Verzweifelt durch lange Abstände, Therapiepause

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Leatrice
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Verzweifelt durch lange Abstände, Therapiepause

Beitrag Do., 17.03.2022, 21:22

Hallo!

Ich bin neu hier, 34 Jahre alt und schreibe wegen einer Problematik die immer wieder in Therapien auftritt und für die ich einfach keine Lösung finde.

Kurze Informationen zur Ist-Situation: Ich mache derzeit eine ambulante Schematherapie, habe generell viel Therapieerfahrung (seit Anfang 20) und war auch schon einige Male in stationärer Behandlung. Meine Hauptdiagnose ist eine kombinierte PS mit emotional-instabilen sowie ängstlich-vermeidenden Anteilen sowie rezidivierende Depressionen und eine soziale Phobie.

Kurze Infos zum Hintergrund: bin mit einer vermutlich Borderline erkrankten Mutter die zusätzlich über viele Jahre schwer suchtkrank war und letztendlich auch daran starb aufgewachsen sowie einem Vater der meist abwesend war aufgrund seines Berufes. Meine Mutter war mit uns (ich habe noch einen etwas älteren Bruder) und mir komplett überfordert, hatte vermutlich damals schon Depressionen und hat uns aufgrund ihrer Überforderung schwer vernachlässigt sowie emotional misshandelt (ständiges Abwerten, anschreien, alleine lassen, oder ignorieren von Bedürfnissen) sie ist früh an ihrer Alkoholsucht verstorben, (mit 50, ich war 17), die letzten Jahre haben sich fast ausschließlich um die Suchterkrankung gedreht mit allem was dazugehört.

Jetzt zur eigentlichen Problematik: da ich früher oft angeschrien und abgewertet wurde habe ich seitdem (unter anderem) das Problem an massiven Verlassenheitsängsten zu leiden. Diese werden schon durch banale Situationen ausgelöst wie z.b. einem Konflikt mit meinem Bruder. In diesen Situationen fühle ich mich wie früher, ungeliebt nicht gewollt und habe massive Angst verstoßen zu werden und alleine nicht zurecht zu kommen.
In früheren Therapien hatte ich damit auch massive Probleme wenn es darum ging, dass die Therapie irgendwann ausläuft oder "gestretcht" wird, also wenn die Abstände größer werden.
Meine Therapie ist an sich rum, ich kann allerdings für einen Zeitraum von einem Jahr jeden Monat einmal zu meinem Therapeuten gehen und auch danach wird eine zweite Therapie beantragt.
Trotz allem drehe ich seit Monaten durch, ich habe das Problem früher bereits beiläufig angedeutet und mir ist auch bewusst, dass ich daran nichts ändern kann, es ist nun mal so und jeder muss damit umgehen.

Aber ich werde von Zeit zu Zeit immer trauriger und weiß nicht mehr weiter. Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich wieder häufiger an Suizid denke, gerade seit der letzten Stunde (diese Woche Dienstag) die nächste ist erst wieder in einem Monat. Ich will meinen Therapeuten auch nicht schon wieder mit einer Email nerven, zumal ich ja an sich keine richtige Therapie mehr habe.
Ich habe Angst es in der Therapie anzusprechen, weil ich weiß, dass das bei mir wieder ein Schema auslöst und es mir sehr schlecht gehen wird, weil ich mir schon denken kann was er sagen würde. Er kann schließlich auch nichts machen.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, einen weiteren Klinikaufenthalt will ich vermeiden weil ich an sich mit der ambulanten Therapie auskommen möchte und lernen will alleine zurecht zu kommen.

Sorry für den langen Text, ich bin nicht so gut im Texte formulieren.
Vielleicht kennt sich ja jemand mit Schematherapie aus oder hat evtl dasselbe Problem?

MfG Leatrice

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chrysokoll
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Beitrag Do., 17.03.2022, 21:51

deine Verzweiflung kann ich gut verstehen und ich finde auch nicht dass du allein für diese Problematik, diese Gefühle ein Lösung finden musst. Das gehört in die Therapie, zum Therapeuten, der muss mit dir eine Lösung finden.
Weiss er denn von deinen Gefühlen, deiner Verzweiflung?

Du hast ja schon mehrere Therapien hinter dir - und ich meine das jetzt ausdrücklich nicht als Kritik an dir !!
Aber: Was hat sich verändert? Ist etwas besser geworden? Was hat dir wirklich geholfen?
hat sich durch die Schematherapie nennenswert etwas verbesser wenn du das ganz objektiv und kühl analysierst?
Es können nämlich zwei paar Stiefel sein: Das eine ist dass du am Therapeuten hängst.
Das andere ist aber die Frage was könnte dir helfen, jetzt gleich und auch langfristig. Und das ist eventuell keine ewig verlängerte gleiche Therapie und auch kein köcheln auf Sparflamme mit diesen Quartalsstunden.

Könntest du selber Stunden bezahlen?
Kannst du dir einen Wechsel zu einer anderen Therapie vorstellen?
Und: Wenn es dir so schlecht geht wäre jetzt vielleicht auch eine Tagesklinik oder sogar Klinik richtig

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 17.03.2022, 21:53

Und bisher hat dir keine Therapie geholfen dass das sich bessert?

Weil das wäre ja dann eigentlich die Aufgabenstellung für jede Therapie. Weil wenn sich das bessert sich mit Sicherheit eine ganze Menge Folgesymptome die daraus resultieren sich mit-bessern würden.

Du brauchst nicht weiter Stunden jeden Monat wo du einfach den Rockzipfel ewig weiter festhalten kannst, du brauchst eine Lösung für dieses Problem.

Weil das ja garantiert nicht nur in Therapien zum Problem wird sondern auch in allen Arten von privaten Beziehungen.

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Leatrice
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Beitrag Do., 17.03.2022, 22:14

Nein bisher nicht, denn ich hatte und habe soviele "Nebenkriegsschauplätze", dass dieses Problem auch erst seit ein paar Jahren teilweise bearbeitet wird. Wie gesagt ich habe einige weitere Symptome wie z.b. starkes Vermeidungsverhalten durch die PS, soziale Ängste usw da ist das im Prinzip nur eins von vielen. Und generell habe ich Probleme zu wissen welches Thema jetzt gerade wichtig ist, welches warten kann usw. Ich habe insgesamt 4 ambulante Psychotherapien gemacht, die ersten beiden, da war das noch gar kein Thema weil ich erst mal meine soziale Phobie soweit in den Griff kriegen musste um überhaupt etwas Sinnvolles in der Therapie zu Stande zu bekommen, da war es schon ein Erfolg wenn ich überhaupt halbwegs reden konnte.
Die Schematherapie ist im Prinzip für meine Problematik die modernste und sinnvollste in meinen Augen. Die ÄVPS wird leider kaum erforscht, spezielle Therapiemethoden gab es nie, erst seit einigen Jahren ändert sich das ein bisschen.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 17.03.2022, 22:18

Ich würde sagen, das ist ein super wichtiges Thema. Weil wir Menschen ja soziale Lebenwesen sind, für uns sind stabile soziale Beziehungen lebensnotwendig.

Und alles was verhindert, dass du diese Beziehungen auf gesunde Weise (ohne von Verlustängsten gequält zu werden und ohne von dem Verlust einer sozialen Beziehung völlig emotional vernichtet zu werden) führen kannst in einer Therapie top Priorität haben muss.

Wobei die sozialen Ängste evtl einen direkten Zusammenhang haben mit den Verlustängsten. Das also nicht zwei Themen sind sondern ein Gesamtkomplex mit verschiedenen Facetten.

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Leatrice
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Beitrag Do., 17.03.2022, 22:34

Danke nochmal für eure schnellen Antworten, und @chrysokoll ich hab deine doch glatt überlesen, ich Depp.
Ich weiß nicht ob ihm bewusst ist, wie schlimm das Ausmaß ist, ich habe seit einigen Jahren mir angeeignet, solche Themen etwas runterzuspielen, weil mir vor Jahren mal einer histrionische Anteile diagnostiziert hat und ich Angst habe, dass man mich nicht ernst nimmt, wenn ich es zu sehr betone. So nach dem Motto, jetzt übertreibt sie wieder. Wobei mein Therapeut immer wieder verneint hat, dass ich das habe.
Besser geworden ist durch die Schematherapie das Bewusstsein für die Probleme und manche Bewältigungsmodi habe ich etwas besser im Griff, glaube ich zumindest. Die Grundproblematik bleibt mit der sozialen Angst und ja die Angst Verlassen zu werden, bzw dieses Schema bringt mich jedes mal wieder in eine Krise aus der ich so schnell nicht rauskomme. Grundsätzlich ist mein Leben stark eingeschränkt durch die PS und depressive Episoden habe ich häufig gerade deswegen weil ich nicht mehr weiter weiß.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 17.03.2022, 23:07

Sind deine Lebensumstände denn so dass sie dich beim Lernen von gesunden sozialen Beziehungen unterstützen?

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Shukria
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 07:56

Ich hab noch nicht ganz verstanden warum es dir mit dem ausdünnen der Therapie schlechter geht.

Thema was dahinter steht ist ja deine Verlassenheitsangst.
Gibt es noch konkrete Themen die du bearbeiten o, also hast du Angst damit alleine zu sein oder eher ein allgemeines, nicht im Stich gelassen zu werden?

Wenn du konkrete Themen hast, auch verlassenheitsangst wäre eines, würde ich an deiner Stelle aktiv werden. Entweder ne Stunde selber zahlen oder mir ne neue Richtung suchen. Jedenfalls klar nach außen sagen wo du noch Unterstützung brauchst und was du dir vorstellen kannst. Ich würde mich von der 1h nicht so paralysieren lassen sondern schauen was noch geht oder ne Selbsthilfegruppe zusätzlich in Betracht ziehen....

Wenn es nur ein diffuses Gefühl von Verlassenheitsangst ist und die Themen aber gut bearbeitet sind würde ich Thema Abschied /Ablösung in den Fokus rücken, Aufbau anderer sozialer Kontakte und die Stunden nicht erhöhen. Dann wäre dad jetzt der nächste Entwicklungsschritt mit ihm zusammen.

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Gespensterkind
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 10:23

Klingt nicht so, als ob es unbedingt besser wird dadurch, dass Du jetzt nur noch alle 4 Wochen eine Stunde hast, sondern eher schlechter. Manchmal ist es echt kontraproduktiv, so selten hinzugehen und sich klar verabschieden ist dann manchmal sinnvoller.
Oder - wenn das gerade unvorstellbar ist - konkret für einen bestimmten Zeitraum mehr Stunden "kaufen" und genau dieses Thema nur bearbeiten.

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Leatrice
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 12:46

Ich denke es hängt am ehesten damit zusammen, dass ich nie wirklich Eltern hatte, die für mich da waren und auch im realen Leben sind Freundschaften für mich leider nicht erfüllend, häufig zu distanziert und ich kann kaum eine tiefe Bindung aufbauen. Witzigerweise kann ich diese Bindung aber in Beziehungen aufbauen oder eben in einer Therapie. Nur da ist das kontraproduktiv weil es eine künstliche Beziehung ist die sowieso immer enden wird. Ich binde mich leider immer viel zu stark an Therapeuten auch wenn ich das nicht es passiert jedes mal wieder.
Diese 4 Wochen abstände sind eigentlich Luxus, denn normalerweise höre ich oft, dass viele 2 Jahre oder 1 Jahr Pause haben, also gar keine Stunden bis wieder eine neue Therapie angemeldet wird.
Was ich noch dazu sagen muss ist, dass die Therapieverlängerungen grundsätzlich von meinem Therapeuten ausgehen, ich versuche gar nicht erst mehr danach zu fragen, weil ich weiß ich muss in Grunde davon loskommen. Wie gesagt hat er auch automatisch schon gesagt er wird nächstes Jahr eine neue Runde beantragen.
Ich denke es geht da um unerfüllte Bedürfnisse, die in einer Therapie am ehesten erfüllt werden.

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candle.
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 13:39

Hallo Leatrice!
Leatrice hat geschrieben: Do., 17.03.2022, 22:14 Nein bisher nicht, denn ich hatte und habe soviele "Nebenkriegsschauplätze", dass dieses Problem auch erst seit ein paar Jahren teilweise bearbeitet wird.
Wieviele Stunden hast du denn noch?

Nebenschauplätze können der Vermeidung dienen, ich denke das ist dir bewußt.
Wie gesagt hat er auch automatisch schon gesagt er wird nächstes Jahr eine neue Runde beantragen.
Und die Wortwahl zeigt mir ja jetzt keine ernsthafte Haltung zur hilfreichen Therapie. ;)

LG candle
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Shukria
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 14:01

In einer Therapie dreht sich alles um dich, das heißt die Hauptverantwortung für den Beziehungsaufbau und der Vertiefung liegt beim Therapeuten. In gleichberechtigten Beziehungen oder Freundschaften wird sich niemand so um dich kümmern...
In Freundschaften merken die anderen schnell ob es Augenhöhe ist oder sie sich mehr einbringen /kümmern sollen, das wollen und schaffen viele nicht auf Dauer.

Manchmal hilft es 1-2 ältere Freunde zu haben die ein bißchen fürsorglicher sind und diese Lücke etwas füllen können und der andere Part liegt bei dir, selber mehr Fürsorge für dich übernehmen zu wollen. Vielleicht brauchst du einfach noch ein bißchen Zeit.

Dennoch würde ich nicht so passiv bleiben, das verursacht das es dir jetzt so schlecht geht. Dir ist 1h im monat zu wenig und es ist jetzt deine Aufgabe zu schauen ob du durch selbstzahlung oder eine Gruppe mehr bekommst.

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Leatrice
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 15:08

Ich habe an sich gar keine Stunden mehr, ich weiß nicht wie man diese Stunden nennt, nach einer abgeschlossenen Therapie, da gibt es irgendeinen Namen dafür.
Mit Freundschaften ist es so, ich öffne mich dort nicht wirklich, ordne meine Bedürfnisse vollkommen unter, in der Beziehung war das lange Zeit auch so, ich bin mir nicht sicher ob es sich gebessert hat. Ich habe einfach durch meine Kindheit gelernt, dass es böse ausgehen kann, wenn ich zuviel von mir erzähle, auch hat meine Mutter sehr viel wert darauf gelegt, dass wir uns nicht zu sehr in den Vordergrund drängen sowie, dass es unhöflich wäre, wenn man andere mit seinen Belanglosigkeiten belästigt. Heute ist mir klar, dass das Quatsch ist, aber dieser Grundgedanke ist an sich immer noch in mir verankert.
(Früher war ich sehr lange in einer Beziehung, in der mein Partner das sehr für sich ausgenutzt hat, heute habe ich jemanden, der selbst so seine Probleme damit hat.)
Sollte ich doch mal von meinen Probleme erzählen, dann nur kurz umrissen. Ich musste meine Bedürfnisse früher als Kind leider sehr beiseiteschieben also habe ich damit auch heute noch meine Probleme. In einer Therapie dagegen geht das deutlich besser denn meine Denkweise ist die, dass der Therapeut quasi durch Geld entschädigt wird, doch auch dort habe ich Schuldgefühle weil es zu sehr um mich geht.
Inwiefern die jetzige Therapie hilfreich ist, weiß ich es selbst nicht so genau. Mir wurde damals empfohlen, die Schematherapie auch ambulant weiterzuführen, ich denke immer noch, es ist der richtige Weg, aber mit der Umsetzung hapert es sehr. Da kann auch kein Therapeut der Welt was dafür, da liegt es an mir das zu verändern, aber ich kriege es trotzdem nicht hin.

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candle.
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 15:21

Leatrice hat geschrieben: Fr., 18.03.2022, 15:08 Ich habe an sich gar keine Stunden mehr, ich weiß nicht wie man diese Stunden nennt, nach einer abgeschlossenen Therapie, da gibt es irgendeinen Namen dafür.
Habt ihr euch denn verabschiedet? Oder was ist dein Plan?

Ja, klingt wie diese Notfalltermine einmal im Quartal oder so. Wie es jetzt läuft, weiß ich auch gerade nicht.

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lisbeth
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Beitrag Fr., 18.03.2022, 15:23

Was sind denn deine Ziele gewesen, was wolltest du in der Therapie erreichen?
Leatrice hat geschrieben: Fr., 18.03.2022, 15:08 Sollte ich doch mal von meinen Probleme erzählen, dann nur kurz umrissen. Ich musste meine Bedürfnisse früher als Kind leider sehr beiseiteschieben also habe ich damit auch heute noch meine Probleme. In einer Therapie dagegen geht das deutlich besser denn meine Denkweise ist die, dass der Therapeut quasi durch Geld entschädigt wird, doch auch dort habe ich Schuldgefühle weil es zu sehr um mich geht.
Ich glaube, das geht hier vielen so, dass ihre Bedürfnisse nicht ausreichend gesehen und anerkannt wurden, als sie klein waren. Das heißt aber nicht, dass es immer so bleiben und dass man es immer weiter fortsetzen muss. Ist ein Lernprozess, der Zeit braucht, wie alles im Leben.

Habt ihr denn in der Therapie mal darüber gesprochen, welche konkreten Schritte du unternehmen könntest, um dich im real life mehr aus der Deckung zu wagen? Oder darüber gesprochen, was das in dir auslöst, wenn du es mal versucht hast? Kontakt und Resonanz mit anderen können nur entstehen, wenn du dich auch zeigst.

Wobei ich mich schon frage, ob du das überhaupt willst, mehr Kontakt und Verbundenheit mit anderen Menschen? Irgendwie habe ich schon ein wenig den Eindruck, dass du es dir auch irgendwie so ganz "gemütlich" eingerichtet hast, mit der Therapie, die dir diese Bedürfnisse (erstmal) erfüllt. Ist natürlich nicht wirklich gemütlich, das merkst du ja jetzt...

Was könntest du also tun? Welche Ideen hast DU denn?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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