Noch einmal Stationär gehen, oder es laufen lassen?

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shelpy76
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Noch einmal Stationär gehen, oder es laufen lassen?

Beitrag Sa., 18.12.2021, 20:45

Ich bin erst ca 2 oder sind es schon 3 Wochen zu Hause.

Aber es ist gerade fast unaushaltbar.

Mir geht es im Moment nicht wirklich gut. Eher das komplette Gegenteil ist der Fall.

Es hat gerade wieder einen Punkt beim Streit zwischen dem großen und seinem Vater gegeben, was gerade alles bei mir Fallen hat lassen.
.
Es ist aber nicht nur die Streiterei an sich, vor ein paar Tagen hätte ich beruflich was gefunden, was mich wahrscheinlich ausfüllen (Ich habe mir überlegt in Richtung Behindertenbegleitung was zu machen und habe an und für sich sogar mit meiner I Pension bei der Lebenshilfe hier in der Nähe einen Praktikumsplatz bekommen, keine Ahnung ob ich es kann oder so, aber probieren ..) würde, bzw. gemeint, dass ich den HAK Abschluss bzw. die Berufsreife Prüfung weiter machen möchte.
Mein Mann meinte nur, wenn schon das mit dem Haushalt nicht funktioniert, dann klappt das auch nicht. Ich kann das mit dem Haushalt einfach nicht, weil ich mich dafür nicht aufraffen kann.
Es ist auch anscheinend nicht so toll, wenn ich was für mich machen will, mein Mann reagiert dann eher mit flappen Aussagen und eher Ungehalten.

Wenn ich meine es wäre vielleicht nochmal stationär besser, dann kommt es mir so vor, als wenn es nur Vorwürfe gibt, sei es nur, dass mein Mann verbal auf einmal anders agiert.

Ich trinke wieder, ich nehme dazu meine Medikamente, ab und an mal ein wenig mehr, denke ich kann dadurch vielleicht Durchschlafen oder einfach alles besser Ertragen.

Das stimmt nicht, ich bin gerade innerlich Lehr und am Abschalten. Ich hasse es, wenn die Kinder immer so kritisiert werden und nichts passt. Sogar mein Sohn ist vorher mal Verbal entgleist.

Ich mag gar nichts mehr sagen, es ist mir zu viel, auch wenn ich nichts zu tun habe.

Schlafen geht schon wieder kaum, ich Träume irgendwas zusammen. Ich bin auch so Tagsüber eher im abgeschalteten Modus. Ich versuche es so gut wie möglich nicht zu zeigen, es fällt mir schwer und schwerer.

Für was soll ich noch weiter machen. Manchmal bin ich so im Gedanken, dass ich nicht sagen kann, was ich als nächstes tue. Ich habe das Gefühl, immer mehr und mehr, dass es nicht mehr viel braucht um überzulaufen bzw. einfach wegzufahren irgendwo hin und keine Ahnung was machen.

Bin ja nur Froh, dass ich Montag Therapie und am Dienstag einen Termin beim Facharzt habe, aber naja egal was ist, vor die Weihnachten kann ich nirgendwo hin. Möchte ja die Kinder nicht enttäuschen.

Nur habe ich so Angst vor der nächsten Streiterei, dass der Punkt überschritten ist.

Shelpy
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We stand on wings of hope and our star will rise again

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Shukria
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Beitrag Sa., 18.12.2021, 21:22

Wenn du frei entscheiden könntest ohne zu überlegen was andere von dir erwarten/brauchen was würdest du dann gerne tun?

Wenn du was für dich tun willst wie Ausbildung oder Praktikum dann tu das doch unabhängig von der Meinung deines Partners. Es ist ja für dich und nicht für ihn. Oft gibt einem etwas eigenes noch mal eine ganz andere Motivation und Schwung. Das ist doch unabhängig vom Alltag. Allerdings ist mir nicht klar wie zu einer Aufnahme von Beruf /Ausbildung der Alkohol passt... Vielleicht sieht dein Partner hier einen Widerspruch in der Belastbarkeit /Verfügbarkeit und Konstanz etwas über einen längeren Zeitraum verfolgen zu können. Eventuell solltest du da deine Prioritäten und deine Belastbarkeit noch mal prüfen.

Solange es dir schlecht geht und du dich so belastet fühlst und abschaltet, bist du auch für deine Kinder emotional nicht erreichbar/verfügbar. Ich denke Ihnen würde es eher gut tun eine Mutter zu erleben die sich aktiv um sich kümmert, statt es "laufen" zu lassen. Auch wenn das bedeutet noch mal stationär zu gehen.

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Gespensterkind
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Beitrag So., 19.12.2021, 10:15

Hallo shelpy,
was heißt „dass der Punkt überschritten ist“?
Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, wenn Du hörst, was andere jetzt tun würden. Viel wichtiger ist doch die Frage, was Du wirklich möchtest. Manchmal fühlt es sich nach einem stationären Aufenthalt auch nur so unerträglich an, weil es eben doch im Alltag ganz anders ist. Dann könntest Du vielleicht überlegen, was stationär hilfreich war und wie Du das vielleicht besser im Alltag bekommen kannst.
Was brauchst Du? Was würde helfen, was nicht vom Verhalten anderer abhängig ist?
Liebe Grüße
Gespensterkind

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ENA
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Beitrag So., 19.12.2021, 11:33

Hallo Shelpy,
shelpy76 hat geschrieben: Sa., 18.12.2021, 20:45 Mein Mann meinte nur, wenn schon das mit dem Haushalt nicht funktioniert, dann klappt das auch nicht. Ich kann das mit dem Haushalt einfach nicht, weil ich mich dafür nicht aufraffen kann.
Manchmal gibt es Dinge, die man schafft, während man andere nicht schafft. Das mag an der Menge der Aufgaben, der Art der Aufgaben, der Zeit der Aufgaben, der Motivation, der Fähigkeiten liegen. Was den Haushalt angeht, wird es sicher nicht an den Fähigkeiten an sich liegen (also dass Du weißt, wie man putzt, unterstelle ich Dir einfach mal, von daher wird es eher an Anderem liegen). Es gibt auch Menschen, die ihren Beruf gut schaffen, weil es gut tut und ihnen wichtig ist, eine bestimmte Außenwirkung zu haben, Geld zu haben, "zu funktionieren". Sind sie dann zu Hause oder in Umgebungen, wo es ihnen nicht so gut geht oder wo andere belastende Themen aufkommen, schaffe sie (nach Außen hin) nicht soviel.
Ich will damit sagen, dass ich diesen Vergleich eher "platt" finde. Es kann sein, dass Dir die Arbeit auch zuviel sein wird, es kann aber auch sein, dass es Dir damit gut geht. Es kann sein, dass sie Dich von dem ein Stück wegbringt, was im Alltag belastend ist (Themen zu Hause z.B.) und arbeiten gehen daher innerlich vielleicht auch ein Stück hilfreich ist. Sie kann aber auch zuviel werden. Ich weiß es nicht. Ich denke, es geht nur mit Ausprobieren...und dass sich auch die Situation zu Hause wieder verbessert, denn die kostet ja auch Energie.

Es ist auch eine Frage, an welchem Punkt zuerst eine Verbesserung, Änderung erfolgen sollte, damit es Dir auch in anderen Bereichen besser geht.
shelpy76 hat geschrieben: Sa., 18.12.2021, 20:45 Es ist auch anscheinend nicht so toll, wenn ich was für mich machen will, mein Mann reagiert dann eher mit flappen Aussagen und eher Ungehalten.
Manchmal fällt es anderen auch schwer, aus einer gewissen Gewohnheit raus zu kommen und zu sehen, dass Andere anders reagieren, als gewohnt. Hinzukommt, dass es auf die andere Person ja mitunter auch Auswirkungen hat, wenn das Gegenüber etwas ändert.

...und was den Streit zwischen Anderen angeht: Es kommt darauf an, worum es geht und klar kann das einen auch als Außenstehenden belasten. Manchmal kann man aber auch den Streit zwischen Anderen bei Anderen lassen. Ich weiß ja nicht, worum es geht.
shelpy76 hat geschrieben: Sa., 18.12.2021, 20:45 Bin ja nur Froh, dass ich Montag Therapie und am Dienstag einen Termin beim Facharzt habe, aber naja egal was ist, vor die Weihnachten kann ich nirgendwo hin. Möchte ja die Kinder nicht enttäuschen.
Vielleicht ist Abstand ja auch ganz gut. Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Kinder sind, aber vielleicht könnten sie es auch verstehen, wenn Du Dir Hilfe holst? Es ist sicher gut, dass Du nächste Woche die beiden Helfertermine hast! :thumbsup:
...und selbst wenn Du nicht an Weihnachten weg bist, vielleicht kannst Du Dir "danach" erlauben (in eine Klinik zu gehen, o.Ä.?) . Du bist ja dadurch nicht ganz weg, kannst ab und zu mit ihnen schreiben, etc. .
Es bringt ja nichts, wenn Du irgendwann ganz zusammen brichst. Niemanden. Weder Dir, noch Deiner Familie.

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