Impulse, die Therapie zu beenden

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Arakakadu
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Impulse, die Therapie zu beenden

Beitrag So., 05.04.2020, 18:27

Hallo!
Ich wollte fragen wer das kennt?
Ich denke ich habe eine sehr gute Beziehung z Thera, aber diese Nähe stresst mich extrem. Ich habe immer das Gefühl ich muss die Therapie beenden und schreibe dann am Handy schon Sachen auf was ich schreiben mag, von wegen "ich komme nicht mehr tralalala...." und eigentlich brauche ich sie gerade extrem! Ich meine.....das ist doch irgendwie total verrückt weil ich eigentlich eine extrem große Angst davor habe bald wieder ohne thera dazustehen. Weil ich Angst vor diesen hochgefahren Gefühlen habe. Ich kenne das auch aus Freundschaften und meiner Beziehung. Wenn mir jemand mal nicht gleich antwortet oder ich das Gefühl habe nicht genug bestätigung zu bekommen dann lösche ich Nummern Und SMS um mich nicht mehr melden zu können.
Irgendwie fühle ich mich total verrückt :( und ich habe das immer extremer. In den Stunden finde ich d thera extrem toll und ich brauche es und paar Stunden später oder einen Tag danach bis zur nächsten Stunde will ich wieder aufhören und Werte es ab, Gleichzeitig aber warte ich nur auf die stunde. Woher kommt das?

(Hinweis Admin: Betreffzeile etwas präzisiert)

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Candykills
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Beitrag So., 05.04.2020, 18:32

Du kommst halt mit den Gefühlen zur Thera, die wohl einfach sehr stark zur Zeit sind, nicht zurecht. Und um irgendwie besser mit den Gefühlen zurecht zu kommen oder sie besser aushalten zu können, probierst du halt dies (mehr Kontakt) oder das (weniger Kontakt) aus, in der Hoffnung, dass die Gefühle dann nachlassen.
Das ist nicht verrückt... es sind halt Strategien, um die eigene Situation zu verbessern.

Wichtig wäre aber, dass du das in der Therapie ansprichst. Nur dann kann die Problematik aufgelöst werden.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Arakakadu
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Beitrag So., 05.04.2020, 18:36

Danke für deine Antwort! Denkst du wirklich dass es "nur" diese Gefühle z thera sind und nicht dieses aufarbeiten von den Themen? Mir kommt vor ich habe das halt nicht nur in dem Bereich.
Ich habe es schon mal angesprochen und mir wurde gesagt dass mir wohl diese entstandene nähe zu viel ist. Nähe =Gefühle? Und ich soll mal genau nachdenken warum mir diese Nähe zuviel ist. Ich glaub ich habe eben genau da ein Problem.....

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SuspiriaHysteria
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Beitrag So., 05.04.2020, 22:01

Hallo Marlena,

darf ich fragen, ob das deine erste Therapie ist? Hattest du das Problem ggf. auch schon bei anderen Therapeuten?

Bei mir ist es nämlich in der Vergangenheit so gewesen, dass ich, sobald ich gemerkt habe, dass es auch nur ansatzweise tiefer geht und durch die regelmäßigen Treffen mit dem Therapeuten/der Therapeutin so etwas wie eine Verbindlichkeit entsteht, ich das Bedürfnis hatte, die Flucht zu ergreifen. Dieser Kampf hat mich Jahre gekostet und erst jetzt bin ich bereit, auch wirklich in Therapie zu bleiben und nicht wieder abzuhauen.

Deshalb würde ich an deiner Stelle das Thema auf jeden Fall ansprechen und pflichte Candykills bei.

Für mich hat Nähe z. B. etwas Bedrohliches. Aber ich merke jetzt auch, dass sie etwas Gutes sein kann. Denn wenn man diese Nähe zulässt, auch wenn es Angst macht, dann kann man sich ein bisschen besser fallen lassen, denke ich.

LG
Suspiria

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Arakakadu
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Beitrag So., 05.04.2020, 22:06

Danke suspiria für deine Antwort! Ich mache eine analytisch orientiere! Also keine Analyse aber tiefenpsych. Und d thera ist individualpsychol.

Und bei dir? Ja genau so fühlt es sich an. Ich muss die Flucht ergreifen und stehe immer mehr davor zu gehen! Aber ich kann nicht weil ich mich so gebunden fühle! Und was hast du dann gemacht? Ja ich werde es ma Dienstag ansprechen! Es ist einerseits total unerträglich und dann wieder einfach nur super. Furchtbar

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SuspiriaHysteria
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Beitrag So., 05.04.2020, 22:23

Ich bin bei einem Therapeuten, der sich auf Traumata spezialisiert hat (habe eine dissoziative Störung).

Wie ich das gemacht habe? Ganz ehrlich: ich weiß es nicht. Tatsächlich hatte ich Ende 2019 schon mit dem Thema Therapie abgeschlossen und habe gedacht, dass das nichts für mich ist. Ja, und dann habe ich eines Tages beim täglichen Spaziergang eine Praxis angeschrieben, wo es dann im Januar schon geklappt hat.

Nach der Probatorik war für mich klar, das passt. Fühle mich sehr gut aufgehoben. Und ich habe auch angesprochen, dass ich immer wieder geflüchtet bin. Das Bedürfnis habe ich jetzt nur noch ab und zu, aber ich will das jetzt auf jeden Fall durchziehen.

Ich denke es ist eine Mischung aus es passt menschlich, ich bin endlich soweit und ich habe mein Flucht-Muster erkannt.

LG!!! :-)

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