Gewichtsverlust im Verlauf der Therapie

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Kaugummi
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Gewichtsverlust im Verlauf der Therapie

Beitrag Do., 13.05.2021, 13:59

Erstmal zu meiner Situation:
Ich bin aktuell wegen einem nicht mit Essen in Verbindung stehendem Problem in ambulanter Behandlung, die eigentliche Ursprungssymptomatik habe ich aktuell ganz gut im Griff, aber dafür merke ich, wie ich grade wieder ziemlich in eine Phase gleite, in der Essen, Kalorien und deren Verbennung sehr in den Fokus rücken für mich.
Essen und die Unzufriedenheit mit meinem Körper waren schon seit meiner Jugend immer wieder heikle Themen für mich. Mein Therapeut weiß, dass ich gelegentlich Fressanfälle habe und mich dann Übergebe und dass ich meinen Körper selbst hasse. Es war aber nie explizit Thema in der Therapie, worüber ich ehrlich gesagt froh bin, weil es für mich extrem Schambesetzt ist und ich mich fühle, als sei ich zu 'schlecht'/nicht Essgestört/krank genug um darüber zu sprechen. Wahrscheinlich auch, weil ich nie Untergewichtig war (eher oberes Drittel Normalgewicht) und die Erfahrung gemacht habe, nicht ernst genommen zu werden, wenn ich mich im Bezug auf das Thema öffne. Anfang 2020 in stationärer Behandlung begann ich wieder mit dem Erbechen (nachdem ich mein ursprüngliches Problemverhalten im Griff hatte) und habe das dort auch kommuniziert, weil mich das Verhalten selbst störte und alles was ich zu hören bekommen habe war: Immerhin ist es nicht lebensbedrohlich, so wie ihr anderes Verhalten. Ich habe auch nie eine Essstörung diagnostiziert bekommen, weder in der Klinik, noch von meinem Therapeuten.
Jetzt ist es so, dass meine Ursprungssymptomatik laut Chefarzt der Klinik sehr mit einer Anorexie zu vergleichen ist (Ein Nummernspiel gegen den eigenen Körper, das schnell lebensbedrohlich wird) und ich das Gefühl habe, dass ich grade durch diesen Fokus aufs Essen in gewisser Weise Symptomverschiebung betreibe.
Ich habe im Verlauf des Jahres nach dem Klinikaufenthalt ziemlich zugenommen. Mein Therapeut hat das zum Glück nie Kommentiert...einiges davon ist jetzt in kurzer Zeit schon wieder runter, aber ich bin noch über dem Gewicht, mit dem wir uns kennen gelernt haben. Trotzdem frage ich mich natürlich was passiert, wenn ich weiter abnehme. Wir werden uns demnächst für einige Wochen nicht sehen und eigentlich will ich nicht, dass er es zum Thema macht, sollte ich weiter abnehmen. Andererseits will ich genau das. Möglichst viel in dieser Zeit abnehmen grade DAMIT er es anspricht. Ich habe das Gefühl ich bin nur valide, wenn ich mich auch körperlich so krank mache, wie ich mich innerlich fühle. Ich kann mir nicht erlauben gesund zu sein, weil ich Angst habe, dass das Chaos in meinem inneren dann nicht ernst genommen wird und irgendwie habe ich auch nicht das Gefühl, es zu verdienen körperlich gesund zu sein. Außerdem war mir selbst schaden immer das einzige, worin ich gut war...

Meine eigentliche Frage aber ist:
Hat jemand Erfahrungen mit Gewichtsverlusten während der Therapie (insb. wenn man nicht vorrangig wegen einer ES in Behandlung ist). Was habe ich zu erwarten, sollte es auffallen?

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Pianolullaby
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Beitrag Do., 13.05.2021, 17:58

Was Du zu erwarten hast? Das kann Dir hier niemand weissagen, es kann er sagt nichts dazu, es kann sein, dass er sagt oooh sie haben abgenommen. Entweder eher bewundern oder besorgend. Die Frage was willst du denn? Bzw. Wieso sprichst du es nicht direkt an. Auffallen tut es so oder so
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Sadako
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Beitrag Do., 13.05.2021, 18:40

Ich habe eine „Restessstörung“ und reagiere in Krisensituationen manchmal mit Gewichtsverlust.
Meine Therapeutin spricht das an und grätscht da auch relativ deutlich rein. Wobei ich eher an der untersten Grenze von Idealgewicht bin und dadurch schnell in Untergewicht komme.
Das letzte Mal wollte sie direkt ein Essensprotokoll um Klarheit zu bekommen, wie akut das Problem gerade ist.
Für mich macht das auch Sinn, weil ich weiß wieviel Kraft mich solche „Ausflüge“ in die Essstörung kosten.

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Philosophia
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Beitrag Do., 13.05.2021, 19:04

Ja, nun, bei mir war das klar geregelt: Ich trage die volle Verantwortung für mein Gewicht. D.h., ich war auch dafür verantwortlich, mich notfalls einzuweisen. Es war halt einfach wichtig, mich therapiefähig zu halten.
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Kaugummi
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Beitrag Do., 13.05.2021, 20:08

Pianolullaby hat geschrieben: Do., 13.05.2021, 17:58 Was Du zu erwarten hast? Das kann Dir hier niemand weissagen, es kann er sagt nichts dazu, es kann sein, dass er sagt oooh sie haben abgenommen. Entweder eher bewundern oder besorgend. Die Frage was willst du denn? Bzw. Wieso sprichst du es nicht direkt an. Auffallen tut es so oder so
Das ist es ja....ich weiß nicht was ich will. Das Gefühl von Kontrolle und das Glück, das mir das Abnehmen grade gibt möchte ich nicht missen und weil sich meine Gedanken den ganzen Tag nur noch um Essen drehen ist es auch leichter das eigentliche Problem (mein aktuelles Versagen in der Uni) aus dem Kopf zu drängen. Es ist auch alles noch weit davon entfernt so ungesund zu sein, wie es mal war (viel zu wenig Essen, dann Fressanfälle und Erbrechen). Im Gegenteil, ich nehme jetzt sogar mehr Kalorien zu mir, als in den Hungerphasen zwischen den Fressanfällen (also wirklich keine exorbitant niedrigen Mengen) und weil ich bis jetzt keine Fressanfälle hatte, habe ich auch nicht mehr erbrochen. Außerdem bin ich eh weit vom Untergewicht entfernt.
Vielleicht rede ich mir auch nur ein, dass ich Probleme mit dem Essen habe und es ist eigenlich alles gar nicht so dramatisch. Schlißlich kann ich auch normal essen zwischenzeitlich...
Ich will es nicht selber Ansprechen, weil ich Angst habe, wieder nicht ernst genommen zu werden und weil es ein tolles Gefühl ist, endlich mal kontrolliert abzunehmen statt die selben X kg zu verlieren und wieder zuzunehmen (mein persönlicher ewiger Kreislauf), ich will definitiv noch nicht aufhören abzunehmen und irgendwie will ein Teil von mir ja auch, dass er sich Sorgen macht. Dieser Teil von mir schafft es tatsächlich, das als Bestätigung und Validierung zu sehen, wahrscheinlich bin ich einfach nur Aufmerksamkeitsgeil.

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Scars
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Beitrag Fr., 14.05.2021, 15:13

Was hält dich davon ab dein eigentliches Problem - Versagen an der Uni - zu thematisieren? Oder dass du Zuwendung und Aufmerksamkeit benötigst? Da die Essstörung sowieso nur ein Symptom ist, könntest du dir den Umweg über den körperlichen Ausdruck deines seelischen Zustandes auch ersparen. Du kannst es dir aussuchen, Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen oder dich deiner Essstörung hinzugeben.
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Kaugummi
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Beitrag Sa., 15.05.2021, 11:32

Oh wir reden quasi nur darüber (oder meine Symptomatik) und versuchen an meiner Arbeitsstörung zu arbeiten.... manchmal nervt mich das schon fast, weil ich das Gefühl habe, dass da so viel unter der Oberfläche unangetastet bleibt, aber für Ursachenforschung ist VT wohl nicht das richtige Setting. Außerdem weiß ich, wie wichtig es ist, dass ich vernünftig lerne, weil die Uni nicht zu schaffen mich wahrscheinlich in einer richtige Krise katapultieren würde.

Ist es denn wirklich eine Essstörung? Es wurde nie wirklich ernst genommen bisher. Vielleicht stelle ich mich auch einfach nur an? Ich weiß es nicht... wenn das so weiter geht wie bisher, werde ich es vielleicht ansprechen und fragen, wie er es einschätzt, aber auch da habe ich wieder das Gefühl, dass das nur geht, wenn ich vorher noch mehr abgenommen habe... Ich habe einfach so Angst wieder nicht ernst genommen zu werden. Ich fühle mich eh schon total undankbar und als wäre alles was ich fühle ungerechtfertigt und dumm. Andererseits will ich auch gar nichts ändern an der aktuellen Situation... Also es ansprechen würde wohl nur Konfliktpotenzial mit sich bringen.
Daher der Gedanke es zu ignorieren, außer er macht es selber zum Thema...

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Saly
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Beitrag Sa., 15.05.2021, 12:16

Hallo!

Ja, ich habe Erfahrung damit. Ich habe eine ähnliche Geschichte wie du. Ich bin eigentlich wegen wiederkehrender Depressionen in Behandlung. Durch einen recht dramatischen Vorfall im letzten Jahr, ist die Essstörung (wieder) deutlicher zutage getreten. Ich habe zu Beginn der Therapie auch nie drüber geredet. Irgendwann hab ich mich getraut ihr zu sagen, dass ich FA habe und danach erbreche. Aber dass ich nich drüber reden will. Weiß er denn von der Bulimie? Oder nur dass das Essen ein schwieriges Thema ist?

Jedenfalls habe ich durch den Vorfall letztes Jahr und die verstärkte Bulimie (mit anorektischen Zügen) knapp 15kg abgenommen. Ich bin noch im Normalgewicht aber nur ein paar Kilo über unteren Grenze. So dünn war ich die ganze Therapie nicht. Sie hat es NIE angesprochen. Ich hatte teilweise die gleichen Gedanken. Wollte in längeren Pausen mehr abnehmen, damit sie es registriert.
Gemerkt hat sie es sicherlich aber sie hat es nicht angesprochen. Weil ich eben gesagt habe, dass ich nicht darüber sprechen möchte.

Mittlerweile reden wie darüber, aber das habe ich forciert. Als ich damit angefangen habe, hat sie aber recht viel gefragt. Wieviel ich in welcher Zeit abgenommen habe, körperliche Beschwerden durch die Bulimie, sie wollte wissen ob ich meinen BMI kenne, was mich an meinem Körper stört etc.

Also am Ende solltest du dir überlegen ob du es ansprechen möchtest und es dann auch tun. Ich vermute nicht, dass er es von sich aus ansprechen wird, solange es für dich nicht lebensgefährlich wird. Denn auch die Therapeuten wissen, dass viele genau diese Gedanken haben. Abnehmen um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu verlangen. Das soll nicht blöd klingen, mir ging es ja genauso. Ich hatte auch die Gedanken körperlich Kranker zu sein zu müssen um meine innerlichen Verletzungen ernst nehmen zu können.

Lg Saly

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Scars
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Beitrag Sa., 15.05.2021, 12:59

Ok, habe ich falsch verstanden! Ich dachte du nutzt es auch vor deinem Therapeuten zum Verdrängen. Ich glaube nicht, dass man wirklich von einer Essstörung genesen kann, ohne die aufrecht erhaltenden Faktoren/Ursachen zu kennen und zu verändern. Ob dein Problem schon die Definition eine Essstörung erfüllt, kann dir dein Therapeut besser sagen, persönlich finde ich das aber ziemlich irrelevant. Es hört sich so an, als würde dich das Ganze belasten entsprechend gehört es auch in deine Therapie und ist ausreichend dafür. Ich könnte mir wie saly vorstellen, dass dein Therapeut dem auch absichtlich keine Aufmerksamkeit schenkt. Das könnte ja auch nach hinten losgehen (ich würde es z.B. auch als maximal übergriffig empfinden) und eigentlich bestimmst du ja auch die Themen. Klingt für mich auch so, als würden sich deine Versagensängste auch auf die Essstörung beziehen bzw. verschieben (hast du ja selbst auch schon geschrieben). Aber du wirst nichts davon haben, wenn es irgendwann (körperlich) „schlimm genug“ ist.

Vielleicht könntest du es ja auch genauso mal ansprechen? Ich habe das Gefühl, dass es mir mit meinem Essverhalten nicht gut geht aber Angst, dass es nicht schlimm genug ist und ich nicht ernst genommen werden?
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Saly
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Beitrag Sa., 15.05.2021, 13:44

Und übrigens: ich hab die Diagnose „atypische Bulimie“ direkt am Anfang bekommen. Ich hab ihr am Anfang nicht von den FA erzählt. Nur dass ich erbreche. Deshalb atypisch. Mittlerweile hat sie’s geändert, aber das war dann nicht mehr relevant. Die Kriterien kannst du ja nachlesen, am Ende ist das aber gar nicht so wichtig. Wenn es dich belastet, dann gehört es definitiv in die Therapie.

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Kaugummi
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Beitrag Sa., 15.05.2021, 13:53

Saly hat geschrieben: Sa., 15.05.2021, 12:16 Hallo!

Ja, ich habe Erfahrung damit. Ich habe eine ähnliche Geschichte wie du. Ich bin eigentlich wegen wiederkehrender Depressionen in Behandlung. Durch einen recht dramatischen Vorfall im letzten Jahr, ist die Essstörung (wieder) deutlicher zutage getreten. Ich habe zu Beginn der Therapie auch nie drüber geredet. Irgendwann hab ich mich getraut ihr zu sagen, dass ich FA habe und danach erbreche. Aber dass ich nich drüber reden will. Weiß er denn von der Bulimie? Oder nur dass das Essen ein schwieriges Thema ist?

Jedenfalls habe ich durch den Vorfall letztes Jahr und die verstärkte Bulimie (mit anorektischen Zügen) knapp 15kg abgenommen. Ich bin noch im Normalgewicht aber nur ein paar Kilo über unteren Grenze. So dünn war ich die ganze Therapie nicht. Sie hat es NIE angesprochen. Ich hatte teilweise die gleichen Gedanken. Wollte in längeren Pausen mehr abnehmen, damit sie es registriert.
Gemerkt hat sie es sicherlich aber sie hat es nicht angesprochen. Weil ich eben gesagt habe, dass ich nicht darüber sprechen möchte.

Mittlerweile reden wie darüber, aber das habe ich forciert. Als ich damit angefangen habe, hat sie aber recht viel gefragt. Wieviel ich in welcher Zeit abgenommen habe, körperliche Beschwerden durch die Bulimie, sie wollte wissen ob ich meinen BMI kenne, was mich an meinem Körper stört etc.

Also am Ende solltest du dir überlegen ob du es ansprechen möchtest und es dann auch tun. Ich vermute nicht, dass er es von sich aus ansprechen wird, solange es für dich nicht lebensgefährlich wird. Denn auch die Therapeuten wissen, dass viele genau diese Gedanken haben. Abnehmen um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu verlangen. Das soll nicht blöd klingen, mir ging es ja genauso. Ich hatte auch die Gedanken körperlich Kranker zu sein zu müssen um meine innerlichen Verletzungen ernst nehmen zu können.

Lg Saly
Er weiß von dem Fressanfällen/Erbrechen, weil es in meinem Arztbrief aus der Psychiatrie stand und ich musste es auch in der Diary Card eintragen, als ich diese führen sollte. Die Frequenz war da aber schon sehr schwankend...von mehrmals die Woche bis einmal im Monat....also eine wirkliche Bulimie ist es wohl auch nicht. Wir haben das immer nur kurz mal angesprochen, dann hat er mir auch die Frage nach dem BMI gestellt und was ich an mir nicht mag... ich habe aber zugegebener Maßen auch viel immer runter gespielt und wollte auch nie wirklich drüber reden, weil ich mich so für meinen Körper und mein Verhalten geschämt habe und eben nicht das Gefühl hatte krank und damit 'gut' genug zu sein.
Ich habe aber nie explizit gesagt, dass ich nicht darüber sprechen möchte oder so....es ist im Anbetracht meiner anderen Verhaltensweisen wohl auch vernachlässigbar gewesen.

Ich weiß ja, dass es rational gesehen ein total dummer Gedankengang ist... aber ich befürchte halt, dass ich es erst ansprechen kann, wenn ich es selbst als 'schlimm genug' erachte und wenn ich nicht zu dem Punkt komme, bleibt es eben wahrscheinlich ungesagt.
Aber was du in deinem letzten Absatz vorgeschlagen hast @Scars finde ich ganz gut... Aber der erste Gedanke in meinem Kopf dazu war dann schon wieder mir eine Gewichtsgrenze zu setzen, ab der ich es dann ansprechen 'darf'.

Zum Thema Diagnosen....eigentlich war es mir immer egal, wie die Probleme jetzt konkret benannt werden (solange es nicht Borderline ist...), aber niemand scheint so wirklich zu wissen, was eigentlich verkehrt ist mit mir und das macht es wirklich schwer aushaltbar für mich... ich habe eh schon das Gefühl kein recht auf meine Gefühle zu haben, mich nur anzustellen und undankbar zu sein... keine wirkliche Diagnose zu haben macht das nur schlimmer... Ich hab so viele Diagnosen mittlerweile, aber keine 'passt' wirklich...

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Saly
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Beitrag Sa., 15.05.2021, 14:02

Ich hab „nur“ 2 Diagnosen und zwischendrin wurde alles mögliche vermutet. Wenn ich bald den Therapeuten Wechsel wird vielleicht wieder was anderes raus kommen. Aber am Ende ist das doch völlig egal. Niemand lässt sich komplett in eine Diagnose pressen.

Ja bei mir waren auch andere Dinge „brisanter“ und ich hatte auch immer den Gedanken „bevor ich nicht untergewichtig bin, darf ich es nicht ansprechen“. Allerdings hat sich meine Situation was die Bulimie angeht so stark verschlechtert, dass es wirklich nötig war es anzusprechen.meine Therapeutin meinte auch sie wäre froh, dass ich docj mit ihr reden würde. Und bevor es bei dir auch soweit kommt, übernimm Eigenverantwortung und rede darüber. Dafür ist der Therapeut da. Ich erbreche mittlerweile fast täglich und mein Körperbild ist schlechter den je. Und das obwohl ich so dünn bin wie noch nie. Der Moment in dem du dich fragst ob es schlimm genug ist, ist der in dem du es ansprechen solltest.

Ich hab mich auch sooo schwer getan und schäme
Mich nachwievor total. Mir hilft ihr Mails zu schreiben. Alles was ich mich nicht traue ihr zu sagen, schreibe ich ihr. Vielleicht geht das bei dir auch. Und sie hat NIE „blöd“ reagiert oder gesagt, es wäre nicht schlimm genug. Das sind Profis ;)

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dermitleider
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Beitrag Di., 01.06.2021, 09:50

Ich hab „nur“ 2 Diagnosen und zwischendrin wurde alles mögliche vermutet. Wenn ich bald den Therapeuten Wechsel wird vielleicht wieder was anderes raus kommen. Aber am Ende ist das doch völlig egal. Niemand lässt sich komplett in eine Diagnose pressen.

Hallo Saly,
ich finde toll das du so über dein Problem hier berichtest.
Mir ging es in der vorigen Therapie genauso :-(
Als 11 Jähriger wurde ich schwer Sexuell Missbraucht, seitdem fresse ich hungere ich und mein Gewicht geht rauf und runter, so wie ich mich gerade fühle :red:

LG.

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Saly
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Beitrag Di., 01.06.2021, 09:52

Bist du denn in Therapie? Man lernt sehr viel dort über sich und so ein schlimmes Trauma sollte aufgearbeitet werden....

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dermitleider
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Beitrag Di., 01.06.2021, 10:55

Saly hat geschrieben: Di., 01.06.2021, 09:52 Bist du denn in Therapie? Man lernt sehr viel dort über sich und so ein schlimmes Trauma sollte aufgearbeitet werden....

Ja bin ich, auch wegen anderer Störungen hauptsächlich :red:
Wenn du mich im Forum verfolgst siehst du das in meinen Profil und Berichten.

LG

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