Schlecht behandelt in der Psychiatrie

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Aquarell
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Schlecht behandelt in der Psychiatrie

Beitrag Do., 04.11.2021, 10:06

Hallo Community,

Mich haben schon Mitarbeiter in der Psychiatrie schlecht behandelt. Hinzu kam woanders dann auch noch jemand, dessen Beruf es ist mit Menschen mit Behinderungen zu arbeiten. Derjenige konnte nicht einmal Bauchgeräusche oder ein auf die Uhr schauen tolerieren und das schon direkt am Anfang.

Während ich außerhalb "behindertenfreundlichen" Einrichtungen sehr wohl Toleranz erfahren habe, von normalen Lehrern. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass ich überall außer an sogenannten "geschützten" Orten toleriert wurde und dass mich die Erfahrungen in der Psychiatrie traumatisiert und mir geschadet haben, denn vorher konnte ich besser funktionieren.

Ist es Narzissmus? Oder Burn-out? Letzteres merkte man demjenigen aber nicht an.

Warum sind gerade die Menschen, die dort angestellt sind, empathielos und ungeeignet?
Zuletzt geändert von Pauline am Fr., 05.11.2021, 08:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel von "Wie kommt es, dass genau diese Menschen einen diskriminieren?" auf obigen präzisiert. Bitte aussagekräftige Betreffzeilen verwenden.

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Malia
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 6756

Beitrag Fr., 05.11.2021, 08:15

Aquarell hat geschrieben: Do., 04.11.2021, 10:06
Warum sind gerade die Menschen, die dort angestellt sind, empathielos und ungeeignet?
Es sind nicht alle so.

Ich war dieses Jahr auch 2 Monate in der Psychiatrie und es war die Hölle.
Trotzdem erinnere ich mich an Mitarbeiterinnen, die mit Herz und Verstand gearbeitet haben.
Manchmal sind es auch die eigenen Erwartungen und unerfüllten Bedürfnisse, die die Wahrnehmung mehr auf das Negative lenken.
Leider ist heutzutage so, dass Personal in den Bereichen knapp ist und man nimmt, was man kriegen kann.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Pianolullaby
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Beiträge: 2246

Beitrag Fr., 05.11.2021, 19:45

Was heisst man hat dich schlecht behandelt?
Gerade verallgemeinerst du extrem, alle in der klinik sind schlecht, und überall in der Institutionen sind sie schlecht.

Ich denke dass es diees schwarz weiss nicht gibt, inbesondere ist nicht jeder Mensch gleich, ausserdem hat jeder mal nen schlechten Tag
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Elmsfeuer
sporadischer Gast
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Beiträge: 11

Beitrag Sa., 06.11.2021, 11:29

Kann ich so bestätigen. Der Grund liegt auf der Hand. Im Sozialbereich wird wenig selektiert, mit psychisch Kranken und Behinderten kann jeder arbeiten, der will und muss. Wer die Wahl hat, arbeitet nicht dort. Bleibt folglich nur noch der Bodensatz über, der sonst nirgendwo toleriert wird.
Verhaltensauffälligen, seit Jahren arbeitslosen und/oder Menschen mit prekärem Hintergrund wird doch geraten, irgendwas mit Menschen zu machen, stärke das Selbstbewusstsein. Ein Pubertier, das zuschlägt? Sozialdienst.
Natürlich, wenn man andere wehrlose rumkommandieren darf, wenn man sonst nicht ernstgenommen wird.

Wenn du dich weiterentwickeln willst, halt dich möglichst fern von Spezialeinrichtungen und der Psychiatrie. Man lernt am Modell. Du wirst wie die, wenn du dich damit umgibst.

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Sadako
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
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Beiträge: 733

Beitrag Sa., 06.11.2021, 13:47

@ Elmsfeuer
Das sind steile These, die du da aufstellst.

Ich bin selbst sowohl körperbehindert und psychisch erkrankt und habe deshalb reichlich first Hand Erfahrungen in diesem Bereich.
In einer Psychiatrie arbeiten keine ungelernten Kräfte (Außer vielleicht im Reinigungsbereich). Ganz sicher werden weder dort noch im Sozialdienst pubertierende Jugendliche eingesetzt, weil sie ihre Affekte nicht im Griff haben.
Die meisten Menschen, die mich in irgendeiner Form behandelt haben in den letzten Jahren, waren freiwillig in ihrem Job und haben diesen gern und engagiert gemacht. Pauschal zu behaupten, dass dort nur der Bodensatz der Gesellschaft arbeiten will, der sonst nirgends gewollt wird, halte ich für eine Frechheit.
Das soll nicht heißen, dass man nicht dort, so wie auch anderswo auf Menschen trifft, die ausgebrannt sind und wenig Empathie haben.
Ich würde weder dir noch der TE Die persönlichen Erfahrungen, die offensichtlich gemacht habt, absprechen.
Diese pauschalisierenden Verurteilungen und Behauptungen die hier im Raum stehen, kann ich dennoch nicht unkommentiert lassen.

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shelpy76
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 49

Beitrag Sa., 06.11.2021, 20:05

Also ich kann auch nicht behaupten, dass man in der Psychiatrie auf so schlimme Leute trifft, wie Elmsfeuer es in den Raum wirft. Im Gegenteil (Ausnahmen gibt es immer) oft sogar Menschen, die sich nach späterer Betrachtung, mehr als nur Eingebracht haben. Viele die bevor sie dann in die Freizeit gingen noch einmal bei einem Erkundigt haben, wie es geht und sich für den Tag dann verabschiedet haben. Auch welche die dann noch mal mit einem ein richtiges Gespräch geführt haben, obwohl schon Dienstende. Auch bei den Ärzten in Ausbildung, waren oft welche dabei, die nach dem normalen Tageswahnsinn noch mal auf einen zugekommen sind und Gespräche angeboten haben (Klar auch mit dem Hintergrund was zu Lernen, was ja auch okay ist) und sehr Einfühlsam waren. Dagegen gab es natürlich die ein oder zwei, wo man dachte, neee den spreche ich lieber nicht an usw. Überhaupt habe ich in den letzten Aufenthalten durchwegs positive Erfahrungen gemacht, dass war früher noch anders, da hatte ich gerade mal eine Abteilung, wo ich wusste, dass man dort Ernst genommen wurde (Ich bin seit meinem 15 Lebensjahr immer mal wieder Stationär gewesen, wegen PTBS und leider damals wie das hochgekommen ist auch mit schweren psychogenen Anfällen, ähnlich Grand Mal Anfällen bei Epilepsie). Früher hatte ich einen Arzt der alles gemacht hat, damit es Patienten besser geht, der hat mich sogar zum Hüftspezialisten geschickt, wo ich gerade mal 20 Jahre alt war und der mir damals das für diese Zeit beste Hüftsystem eingesetzt hat, da ist teilweise die Prothese noch heute vorhanden, nach 25 Jahren. Es musste nur minimal was ausgetauscht werden, bei meiner ersten Schwangerschaft. Jederzeit war er Telefonisch erreichbar für manchen Patienten und hat sich damals sogar meinen Ausbildungsbetrieb angesehen und mit den Leuten dort gesprochen, was los ist mit mir und wie sie am Besten damit umgehen.
Klar dann gab es auch andere, aber die waren oder sind im Moment denk ich eher in der Minderheit. Soviel wie ich Stationär war, kann ich das denke ich getrost sagen.
Im Moment steht bei mir wieder eine Stationäre Behandlung in Frage, weil es im Moment einfach nicht so hinhaut. Es ist eher Familiär, dass ich Bedenken habe es anzunehmen (Mein Mann hatte bei der vorletzten OP, die achte ,einen Schlaganfall und ist seit dem rechts beeinträchtigt) als, dass ich vor dem Stationären wirklich selber Angst habe. Ich habe auch zwei Kinder, da habe ich bisschen Angst, dass nicht alles so klappt. Wobei meine Kinder meine Aufenthalte schon mitbekommen haben und auch von geeigneter Stelle vieles erklärt bekommen haben, was mit mir los ist usw. Auch im Krankenhaus wurden ihnen immer Fragen beantwortet, weil Kinder fragen ja einfach klar heraus, wenn sie was Interessiert in einem bestimmten Alter. Mag sein, dass es in Deutschland schlimmer ist, aber ich sehe das hier in Österreich eben nicht so. Nicht bei mir, kann natürlich nicht für andere Sprechen.
Lg
Shelpy
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Tristezza
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Beitrag Di., 23.11.2021, 20:21

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