Cannabis-Abhängkeit bekämpfen

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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kretox
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Cannabis-Abhängkeit bekämpfen

Beitrag Mi., 14.12.2022, 00:44

Hallo

Wenn man mir in meiner Jugend damals gesagt hätte, dass ich mit ende 20, Nachts am Computer sitze und in einem Therapie-Forum meine Lebensgeschichte niederschreibe.... ich glaub den hätte ich nicht ernst genommen....

Bis auf den Namen sind alle angaben hier, erlebt und gelebt.

Meine Name ist (hier: Kretox), ich bin 28 jahre Alt und kommen aus Westdeutschland :)

Meine erster Konsum von Drogen war so mit 15. Es war ein glühend Heißer Sommertag im Juli und ein Freund hatte Geburtstag. Also wir Jungs vom Dorf (4 Mann) auf dem weg in richtung Stadt gemacht um beim Discounter eine Kiste zu holen (einer War 16) . Auf dem weg ist uns dann ein damaliger Freund aus der Stadt engedgenen gekommen. Dieser war auf dem Weg ins Dorf um zu schauen wo wir alle stecken. Er frage uns : Wo hin ?. Wir antworteten ihm: zum Rewe ...XY.. hat Geburtstag wir wollen Kasten holen. Er erwiederte: Ne, was für Kasten ... lass ma Weed holen .

Dazu muss man sagen das zuvor bis auf einen in der Gruppe, keiner jemals Cannabis probiert hatte.

Gesagt getan... Wir setzten uns hinter dem Dorf an einen Fluß und fingen dann an zu konsomierem ( classic mit tabak)
Ich selbst bin dort schon nach einer Weile nachhause weil ich irgendwie zu müde war :)

Danach gab es ein paar Moante garkeinen Kontakt mehr zu Cannabis, bis ich dann eines Tages auf dem Schulhof auf eine Gruppe aufmerksam geworden bin, die sich hinter dem Hausmeisterhäußchen was gegönnt hat.

Naja da fing es auch an, erst nur Ab und zu und schon lernte ich leute im Dorf kennen die Quasi nix anderes machten als den ganzen Tag zu Chillen und zu Smoken.

Ich rauchte dann irgendwann fast tägl. meist durch eine Bong bis ich ca 17 war. Dann machte ich beruflich Bedingt eine Pause von ca 6 Moanten und fing dann aber auch wieder dann.

Meine Jahre von 15-28 (heute), habe ich eig viel damit verbracht Sachen nicht zu ende zu bringen, mit dem Cannabiskonsum zu beginnen oder war schonwieder mehrer Wochen/Monate in einem (kaltenzug).
Das alles meist mit abständen von 4-9 Monaten.

Beispiel :

Jahr 2012 : Januar bis April (Konsum), Mai bis Juli ( kein Konsum), August bis Oktober ( Konsum) ...uzw
Jahr 2022: Januar bis Juni (kein Konsum), Juli (Konsum), August bis Dezember (kein Konsum) .... uzw

Damit man vielleicht einfach mal grob das Muster erkennen kann.

Dazu muss ich sagen, dass die Enzüge immer sehr unterschiedlich Stark waren.
Diese gingen von: Paar Tage nicht gut/durch Schlafen können + Tagsüber Nervösität
bis hin zu : Tage/Wochen (Depressiv verstimmt), Heulattacken, Panikattacken ( vorallem Nachts bei Kaputtem Schlaf-Rhymuss)... alles durch der eine Enzug war etwas ausgeprägter, der andere dann wiederum nicht..

Die Jahre des Konsums an sich waren davon geprägt das ich zwischen Schule und Armee hin und her gespurngen bin.
Nach der 10ten war ich bei der Armee. Nach einigen Monaten habe ich dann dort Aufgehört aus persönlichen Gründen.
Danach war ich 2012 einige Monate Arbeitslos bis ich dann 2 Jahre wieder zu Schule ging um dann wieder zur Armee zu gehen. 2014-2015 war ich dann durchgängig bei der Armee. Dann wieder Arbeitslos, dann eine Ausbildung angefangen wo ich gekündigt wurde ( war verletzt). Dann war ich ca ein 3/4 Jahr Arbeitslos+Genesung. Danach habe ich dann wieder 1 Jahre Schule gedrückt und versucht so meine mittlere Reife nachzuholen. Das Jahr habe ich dann auch nicht zuende gemacht und bin 2 Monate vor Abschluss ( 2018) wieder für ein paar Monate zu Armee gegangen wo ich dann bis September (2018) blieb. Im Anschluss war ich dan 2,5 Jahre bis Anfang 2020 Arbeitslos und habe dann wieder versucht meinen Abschluss nachzumachen. Diesen habe ich dann auch im Sommer 2022 bekommen.
Immer war der Konsum, oder das beenden des Konsums von Cannabis eine zentrale Rolle in meinem Leben und das eig fast durchgängig. Endweder habe ich quasi nur Geraucht und Gechillt( Sachen schleifen lasse, etwas als Egal empfunden, obohl es sehr wichtig war), Schulden aufgebaucht über die Jahre ( Briefe in einen Karton und nicht geordnet)....

Nun hätt ich fast den Job meines lebens bekommen nur steht das sowas von auf der Kippe... einfach nur weil ich vergessen habe eine vereinbarung einzuhalten... und das genau in der einen Woche (Anfang Dez bis heute), wieder angenfangen habe tägl. zu Konsomieren.

Ich meine das alles hat mich heute dazu gebracht hier zu euch zu kommen, weil ich einfach merke das ich probleme habe die zum teil auch in der nicht (Nicht Cannabiszeit) auftauchen wie zB das Briefe nicht sortieren etc...




Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht, könnt ihr mir einfach eure Meinung dazu sagen...
Es wäre sehr schön wenn ich mich hier einbringen könnte im Forum oder sogar Tipps und Tricks aus zB Lebenserfahrung bekommen.

Liebe Liebe Grüße
Kretox
Zuletzt geändert von Tristezza am Mi., 14.12.2022, 07:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreffzeile zum besseren Verständnis präzisiert.

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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 14.12.2022, 07:03

Möchtest Du aufhören, Cannabis zu konsumieren?
Hast Du immer von Dir selbst aus den Konsum zwischenzeitlich beendet oder gab es da Druck von außen?
Hast Du schon mal stationär einen Entzug gemacht?
Was Du schreibst, dahinter können sehr viele Dinge stecken. Die Frage wäre, was Dein Wunsch ist, was Du möchtest.
Für mich liest es sich so, dass man auch erst mal vernünftig eine Diagnose stellen sollte. Hinter Cannabiskonsum etc. können auch andere Diagnosen stehen, zum Beispiel ADHS.
das heißt jetzt nicht, dass ich das bei Dir herauslese, aber ich frage mich, ob Du schon mal bei einer Suchtberatungsstelle warst oder bei einer sonstigen professionellen Beratung?

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kretox
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Beitrag Mi., 14.12.2022, 14:23

Hi,

Ich habe es jetzt nach 9 Tagen Konsum (Nach 6 Monaten Pause) wieder eingestellt.
Ich möchte nie wieder Cannabis konsomieren, aber nach jeder längeren Abstinenz kommt nach ein paar Monaten der Peek und gönne es mir dann wieder eine kurze Zeit. Bis ich wieder Depressiv werde und quasi es bereue, wieder angefangen zu haben.
Ich war 1x bei nem Arzt als ich mit 23 meine erste Panik und Heulattacke hatte. Der hat dann direkt nach Cannabis gefragt :) zumindest erinnere ich mich grob so daran.
Aber eine Diagnose wurde quasi noch nie gestellt.
Suchtberatungstelle war ich bis jetzt auch noch nie.

Es ist in den Pausen auch nach einigen Wochen schon so, dass ich selber garkein verlangen nach Rausch verspühre. Als wäre es Jahre her.... aber wenn ich dann diesen einen Peek nachgebe, fühlt es sich so an als müsste ich quasi alles wieder von neu machen . Als wäre alles umsonst.

Nachts bis in die Schotten wach (4-6uhr), dann Penn ich bis Mittags/Nachmittags, Stehe auf mit dem Gedanken: Kacke, heute abend wirst du bestimmt wieder ein paar Stunden sentimental und depressiv und traurig sein. Das ist dann auch oft so. DIeses Gefühl vergeht aber nach einer Weile und dann, Mitten in der Nacht, geht es mir aufeinmal blendend. Ich schaue Yotube, Surfe im Inet oder Spiele Onlinegames....
Meine Gedankengänge sind sehr oft mit erinnerungen an : Die gute alte Zeit. Verbunden.
Da denk ich viel an meine Jugend wie einfach noch alles war, manchmal erlebe ich dann die momente Nostalgisch in Gedanken wieder. Aber auch Reue ist ein ab und an auftauchender begleiter. Menschen die ich Enttäuscht habe mit den Jahren, alte Partnerminen zu denen ich in der Zeit, als wir zusammen waren. Oft sehr Respektlos und unverschämt gegenüber war.
Teilweise ist es dann so, dass ich diese Pesonen dann in dem moment sehr vermisse und das gefühl habe sie nochmal wiedersehen zu wollen. Das bedürfnis des kränklichen vermissens verschwindet dann aber irgendwann in der Nacht und Tagsüber ist es eig nocht so Präsenz. Vollen Nachts
Dann irgendwann (tage oder Wochen), habe wieder einen normal Schlafrhytmuss .... Dann fühl es sich aber manchmal so an als würde die Zeit ultraschnell vorbei gehen.

Bis ich dann wieder meinen Schafrhytmuss kauputt mache..... manchmal habe ich auch Wochen wo ich komplett normal bin . Also so gut wie kaum verstimmt, denke dann villt viel nach ob wie was klappen wird etc, aber das war es dann auch.


Chinchilla1
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Beitrag Mi., 21.12.2022, 16:51

Hey, wie läuft es mit deinem Entzug? Ich kann alles total gut nachvollziehen was du schreibst. Bin grad bei Tag 6. meines dritten anlaufs mit dem Konsum (nach 5 Jahren fast täglich Kiffen) aufzuhören. Fühle mich besser gewappnet diesmal, aber die körperlichen Entzugssymptome sind diesmal härter und ich versuche Selbsthilfegruppen zu finden. Leider scheint es keine in meiner Nähe zu geben, also dachte ich mir ich versuchs mal mit nem Forum.

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Thread-EröffnerIn
kretox
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Beitrag Mi., 21.12.2022, 17:34

Bis auf meinen Schlafrhytmus ist alles plaetti bis jetzt . Danke der Nachfrage.

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kretox
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Beitrag Fr., 11.08.2023, 18:41

:-) :-) :-) :-D

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SallyP
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Beitrag Do., 28.12.2023, 19:10

Hallo Kretox, schau mal im Net unter "TCM und Cannabiskonsum" oder "Cannabis aus Sicht der TCM". Ich persönlich halte viel von der TCM. Diese kann über diverse Kräutertees sehr gut helfen. (Da kann die Schulmedizin damit natürlich gar nichts anfangen. Aber die macht ja ca. nur 20% der möglichen Therapien aus.)
Vielleicht hast du die Möglichkeit zu einem TCM Arzt zu gehen der dir dann Kräutertees usw. verschreiben kann. In Deutschland habt ihr soweit ich weiß das Glück das diesen Arztbesuch auch die Kasse refundiert.
Ich selbst kenne leider dieses Problem mit Gras und Co auch. Erst jetzt weiß ich, dass man auch von von Cannabiskonsum Depressionen bekommen kann. Auch von den THC freien Sachen!

Ich verwende das Buch von Dr. Florian Ploberger. Dort werden TCM Teemischungen vorgeschlagen, die man natürlich nur nach Kenntnis (und/oder Abklärung durch TCM Arzt bzw. auch Apotheker) anwenden sollte.
In jener Mischung ist zB Curcuma enthalten.

Ich selbst habe Jahre gebraucht von dem Dreck loszukommen. War eine echte Plage. Nun graust mir schon davon wenn ich nur an den Ekelhaften Geruch denke. (Gott sei Dank!)

Natürlich kann dir auch dein Glaube an Gott dabei helfen frei zu werden. Schließlich heißt es "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen." Matthäus 11,28 Elberfelder Bibel.
Ich wünsche dir alles Gute. Du schaffst das!
Überwinde es!

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