten vier habe ich auch nur Longplays gesehen, in keinem dieser Teile war eine Frau als Preis für den Spielcharakter bzw. Spieler vorgesehen, es handelte sich dabei höchstens um eine damsel in distress, was aber auch wieder etwas anderes ist. Soviel ich mitgekriegt habe, gibt es in diesen Spielen auch starke, autonome Frauenfiguren, auch auf der bösen Seite. Wie willen- und machtlose Gegenstände kommen die nicht gerade rüber …
Kaonashi hat geschrieben:Darüber hinaus werden PC-Spiele in der Regel von Männern für Männer programmiert. Wie können sie dann ernsthaft männerfeindlich sein, wenn die Männer das selbst so wollen und machen? Sie hätten es ja leicht in der Hand, es zu ändern, oder?
Es ist ja nur virtuelle Feindlichkeit. Das ist so wie bei "Shades of Grey", wurde ja auch von einer Frau für Frauen geschrieben. In der Fiktion funktionieren viele Dinge anders, man hat z.B. auch mal eher Sympathie für die Bösen oder ist gegen die Guten, worauf man im RL nie auch nur ansatzweise kommen würde (Zumindest, wenn man gesund ist) …

Davon abgesehen kann man sehr wohl auch einer Gruppe gegenüber feindlich eingestellt sein, zu der man selbst gehört. Oft genug gerade, weil man zu ihr gehört …


Eremit
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Beitrag So., 23.09.2018, 15:12

Kaonashi hat geschrieben:Vor Jahren habe ich gern Die Siedler gespielt, aber ab Version 6 bin ich da ausgestiegen.
Teil zwei habe ich bis zum Zusammenbruch gezockt, auch auf LAN-Parties, das waren noch Zeiten – aber alle anderen Teile hatten nicht mehr diesen Zauber und teilweise sehr nervige Features. Mir fehlen diese Wuselspiele von damals. Überhaupt gibt es kaum noch gute Aufbaustrategiespiele, die letzten Sim-Spiele waren ja auch eine Frechheit. Und auf die Neuauflage von SimTower werde ich auch vergebens warten können.
Kaonashi hat geschrieben:Richtige Spiele mache ich fast gar nicht mehr, ich habe nicht den Nerv, mich stundenlang mit der Anleitung zu beschäftigen, um ins Spiel zu finden (…)
Ist bei mir auch so. Ich habe keinen Bock, vorher erstmal ein Spiel wochen- oder monatelang studieren zu müssen, um nur die ersten fünf Minuten zu überleben (WoW!). Es muss intuitiv sein, man muss schnell reinfinden und die Prinzipien müssen klar erkennbar sein. Weil gerade in diesen Bereichen immer mehr Spiele nichts taugen spiele ich meistens nur noch Mini-Spiele, besonders das Genre Tower Defense hat es mir da angetan.

Die einzigen Ego-Shooter (oder eher Ego-Schleicher), die noch auf meiner Platte sind, sind die ersten beiden Thief- bzw. Dark-Project-Teile. Ich mag Spiele, die einen dafür belohnen, gewalttätigen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Planescape: Torment ist auch ein gutes Beispiel dafür, am mächtigsten wird bzw. am weitesten kommt man nicht durch das Töten des Gegners, sondern dadurch, dass man ihn überredet, überzeugt, einem freiwillig zu geben, was man will – weil es einfach vernünftiger ist und sich für alle am meisten lohnt, die Spannung wird dann weniger dadurch erzeugt, ob man einen stattfindenden Kampf überlebt, sondern mehr, ob man verhindern kann, dass ein Kampf ausbricht und dadurch einem wichtige Erkenntnisse und Erfahrungspunkte verloren gehen.

Online-Spiele spiele ich sowieso gar keine. Wenn man nicht gerade gegen einen vierzehnjährigen Koreaner antritt, der sich zum Ziel gemacht hat, in Zukunft von E-Sports zu leben, dann hat man es praktisch nur mit Cheatern zu tun. Ich kriege das ganz stark bei der Jugend mit, dass die die Online-Spiele eigentlich primär von Bots spielen lassen und eher Zuseher als Spieler sind. Irgendwie ist das vielleicht eine eigene Art von Spiel: Besorge/schreibe Dir die beste Bot-Software und die beste Anbindung mit dem niedrigsten Ping, und Du gewinnst. Das eigentliche Spiel ist dann ein anderes – aber das interessiert mich nicht.

Ich muss gestehen, ich habe nicht das geringste Mitleid damit, dass gegen Cheater immer öfter vorgegangen wird, wie es z.B. Epic macht. Da sollte hart durchgegriffen werden. Ich behaupte sogar: Cheaten erzeugt einen weit größeren finanziellen Schaden als die Verwendung illegale Kopien. Spieler, die Cracks verwenden, hätten entweder sowieso nie vorgehabt, sich das Spiel zu kaufen – oder kaufen es sich im Anschluß doch, weil es ihnen einfach so sehr gefällt. Cheaten allerdings führt direkt dazu, dass Spieler tatsächlich Abos kündigen und den Online-Markt komplett boykottieren, ich gehöre auch zu dieser Gruppe. Ich tue mir kein Online-Spiel mehr an, ich habe mich genug geärgert. Es gab mal eine Zeit, in der ich Online-Spiele mochte, sogar Ego-Shooter (Quake!). Das war am Anfang ganz lustig, aber mit dem inflationären Einsatz von Cheat-Software war es dann ganz schnell vorbei. Früher oder später wird man von Cheatern nur noch plattgemacht.


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Beitrag So., 23.09.2018, 15:16

Schlendrian hat geschrieben:Finde eher tragisch, dass es in Egoshootern nie weibliches Personal gibt, obwohl ich schon auf viele weibliche Player getroffen bin. Also alles eher ziemlich frauenfeindlich.
Wenn allein Mangel ein Beweis für Feindlichkeit ist, dann sind die meisten Spiele sehr wohl männerfeidlich, denn fast alle Bösewichte in Spielen sind weiße Männer, insofern sind die meisten Spiele nicht nur männerfeindlich, sondern auch rassistisch. Kommt darauf an, wie man Feindlichkeit definiert. Aber so lange es nur virtuell ist und sich nicht in der Realität manifestiert ist das zulässig.


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Beitrag So., 23.09.2018, 15:17

Ich sage nicht, dass es ein BEWEIS für Frauenfeindlichkeit ist, sondern dass ich es so empfinde. Du magst das ganz anders für dich empfinden.


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Beitrag So., 23.09.2018, 15:22

Was ich auch noch von Zeit zu Zeit spiele, ist StarTopia. Ein absolutes Juwel, solche Spiele werden heutzutage einfach nicht mehr gemacht, was ich sehr schade finde …

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Kaonashi
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Beitrag So., 23.09.2018, 15:33

Eremit hat geschrieben: So., 23.09.2018, 15:10Bei welchem der Teile ist denn eine Frau der Preis für den Spielcharakter?
Ich kenne Teil 1, 2, 3D, Sands of Time, Warrior within, The two towers und PoP 2008. Da geht es meistens darum, dass die Prinzessin gerettet werden muss. Sie selbst spielt in den ersten Teilen nur eine passive Rolle, der Prinz kämpft allein, und sie fällt am Ende dem Prinzen dankbar in die Arme. In den späteren Teilen wird ihre Rolle differenzierter und sie kämpft teilweise mit dem Prinzen zusammen.


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Beitrag So., 23.09.2018, 15:39

Also wenn Du einem Menschen in einer Notlage hilfst, und dieser Mensch ist Dir dann dafür dankbar, dann macht das diesen Menschen zu Deinem Eigentum, Deinem Preis? Äh, ähm, HUST …

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