fliegender Wechsel zwischen Patienten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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therealyou
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fliegender Wechsel zwischen Patienten

Beitrag Sa., 11.03.2023, 15:51

Hallo,

bin neu hier, hoff ich darf gleich mit einer Frage loslegen... :)

Ich hab eine kl. Unsicherheit in einer begonnenen Therapie: die Therapiestunden dauern 45min (zu EUR 115) und es gibt zwischen den Patienten, die kommen und gehen, keine Pause. D.h. einer hat um 13:00 Stunde, der nächste um 13:45.

Ist das üblich? Mich stört es ein wenig. In meiner noch laufenden Stunde läutet schon der nächste usw...

Klar, ansprechen bei ihr usw., hab ich auch schon, aber mich würden Meinungen dazu interessieren.

Lg,
C

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Sinarellas
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Beitrag Sa., 11.03.2023, 16:52

Was genau stört dich denn? Kann dir doch latte sein ?

Hier sind die Stunden 50 Minuten und 10 Minuten später kommt der nächste Patient, man muss ja zwischendrin noch was aufschreiben oder Termin fertig ausmachen oder aufs Klo als Therapeut.
..:..

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Montana
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Beitrag Sa., 11.03.2023, 16:55

Ist nicht üblich. Und 45 Minuten sind auch nicht üblich, weil bei einer kassenfinanzierten Therapie eine Stunde mindestens 50 Minuten dauern soll. Warum sollten Selbstzahler kürzere Einheiten bekommen? Und da ein Therapeut auch mal zur Toilette gehen oder sonstige Dinge erledigen muss, macht eine kurze Pause zwischen den Patienten sehr viel Sinn.

PS: ich seh grad, du bist aus Ö. Dann müssten mal andere was zur üblichen Dauer einer Stunde sagen.

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chrysokoll
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Beitrag Sa., 11.03.2023, 17:24

therealyou hat geschrieben: Sa., 11.03.2023, 15:51 Klar, ansprechen bei ihr usw., hab ich auch schon, aber mich würden Meinungen dazu interessieren.
wie war denn die Reaktion darauf?
Ich kenne das (hier in D) so nicht, üblich sind eigentlich immer 50 Minuten und dann zehn Minuten Pause für den Therapeuten.

Mich würde das so wie bei dir auch sehr stören und unsicher und nervös machen.
Das kann ein Therapeut so ja auch nicht lange machen, irgendwann muss der doch lüften, noch was aufschreiben, selber aufs Klo, eine Minute länger mit einem Patienten reden etc.

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Betti
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Beitrag Sa., 11.03.2023, 17:41

Hallo therealyou,

ich bin auch aus Ö und hatte bisher unterschiedliche Therapeuten. Immer selbst finanziert (aber nicht sooo teuer!) und IMMER 50 Minuten. 45 Minuten kommt mir für eine übliche Psychotherapie jetzt auch etwas kurz vor. Sprechen wir hier von einer typischen Psychotherapie? 45 Minuten und keine Pausen dazwischen kenne ich von anderen Therapien z.B. Physiotherapie. Da war es für mich persönlich auch nie Thema, dass da so ein schneller Wechsel stattfindet. In der Psychotherapie würde mich das sehr stressen. Erstens möchte ich wenn möglich keinen anderen Patienten begegnen, da habe ich echt ein großes Problem damit. War bei einer Thera auch schon mal Thema, wo sie immer so lange überzogen hat, dass ich den Patienten vor mir über den Weg gelaufen bin. Damit konnte ich gar nicht. Und zweitens, ja kommt es doch mal vor, dass vl mal 2-3 Minute überzogen wird, die Thera lüftet, ein neues Wasserglas hinstellt, selbst auf die Toilette muss etc.
Ich kenne das nur so - 50 Minuten Therapie, dann 10 Minunten Pause für die Thera. Auch von Bekannten, welche in Therapie sind.

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Mammamia
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Beitrag Sa., 11.03.2023, 23:57

Hi!

Bei Selbstzahler*innen sind es üblicherweise 50 min, wenn die Therapie über die Kasse bezahlt wird, egal ob ÖGK, KFA oder ähnliches sind es 45 Minuten. Die Kasse in Ö zahlt Therapeut*innen derzeit brutto €62,60 für 45 Minuten.

Abgesehen davon würde ich es ansprechen, dass es Dich stört, wenn in Deiner Stunde jemand klingelt. Ist ja Deine Stunde. Da sind Störungen egal welcher Art nicht erwünscht.

lieben Gruß!
Mia


kaja
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Beitrag So., 12.03.2023, 00:46

Unabhängig von der Dauer der Stunden, würde ich darauf bestehen das ich für mein Geld die volle Leistung erhalte, d.h. niemand vorher die Stunde unterbricht.

Mal abgesehen davon, das ich selbst niemals 10 Minuten vor Termin den Therapeuten rausklingeln würde.
After all this time ? Always.

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therealyou
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Beitrag So., 12.03.2023, 13:52

Vielen Dank für Eure Antworten.
chrysokoll hat geschrieben: Sa., 11.03.2023, 17:24 wie war denn die Reaktion darauf?
Sie war irritiert von der Frage (hat sich leicht angegriffen gefühlt) und meinte dann aber recht ruhig, das hätte sich so ergeben durch untersch. Sachen, die sie macht. Falls mal eine Stunde vorher ein paar Min. länger gehen "muss" weil was schwieriges besprochen wird (sie ist Traumatherapeutin auch), müsse der nächste halt warten, da gäbs dann schon Prioritäten.

Es ist schwierig für mich, da ich sonst ein recht gutes Gefühl bei ihr habe, aber diese Sache finde ich wirklich nicht ganz ok. Die Dauer mit 45min ist an sich ok, find ich auch nicht störend, aber der fliegende Wechsel davor und danach. Weil es dadurch eigentlich immer zu einer Netto-Stundenzeit von 43min sowas kommt, da ja vorher ein Wechsel sein muss und danach und es dafür ja keine Zeit gibt.

Viell. sollte ich es nochmal ansprechen und sagen, dass das für mich wirklich nicht passt. :roll: Mal sehen, was sie dann anbietet oder dazu sagt.

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sunny87
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Beitrag So., 12.03.2023, 14:36

Hallo,

also ich kenne es auch nur mit 50 Minuten Gespräch und dann 10 Minuten Pause zwecks Nachbereitung/Vorbereitung/WC/Trinken usw. :-)

Bei mir was es (auch während der Traumatherapie) so, dass wir regelmäßig überzogen haben (gut, ich hatte jetzt meistens die letzte Stunde des Arbeitstages). Aber gerade wenn sie auch Traumatherapie macht und dann überzieht, verschiebt sich doch der ganze Tagesablauf... Von daher wäre gerade dann doch jeweils diese 10 Minuten-Pause sinnvoll :kopfschuettel:

Ich hatte mal eine Therapeutin, die hat teilweise nur 30 Minuten gemacht "weil es sich nicht mehr gelohnt hätte, ein neues Thema zu beginnen". Leider war ich da noch sehr hilflos und ängstlich, dass ich dagegen nichts unternommen habe. Nach dem Wechsel zu jemand anderen hab ich aber gemerkt, dass das wohl eher eine nicht so engagierte Therapeutin war. Die Krankenkasse bzw. man selber zahlt ja für eine volle Stunde....

LG
Sunny

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Shukria
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Beitrag So., 12.03.2023, 15:36

Das bedeutet ja das sie nonstop arbeitet 😱

Also nicht nur der fliegende Wechsel bei Dir sondern auch das sie sich selber keine MiniPause gönnt um zwischen den einzelnen Patient*innen Luft zu hole, mal durchzulüften, umzuschalten

Ich finde schon das da die Arbeitsleistung bzw Konzentration automatisch darunter leidet

45min find ich zwar nicht üblich aber okay wenn das für beide Seiten passt bei der Menge Geld… Das meine Therapeutin aber ohne Luft zu holen von einem Patienten zum nächsten jetzt, das würde mich erheblich stören

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SinnIch
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Beitrag Di., 14.03.2023, 14:44

Hmm, wenn 45 Min. normal sind in Österreich und du diese Zeit auch bekommst, ist es aus meiner Sicht letztlich Sache der Therapeutin, wie sie das handhabt - meine Meinung. Verstehe auch, dass es nervt, würde es mich vielleicht auch, aber kann sie ja so machen, ist ihr "Workflow", den man nicht gut finden muss. Letztlich geht einen nur an, ob die eigene Stunde vernünftig verläuft, also sie ihre Leistung erfüllt.
Läuten am Ende meiner Stunde hab ich auch öfter.

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Rote Zora
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Beitrag Mi., 15.03.2023, 10:15

Ich kenne das auch, das gelegentlich während der Sitzung geklingelt wird. Das liegt dann immer daran, dass der Patient danach rund 10 Minuten zu früh klingelt. Obwohl in der Praxis überall steht, dass man bitte nicht vor der Zeit kommen und klingeln soll. Der Therapeut schickt dann auch nicht selten den "zu frühen" nochmal zu einem kleinen Spaziergang weg.

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Gespensterkind
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Beitrag Mi., 15.03.2023, 15:00

Ich weiß nicht, aber mich würde es schon stören, wenn immer am Ende meiner Stunde geklingelt wird. Aber ich weiß nicht, ob sich das wirklich vermeiden lässt. Ansprechen kann man es aber auf jeden Fall.
Was ich nicht gut fände wäre, wenn ich den anderen Patienten, die nach mir kommen begegne. Das wäre mir unangenehm. Mein Therapeut hat das so geregelt, dass der wartende Patient in einem Raum warte, wo ich ihm beim Rausgehen nicht begegnen kann.
Aber ich weiß auch nicht, ob man sich das wirklich aussuchen kann, je nachdem wie groß die Praxis ist etc.
Vielleicht bin ich da auch nur empfindlich.

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SinnIch
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Beitrag Mi., 15.03.2023, 15:07

Hmm, ich bin in jeder Therapie mal mehr, mal weniger PatientInnen begegnet. Man gewöhnt sich dran ;-)
Extra-Raum damit man sich nicht begegnet, ist ja mal echt Luxus :D

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peponi
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Beitrag Mi., 15.03.2023, 15:41

Ich finde das weniger einen Luxus, sondern sollte eigentlich eine Grundvoraussetzung sein - allein aus Datenschutzgründen. Ich möchte nicht, dass nachfolgende Patient:innen mein Gesicht sehen und mich dadurch vielleicht (im blödesten (Zu)Fall) identifizieren können.
Und ich bin auch der Meinung, dass es in der Verantwortung des Therapeuten oder der Therapeutin liegt, genau diesen Schutz zu gewährleisten. Ob durch getrennte Räume oder zeitliche Abstände zwischen den einzelnen Terminen, sei erst mal dahin gestellt. Aber ich würde mich nicht wohl fühlen, wenn ich anderen Patient:innen ständig begegne - und sie mir.
silence like a cancer grows.

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