Mein Leben ist für den Arsch

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Mscapricorn
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Mein Leben ist für den Arsch

Beitrag Mi., 16.01.2019, 18:10

Hallo, ich bin 19 Jahre alt und ich will euch heute mal von meiner Schulzeit berichten. Ich will mir das von meiner Seele schreiben.

Ich war schon immer ein ruhiger und introvertierter Mensch. In der Grundschule habe ich 2 Mädchen die Taschen hochgetragen, wurde von einem Mädchen die Treppen runter geschubst, während sie an meinen Haaren zog. Alles in allem war diese Zeit eine sehr schöne Zeit. Ich bemerkte nur, dass ich es mochte, wenn Leute von ihren Problemen redeten und sich mir anvertrauten. Ich war und bin immer noch sehr sensibel.

Auf dem Gymnasium wurde ich von meiner narzisstischen Freundin verbal und psychisch missbraucht. Ich merke, dass ich heute noch daran zweifle und mir die Schuld in die Schuhe schiebe. Ich war zu sensibel. Zu unselbstbewusst. Sie war bei mir zu Hause (mit 15/16) und hat meine damaligen Poster von Selena Gomez als peinlich abgestempelt. Sie wusste,dass Selena mein Idol war. Sie durfte alles, ich nichts. Alles was ich gemocht habe, war falsch. Sie wurde zu Hause auch teilweise beleidigt von ihren Eltern, weil sie adipös war. Sie nannten sie fett und faul. Ich verstehe deswegen, wieso sie die Leute in ihrem Umfeld so behandelt. Leute haben über sie gelästert, ich war da für sie. Wo war sie für mich? Als ich sie gebraucht habe? Wahrscheinlich erzählt sie  ihren Eltern nun wie dumm ich bin, weil ich das Abitur nicht geschafft habe und wahrscheinlich auch diesmal nicht schaffen werde. Ich war damals in einer griechischen Tanzgruppe angemeldet. Auch dort wurde ich nicht angenommen. Ich war zu klein. Zu ruhig. Ein peinliches Ereignis das ich hatte, war, dass ich mir mit 14 oder 15 noch einmal in die Hose gemacht habe, vor einem Auftritt, weil es zu spät war auf die Toilette zu gehen, da wir auf die Bühne mussten. Seitdem war ich bei den Leuten unten durch. Meine Freunde auf dem Gymnasium machten sich immer über meine "Schweißhände" lustigen. Sie sagten mir, dass ich mir mal die Augenbrauen rasieren sollte, da ich sonst eine Monobraue kriegen würde. Ich wurde teilweise dick und klein genannt. Das hat mich dazu gebracht, dass ich in eine Essstörung hinein gerutscht bin und 13 Kilo abgenommen habe. In der 8 und 10.Klasse habe ich eine Nachprüfung gemacht. Mein Latinum in der 10.Klasse habe ich mit einer 5 vermasselt, da ich zu ruhig war. Mein Fachabi habe ich mit einer 3.6 "geschafft". Die Q2 (12.Klasse)wiederhole ich momentan. Es sieht so la la aus. Meine Mutter wurde in dem Zeitraum von meinen Nachprüfungen auf der Arbeit gemobbt. Meine Oma meinte morgens immer, dass wenn sie uns Brötchen brachte, dass sie fand, dass meine Mutter sich in einer anderen Welt befand. Wenn ich ihr sagte, dass ich die 10 wiederholen will, sagte sie zu mir, dass meine Noten schlechter werden würden und das ich die Nachprüfung antreten sollte. Wenn ich ihr sagte, dass ich auf der Schule nicht mehr kann, fing sie an zu schreien und meinte : "Und dann? Wird es dann besser? Man gibt doch nicht so schnell auf!". Ich habe in den ganzen Jahren keine Hilfe von niemandem bekommen. Ich wurde von meiner Sportlehrerin mitten in einem Fußballspiel auf die Bank gesetzt, weil ich kein Gewinn für die Mannschaft war. Ich fühle mich wie ein Stück Scheiße in dieser Schule. Ich hatte, bevor ich die 12 wiederholt habe, 2017 im Oktober meine Studienfahrt. Als wir die Zimmerzusammenstellung gemacht haben, sind ich, einer meiner Freundinnen und ein anderes Mädchen übrig geblieben. Wir wurden in ein Zimmer gesteckt. Im Laufe der Studienfahrt hat mir meine Freundin gesagt, dass sie sich seit der 8.Klasse ritzt. Keiner der Lehrer merkte, wie scheiße meine Freundin zu mir war und wie das Mädchen behandelt wurde. Obwohl sie dieses Jahr Abitur gemacht hat, weiß es keiner der Lehrer,dass sie sich geritzt hat. Dazu habe ich mich in der 11 in meine Englischlehrerin verliebt. Das geht seit 2 Jahren so. Sie ist jetzt im Wiederholungsjahr zwar nicht mehr meine Lehrerin, aber das Gefühl stoppt nicht. Es wird immer stärker. Ich wollte ihr am Ende meiner Schullaufbahn ein Geschenk machen, weil sie einer der wenigen ist, denen ich in der Schule vertraue, aber ich weiß nicht, wie sie reagieren wird. Da sie auch nicht mehr meine Lehrerin ist, jedoch immer noch in meiner neuen Stufe unterrichtet, weiß ich nicht, ob das noch möglich ist. Ob ich bisexuell oder lesbisch bin weiß ich nicht. Ich habe dieses Jahr erfahren, dass ich am Turner Syndrom leide. Ich bin nur 150 cm groß. Ich hab Angst, dass mich nie jemals lieben, mögen und es ernst mit mir meinen wird.

Ich hab mich über die Jahre sozial isoliert. Ich sitze an meinem Smartphone, tue nichts. Gehe höchstens 2× die Woche zum Sport. In der neuen Stufe rede ich nur mit den neuen Leuten, wenn ich sie in der Schule sehe. Ich schäme mich über meine Schullaufbahn.

Sorry, dass das so lang geworden ist.

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rainyday
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Beitrag Do., 17.01.2019, 03:20

Hallo Mscapricorn,

schön, dass du dich wieder meldest und diesmal von dir selbst aus schreibst. So können wir hier auch besser auf dich eingehen.
Es ist immer schlimm, wenn ein Mensch so geschädigt die Schule verlässt, dass er/sie erstmal eine Therapie bräuchte. Wie lange "musst" du denn noch durchhalten? Bis zum Sommer?
Für deine Schullaufbahn musst du dich wirklich nicht schämen! Du hast unter schlechten Bedingungen trotzdem das Fachabi geschafft - oder? Und darauf kannst du mit Recht stolz sein!

Wie kommt es denn, dass du diese "Freundin" so lange ertragen hast? Hast du dich nicht getraut, ihr die Freundschaft zu kündigen? Oder hast du befürchtet, sonst niemand neues zu finden?

Und was deine Größe angeht: das ist überhaupt kein Grund, dich nicht zu mögen. Spätestens wenn du eines Tages den/die richtige Partner/in findest, wirst du feststellen, dass das gar keine Rolle spielt. Und für Freundschaften ist es sowieso unwichtig.
Aber offenbar bist du unter Frauen aufgewachsen, die es nicht vermochten, die Selbstvertrauen zu vermitteln. Das ist t eine Aufgabe, die du nun als Erwachsene selbst leisten musst. Gab es in deinem Leben eigentlich eine männliche Bezugsperson?

Viele Grüße
rainy
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Mscapricorn
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Beitrag Do., 17.01.2019, 07:01

Danke für die schnelle Antwort! Ja, ich hatte teilweise Angst ihr die Freundschaft zu kündigen. Auch, weil sie mir auch nie zuhörte und glaubte, dass sie keine Fehler machte. Ich bin leider unter Frauen aufgewachsen, die kein Selbstbewusstsein haben, das stimmt. Und Leute, bei denen ich mich nicht entfalten kann bzw. konnte. Auch unsere Wohnsituation ist schlimm. Wir leben (zu Dritt) nun bei meiner Oma, nachdem mein Großvater verstorben ist. In unserer alten Wohnung wurde mit Drogen gedealt. Eine neue Wohnung haben wir noch nicht.Eine männliche Bezugsperson nicht, nein. Mein Vater lebt ja wo anders. Wahrscheinlich habe ich mich deswegen in meine Lehrerin verliebt.

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rainyday
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Beitrag Do., 17.01.2019, 22:53

Ohje, das klingt alles nicht schön. Vermutlich hatte sie dich als Freundin ausgesucht, weil sie bei dir so schön Recht haben durfte.
Und in deiner Familie wurde auch noch gedealt?
Hattest du Gelegenheit, deinen Vater näher kennenzulernen?
Hast du eine Idee, was du nach der Schule machen möchtest? Das schreit ja alles nach Auszug.
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mondlicht
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Beitrag Fr., 18.01.2019, 00:45

Mscapricorn hat geschrieben: Do., 17.01.2019, 07:01 Wahrscheinlich habe ich mich deswegen in meine Lehrerin verliebt.
Ach quatsch. Du hast dich "verliebt", weil sie wie du schreibst eine der wenigen Personen ist, denen du dich anvertrauen kannst. Sicher ist sie nett und sieht vielleicht auch ganz gut aus, Englisch ist ein interessantes Fach. Und da verliebt man sich. Weitere Begründungen halte ich für total verfehlt.

Das Ende der Schulzeit ist zumindest in Sicht. Und dann kannst du die Karten neu mischen. Bin gerade zu müde, um ausführlicher auf deine Fragen einzugehen.

So wie du schreibst, bist du eine sehr intelligente und empfindungsfähige junge Frau und hast die Gabe, schreiben zu können. Da kannst du sehr viel draus machen.


Liebe Grüße!

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Letterlove
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Beitrag Fr., 18.01.2019, 05:16

Hallo Mscapricorn.

Als Erstes möchte ich gern unterstreichen, was Mondlicht dir hier hinterlassen hat, denn da schließe ich mich total mit an:
mondlicht hat geschrieben: Fr., 18.01.2019, 00:45 So wie du schreibst, bist du eine sehr intelligente und empfindungsfähige junge Frau und hast die Gabe, schreiben zu können. Da kannst du sehr viel draus machen.
Ich möchte dir sagen, dass du noch jung bist und dass du nicht so schnell aufgeben solltest.
Schau...
Ich habe früher nie zu meinen Mitschülern wirklich dazu gehört. Ich hab immer mit den Außenseitern rumgehangen, weil ich die viel cooler fand. Natürlich geht das nicht so spurlos an einem vorbei, wenn man gehänselt wird, also möcht ich gar nicht erst versuchen, dir das irgendwie schön zu reden. Aber sieh es mal von der Seite:

Schule und die Typen, die da mit dir zusammen hingehen, ist nur ein Teil vom großen Ganzen.
Ich gehe davon aus, dass du zu den Leuten keinen Kontakt halten wirst.
Das heißt, genau genommen ist es total egal, was die von dir halten, denn du wirst sie irgendwann vergessen. Sie sind nicht wichtig, denn sie benehmen sich nicht, als wären sie wichtig.
Ich weiß, dass es weh tut und dass es ermüdend und frustrierend ist, aber du hast es bald geschafft. Bald bist du diese Pappnasen los.

Als ich damals auf der Schule war, habe ich es mir nicht einfach gemacht. Zwar haben meine Lebensumstände dazu beigetragen, dass ich manche Dinge tun musste, aber allgemein betrachtet, wollte ich nie zur Masse dazu gehören. Wenn alle mit Adidas bekleidet antanzten, tauchte ich mit ner ollen Latzhose auf. Und mir hats gefallen, denn es hat unterstrichen, dass ich keine Massenware bin und sein will.

Vielleicht kannst du auch irgendwie versuchen, diesen Wunsch zu verringern, zur Massenware gehören zu wollen? Ganz offensichtlich bist du ein Unikat und ich finde, du hast da allen Grund, Stolz drauf zu sein. Statt sich also schlecht zu fühlen, versuch stolz drauf zu sein, dass du keiner blökenden Herde nachlatschst, sondern deinen eigenen Weg gehst. Das fordert Mut, Ausdauer, Stärke und einen starken Willen. Also fühl dich nicht gering, sondern sei stolz drauf, dass du dir diese Mühe machst, statt dich auf die Masse zu verlassen, der du alles nachmachen müsstest, ohne dabei zu denken. Die werden es als Massenware zu nichts bringen. Sie sind austauschbar. Wenn du irgendwann zurück denkst, mit 30 oder 40 Jahren, wirst du vielleicht nicht mehr die Namen dieser Typen wissen. Höchstens "*schnipp schnipp* die mit dem billigen Lippenstift, die den Look angab und alle anderen Weiber es ihr nachmachten". An dich wird man sich aber erinnern, weil du anders warst. Und irgendwann werden diese Pappnasen auch merken, dass du es im Gegensatz zu ihnen richtig gemacht hast. Und dass du mutig warst. Aber noch ist nicht die Zeit dafür, du scheinst reifer zu sein als sie. Bis die geschnallt haben, was eigentlich Plan ist, bist du längst keine Schülerin mehr.

Was deine Lehrerin betrifft...
Sie glaubt an dich und es ist leicht, Liebe mit Bewunderung zu verwechseln.
Ich war auch verknallt in meinen Englischlehrer, er war cool und er machte kein Geheimnis draus, dass er mich clever fand. Zu Hause hat es keine Socke interessiert, was ich kann und was nicht. Er schon. Er hatte immer ein Lob für mich übrig und ich war zwischenzeitlich Klassenbeste. Meine Deutschlehrerin habe ich auch geliebt, allerdings auf eine andere Art. Ich habe sie vergöttert, weil sie mich stets ermutigt hat, selbst wenn zu Hause gerade die Welt unterging. Es ist nur allzu leicht, Leute, die uns aufbauen und stärken, als Leitperson und Anker zu sehen. Sie zu bewundern und sich da hinein zu steigern. Ich möchte mir nicht anmaßen, dir abzusprechen, dass du vielleicht doch verliebt bist, aber wenn du mal einen Moment Zeit hast, hinterfrage deine Gefühle mal. Das ist eh ein recht nützlicher Schritt, den man damit geht. Nicht nur in der Beziehung, auch in anderen. Einfach mal hinterfragen: "Wieso reagiere ich da eigentlich so heftig drauf, wieso ärgert mich das so sehr?"
Je genauer du weißt, aus welchem Grund du etwas tust, desto einfacher wirst du auch einen Weg finden, damit umzugehen.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.
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Mscapricorn
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Beitrag Fr., 18.01.2019, 07:33

rainyday hat geschrieben: Do., 17.01.2019, 22:53 Ohje, das klingt alles nicht schön. Vermutlich hatte sie dich als Freundin ausgesucht, weil sie bei dir so schön Recht haben durfte.
Und in deiner Familie wurde auch noch gedealt?
Hattest du Gelegenheit, deinen Vater näher kennenzulernen?
Hast du eine Idee, was du nach der Schule machen möchtest? Das schreit ja alles nach Auszug.
In meiner Familie wurde nicht gedealt. In dem Haus, wo ich und meine Mutter vorher gewohnt haben.

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rainyday
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Beitrag Sa., 19.01.2019, 23:34

Oh, alles klar. Du hattest geschrieben, dass dies in der Wohnung passiert sei.
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And would you carry the torch for me?


Eremit
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Beitrag So., 20.01.2019, 00:26

rainyday hat geschrieben:Aber offenbar bist du unter Frauen aufgewachsen, die es nicht vermochten, die Selbstvertrauen zu vermitteln.
Das ist t eine Aufgabe, die du nun als Erwachsene selbst leisten musst.
Niemand kann einem anderen Menschen Selbstvertrauen vermitteln, das ist etwas, das man sich immer gegen die Welt selbst erarbeiten/erkämpfen muss, ebenso wie Selbstbewusstsein, Selbstwert und Selbstständigkeit.

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mondlicht
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Beitrag So., 20.01.2019, 01:42

Eremit hat geschrieben: So., 20.01.2019, 00:26 Niemand kann einem anderen Menschen Selbstvertrauen vermitteln, das ist etwas, das man sich immer gegen die Welt selbst erarbeiten/erkämpfen muss, ebenso wie Selbstbewusstsein, Selbstwert und Selbstständigkeit.
Du meinst, es spielt keine Rolle, ob Familie/Eltern/nahe Bezugspersonen einem heranwachsenden Kind wertschätzend, zugewandt, liebevoll gegenübertreten oder abwertend, respektlos und lieblos? Dass ein solches Milieu keinen Einfluss auf das Gefühl eines heranwachsenden Kindes zu sich selbst hat?


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Beitrag So., 20.01.2019, 01:54

mondlicht hat geschrieben:Du meinst (…)
Nein, meine ich nicht. Lies noch einmal genau, was ich geschrieben habe.

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Beitrag So., 20.01.2019, 11:53

Man kann das nicht vermitteln, man kann das nur vorleben, ein ehrliches Beispiel sein... wenn man das hat. Wenn man es nicht hat, kann man das auch nicht vorleben.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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Mscapricorn
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Beitrag So., 20.01.2019, 13:10

rainyday hat geschrieben: Sa., 19.01.2019, 23:34 Oh, alles klar. Du hattest geschrieben, dass dies in der Wohnung passiert sei.
Ja, ich bin auch seit letzten Jahr (November 2018)in Therapie. Geholfen hat sie mir nicht. Meine Mutter ist auch so eine Person, die nicht wahr haben will, dass sie Depressionen hat. Sie wurde auf ihrer Arbeit gemobbt(steht auch oben im Thread) und läuft jetzt mit der "Menschen lügen, betrügen und sind scheiße" - Einstellung durch das Leben. Sie sitzt auch nur vor dem Fernseher und hat nach der Arbeit keine Kontakte, weil die Menschen sie angeblich nicht mögen, weil sie anders denkt. Jetzt zwingt sie mich dazu und sagt, dass ich mal endlich einen Freund und Sex haben soll. Das ich Party machen soll und meine Jugend nicht im Zimmer verschwenden soll. Ich soll nicht "so wie sie enden". Wie soll man bei sowas Selbstbewusstsein aufbauen? Sie meint es vielleicht nur gut, aber es nervt. Wie soll ich ihr einen Jungen nach Hause bringen, wenn mich momentan keine interessieren und ich noch nicht mal weiß, ob ich auf Jungs stehe eventuell bisexuell bin. Wie zur Hölle soll das gehen? Außerdem hab ich auch 2017 die Diagnose Turner Syndrom (steht auch im Thread) bekommen. Ich brauch Klarheit in der Hinsicht und muss mich erstmal selbst akzeptieren und lieben, bevor ich in eine Beziehung gehe.

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mondlicht
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Beitrag So., 20.01.2019, 14:06

Eremit hat geschrieben: So., 20.01.2019, 01:54
mondlicht hat geschrieben:Du meinst (…)
Nein, meine ich nicht. Lies noch einmal genau, was ich geschrieben habe.
Magst du mir auf die Sprünge helfen? :) Deine Meinungen interessieren mich wirklich sehr, Eremit.


Eremit
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Beitrag So., 20.01.2019, 17:20

mondlicht hat geschrieben:Magst du mir auf die Sprünge helfen?
Firewalker hat es bereits geschrieben:
Firewalker hat geschrieben:Man kann das nicht vermitteln, man kann das nur vorleben, ein ehrliches Beispiel sein...
Man kann tatsächlich nur ein Vorbild sein, im guten wie im schlechten. Aber man kann andere Menschen nicht darin schulen, selbstbewusst zu sein oder Selbstvertrauen zu haben, weil es sich dabei um etwas durch und durch intrinsisches handelt. Im Grunde muss das jeder Mensch für sich selbstständig erfinden, aus sich selbst schöpfen. Nur dann wäre es auch echt, alles andere wäre nur vom Außen "geliehen" und nur (narzisstischer) Schein.
Mscapricorn hat geschrieben:Das ich Party machen soll und meine Jugend nicht im Zimmer verschwenden soll. Ich soll nicht "so wie sie enden". Wie soll man bei sowas Selbstbewusstsein aufbauen?
Indem Du Dein Ding durchziehst, wie es auch immer aussehen mag. Nicht immer nur das tun, was alle anderen wollen, dass Du es tust, sondern wirklich das, was Du willst. Das kann manchmal zufällig genau das sein, was andere Menschen von Dir wollen, aber wenn diese Überschneidung mehr Zufall als Absicht ist, dann bist Du auf dem richtigen Weg.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Deine Mutter Dich runterzieht. Insofern wäre eine eigene Wohnung oder zumindest ein Zimmer in einer WG etwas, das eher früher als später in Angriff genommen werden sollte. Das allein kann schon einen ordentlichen Schub hinsichtlich Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ausmachen.

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