Sexuelle Vergangenheit der Partnerin unnormal belastend

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Sexuelle Vergangenheit der Partnerin unnormal belastend

Beitrag Mo., 09.01.2023, 15:05

Hallo!

Ich bin 53 und habe mit meiner Partnerin in 20 Jahren ein sehr, sagen wir mal nicht prüdes, Sexualleben gehabt.
Habe jetzt eine neue Frau kennengelernt, die ich sehr liebe, aber die weitaus mehr sexuelle Erfahrungen hat, als ich.
Ich werde damit nicht fertig. Es belastet mich extrem. Ich habe das in keiner vorherigen Beziehung so gehabt.
Der Gedanke an gewisse "Praktiken" mit anderen Männern bringt mich fast um den Verstand. Es ist so belastend, dass ich manchmal denke , es wird alles kaputtmachen.
Kann mir jemand eine Hilfestellung geben, wie ich damit am besten umgehen kann, oder was da tiefenpsychologisch bei mir gerade passiert. Es ist dermassen quälend, dabei ist es bei Ihr alles schon lange her.

Kann wirklich nicht sagen, ich hätte nichts sexuell ausprobiert, aber eben nicht alles. Ich zerstöre gerade meine ganze Gedankenwelt damit. Will das nur loswerden.

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Gespensterkind
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Beitrag Mo., 09.01.2023, 15:36

Ich verstehe das noch nicht so ganz: Du hast Dich von Deiner Partnerin getrennt und hast jetzt eine neue Freundin?
Und diese neue Freundin hat sexuell Dinge ausprobiert, die Dir neu sind oder die Du Dir bislang noch nie so vorgestellt hast?
Und was genau belastet Dich daran? Dann Deine neue Partnerin Dinge ausprobiert hat, die Du noch nicht erlebt hast? Oder hat sie noch andere Partner, mit denen sie sexuell aktiv ist?

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 09.01.2023, 17:35

Das gleiche Thema hatte hier erst kürzlich auch ein Mann.

So weit ich mich erinnern kann, wollte er sich psychologische Hilfe zum Thema holen.
Auf lange Sicht ist eure Beziehung sonst zum Scheitern verurteilt, weil diese quälenden Zwangsgedanken bei dir ja nicht von alleine aufhören.

Daraus lernen kannst du aber jetzt bereits: Es ist besser, wenn man mit einer neuen Partner.in NICHT über vergangene Sexpraktiken redet.
Auch ist dies den Ex-Partnern gegenüber extrem indiskret.
So nach dem Motto : „Mit dem Luis habe ich diese und jene Praktik ausgeübt, mit dem Tim dafür nur Blümchen Sex, was anderes wollte der nicht….

Wahrscheinlich fühlst du dich deiner Freundin gegenüber unterlegen, oder den Männern, die diese Praktiken mit ihr erleben durften.
Vielleicht hast du dir diese Praktiken aber selber nie erlaubt, weil sie dir zu schmutzig oder unanständig sind, oder deine ehemaligen Partnerinnen diese als so empfunden haben?

Dann könntest du nun insgeheim deine Partnerin als unanständig empfinden und deshalb quält es dich so?
Oder du hast Angst, nicht mithalten zu können?
Deine Freundin dich deshalb bald als langweilig einstufen könnte und dich irgendwann verlässt?

Über die Gründe kann man nur spekulieren, niemand wird dir die Antwort liefern können.

Horch in dich rein, könnte einer (oder mehrere) der oben genannten Gründe auf dich zutreffen?

Wenn nicht, hast du nun einen Anstoß, was für Beweggründe hinter deinen Gedanken liegen könnten und du kannst für dich weiter forschen.

Welche Auswirkungen haben denn deine Gedanken bei euch im Zusammenleben, im Alltag und im Umgang miteinander?

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Beitrag Mo., 09.01.2023, 19:42

Hallo Sydney-b!

Vielen Dank für Deine Worte. Irgendwie haben wir nie bewusst darüber gesprochen. Ich hätte es auch nie gewollt. Es ist eher so beiläufig Einiges rausgekommen. Z.b wenn Sie sagte sie mag dies oder das. DAnn war ja klar, sie kennt es.
Vieles von dem was Du schreibst trifft sicher zu. Was mir Angst macht ist, dass es nicht mit der Zeit besser werden kann, und Du sogar die Beziehung scheitern siehst. Dachte mit längerer Zeit und vielleicht einigen und schöneren "Sachen", würde es besser werden. Wir reden schon über meine Gefühle, vorallem weil sie mich anfänglich echt in die ED getrieben haben ("Erektile Dysfunktion") Ich habe mir immer eine Partnerin gewünscht, die sexuell einfach den gleichen Spass hat wie ich. Sie ist es und zwar so sehr, dass sie bereit ist für den Mann sexuelle Wünsche zu erfüllen,die die meisten Frauen eher ablehnen. Es ist aber nicht so, dass ich mir das in der Beziehung von Ihr wünschen würde.
Vielleicht ist es eine Art Neid auf die Männer, die mit Ihr diese Aufgeschlossenheit erlebe durften und auch ein wenig die Erkenntnis, dass Ihr es auch Spass gemacht hat.

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bergerda
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Beitrag Di., 14.02.2023, 16:14

oh mann, bei mir geht es in eine ähnliche Richtung:
Mein Partner war verheiratet und hatte scheinbar schlechten Sex. Danach kam eine heiße Affaire die in einer 7jährigen Beziehung endete. Er erwähnte öfter, dass der Sex sooo toll war und auch noch Bestand hatte, als auf mentaler Ebene die Partnerschaft am Ende war.
Nun quälen mich dauernd die Gedanken, was die wohl hatte oder anders gemacht hat und dass er sie mega-anziehend empfunden hat. Das macht mich fertig. Er war auch jede freie Minute bei ihr, während er bei mir oft anderes zu tun hat, insbesondere seine erwachsenen Kinder zu bespaßen.
Es macht mich fertig! Oft überkommt mich dazu eine enorme Traurigkeit :(

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Sydney-b
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Beitrag Di., 14.02.2023, 17:16

bergerda hat geschrieben: Di., 14.02.2023, 16:14 oh mann, bei mir geht es in eine ähnliche Richtung:
Mein Partner war verheiratet und hatte scheinbar schlechten Sex. Danach kam eine heiße Affaire die in einer 7jährigen Beziehung endete. Er erwähnte öfter, dass der Sex sooo toll war und auch noch Bestand hatte, als auf mentaler Ebene die Partnerschaft am Ende war.

Es macht mich fertig! Oft überkommt mich dazu eine enorme Traurigkeit :(
Was bezweckt denn ein Mensch damit, vor einem neuen Partner/in zu schwärmen, wie toll der Sex mit der alten Flamme war?
Dies sogar öfters zu erwähnen?

Er will die neue Partnerin damit kleinhalten und nieder machen.

Außerdem erhöht er sich dadurch.

Er ist ja ein toller Hecht, er ist super gut im Bett!
Falls es bei euch nicht so sein sollte, dann liegt es sicherlich nicht an ihm….kann ja gar nicht sein, in der alten Beziehung war der Sex doch so mega…blablabla….

Also fühlst du dich gezwungen, alles dafür zu tun, um ihm tollen Sex zu bescheren…
Er braucht sich überhaupt nicht bemühen!
Wie praktisch für ihn!

Mit dem, was du in deinem anderen Thread berichtest, frage ich mich:
Warum lässt du dich so manipulieren?

Dieser Mann ist kein toller Hecht.
Er ist ein egoistischer Typ, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist.

Warum lässt du dir das bieten?

Du solltest mehr auf dich gucken, warum du dir das gefallen lässt.
Bist du dir nicht mehr wert?

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bergerda
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Beitrag Mi., 15.02.2023, 06:29

Hy Sydney
naja er sagt schon, dass es jetzt noch besser ist und ich der Ex in allem überlegen bin. Deswegen denke ich ja an meine Zwangsstörung, nämlich dass ich trotzdem eifersüchtig bin und die Ex auf social Media verfolge…

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 15.02.2023, 12:23

Es hat ja einen Grund, warum du dich so vergleichen musst und schrecklich darunter leidest.
Ich kann dir nur eine Therapie empfehlen.
Alleine wirst du es aus diesem Gedankenkarusell eher nicht schaffen.

(Ps: Ich möchte keine Partnerschaft, in der ich mit der Ex verglichen werde. Weder im Positiven noch im Negativen. Ich möchte einfach Ich sein dürfen. Dieser Gedanke ist so was von gruselig und eklig für mich! Ex ist Ex und es hat einen guten Grund, warum das so ist.)

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bergerda
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Beitrag Do., 16.02.2023, 08:37

Sydney, also ich bin eher so, dass ich natürlich besser sein möchte, als die Ex. Das ist nicht mein bester Charakterzug, aber ich halte das für menschlich. Würde ich die Ex viel hübscher, besser, toller usw finden würde mir das sooo weh tun. Und nein, ich glaube nicht, dass es mir an Selbstbewusstsein mangelt. Es gibt nun mal schönere und weniger schöne Menschen, es gibt solche die beruflich erfolgreicher sind als andere und der Vergleich ist ja auch ein Antriebsmittel der gesamten Menschheit.

Wenn ich mir vorstelle, dass mein Partner seine Wunschfrau geheiratet hat, mit ihr das größte Glück erlebt hat und super gut in allem war und sie ihn verlassen hat, dann könnte ich wohl nicht damit leben. Stichwort: Rebecca-Syndrom.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 16.02.2023, 09:55

wenn einer den anderen verlassen hat dann war ja bei weitem nicht "alles super" in der Partnerschaft.

Ich sehe das wie Sidney, ich finde es geschmacklos und daneben wenn der Partner von der Ex schwärmt und da sexuelle Detail offenbart. Natürlich hatte er Sex in der früheren Beziehung, aber mehr als diese einfache Tatsache gehört nicht in die neue Beziehung

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leuchtturm
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Beitrag Do., 16.02.2023, 10:02

Sydney, also ich bin eher so, dass ich natürlich besser sein möchte, als die Ex.
warum? Und warum ist das "natürlich"?

Er ist jetzt mit dir zusammen. Das ist wichtig. Und das hängt auch mit Sicherheit nicht am Aussehen.

Woher deine Angst und Befürchtung, er könnte dich unzureichend finden?

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bergerda
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Beitrag Do., 16.02.2023, 12:08

chrysokoll, bei mir und beim Threaderöffner geht es um die Gedanken, mit denen wir uns selber fertig machen. Ich bin natürlich selber schuld, weil ich alles wissen wollte. Aber das hilft jetzt nichts mehr, denn die Gedanken sind da.

leuchtturm, dass er mich unzureichend findet mag ich gar nicht so sagen. In meinem konkreten Fall ist es so, dass er von den vielen guten Dinge mit der Ex berichtet hat, weil ich gebohrt habe. Dazu kommt, dass er 24 Stunden im Kopf bei den erwachsenen Kindern ist und quasi jede Viertelstunde Nachrichten schreibt, da fühle ich mich dann zurückgesetzt, auch weil er das bei der Ex nicht getan hat.

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 13:45

Dazu kommt, dass er 24 Stunden im Kopf bei den erwachsenen Kindern ist und quasi jede Viertelstunde Nachrichten schreibt, da fühle ich mich dann zurückgesetzt, auch weil er das bei der Ex nicht getan hat.
als er mit der Ex noch zusammen war, "brauchte" er nicht so oft mit den erwachsenen Kindern zu schreiben. Als gtetrennt lebender Vater hat er vll das Bedürfnis, den Kindern zu zeigen, dass er sich kümmert. Auch wenn sie erwachsen sind, mag bei ihm die Befürchtung vorhanden sein, als "schlechter Vater" dazustehen.

ich an deiner Stelle würde ihn ganz konkret danach fragen-- ohne Vorwurf, einfach aus Interesse ,-)
In meinem konkreten Fall ist es so, dass er von den vielen guten Dinge mit der Ex berichtet hat, weil ich gebohrt habe.
*schmunzel* man sollte immer nur so viel fragen wie man als Antwort auch bereit wäre zu ertragen :->
Aber egal, nun ist es ja gesagt.
Doch ganz im Ernst, nüchtern betrachtet muss man immer davon ausgehen, dass die Beziehung mit der/dem Ex auch schöne Phasen hatte. Alles andere wäre doch Unsinn, kann man doch nicht wirklich erwarten. ,-)

Also versuche das abzuhaken: natürlich war nicht alles schlecht mit der Ex, das würdest du ihm im Nachhineien doch auch nicht wünschen.
Aber es hat eben nicht gehalten.
Nun hat er mit dir die Chance, eine neue, gute, vll sogar länger gut funktionierende Beziehung aufzubauen. Und genau das scheint er ja auch zu wollen. Also alles gut für dich :tanzen:

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pumuckel80
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Beitrag So., 19.02.2023, 17:34

Inwiefern macht bringt dich der Gedanke denn um den Verstand? Weil du das Gefühl hast, nicht mithalten zu können?

Ich würde eher den positiven Aspekt daran sehen: Ich seid zusammen, sie hat sich bewusst für dich entschieden. Daran wird auch weniger Erfahrung nichts mehr ändern, das wusste sie ja vorher. Vielmehr kannst du jetzt von ihrer Erfahrung profitieren, mit ihr gemeinsam Dinge ausprobieren und herausfinden, was du magst und was eben nicht. Ich hatte früher auch viel Sex mit unterschiedlichen Menschen und ganz ehrlich: Der Sex in festen Beziehungen ist viel besser und intimer. Man vertraut sich, man kann sich fallen lassen, man weiß, dass man nicht ausgenutzt oder belächelt wird. Und ich bin mir sehr sicher, dass das den meisten Menschen so geht.

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bergerda
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Beitrag Mo., 20.02.2023, 08:56

Leuchtturm, danke für die positiven Worte.

Die Ex ist aber übrigens nicht die Kindesmutter. Nach der Ehe war diese Ex und die Kinder noch Teenager. Heute bin ich da und die erwachsenen Kinder, die 24 Stunden Pflege in Anspruch nehmen.
Ich muss alles mühsam einfordern, eben zB dass wir mal eine halbe Stunde Ruhe haben. Fast undenkbar. Einmal ist der erwachsene Sohn irgendwo hin gefahren und es war vereinbart, dass Papa ihn zirka um Mitternacht abholen wird. Keine große Sache. Aber ernsthaft hat der Papa von 18.00Uhr bis Mitternacht fast jede Minute sein Handy aktualisiert und aus- und eingeschaltet dass er ja den Zeitpunkt nicht versäumt. Während dieser Zeit etwas zu reden oder womöglich das undenkbare zu tun, nämlich das Haus zu verlassen, war nicht möglich. Ist doch verrückt!

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