Grenzüberschreitung meinerseits bei ehemaliger Therapeutin?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Truemmerlotte
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Grenzüberschreitung meinerseits bei ehemaliger Therapeutin?

Beitrag Di., 16.06.2020, 22:54

Hallo ihr Lieben!

Mir brennt seit einigen Tagen nochmal etwas auf der Seele, gerade weil es mir momentan auch überhaupt nicht gut geht und ich wollte euch um eure Meinung/Sichtweise bitten.
Sagt ruhig offen und ehrlich eure Meinung, mit "durch die Blume" schreiben kann ich gerade, glaube ich, nichts anfangen.

Ich fasse mich auch möglichst kurz, also... :

2006 das erste Mal Tagesklinik. Mit meiner damaligen Bezugstherapeutin kam ich super gut klar und wir konnten gut miteinander arbeiten.
Problem dabei, dass ich sofort auf den "Übertragungszug" gesprungen bin und mir der Abschied sehr sehr schwer viel(Abschied nehmen fällt mir generell schwer, das war auch eins der Probleme für meinen Aufenthalt).
2007 erneuter Tagesklinikaufenthalt und die selbe Therapeutin gehabt. Auch nach dem Aufenthalt kam ich ganz schwer los von ihr und habe wirklich extremst gelitten (hört sich übertrieben an, aber es war wirklich sehr schwer).
Ich habe ihr dann 1x einen Brief geschrieben und in die Tagesklinik geschickt. Sie antwortete mit einem wirklich kurzen Brief zurück und dann habe ich mich halt so da durch geschlagen, sie auch nicht mehr kontaktiert.

Mit der Zeit wurde es besser und ich habe sie, ja... nicht vergessen, aber so beiseite gepackt das nichts belastet und ich einfach in guter und schöner Erinnerung an sie denken kann. So...

Meinen jetzigen Mann habe ich 2006 während der TK kennen gelernt.
2015 haben wir geheiratet und 2018 kam unser erstes Kind zur Welt.
Zu diesen zwei Anlässen habe ich ihr wirklich nur ein paar Zeilen geschrieben und in die neue Praxis (sie hat sich in eigener Praxis niedergelassen) geschickt, einfach weil ich so glücklich war und ich dachte, sie würde sich über diese Ereignisse vielleicht auch freuen.

Ich habe extra keinen Absender auf die Umschläge geschrieben, damit sie sich nicht verpflichtet fühlt mir zu antworten, denn dies' habe ich nicht gewollt und es war nie meine Intention mit den kurzen Briefen, eine Antwort von ihr zu bekommen.

Okay, es wird doch länger als ich dachte. Sorry!

Jetzt bin ich am Ende meiner zweiten Therapie (TfP, je 100 Stunden) und bin am überlegen, das Therapieverfahren zu wechseln da ich meine Probleme zwar nun kenne und weiß was los ist, ich es aber einfach nicht schaffe anders zu handeln/zu denken und mir da selbst (noch) nicht helfen kann.
Mein jetziger Therapeut und ich schaffen es einfach nicht, auch wenn er sich große Mühe gibt. Es kommt einfach nicht bei mir an.

Meine damalige Therapeutin, von welcher ich oben schrieb, ist Verhaltenstherapeutin und ich bin echt stark am überlegen sie einfach mal anzurufen und zu fragen, ob es möglich wäre mit ihr zu arbeiten.
Jetzt habe ich allerdings ständig zwei Fragen im Kopf, welche mich noch ordentlich zögern lassen.

1.Mache ich es mir damit gerade viel zu einfach,da ich sie ja schon kenne?
2.und die Frage finde ich gerade noch wichtiger : habe ich mit den zwei Briefen, welche ich in die neue Praxis geschickt habe, Ihre Grenzen überschritten?

Gerade fühlt sich das nämlich so an, wobei ich mir damals gar nichts bei gedacht habe.
Ich weiß, ihr könnt nicht in ihren Kopf gucken und ich werde es nur herausfinden, wenn ich sie direkt frage.
Dennoch wollte ich dazu andere Meinungen hören,wie würdet ihr die Briefe empfinden?
Meine Tante sagte zu mir, wäre sie die Therapeutin hätte sie sich über die Briefe gefreut. Aber naja...Ich weiß nicht.

Mögt ihr mir eure Meinungen sagen?
Zumindest die, welche bis zum Schluss gelesen haben? :roll:,

Liebste Grüße und eine gute Nacht ❤️
Trümmerlotte

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Fighter1993
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 05:43

Hi,
kurze schnelle Antwort von mir zu den zwei Fragen:
1. Ja du machst es dir damit zu einfach! Such dir jemand anderen, mit dem du weiter wachsen kannst und bei dem die Gefahr in alte Muster/eingefahrene Rollen zu rutschen kleiner ist.

2. Ich glaube eher nicht, dass du mit den Briefen zu den beiden Anlässen eine Grenze überschritten hast. Ich gehe davon aus, dass es positiv wahrgenommen wurde, dass du dein Leben da im Griff hast. Ich hab meiner Therapeutin nach meinem Vorstellungsgespräch auch geschrieben, dass ich den Job habe. Gut, sie hat geantwortet, aber damit wars dann erledigt. In der Stunde hatten wir das nicht noch mal zum Gesprächsanlass genommen. Und ansonsten, ich musste spontan an meine Frauenärztin denken, die auf ihrer Kommode im Sprechzimmer eine Ansammlung von Karten und Bildern von Neugeborenen hat - kann man jetzt vielleicht nicht zu 100% auf die Therapie übertragen, aber sogesehen bekommt sie ja auch Statusupdates ihrer Patienten und hat sie auch auf diesem, wenn auch anders gearteten Weg begleitet. Und die Therapeutin hat dich damals begleitet in einer schweren Zeit, sodass es meiner Meinung nach der Situation angemessen war, zu beiden besonderen Anlässen kurz ein Update zu geben.

Das kurz von mir bevor ich jetzt zur Arbeit husche!


der-die-das
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 06:21

Auch ein Hi von mir!

Ich bin etwas über den Begriff "Übertragung" in deinem Bericht gestolpert. Vielleicht gibt's da eine Bezeichnung, die es genauer für dich trifft? Ich hätte da unter Übertragung etwas anderes verstanden.

Zu 1) ... vielleicht zahlt es sich sehr wohl aus, erneut bei ihr zu beginnen. Um eben auch genau diese Bedenken und Gedanken abzuklären. Und wenn es mit ihr vorher schon gut gelaufen ist, warum soll man sich diesen positiven Effekt nicht zu Nutze machen. Eine Therapie muss nicht zwingend schwer und tragisch sein.

Zu 2) ... Gedanken und Sorgen dieser Art sind vielleicht ein wesentlicher Teil offener Themen bei dir und zwischen euch. Denn beim Lesen deiner Bedenken könnte ich ja auch herauslesen, dass du dir stellvertretend für sie die Bedenken machst und so quasi auch die Verantwortung/Kontrolle zu übernehmen versuchst. Ist sie eine professionelle Therapeutin, der du zu 100% Eigenverantwortung zutraust? Wenn ja, haben deine (Vor)Sorgen vielleicht andere Funktionen.

Und ja, was wäre, wenn du mit den Briefen ihre Grenzen überschritten hättest? Eine tolle Gelegenheit, eben gerade schon mit ihr diese Fragen zu klären. Das alles ist ja doch meistens eine Wiederholung von Situationen und Baustellen aus dem echten Leben.

mlg, Ida

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lisbeth
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 06:35

Such dir jemand Anderen. Nicht wegen der Briefe. Aber wegen der Konstellation. Nur weil sie dir vor über 13 Jahren therapeutisch geholfen hat muss das heute nicht mehr so sein. Und du bist heute eine andere als damals.
Bei ihr läufst du auch Gefahr in deinen alten Übertragungsschleifen stecken zu bleiben bzw dass sich die ganze Therapie um diese alten Themen dreht. Ob sie als VT damit angemessen umgehen kann ist sowieso nochmal eine ganz andere Frage.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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stern
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 08:23

Truemmerlotte hat geschrieben: Di., 16.06.2020, 22:54
1.Mache ich es mir damit gerade viel zu einfach,da ich sie ja schon kenne?
2.und die Frage finde ich gerade noch wichtiger : habe ich mit den zwei Briefen, welche ich in die neue Praxis geschickt habe, Ihre Grenzen überschritten?
2. Antwort nimmst du schon vorweg. Ihre Grenzen kennen wir nicht. Persönlich finde ich es nicht unangemessen, zumal es gute Nachrichten sind.

1. Weniger gut fände ich eine Therapieaufnahme bei ihr (wobei das natürlich eure Sache wäre). Ich halte das nicht für grundsätzlich problematisch, wenn man einen Therapeuten schon aus einer Klinik kennt und die Grenzen nie aufgeweicht wurden. In deinem Fall denke ich aber, du holst dir zusätzliche Probleme ins Boot, weil du vielleicht immer noch massiv an ihr hängst bzw. das wieder auflebt, was eine sinnvoller Arbeit massiv erschweren bis verunmöglichen kann, wenn der Therapeut so eine Wichtigkeit erlangt. Gibt es genug Berichte dazu im Forum. Wenn es eine Übertragung ist, macht es umso weniger Sinn, sich an sie zu hängen (da Übertragung)... wobei ich den Begriff differenzierter nutze und es Übertragungen verschiedener Art gibt. Ist also mitnichten ein Synonym für Abhängigkeit/Sympathie/Vermissen o.ä. Worin besteht der Übertragungsaspekt deiner Meinung nach also was überträgst du genau?

Vielleicht wäre es eher sinnvoller, sie vielleicht mal für ein therapeutisches Gespräch zu treffen, erzählen, was zwischenzeitlich passiert ist... dann wieder gehen und anderswo Therapie zu machen. FALLS das nicht wieder zu viel aufreißt und sie das auch befürwortet.

(noch nicht alle Beiträge gelesen)
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Waldschratin
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 09:15

Hallo Trümmerlotte,
ich würde da auch Übertragung und Abhängigkeit unterscheiden.
Übertragung alleine könntest du wahrscheinlich mit ihr/bei ihr auflösen, ob sie dich da entsprechend anleiten könnte, käme drauf an, wie sie arbeitet. Alleine der Umstand, dass sie "nur" VT ist, sagt da meiner Erfahrung nach noch nicht Grundsätzliches dazu aus.

Ich denke aber auch, nach allem, wie du sie verinnerlicht hast, dass ne erneute Therapie grade mit dieser Problematik als Hauptthema dir eher alles erschweren würde. Weil du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen könntest, kaum dass sie wieder "persönlich" da wäre und du in erster Linie versinken würdest in Wunschdenken, Sehnen und allerlei um sie und ihre Person zu kreiseln.

Die Briefe an sich finde ich auch alles andere als "schlimm", sie hat sich wahrscheinlich tatsächlich über deren Inhalt in erster Linie gefreut.
Und selbst wenn nicht, sähe ich da auch eher ne Gelegenheit dabei, mal ne "Abgleiche" für dich zu schaffen, was jetzt alles deine Annahmen, Wunschdenken, Befürchtungen, sonstige "Vorwegnahmen" sind und was die tatsächliche Person deiner Thera dazu zu sagen hat.

Was mich stutzig macht : Woher wusstest du, dass deine frühere Thera denn inzwischen ne eigene Praxis hat, einschließlich deren Adresse, wenn du doch an sich keinen Kontakt mehr zu ihr hattest?
Lässt mich drauf schließen, dass sie präsenter und "wichtiger" für dich, als du dir selber zugestehst, wenn du ihren Weg so "verfolgst".

Wenn das nach all den Jahren noch dermaßen stark und "übermächtig" in dir werkelt, hätte ich an deiner Stelle Bedenken, ausgerechnet bei dieser Thera wieder ne Therapie zu machen. Weil es wahrscheinlich "eigentlich" eher um "Kontakthaben" geht als um "Arbeit" an dir.

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Malia
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 10:09

1.Mache ich es mir damit gerade viel zu einfach, da ich sie ja schon kenne?
Warum nicht auch mal einfach machen?
Ich bin auch mal zu einer Therapeutin zurück, mit der ich schon mal 10 Jahre vorher Therapie gemacht hatte.
Wir waren ja nach so langer Zeit nicht mehr dieselben, hatten uns verändert.
Aber ich musste nicht erst "ackern", um grundsätzlich vertrauen zu können, bevor ich an meinen Problemen arbeiten konnte.
2.und die Frage finde ich gerade noch wichtiger : habe ich mit den zwei Briefen, welche ich in die neue Praxis geschickt habe, Ihre Grenzen überschritten?
Nach meiner Erfahrung als Krankenschwester in einer psychosomatischen Klinik kann ich dir sagen:
Wir (das Team) haben uns immer gefreut, von ehemaligen Patientinnen gute Nachrichten zu erhalten.

Es könnte ein Abenteuer sein, in die Sprechstunde dieser Therapeutin zu gehen und zu erleben, was dann passiert.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 11:31

als Grenzüberschreitung würde ich diese zwei Briefe nun keinesfalls auffassen.
Du hast innerhalb von Jahren zwei sehr wichtige, positive Veränderungen mitgeteilt.
Das machen viele, DAS schockiert nun keinen Therapeuten

Ob du da wieder hin gehen solltest?
Das musst du natürlich in erster Linie selber entscheiden und es hängt ja auch davon ab ob diese Therapeutin überhaupt einen Platz frei hat und mit dir arbeiten möchte.

Ich würde es aber probieren, du hast schon gute Erfahrungen mit ihr gemacht und hättest die Chance, da weiter an dir zu arbeiten, aber gleichzeitig diese Übertragung aufzulösen.
Denn was dich damals so angezogen hat muss heute gar nicht mehr gelten.

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Candykills
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 16:45

Ich sehe da keine Grenzüberschreitung. Ich glaube, Therapeuten können sich durchaus freuen, wenn sie nach langer Zeit nochmal eine Rückmeldung vom Patienten kriegen, wie es geht. Vor allem, wenn's dann dem Patienten auch noch gut geht.

Ob du es dir einfach machst...sehe ich jetzt nicht so. Die Frage ist eher, ob ihr wirklich effektiv miteinander arbeiten könnt, wenn du direkt wieder in die alte Übertragung rutschst. Übertragung kann dienlich sein, wenn beide Parteien gut damit umgehen können. Sie kann aber in vielen Fällen auch hinderlich sein, weil sich dann die ganze Therapie nur noch und ausschließlich um diese Gefühle dreht und die anderen Probleme, die den Alltag und die persönliche Entwicklung betreffen, in den Hintergrund geraten.

Es ist schwer dir da zu irgendwas zu raten. Ich würde aber wahrscheinlich aus der Situation heraus jemand anderen konsultieren.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 19:01

Ich würde die Finger davon lassen. Diese heftige Reaktion auf sie als Person könntest du evtl in einer tiefenpsychologischen Therapie angemessen nutzen und bearbeiten, bei der Verhaltenstherapie steht dir sowas nur im Weg.

Schlafende Hunde lässt man oft besser einfach da in ihrer Ecke pennen und weckt sie nicht auf.


Und nein, ich glaube nicht dass in der langen Zeit zwei kurze Briefe in denen du nicht auf Antwort gewartet hast grenzüberschreitend sind.

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kaputt
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 19:09

Ich denke nicht, dass du eine Grenze überschritten hast. Wenn man gut miteinander klar kam, freut sich der Therapeut wenn er ab und zu auf dem Laufenden gehalten wird. Mir hat jedenfalls mal ein Thera nach dem Klinikaufenthalt gesagt, er würde sich freuen, wenn ich ihm mitteile wie es weiter geht bei mir


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Truemmerlotte
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 20:24

So, jetzt aber einmal kurz....
Erstmal vielen Dank an jeden einzelnen von euch, für eure ehrlichen Antworten. Ihr seid echt klasse! :tanzen:

Ich würde jetzt gerne noch auf jeden einzelnen eingehen, bin aber heute hundemüde und würde es gerne meiner Tochter gleich tun und einfach erstmal eine Runde poofen (ihre erste Schlafphase ist die längste, da kann Mutti dann auch mal 4h am Stück schlafen :ballaballa:). Ich hoffe das ist okay für euch...
Bestimmt antworte ich dann heute Nacht, wenn ich wieder nicht weiter schlafen kann oder aber morgen im Laufe des Tages. Versprochen.

Ich wollte nur schon einmal kurz Bescheid geben was los ist, warum ich nicht sofort allen antworte und das die Antworten noch kommen.

Ganz liebe Grüße
Trümmerlotte


mio
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Beitrag Mi., 17.06.2020, 22:06

Truemmerlotte hat geschrieben: Di., 16.06.2020, 22:54 Ich habe ihr dann 1x einen Brief geschrieben und in die Tagesklinik geschickt. Sie antwortete mit einem wirklich kurzen Brief zurück und dann habe ich mich halt so da durch geschlagen, sie auch nicht mehr kontaktiert.
Truemmerlotte hat geschrieben: Di., 16.06.2020, 22:54Ich habe extra keinen Absender auf die Umschläge geschrieben, damit sie sich nicht verpflichtet fühlt mir zu antworten, denn dies' habe ich nicht gewollt und es war nie meine Intention mit den kurzen Briefen, eine Antwort von ihr zu bekommen.
Mir fallen diese beiden Aussagen von Dir auf.

Der erste Kontaktversuch scheint Dich "enttäuscht" zu haben weil die Antwort nicht so ausgefallen ist wie von Dir vielleicht gewünscht. Die folgenden Kontaktversuche hast Du nun so gestaltet dass sie gar nicht antworten konnte.

Du sagst, dass Du das getan hast um sie zu "schützen", ich glaube, dass Du das getan hast um Dich zu schützen. Fragt sich wovor und warum?

Ob es eine gute Idee ist das mit ihr nun erneut anzugehen vermag ich nicht zu beurteilen, aber vielleicht suchst Du Dir dazu einfach erst mal fachlichen Rat bei einem anderen Therapeuten (ohne dort mit Therapieabsicht bei demjenigen hinzugehen)?

Was ich sagen kann ist, dass ich es nicht grundsätzlich übergriffig finde dass Du diese Briefe geschrieben hast. Was ich allerdings schon bedenklich finde ist, dass Du sie ohne Absender geschrieben hast. Das "riecht" für mich auch stark nach Kontrolle und ich finde es schwierig, dass Du damit zwar die Möglichkeit nutzt sie zu kontaktieren, ihr aber nicht die Möglichkeit einer Reaktion gibts. Das hat für mich nichts mit "ich schütze den anderen auf diese Art und Weise" zu tun sondern mit "ich entziehe dem anderen die Möglichkeit Stellung zu beziehen" und DAS finde ich schon ein Stück weit übergriffig.


Thread-EröffnerIn
Truemmerlotte
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Beitrag Do., 18.06.2020, 16:39

So,da bin ich wieder...sorry,mit Kind und Arbeit und und und komme ich nicht so viel an den Rechner oder ans Handy.

Ich zitiere euch jetzt nicht, das dauert mir zu lange, aber ich gehe mal chronologisch von oben nach unten. Ihr selber wisst ja was ihr geschrieben habt oder könnt es nochmal lesen.
Zu den Briefen werde ich nicht auf alle Meinungen antworten, da sie durchweg ja fast identisch sind und ihr überwiegend findet, dass es nicht übergriffig war. Ich danke euch allen für eure Sichtweise darauf, dies hat mir schon sehr geholfen da nicht so einen riesen Schuh draus zu machen.

Hi Fighter1993,
In alte Muster rutsche ich leider immer wieder und auch sehr schnell,von daher vielleicht wirklich überlegenswert nicht bei ihr anzufangen, gesetzt dem Fall, sie würde zustimmen und mir einen Platz anbieten. Allerdings falle ich auch schnell bei "Fremden" in solche Muster, also ist es es grundsätzlich ein Glücksspiel egal bei wem ich nun anfangen würde. Aber ich werde wirklich gut und lange drüber nachdenken, ob ich sie kontaktiere oder nicht.

Hallo Ida!
Übertragung ja stimmt, den Begriff nutzt man (ich) vermutlich oft zu schnell. Damals waren da einfach die Gefühle und Gedanken von "Oah,warum konnte ich nicht sie als Mutter haben? "Wieso konnte meine Mutter nicht so fürsorglich und aufmerksam sein?" Sowas alles...ich fühlte mich bei ihr sehr geborgen und aufgehoben und auch beschützt.
Ich würde, wenn es überhaupt zu einer Therapie kommen würde, wahrscheinlich ganz am Anfang sagen, dass ich Angst vor erneuter Abhängigkeit habe, vielleicht trifft es das Wort eher.
Inzwischen weiß ich ja, dass ich dafür eine Topkandiatin bin und würde es halt auch direkt ansprechen, wenn solche Gefühle wieder kommen sollten.
Bedenken in sofern, dass ich sie halt nicht nerven wollte (eines meiner Probleme, dass ich ständig denke ich bin es nicht wert/ich nerve jeden/ich erzähle zu viel von mir etc...).
Aber ja,ich würde deutlich sagen das sie eine sehr professionelle Therapeutin ist und sie würde auf jeden Fall Ihre Grenzen aufzeigen, wenn jemand zu weit geht.

Hallo Lisbeth,
danke dir für deine Antwort.
Nein, dass muss heute wirklich nicht mehr sein, dass wir noch gut "zueinander" passen und sie mir so gut helfen kann wie vor 13-14 Jahren. Und jau, n bissl verändert habe ich mich natürlich auch :-)
Ich würde mit ihr gar nicht über diese schlechte Zeit reden wollen, in der sie mir nach der Therapie so gefehlt hat sondern wirklich über die Sachen die mich heute, aktuell, belasten und dies sind wirklich ganz andere Dinge als damals. Diese Verliebtheitsgefühle von damals sind heute wirklich gleich null, wenn ich sie auf der Straße treffen würde... klar,ich würde mich freuen,aber es würde keine alten Wunden aufreißen. Sage ich jetzt, denn es fühlt sich gerade so an und ich habe sie seit 2007 auch nicht mehr gesehen. Kann natürlich auch anders kommen, aber wie gesagt es fühlt sich so gar nicht danach an.
Sie hat halt als Verhaltenstherapeutin promoviert (heißt das so?) und hat aber einige Fort- und Weiterbildungen unter anderem in Traumatherapie (nach Luise Reddemann) und mehr...heißt immer noch nichts, aber ich denke sie ist da ganz gut aufgestellt und wenn nicht, bin ich mir sicher, würde sie schon sagen wenn sie es für wenig sinnvoll hält.

Hi Stern.
Wie ich schon bei Lisbeth schrieb, sind diese alten Gefühle heute gleich null. Aber ich mag meine Augen nicht davor verschließen, dass es nicht doch auch anders kommen könnte.
Ob es jetzt wirklich damals eine Übertragung war weiß ich nicht, denn es gab keine Gelegenheit mehr darüber zu reden. Wahrscheinlich war es tatsächlich eher eine ungute Konstelation aus "Abhängigkeit/Symphatie/Vermissen", so wie du es geschrieben hast.
Zu Ida habe ich schon geantwortet, dass ich mich bei ihr halt sehr geborgen und beschützt gefühlt habe und ständig der Gedanke da war "Mensch, wäre sie mal meine Ma gewesen".
Dein Vorschlag mit dem therapeutischen Gespräch finde ich sehr gut und ich denke, da wird nicht zu viel aufgerissen, wenn überhaupt...

Puh, der Rest kommt später noch hinterher.
Sorry,wenn es unübersichtlich ist. Hoffe ihr kommt mit dem Text so klar...
Liebe Grüße Trümmerlotte

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Mondmann
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Beiträge: 220

Beitrag Do., 18.06.2020, 17:37

Ich habe extra keinen Absender auf die Umschläge geschrieben, damit sie sich nicht verpflichtet fühlt mir zu antworten
...oder doch eher, weil du dir so eine ausbleibende Antwort schönreden kannst ("sie hätte ja sicher antworten wollen, konnte aber nicht")?
habe ich mit den zwei Briefen, welche ich in die neue Praxis geschickt habe, Ihre Grenzen überschritten?
Nein.
wie würdet ihr die Briefe empfinden?
Na ja, darum geht's ja nicht. Mit anderen Worten: Niemand weiß, wie sie es empfunden hat. Aber wenn es dir ein aufrichtiger Wunsch war, ihr das mitzuteilen, dann kannst du ganz bei dir bleiben und sagen, dass es sich für dich stimmig angefühlt hat.

Ich selbst (noch immer in Behandlung) schreibe ihm auch selten mal etwas, und ich kann mir vorstellen, dass ich das ähnlich handhabe, wenn die Therapie beendet ist. Es geht nicht unbedingt darum, dass der Therapeut "Freudensprünge" macht, aber wenn das Schreiben in einem stimmigen Verhältnis steht zum Therapieverlauf und zur Therapiedauer, spricht nichts dagegen, sich gelegentlich (!) zu melden.
Mache ich es mir damit gerade viel zu einfach,da ich sie ja schon kenne?
Ich würde mich fragen, wie ich damit umgehen würde, wenn sie den Wunsch ablehnt. Bzw. ich würde eine mögliche Ablehnung im Hinterkopf haben und mich darauf einstellen. Vielleicht kommt es auch zu einem Gespräch, und ihr müsst erst herausfinden, ob es sinnvoll ist, die Arbeit wieder aufzunehmen.

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