Habe ich übertrieben reagiert?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Talya
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Habe ich übertrieben reagiert?

Beitrag Mi., 05.04.2023, 20:38

Liebe Community,

ich arbeite als Betreuungskraft in einem Altenheim. Bis vor einem halben Jahr hat mir der Job Spaß gemacht bis eine neue Kollegin auf "meiner" Etage anfing. Es stellte sich heraus, dass sie ein Faulpelz ist. Sie macht sich auf meine Kosten ein bequemes Leben, aber ich habe nie etwas gesagt, weil ich sie nicht bei der Leitung anschwärzen wollte. Also arbeite ich für sie mit.

Vor kurzem habe ich mich so richtig über sie geärgert. Wir wurden von der Leitung vom sozialen Dienst beauftragt, Fenster-und Osterdekoration zu basteln. Ich sprach mit der betreffenden Kollegin und sagte, dass mir das Basteln nicht so liegt und zeigte ihr die Vorlagen. Sie meinte nur "ist doch einfach" und "steht doch nicht dein Name dran", beteiligte sich aber nicht an der Arbeit. So setzte ich mich zuhause ein paar Stunden hin und bastelte. Natürlich wird das nicht bezahlt.

Als ich nun mit der Dekoration zum Dienst kam, zeigte ich sie einer Kollegin und sagte, dass ich das zuhause gebastelt habe. Da meinte doch eine andere Kollegin ganz sarkastisch "Hast du zuviel Langeweile in deiner Freizeit?"

Ich hatte eine Wut, hatte aber anschließend keine Möglichkeit, sie auf ihren blöden Spruch anzusprechen. Heute traf ich sie zum ersten Mal beim Mitarbeiterfrühstück wieder. Sie saß mir gegenüber und ich konnte nicht anders als sie feindselig zu taxieren. Sie wollte mit mir ins Gespräch kommen, doch ich antwortete nur kurz angebunden.

Sie muss mein Verhalten an die Büromitarbeiterin weitergegeben haben, denn die sprach mich bei Dienstende an, was denn los sei. Ich hätte fast geweint, sagte nur, dass ich jetzt nicht darüber sprechen möchte.

Findet ihr, dass ich übertrieben reagiert habe?

Es ist halt nicht nur diese eine Situation gewesen, sondern die allgemeine Faulheit meiner Kollegin und dass man mir auch sonst so wenig Wertschätzung entgegenbringt.

Liebe Grüße
Talya

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Nutriaa
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Beitrag Mi., 05.04.2023, 21:42

Hallo Talya,
Sie macht sich auf meine Kosten ein bequemes Leben
Das kann sie aber nur, weil du es gezielt zulässt. Gibt es keine Möglichkeit, dass du nur deine Arbeit machst und gut ist?
Als ich nun mit der Dekoration zum Dienst kam, zeigte ich sie einer Kollegin und sagte, dass ich das zuhause gebastelt habe.
Was hast du dir davon versprochen, explizit darauf hinzuweisen, dass du das zuhause gebastelt hast? Du hättest die Sachen auch nur kommentarlos mitbringen können.
Da meinte doch eine andere Kollegin ganz sarkastisch "Hast du zuviel Langeweile in deiner Freizeit?"
Möglich, dass diese Kollegin befürchtet, solche „Freizeit-Aktionen“ könnten zum Normalzustand werden. Vielleicht hat sie es aber auch als Selbstbeweihräucherung deinerseits empfunden. „Seht her, wie toll ich bin, ich habe das ohne Entgelt hergestellt!“
Sie saß mir gegenüber und ich konnte nicht anders als sie feindselig zu taxieren.
Der Klassiker! Anstatt deiner faulen Kollegin den Marsch zu blasen, lässt du deinen Frust auf Umwegen an jemand anderem aus, der dich einen Moment lang gespiegelt hat.
Findet ihr, dass ich übertrieben reagiert habe?
Im besten Fall kommt es erst gar nicht zu so einer Anhäufung von Ärger, so dass dir deine jetzige Bockigkeit und die daraus resultierende Missstimmung im Team erspart geblieben wären.

Sprich‘ mit der Sarkasmus-Kollegin, kläre das auf und macht euren Frieden. Der Faul-Kollegin würde ich klar machen, dass ihre Arbeitshaltung so auf Dauer von dir nicht unterstützt wird. So hätte sie zumindest die Möglichkeit, noch die Kurve zu kriegen. Klappt das nicht, dann konzentriere dich nur auf deinen Arbeitsanteil. Irgendwann müsste es ja auffallen, wenn z. B. nur unzureichend Oster-Deko da ist.
"A slave is one who waits for someone to come and free him." Ezra Pound


Bluemoon123
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Beitrag Do., 06.04.2023, 08:36

Warum erledigst Du denn einen eindeutigen Arbeitsauftrag zu Hause in Deiner Freizeit? Der Auftrag, die Osterdeko zu basteln, war eindeutig ein Arbeitsauftrag und der muss dann auch in der Arbeitszeit erledigt werden. Wenn Du dazu keine Zeit hast, weil Du die Arbeit Deiner "faulen" Kollegin mit erledigen musst, dann musst Du das Deinen Vorgesetzten so rückmelden. Die können ja nicht riechen, dass Du die Arbeit für zwei Leute machst.

So lange Du das so mit machst, wird sich nichts ändern. Denn das System funktioniert ja so. Die Eine macht nichts oder nur wenig, die Andere arbeitet für zwei. Für die Leitung macht es keinen Unterschied, denn die Arbeit ist ja gemacht. Die Einzige, die das ändern kann bist Du. Und zwar indem Du das deutlich kommunizierst und nicht wie ein Kleinkind schmollst, weil man nicht anerkennt, dass Du unbezahlt Dinge tust, die Du nicht tun müsstest.

Also ja, Du hast überreagiert. Denn die anderen Kolleginnen, die da vielleicht irgendwie komische Kommentare ablassen, haben an der Situation keine Schuld. Da ist die Eine, die nichts macht und die Andere (Du), die das stillschweigend kompensiert und dann erwartet dafür belohnt zu werden. So funktioniert das aber nicht. Wenn es ein Problem mit der Kollegin gibt, dann musst Du das kommunizieren. Von alleine löst sich das nicht.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 06.04.2023, 08:58

"Hast du zuviel Langeweile in deiner Freizeit?"

Na da hat sie aber genau ins Schwarze getroffen, oder?
Du hast dir zuerst den leichtesten Weg ausgesucht, der für dich persönlich so aussah, dass du um Konflikte zu vermeiden, nicht für dich eingestanden hast.
Das kann ich gut nachvollziehen, gibt viele Konflikt vermeidende Menschen, am Ende aber schiebt man es nur raus und manchmal wird es dann noch unangenehmer.
Du hast es passiv geduldet und damit aktiv zur Problematik beigetragen, klar die Kollegin nimmt das dankend an und kann genau ihr Verhalten so weiter ausleben. Wenn sie aber keine Konsequenzen spürt, ob jetzt von dir oder dem Chef, ändert das nie etwas.
Und da kannst nur du tätig werden und auch im Notfall mit Konsequenzen rechnen (wie auch immer sie aussehen).

Schau, dass du dich selbst nicht vergisst und nicht nur durch die Arbeit definierst, Selbstwertgefühl stärken.
Sonst gehst du unter.
..:..

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caduta
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Beitrag Do., 06.04.2023, 09:39

Hallo Talya,
Talya hat geschrieben: Mi., 05.04.2023, 20:38 Ich hatte eine Wut, hatte aber anschließend keine Möglichkeit, sie auf ihren blöden Spruch anzusprechen. Heute traf ich sie zum ersten Mal beim Mitarbeiterfrühstück wieder. Sie saß mir gegenüber und ich konnte nicht anders als sie feindselig zu taxieren. Sie wollte mit mir ins Gespräch kommen, doch ich antwortete nur kurz angebunden.
Sie muss mein Verhalten an die Büromitarbeiterin weitergegeben haben, denn die sprach mich bei Dienstende an, was denn los sei. Ich hätte fast geweint, sagte nur, dass ich jetzt nicht darüber sprechen möchte.
Das Dumme ist, dass niemand deine Gedanken lesen kann. Deine Kollegin hat sicherlich keine Ahnung, was sie mit ihrem Spruch bei dir ausgelöst hat. Ich würde versuchen in einer ruhigen Minute mit ihr zu sprechen und ihr kurz zu erklären, dass du den Spruch nicht gut fandest. Nachdem sie sogar bemerkt hat, dass etwas nicht stimmt und wissen wollte was los ist, könnte ich mir vorstellen, dass sie ganz gut reagieren wird. Aber konzentrier dich nur auf den Spruch! Übernimm die Verantwortung für den Rest (Streit wegen Osterdeko etc.).

Und zur anderen Kollegin. Da hilft nur abgrenzen. Klare Ansage machen, wer für was verantwortlich ist und dann deinen Anteil gut machen und nicht aufregen, wenn es auf der anderen Seite nicht so läuft, wie du es dir vorstellst. Du bist für dich verantwortlich, deine Kollegin ist für sich verantwortlich. Wenn du Lust hast, die Osterdeko zu Hause zu machen, dann mach es und steh dazu. Sonst lass es bleiben. Ich weiß das ist nicht leicht, aber es ist ein wichtiger Schritt. Je mehr du lernst bei dir zu bleiben, desto entspannter wird für dich das Leben.
Talya hat geschrieben: Mi., 05.04.2023, 20:38 Findet ihr, dass ich übertrieben reagiert habe?
Leider Ja :trost:

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chrysokoll
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Beitrag Do., 06.04.2023, 11:38

Talya hat geschrieben: Mi., 05.04.2023, 20:38
Vor kurzem habe ich mich so richtig über sie geärgert. Wir wurden von der Leitung vom sozialen Dienst beauftragt, Fenster-und Osterdekoration zu basteln.
warum bastelst du Deko in deiner Freizeit? Noch dazu wenn dir das nicht liegt und keinen Spaß macht?
Osterdeko ist ja nun wirklich nur ein netter Zusatz, nichts was in irgendeiner Pflegeeinrichtung zwingend notwendig ist.

Wenn dazu keine Zeit ist, dann meldest du das emotionslos und klar inklusive deiner sonstigen Aufgaben an die Vorgesetzte

Andere giftig anzustarren ist kindisch und sinnfrei, hier rate ich dir dringend klar zu kommunizieren

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sebi
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Beitrag Do., 06.04.2023, 14:52

Hallo Talya,
du hast so reagiert, wie es dir in diesem Moment am besten möglich war. Ich finde vielmehr bemerkenswert, dass du hinterher dein Verhalten hinterfragst und noch öffentlich machst, auch wenn ein Forum ein anonymer Raum ist. Das tun ja nun wirklich wenige. Respekt! Bin sicher, kommt eine ähnliche Situation, wirst du bereits anders reagieren. Nämlich, auf d i c h schauen.
Ich würde weniger der Warum-Frage folgen (Warum hast du das getan?), denn darauf folgt gern die Weil-Erklärung/Entschuldigung, sondern mich fragen: W a s hat mich veranlasst, diese Arbeit zu tun, obwohl ich sie nicht machen wollte? Wodurch entstand in mir dieser vorauseilende Gehorsam und welchen Benefit verspreche ich mir dadurch?
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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Gespensterkind
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Beitrag Do., 06.04.2023, 16:03

Ja, beim Lesen habe ich mich auch gefragt, was Dein eigenes Bedürfnis daran war, dass Du Dich - obwohl Du sagst, dass Basteln nicht so Dein Ding ist - zu Hause hinsetzt und für die Arbeit bastelst. Welcher Wunsch von Dir steckt denn dahinter? Gesehen zu werden? Wertgeschätzt zu werden? etc.?
Ganz ehrlich würde ich sagen, dass ich kein bösartiger Mensch bin. Und trotzdem hätte ich vielleicht auch so was in der Art gesagt, wie "ob Du zu Hause zu viel Zeit hast" oder so ähnlich. Und ich hätte es tatsächlich gar nicht böse gemeint, sondern eher so ein bisschen ironisch. Deshalb möchte ich das nicht entwerten, dass Du gebastelt hast. Aber vermutlich fände ich das schon auch etwas übertrieben.
Aber auch das ist etwas, was Du Dich fragen kannst, warum Dir das wichtig ist.
Mir zum Beispiel ist es sehr wichtig, berufliches und privates zu trennen. Ich würde zu Hause niemals noch extra Fleißarbeit für die Arbeit tun. Aber das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Aber es hat eben auch seine Gründe, warum man das so oder so sieht.
Ja, aus meiner Sicht hättest Du wohl überreagiert, aber das ist eben auch nur meine Sicht. Und das heißt nicht, dass ich es falsch finde, wie Du Dich verhalten hast. Aber Dir geht es mit der Reaktion nicht gut. Und das kannst nur Du klären. Erst mal für Dich und dann noch besser mit denen, von denen Du Dich unfair behandelt fühlst.

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Talya
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Beitrag Sa., 08.04.2023, 21:56

Vielen Dank für eure Antworten!
Es war mir sehr wichtig, mal andere Sichtweisen als die meine zu lesen.

Ich sehe ein, dass ich mich in Bezug auf den sarkastischen Spruch der Kollegin falsch verhalten habe. Sie konnte nicht ahnen, was sie mit ihrer Bemerkung bei mir ausgelöst hat. In dem Moment, als wir uns beim Mitarbeiterfrühstück gegenüber gesessen haben, war es die einzig mögliche Reaktion für mich. Klar, giftige Blicke sind keine Lösung, aber wenn ich etwas gesagt hätte, wäre ich vermutlich explodiert.

Jetzt zu eurer Frage, warum ich die Osterdekoration zuhause gebastelt habe, wo ich doch gar kein Talent und kein Interesse am Basteln habe. Ich habe es einzig und allein aus dem Grund getan, um keinen Ärger mit unserer Vorgesetzten zu bekommen. Die Kolleginnen von den anderen Wohnbereichen hatten alle fleißig gebastelt, während von meiner faulen Kollegin und mir noch gar kein Beitrag zur Dekoration geleistet worden war. Deshalb sah ich mich gezwungen, mich zuhause hinzusetzen. Ganz sicher war es nicht meine Absicht, mich zu beweihräuchern und Lob und Anerkennung zu bekommen. Ich wollte nur einen Arbeitsauftrag ausführen, den ich aus Zeitmangel nicht während meiner Arbeitszeit ausführen konnte.

Ehrlich gesagt bin ich sehr unglücklich wegen meiner Kollegin, von der ich mich voll ausgenutzt fühle! Sie hat schon von Anfang an klar gemacht, dass sie anders ist als ihr Mann. Ihr Mann würde immer gern Zusatzarbeit annehmen. Sie jedoch verstehe es, sich abzugrenzen. Da wusste ich noch nicht, was auf mich zukommen würde! :kopfschuettel:

Leider kann man in unserem Bereich nicht sagen, jeder macht seine Arbeit und gut ist.
Wir beide sind für 32 Bewohner zuständig und die werden so betreut, wie wir gerade im Dienst sind. Vorher hatten wir eine strikte Trennung. Jede Kollegin betreute nur die ihr zugewiesenen Bewohner. So konnte man erkennen, wer seine Arbeit gewissenhaft erledigte. Dieses System möchte unsere neue Vorgesetzte aber nicht mehr. Somit muss jede von uns alle der 32 Bewohner besuchen und den Besuch entsprechend dokumentieren.

Heute habe ich im Dienst mal nachgeprüft, wieviele Bewohner die faule Kollegin diese Woche besucht und dokumentiert hat. Es waren gerade mal acht! Den Rest haben ich mit Hilfe einer Büromitarbeiterin erledigt, der ich vorgestern gesagt habe, dass ich es nicht schaffen würde, bis heute alle offenen Betreuungen zu erledigen. So hat sie ein wenig unterstützt, was sie aber im Allgemeinen sehr ungern macht. Logisch, ihr Aufgabengebiet ist zum größten Teil die Büroarbeit.

Auch ist mir aufgefallen, dass meine Kollegin grundsätzlich neue Bewohner, die ihr für die Einzugsbegleitung zugewiesen wurden, gar nicht besucht. Dabei muss nach drei Wochen ein Maßnahmeplan geschrieben werden. Da sie neue Bewohner aber nicht besucht, kann sie auch diesen Plan nicht schreiben. Dieses Problem hatten wir schon mal. Da meinte sie ganz entsetzt, dass sie die Bewohnerin gar nicht kenne, weil sie glaubte, dass ich sie zugewiesen bekommen hätte!

Ich kann einfach nicht mehr!
Ich mache mich verrückt und diese Kollegin lässt seit einem halben Jahr nur den Schlendrian raushängen. Sie denkt wahrscheinlich noch: Was für ein lauer Job, das ist schnell verdientes Geld!

Wie kann ich die Situation ändern?

Bitte gebt mir einen Rat.

Soll ich mich an meine Vorgesetzte wenden oder würde das dann so aussehen, dass ich die Kollegin anschwärzen möchte?
Oder würdet ihr die Kollegin erst einmal um ein Gespräch unter vier Augen bitten?

Liebe Grüße und frohe Ostern!

Talya

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Winni
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Beitrag Sa., 08.04.2023, 23:28

Hallo Talya,

Du trägst die Verantwortung dafür, dass die Dir anvertrauten Heimbewohner bestmöglichst betreut werden. Und dass die DIR zugewiesene Arbeit zuverlässig erledigt wird. Du bist nicht für die Mängel der Kollegin verantwortlich.

Wenn Du die Arbeit Deiner Kollegin mitmachst, sie auch noch deckst bei ihrer unzureichenden Bewohnerbetreuung - wem ist damit gedient? Es schadet den Heimbewohnern, für die ihr beide da seid. Und Du verhinderst, dass die Heim-/Stationsleitung Konsequenzen ziehen kann.

Ein ähnliches Beispiel aus einem Seniorenpflegeheim, das ich aus Angehörigen-Sicht kenne:

Es gab in einem 2er-Betreuerinnen-Team einen Wechsel. Die Neue war sehr nett, hat sich lieb mit den Bewohnern und Angehörigen unterhalten. Aber: während die Alteingesessene sich die Hacken ablief, Programme plante, Singstunden abhielt und Sturzprophylaxe, Dekos bastelte… stand die Neue nur nett dabei…

Die „Alte“ wandte sich - wie ich später erfuhr - an die Leitung. Das war kein „Anschwärzen“, sondern eine sachliche Schilderung des Tatbestandes. Es gab Gespräche mit der Neuen und der Klärung des Anforderungsprofils. Als sich am Verhalten nichts änderte, wurde die Kündigung ausgesprochen.

Es kam eine neue 2. Betreuerin - ebenso aktiv und engagiert wie die Alteingesessene. Ein tolles Team, das nun wirklich zum Wohle der Bewohner agiert.

Ich kann Dir nur raten, hier nicht im „Geheimen“ zu agieren. Das Disziplinieren der Kollegin ist Sache der Leitung. Es geht ja auch nicht nur um „Faulheit“, sondern sie vernachlässigt laut Deiner Schilderung ja ihre Schutzbefohlenen. Das solltest Du nicht unter den Teppich kehren.

Für die Heimbewohner ist dies die „letzte Station“. Dass sie liebevoll, fürsorglich und zuverlässig betreut werden, sollte selbstverständlich sein.
"An Ärger festhalten ist wie wenn Du an einem Stück
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)

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caduta
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Beitrag So., 09.04.2023, 08:04

So wie du es schreibst, würde ich tatsächlich mit der Leitung reden. Ich denke nicht, dass du die Situation noch durch mit ihr reden klären kannst.

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SinnTonic
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Beitrag So., 09.04.2023, 09:47

Ich lasse dir mal meine Meinung da.

Deine ganze Posthistorie sind Posts wie diese, wo du endlos über andere "böse" Menschen ablästerst und hinter deren Rücken beschwerst, anstatt es direkt zu klären.

Ich empfinde dich als irrsinnig passiv-agressiv und mit wahnwitzigen Ansprüchen an andere. Was hast du im Gegensatz zu bieten? Es ist mehr als kindisch, irgendwelche finsteren Blicke aufzusetzen und zu hoffen, dass andere Menschen hellsichtig sind und wissen, was du nicht aussprichst.

Es geht dich nichts an, was deine Kollegin macht, ob sie "faul" ist oder sich eben abgrenzt. Bist du da evt neidisch, weil du es nicht kannst?
Überwachung von Kollegen geht gar nicht. Du bist nicht deren Chef!

Entweder du sprichst mit deiner Chefin und hast entsprechende Argumente parat, die über "aber faul und böse" hinausgehen oder du sprichst direkt mit ihr, wie ein erwachsener Mensch.

Ein soziales Kompetenztraining halte ich für dich angemessen. Willst du dich überhaupt mal ändern?


Anm.Mod.: Das ist ja mal ein Beitrag zum "Einstand". Beim nächsten in dieser aggressiven Art bist Du hier grad wieder gesperrt. Pauline

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Anemone
sporadischer Gast
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Beitrag So., 09.04.2023, 09:56

Hallo Talya,

zunächst würde ich versuchen, ein möglichst sachliches, ruhiges Gespräch mit der Kollegin zu führen. Sie wird möglicherweise unreflektiert zurückweisen, aber Du zeigst Deiner Vorgesetzten damit, dass Du Dich selbst um Klärung bemüht hast. Wenn die Kollegin uneinsichtig bleibt, hast Du sehr wohl das Recht – und Dir selbst gegenüber auch die Pflicht – Dich an Deine Vorgesetzte zu wenden. Wenn die einzelnen Arbeitsschritte dokumentiert werden, kannst Du ja auch Deinen überwiegenden Anteil der Arbeit belegen. Nur Mut!

Sarkastische Bemerkungen anderer Kollegen würde ich versuchen, zu ignorieren. Ist nicht einfach, aber aus meiner persönlichen Erfahrung besser als Erklärungen, auf die dann erneut spitze Bemerkungen folgen könnten. Langfristig hat sich das für mich bewährt. Das Unverständnis anderer zeigt nur, wie begrenzt deren Denken und Fühlen ist.

Liebe Grüße Anemone

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caduta
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Beiträge: 293

Beitrag So., 09.04.2023, 13:39

@SinnTonic
Spinnst du oder bist du ein Troll?

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sebi
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Beitrag So., 09.04.2023, 13:53

SinnTonic hat geschrieben: So., 09.04.2023, 09:47 Ich lasse dir mal meine Meinung da.
Bei so einer Meinung kommt mir folgende Weisheit in den Sinn: Wer mit einem Finger auf den Anderen zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich.
Und in Folge frage ich dich: Bist du schon mal in den Schuhen von Tayla gegangen, dass du dich traust, so eine bewertende und verurteilende Meinung zu posten?
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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