Ungewollt kinderlos – bin frustriert und traurig

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Achat
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Ungewollt kinderlos – bin frustriert und traurig

Beitrag Mo., 05.12.2022, 21:14

Hallo ihr,

durch eine Trennung nach 17 Jahren Beziehung und eine danach folgende On-Off-Beziehung, in der mit meinem Kinderwunsch "gespielt" wurde, bin ich nun 40 und immer noch kinderlos...als ich es damals mit meinem ersten Partner probieren wollte hat es nicht funktioniert, die Gynäkologin wollte mich aber nicht zur Bauchspiegelung schicken, obwohl ich Symptome für Endometriose hatte. Als ich nach 5 Jahren nun mit meinem neuen Partner langsam loslegen wollte (dachte ich zumindest :-( ) fand meine Frauenärztin eine Zyste an einem Eierstock und schickte mich doch zur Bauchspiegelung. Ende vom Lied: starke Endometriose. Sie konnten zwar alles entfernen, aber nun bin ich ohne Partner (habe mich kurz vor der OP getrennt), muss Hormone nehmen und habe das Gefühl, noch Null Komma Null Chance auf ein Kind zu haben. Es ist so frustrierend und traurig, ich könnte den ganzen Tag weinen. Ich hatte mir so sehr ein Kind gewünscht.

Vielleicht hat jemand von euch eine aufmunternde Geschichte wie sie über 40 trotz Endometriose noch schwanger geworden ist? Vielleicht würde mir das etwas Hoffnung und Kraft zurückgeben.

Liebe Grüße
Achat

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 05.12.2022, 21:49

Du hast also zur Zeit keinen Partner?

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Achat
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Beitrag Mo., 05.12.2022, 22:19

Sydney-b hat geschrieben: Mo., 05.12.2022, 21:49 Du hast also zur Zeit keinen Partner?
Nein, frisch getrennt... :(

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Sydney-b
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Beitrag Di., 06.12.2022, 01:02

Wenn du ganz frisch getrennt bist, hast du die Trennung überhaupt schon aufarbeiten können?
Ihr wart ja einige Jahre zusammen, da geht das sicherlich nicht so schnell?

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kaja
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Beitrag Di., 06.12.2022, 05:27

Ich kenne mehrere Frauen die dachten die Wechseljahre haben angeklopft und dann war es eine Schwangerschaft.

Ein Kind mit 40 ist nicht mehr so ungewöhnlich, auch wenn es da immer ein paar dumme Kommentare gibt.

Vielleicht solltest du dich mal in einer Kinderwunschklinik beraten lassen wie ausgeprägt die Endometriose ist und wie realistisch eine erfolgreiche Schwangerschaft ist.
Zumindest aus deinem Posting lässt sich nicht heraus lesen, was von deinen Befürchtungen medizinisch tatsächlich begründet ist und was eher deinen eigenen Gedanken entspringt.

Da kann Klarheit durch konkrete Informationen helfen.

Unabhängig davon gibt es auch ein erfülltes und glückliches Leben ohne Kinder. Oft ist die Vorstellung von Kind/Familie extrem idealisiert und entspringt unrealistischen Vorbildern.

Regretting Motherhood ist gar nicht so selten.

Gerade mit 40 rutschen viele Frauen in die Midlife Crisis, weil natürlich die biologischen Optionen zurückgehen und man sich damit auseinandersetzen muss. Dann setzt die klassische Torschlusspanik ein.
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Achat
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Beitrag Mi., 07.12.2022, 08:47

Erstmal lieben Dank für eure Antworten. Natürlich bin ich über die Trennung nicht nicht vollständig hinweg. Ich hatte aber auch nicht vor, das jetzt sofort anzugehen mit dem Kinderwunsch.

In eine Klinik werde ich jetzt noch nicht gehen. Ohne "gewillten" Partner würde das nur weh tun und den inneren Druck erhöhen, denke ich. Ich hatte ja mit meiner Frauenärztin gesprochen, die sagte, dass ich ab jetzt normal schwanger werden könnte (ca. 6 Monate hat man Zeit). Aber ohne Partner muss ich jetzt erstmal Hormone nehmen um dieses Zeitfenster "zu schieben". Aber in meinem Alter zählt ja jedes Jahr...

Und ja, auch ohne Kinder kann man glücklich sein. Das ist mir klar und damit beginne ich mich auch anzufreunden. Aber es ist auch ein echter Unterschied, ob man kinderlos ist und Schwestern, Tanten und Onkels und Nichten und Neffen/Cousins/Cousinen hat, die ein anderes familiäres Netz bilden. Klar kann man dann auch ohne Kinder glücklich sein. Ich habe, wenn meine Eltern tot sind, niemanden mehr. Und das ist das, was mich so sehr belastet (und bevor jemand schreit, das ist NICHT der alleinige Grund warum ich ein Kind möchte, da ist noch so viel mehr).


kaja
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Beitrag Mi., 07.12.2022, 21:19

Man braucht heutzutage nicht mehr zwingend einen Partner um ein Kind zu bekommen.

Es gibt diverse Wege eine sogenannte "Solomutter" zu sein.
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candle.
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Beitrag Mi., 07.12.2022, 21:44

Hallo!

Du wolltest ja eigentlich ein positives Feedback. Jetzt ist ja gar keines gekommen und ich habe auch keines. Ich habe einige ICSI's und Cryos erfolglos hinter mich gebracht. Bei uns war es leider von beiden Seiten problematisch und mein inneres Gefühl hat mir schon immer angezeigt, dass ich kinderlos bleiben werde. Und so passierte es auch.

In Deutschland ist es etwas problematisch. Meines Wissens muß man verheiratet sein und es gibt eine Altersgrenze. Zudem ist das auch eine furchtbar teure Angelegenheit.
Achat hat geschrieben: Mi., 07.12.2022, 08:47 dass ich ab jetzt normal schwanger werden könnte (ca. 6 Monate hat man Zeit).
Welcher Arzt hat das gesagt? Ich finde die Aussage nämlich etwas seltsam. Und wozu sind die Hormone? Kann man damit denn schwanger werden?
Und ja, auch ohne Kinder kann man glücklich sein. Das ist mir klar und damit beginne ich mich auch anzufreunden. Aber es ist auch ein echter Unterschied, ob man kinderlos ist und Schwestern, Tanten und Onkels und Nichten und Neffen/Cousins/Cousinen hat, die ein anderes familiäres Netz bilden.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Mir ging es da manchmal ähnlich.
Ich habe, wenn meine Eltern tot sind, niemanden mehr. Und das ist das, was mich so sehr belastet (und bevor jemand schreit, das ist NICHT der alleinige Grund warum ich ein Kind möchte, da ist noch so viel mehr).
Naja, da sind dann ja Nichten und Neffen zu denen man ja auch einen ganz engen liebevollen Kontakt haben kann und die sich vielleicht auch im Alter kümmern. Jedenfalls beschäftigt und das als Paar insofern wen wir gerne als Erben einsetzen möchten. Also nicht um eine Fürsorge zu erzwingen!!! :lol: Nicht falsch verstehen!!! Sondern um den jungen Menschen mit unserem Erbe vielleicht einen leichteren finanziellen Start ins Leben zu ermöglichen.

Und sehe dich im Forum um: Wer weiß, ob die eigenen Kinder sich um einen kümmern würden?

LG candle
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Joa
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Beitrag Do., 08.12.2022, 18:30

kaja hat geschrieben: Mi., 07.12.2022, 21:19 Man braucht heutzutage nicht mehr zwingend einen Partner um ein Kind zu bekommen.

Es gibt diverse Wege eine sogenannte "Solomutter" zu sein.
Sowas ist aus Kindersicht enorm egoistisch imo. :kopfschuettel:

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sebi
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Beitrag Do., 08.12.2022, 18:45

Ein ganz ganz schwieriges Thema.
Kinder sind keine Garantie für eine Altersversorgung. Da werden sie für etwas instrumentalisiert und missbraucht, was nicht ihre Aufgabe ist.
"Solomutter", weil das auch möglich ist. Da denk ich, ein Kind hat ein Geburtsrecht auf Mutter und Vater. Es wird irgendwann nach seinen Wurzeln fragen und da ist die Vaterfrage dann nicht mehr auszublenden.

Muss es denn unbedingt ein eigenes Kind sein, frage ich mich manchmal.
Und aus Erfahrung weiss ich, wie schwer es für ein adoptiertes Kind sein kann. Ein junger Mann in meinem Bekanntenkreis hat sich suizitiert, weil er nicht verkraften konnten, dass ihn seine Mutter als Baby zur Adoption frei gegeben hatte.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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BluePoint
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Beitrag Do., 08.12.2022, 19:11

Eine Stimme für Solomutter!
Es wurde schon mehrfach nachgewiesen, dass selbstbestimmt Partnerlose, wesentlich glücklicher sind (und somit automatisch bessere Bedingungen für das Kind bieten können) als unfreiwillig partnerlose Elternteile. Und es gibt unzählige Alleinerziehende Menschen da draußen!
Außerdem ist es auch viel besser für die Kinder, sich zu trennen als in einer unglücklichen Partnerschaft zu bleiben.
Alles schon mehrfach untersucht! Die Mähr von Vater-Mutter-Kind und alle sind glücklich, ist schon lange nicht mehr aktuell. Ich wundere mich ernsthaft, wie manche noch dieses, schon so oft gescheiterte Modell, überhaupt noch so voller Inbrunst verteidigen.

Wenn du ein Kind willst, und deine eigene Bedingung dafür nicht unbedingt ein Lebenspartner ist, dann schau dir mal die Optionen an die es da gibt. Hör bitte in dieser Hinsicht nicht darauf was andere sagen. So viele Gescheiterte des klassischen Konzepts können es langsam nicht mehr als das einzige Richtige für sich und alle anderen beanspruchen.

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sebi
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Beitrag Do., 08.12.2022, 19:19

Bin ganz bei dir BluePoint.
Es war mir wichtig, zu sagen, dass Kinder keine Altersversorgung sind, dass Kinder irgenwann nach dem Vater fragen und dass es Adoptivkinder gibt, die nicht verkraften, dass sie von ihren leiblichen Eltern nicht gewollt wurden.
Der Mär von Vater-Mutter-Kind und alle sind glücklich traue ich schon lange nicht mehr.

Achat scheint ja unfreiwillig partnerlos zu sein.
Zuletzt geändert von sebi am Do., 08.12.2022, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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kaja
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Beitrag Do., 08.12.2022, 19:27

Ach egozentrisch....

Ein Kinderwunsch an sich, und seine Umsetzung im speziellen, ist immer ein rein egoistisch motivierter Akt. Warum sollte er schlechter werden wenn ihn statt zwei Personen nur eine Person umsetzt.

Angesichts der Scheidungsrate in Deutschland und den Totalausfällen an Erziehungsberechtigten, sehe ich das weniger kritisch als einen Fortpflanzungswunsch mit psychischer Erkrankung.

Familie und soziale Bindungen sind einfach vielfältiger als das klassische Rollenbild.
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sebi
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Beitrag Do., 08.12.2022, 19:31

kaja hat geschrieben: Do., 08.12.2022, 19:27 Ein Kinderwunsch an sich, und seine Umsetzung im speziellen, ist immer ein rein egoistisch motivierter Akt.
Vlt ist es viel einfacher und profaner. Das Leben will Leben. Und es kann nur, in dem des neues Leben lebt.
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kaja
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Beitrag Do., 08.12.2022, 19:41

Ich denke über den Status sind hier hinweg.

Jetzt die Weitergabe des Erbgutes durchaus Selbsterfüllung und nicht mehr nur Arterhaltung.
Finde ich auch nicht grundsätzlich schlimm.
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