Medikamente für soziale Ängste?

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.
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Jack85
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Medikamente für soziale Ängste?

Beitrag Di., 21.12.2021, 21:35

Hallo,

wie im Betreff schon zu sehen, wollte ich hier mal fragen ob es Medikamente oder von mir aus auch Homöopathische Sachen (die tatsächlich funktionieren) gibt, die einem hierbei helfen. Nach Möglichkeit welche die nicht verschreibungspflichtig sind. (Höre mir aber auch gerne mal an was es an verschreibungspflichtigen gibt).
Bei Johanniskraut kann es ja 2-3 Wochen dauern bis es mal anfängt zu wirken. Das wäre jetzt etwas zu spät.
Gibt es da sonst noch was wo ihr empfehlen könnt bzw. von dem ihr wisst?

Grüße Jack

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pandas
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Beitrag Di., 21.12.2021, 22:55

Mit Johanniskraut habe ich nicht so gute Erfahrungen. Ich hatte Hautrötungen, welche wohl als Nebenwirkung nicht so selten sind.

Ich habe jetzt Hanföl-Kapseln ausprobiert und habe bisher eine gute Wirkung festgestellt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Kellerkind
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 05:58

Es gibt nichts, was sofort wirkt. Kein Psychopharmaka, kein homoöpathisches Mittel. Da hilft kein Pillchen, sondern nur an den sozialen Ängsten zu arbeiten und das ist ein langwieriger, unangenehmer Prozess.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "

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lisbeth
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 09:02

Es gibt kein Medikament "für soziale Ängste". Punkt.

Es gibt keine Pille, die die Ängste wegmacht.
Wie Kellerkind schon schreibt: Du musst an dir arbeiten. Und das ist ein Prozess, der nicht auf Knopfdruck umgesetzt werden kann, sondern Schritt für Schritt erarbeitet wird.

Wenn du wirklich was ändern willst, dann such dir Unterstützung. Sprich mit deinem Hausarzt darüber. Oder kontaktiere mal eine Beratungsstelle. Viele psychosoziale Beratungsstellen bieten inzwischen (Pandemie sei dank!) auch Online-Beratung an, das ist bei sozialen Ängsten vielleicht niedrigschwelliger.

Wenn es nötig ist, kann dieser Prozess mit Medis unterstützt und begleitet werden, so dass du sozusagen einen Extra Puffer hast, um deine Ängste etwas abzufedern. Aber dann wäre es sinnvoll, dass du das Medikament bekommst, das zu dir und deinem Problem wirklich passt. Es gibt schon einen Grund, warum Psychopharmaka verschreibungspflichtig sind.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 12:48

eben, es gibt keine Pille für oder eher gegen soziale Ängste

Und was frei verkäuflich ist, ist eben auch sehr mild.
Natürlich kann man das ausprobieren.
Mir hilft manchmal ein wenig Baldrian bei Ängsten, zur Beruhigung, bei stark überschäumenden Gefühlen.
Aber das ist natürlich nur ein wenig Milderung und wie viel davon "Glaube" ist kann ich gar nicht sagen.

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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 15:07

Baldrian, Lavendel - wirkt aber alles nur, wenn man es kontinuierlich über einen längeren Zeitraum einnimmt und hilft auch nicht gegen soziale Ängste sondern höchstens allgemein gegen ein wenig Unruhe.
Du hast die sozialen Ängste ja sicher auch nicht erst seit gestern oder? Und warum möchtest Du Medikamente? Hast Du schon was anderes versucht?

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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 20:39

es gibt nicht frei verkäufliches was sofort wirkt."Sofort wirken tun nur Benzo's, die sind stark wirkssame Medis auf Betäubungsmittelrezept und können hochabhängig machen.
Durch àngste muss man durch
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Jack85
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 22:18

pandas hat geschrieben: Di., 21.12.2021, 22:55 Mit Johanniskraut habe ich nicht so gute Erfahrungen. Ich hatte Hautrötungen, welche wohl als Nebenwirkung nicht so selten sind.

Ich habe jetzt Hanföl-Kapseln ausprobiert und habe bisher eine gute Wirkung festgestellt.
Ich kann mir zwar nur schlecht vorstellen dass das eine wirklich nennenswerte Wirkung hat, einen Versuch ist es aber
auf jeden Fall wert. Danke.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 22.12.2021, 23:19

"nennenswerte" Wirkung hat von den frei verkäuflichen, natürlichen Mitteln nichts.
Sie wirken halt im besten Fall ein wenig.
Ein wenig ausgleichend, mildern ab, machen etwas ruhiger.

Mehr kannst du da nicht erwarten und nicht erreichen.
Und das gilt auch eher nur für punktuelle Ängste oder sowas wie schlecht einschlafen können.

Soziale Angst solltest du ganz anders angehen, das wirst du so und so nicht mit Medikamenten lösen

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Pianolullaby
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Beitrag Do., 23.12.2021, 20:30

Mit johanniskraut darf nicht in die Sonne oder ins Solarium gehen. Johanniskraut ist phototoxisch
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 23.12.2021, 21:12

Pianolullaby hat geschrieben: Do., 23.12.2021, 20:30 Mit johanniskraut darf nicht in die Sonne oder ins Solarium gehen. Johanniskraut ist phototoxisch
War bei mir nicht so. Das ist eine mögliche Nebenwirkjung, aber nicht eine die jeder hat der es nimmt.

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Pianolullaby
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Beitrag Do., 23.12.2021, 21:20

ja aber es ist seeeehr bekannt, und es wird ausdrücklich davor gewarnt !!! Das weiss jeder der schon mal damit zu tun hatte
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RoboCat
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Beitrag So., 26.12.2021, 21:47

Hi,
Mach dich mal über kratom schlau, aber Vorsicht, die ersten Treffer bei Google beleuchten es sehr negativ.

Mehr schreib ich erst mal nicht, weil ich nicht weiß, ob das hier gern gesehen ist. Nur so viel: kratom ist in Deutschland legal, in Skandinavien ua aber verboten.

... Mir hat es wirklich sehr geholfen und ich wüsste nicht, was ich ohne es täte, da ich keine psychopharmaka einnehmen will.
:axt:

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Gespensterkind
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Beitrag Mo., 27.12.2021, 07:15

Ich habe mindestens zwei Personen kennengelernt, die psychisch sehr abhängig von Kratom wurden, so dass nur deswegen sogar stationäre Psychiatrie-Aufenthalte notwendig wurden. Ich würde es auf jeden Fall mit jemandem besprechen, der sich auskennt!

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RoboCat
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Beitrag Mo., 27.12.2021, 14:46

Hallo gespensterkind, du hast recht, kratom ist definitiv kein Spielzeug und man sollte gut abwägen, ob man es nimmt! Es kann körperlich abhängig machen, das muss man ganz klar sagen. Wer sich dafür entscheidet, sollte diszipliniert damit umgehen können und dosis Steigerungen vermeiden.

Jemanden "vom Fach" zu finden der sich damit auskennt, ist mMn aber nahezu unmöglich, da es in der Fachwelt relativ unbekannt ist und auch nicht zB von Psychiatern verschrieben werden kann, wie ja etwa Johanniskraut.

Ich nehme es jetzt seit 6 Monaten und habe mich zuvor intensiv eingelesen in das Thema. Eine mögliche Sucht habe ich bewusst in Kauf genommen und fahre bis jetzt ganz gut damit. Ich nehme nur so viel gerade nötig ist um einen Effekt zu haben und kann auch Tage und phasenweise ohne es klarkommen und habe keinerlei Entzugserscheinungen dabei.

für mich hat es ganz klar Vorteile ggü klassischen psychopharmaka, da es nahezu nebenwirkungsfrei ist, jedenfalls bei mir. Eine "positive Nebenwirkung" ist, dass ich seitdem keinen Alkohol mehr angerührt habe. Habe absolut 0,00 Verlangen danach und habe zuvor täglich 2-3 Bier abends getrunken.

Alles in allem ist kratom, bei moderatem Konsum, eine sehr sichere Substanz nach meinen dafürhalten. Es gehört auch zu den am wenigsten toxischen Drogen (da gab es mal eine Auswertung von einer Uni, die auch in der Zeit erschienen ist).

Das ist jetzt wirklich nur meine subjektive meinung, jedoch: Wer kratom nur ab und zu nimmt und nicht täglich, um zB soziale Situationen erträglicher zu machen, fährt besser damit als mit benzos als alternative, die bekanntermaßen sehr zügig und stark abhängig machen. Ich würde es jederzeit wieder nehmen und ärgere mich, dass ich es erst so spät entdeckt habe.

Die besten Infos habe ich übrigens in dem froum "kratom ink" gefunden. Dort schreiben auch Personen, die es seit langen Jahren und aus psycholgischen Gründen nehmen.
:axt:

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