Bulimie des erwachsenen Kindes und Auswirkungen

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Lianaline
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Bulimie des erwachsenen Kindes und Auswirkungen

Beitrag Do., 18.04.2024, 07:54

Das Thema mag hart klingen. *eventuelll* trigger...
kurz zur Vorgeschichte:
Kind, weilblich, aktuell 25 Jahre alt hat seit der Trennung vom Exfreund Bulimie. Leichte Tendenzen sind seit ihrer Jugend vorhanden, aber richtig schlimm ist es jetzt die letzten Jahre.
In der Trennungsphase von ihrem Ex hab ich sie kurz zusammengefasst zweimal in der Psychiatrie abgesetzt, aufgrund von Nervenzusammenbrüchen und sie hat 2x eine Therapie abgebrochen. Das das alles nicht ungewöhnlich ist und das ganze Zeit braucht ist mir klar.
Wohnorte von Tochterkind haben häufig gewechselt und sie schlägt dazwischen immer wieder für ein paar Monate im Elternhaus auf.
Der aktuelle Punkt sind allerdings jetzt die Finanzen und zwar meine.
Hart gesagt, ich kann mir ihre Bulimie nicht leisten und ich will es nicht. Zweitens verwandelt sie das Haus binnen Stunden in ein Schlachtfeld.
Sie arbeitet, Geld kommt zu Hause keines an. Ich bezahle also beim Wohnen, den Mehrverbrauch mit, weiters ihre Jahreskarte und ein paar Kleinigkeiten. Gut, diese Zahlungen sind jetzt nicht das große Problem.
Problematisch wird das Essen.
Ich koche für 5/ 6 Personen vor. Es passiert, dass die anderen Kinder/ Haushaltsangehörigen heim kommen und es ist einfach nichts mehr da. Ich ärgere mich, weil ich vor der Arbeits 1-2 Stunden vorgekocht habe und das gesamte Essen befindet sich nun also in der Kanalisation, nach einer Ess-Brech Attacke von Tochterkind.
Gestern habe ich klargestellt, dass das gesamte Essen portioniert und mit Namen beschriftet pro Person aufgeteilt ist.
2 Stunden später hat bei jeder Portion ein Teil gefehlt. Sie hat einfach überall ein bißchen was geklaut.
Ich weiß nicht, ob ich mich mehr darüber geärgert habe, dass sie partiell geklaut hat, oder ich überrascht war, dass sie überhaupt was übrig gelassen hat :kopfschuettel: .
Auf die mehrfache Bitte, zum Haushaltsbudget beizutragen, höre ich immer, ich hab kein Geld.
Über Wochen läuft die Diskussion, bitte räum dein Zimmer auf, passiert nicht. Irgendwann räume ich es auf, sie freut sich, vier Stunden später, kann man das Zimmer nicht mehr betreten, weil alles am Boden liegt und am nächsten Tag legt sie sich dann ins Zimmer eines anderen Kindes und es sieht auch aus wie ein Schlachtfeld.
Dann habe ich Streit mit meinem ältesten Sohn, weil er die Küche nach ihr aufgeräumt hat mal wieder und natürlich total angefressen ist.

Brot, Wurst, Käse welches für 3 Tage gedacht ist, sind einfach weg, regelmäßig.
Ich habe zwischendurch dann einfach gar nicht eingekauft und den anderen Kindern Geld mitgegeben und sie ist komplett ausgezuckt.
Ja, sie geht arbeiten, sie verdient auch Geld, braucht aber ihr Geld auf, für Essen und einkaufen. Einkaufen ist bei ihr sehr excessiv, da sie ihr Belohnungszentrum damit ins Gleichgewicht bringen will. Ich versteh es, es ist auch typisch, bei Suchterkankungen.

GAs Nachzahlung: In der letzten Phase ihrer Anwesenheit, hat sie täglich mehrfach gebadet, geduscht und ihr Zimmer auf fast 30 Grad aufgeheizt. Das ging so weit, dass ich einfach die Heizung abgedreht habe.

Die Küche sieht oft schlimm aus, alles pickt, schmutziges Geschirr findet man in Ihrem Zimmer wieder.
Wir hatten nach ihrem letzten Auszug ein Problem mit kleinen Tieren, die aus ihrem Zimmer kamen. Sohnemann 1 und ich haben dann ihr Zimmer komplett gereinigt und wiederhergestellt.

Ich wasche ihre Wäsche. Sie fängt an zu waschen, Berge Wäsche sind in der Waschküche, sie verschwindet. Ich wasche alles fertig, lege es in ihr Zimmer. Zwei Tage später landet alles wieder in der Waschküche.
Sie belastet die ganze Familie finaziell und Nerventechnisch.

Ich versuche es mit Regeln. Einmal täglich duschen oder baden, 3 normale * Mahlzeiten am Tag pro Person. Nur jemanden mit Bulimie das Essen zu rationieren, schlägt wahrscheinlich ins Gegenteil um :roll: . Das macht irgendiwie null Sinn. Bitte lass keine halben Portionen überall stehen, bitte putz das Klo nach deinen Attacken ( das ist im Übrigen etwas was meistens funktioniert). Reden hilft manchmal für ein bis zwei Tage. Seit gestern streiten wir um ein Müsli. Ich sollte nach dem Einkauf nochmal einkaufen fahren, ein Müsli holen. Ich hab ihr gesagt, sie soll es selber holen. In solchen Fällen ist sie dann weg, ein bis zwei Tage. Ich denke sie ist beleidigt.

Ich habe jetzt absichtlich psychische Aspekte hier ausgeklammert. Ich weiß natürlich, dass Tochterkind in einer Suchterkrankung steckt und das ganze für sie unheimlich belastend ist und man aus dieser Spirale natürlich nicht so schnell ausbrechen kann.
Ich spreche das Thema auch nicht an, um sie nicht zu triggern, wenn sie reden möchte und es meine Zeit erlaubt, darf sie das selbstverständlich.
Es kann dennoch nicht so weiter gehen. Sie prengt sowohl meine finaziellen Resourcen, als auch meine zeitlichen.

Vielleicht hat jemand, der vielleicht selbst betroffen, oder angehörig ist Tips oder Anregungen oder einen Vorschlag.

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DiemitdemHundgeht
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Beitrag Do., 18.04.2024, 09:48

Ich würde mit ihr schnellstmöglich besprechen, dass sie sich passende Therapie sucht bzw. Hilfe bei der Suche anbieten. Und überlegen wie ihr ihre Wohnsituation so gestalten könnt, dass nicht alle drunter leiden. Ja, sie ist krank und braucht Hilfe und kann das Verhalten nicht mal eben sein lassen, weil es einen Zweck hat, aber sie kann es eben auch nicht einfach laufen lassen wie es ist.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 18.04.2024, 09:55

Lianaline hat geschrieben: Do., 18.04.2024, 07:54 Vielleicht hat jemand, der vielleicht selbst betroffen, oder angehörig ist Tips oder Anregungen oder einen Vorschlag.
das Zusammenleben ist so für euch als Familie nicht tragbar.
letztlich stützt es auch ihre Sucht wenn ihr das mitmacht. Es geht einfach nicht dass sie nichts zahlt und Essen von anderen auffrisst und kotzt - und ich sage das in der Härte, ich war auch an Bulimie erkrankt.

Wirf sie raus.
Bzw. sag ihr in einem sehr klaren Gespräch dass sie rausfliegt wenn das alles so weiter läuft. Stellt klare Regeln auf, wenn sie sich nicht daran hält dann muss sie eben erst einmal in eine kleine Wohnung, Ferienwohnung, was auch immer.
Sie ist erwachsen, es ist ihr Problem.

Macht mindestens zur Bedingung dass sie sich sofort Hilfe sucht und in Behandlung begibt wenn sie weiter bei euch wohnen will.

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Lianaline
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Beitrag Do., 18.04.2024, 10:22

Danke für die Antworten.
Passende Therapie
Wir hatten hier mehrere Optionen. Entweder es kam nicht zur Aufnahme, weil sie einen Fragebogen nicht abgeschickt hat oder sie ist nicht mehr hin gegangen, nach einigen Tagen.
Reden und Regeln sehen so aus. Sie versteht alles und ist einsichtig aber es hällt nicht an.
2 Tage läuft es und bumm alles weg.
Sie ist wie ein Tsunami der alles überrollt.
Seien es Wäsche Haufen oder ihr Zeug, dass sie dann auf drei Zimmer verteilt oder der Kühlschrank der leer ist.
Sohnemann 1 will sie definitiv los haben. Wir hatten schon mehrere Streitereien. Er sagt er sieht nicht ein nach 5h Schule, dann 5h arbeiten und / oder Training dann nach 12-13 h außer Haus die Küche putzen kann.
Ich verstehe es aber ein Rauswurf kommt momentan nicht in Frage für mich.
Ich würde auch gerne ein Gespräch mit der Familie führen, aber sie läuft sofort weg oder sie ist im Zimmer und 30 Minuten später kommen per Lieferung 3 Riesenpizzen.
Soll ich ihr einen Brief schreiben mit Regeln?
Ich bekomme bei ernsthaften Gesprächen dann als Antwort: Du triggerst mich.
Ich bin müde, ich muss arbeiten.
Bei allem Verständnis ich arbeite selbst und selbstständig 60 h in der Woche.
Der Haushalt inkl. Tiere/ Kinder funktioniert nur durchgetacktet mit Rollenverteilung und knallharter Kalkulation von Zeit/ Geld und Ressourcen.
Tochterkind sprengt hier Grenzen.
Zuletzt geändert von Lianaline am Do., 18.04.2024, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 18.04.2024, 10:27

Warum kommt ein Rauswurf nicht in Frage für dich?
Du beschreibst einen Tsunami, der allerdings die Familie überrollt. Warum lässt du das zu?
Sie kann ja - brutal gesagt - so weiter machen, denn ihr Sucht-Handeln hat keinerlei Konsequenzen. Es ist ein wenig unangenehm, du machst "du du du", es gibt Gespräche, sie nickt das ab und kann voll weiter in ihrer Sucht bleiben, da nichts passiert.
Ja, sie ist krank, aber du unterstützt das damit auch. Solange wird sich da auch nichts ändern. Es wird nur die Familie massiv beeinträchtigen, emotional wie finanziell. Womöglich verzeihen dir das auch die anderen Kinder nicht, wenden sich ab oder werden selber krank. Was ist mit deinem Mann?

Du könntest auch selbst zu einer Beratungsstelle aufsuchen
Oder der Tochter ein Mini-Appartement mieten, das zahlen, alles andere ist dann ihr Problem
Aber ohne sehr klare Kante wird sie weiter machen

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Lianaline
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Beitrag Do., 18.04.2024, 10:42

Ein Rauswurf kommt noch * nicht in Frage, weil sie dann wieder komplett abstürzt.

Ich hab sie einmal selbst auf die Psychiatrie gebracht und einmal die Rettungskette in Gang gesetzt aus 200 km Entfernung, da ihr Bruder ( auch Erwachsen) sie nicht mehr unter Kontrolle gebracht hat und ich Löcher in der Wand hatte von Wurfgeschossen von ihr.

Ich vermute, ich habe aber keine andere Option, als einen Rauswurf.
Ihr Vater nimmt sie nicht mehr, meine Mutter auch nicht mehr.
Rechnerisch gesehen wird eine kleine Wohnung fürcsiewahrscheinlich billiger für mich. :roll:

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lisbeth
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Beitrag Do., 18.04.2024, 10:52

Deine Wohnung - deine Regeln. Wenn deine Tochter sich nicht an die Regelungen halten kann oder will und lieber den Systemsprenger macht, dann muss sie eben für sich eine andere Lösung finden. Es hört sich hart an, aber vielleicht braucht sie eine Bruchlandung, damit sie aufwacht. Aktuell ist die Situation anscheinend viel zu "bequem". ua weil du ihr Enabler bist und dazu beiträgst, dass sie in ihrer Sucht und ihren ungesunden Strukturen verharren kann.
Lies mal zum Thema "Co-Abhängigkeit" nach.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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chrysokoll
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Beitrag Do., 18.04.2024, 11:04

Lianaline hat geschrieben: Do., 18.04.2024, 10:42 Ein Rauswurf kommt noch * nicht in Frage, weil sie dann wieder komplett abstürzt.
Sie IST doch schon komplett abgestürzt so wie du das schilderst. Was soll denn da noch kommen?
Momentan trägst du dazu bei und stützt die Sucht, ganz hart gesagt. Du hilfst ihr damit nicht.
Du setzt aber die anderen, vermutlich jüngeren Familienmitgliedern dem aus, duldest den Terror, die heftigen Ausfälle innerhalb der Familie. Du duldest dass sie dein Geld verbraucht, Essen anderer wegfrisst, die Wohnung ins Chaos verwandelt und die Familienmitglieder terrorisiert. Warum?

Sie ist 25, du musst ihr auch keine Wohnung zahlen.

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candle.
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Beitrag Do., 18.04.2024, 11:32

Hallo,

so hart es klingt: Ich würde sie auch rauswerfen.

Wenn sie ja offenbar noch ihrem Job nachgehen kann, kann es so schlimm ja nicht sein, dass sie sich selber unterhält.

Also Wohnung suchen und ab mit ihr.

So verschiebst du die Lage nur auf unendlich.

Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Louna
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Beitrag Do., 18.04.2024, 12:32

Wenn Grenzen setzen nur bedingt helfen oder nur für 2 Tage, dann muss sie ausziehen. Das sehe ich ganz genau so.
Eure ganze Familie leidet darunter und das darf auf keinen Fall noch schlimmer werden!

Ja, Bulimie ist eine Erkrankung, aber auch mit dieser Erkrankung darf man sich nicht alles leisten und nur alles auf die Erkrankung schieben! Das geht einfach nicht, wenn Menschen (Familienangehörige) darunter leider müssen. Das ist einfach zuviel. Viel zuviel.
Ihr bleibt auf der Strecke, das geht absolut gar nicht.

Ich weiß sich wovon ich spreche, denn die Bulimie hat mich auch viele Jahre begleitet, aber ich habe nie Andere damit rein gezogen, und das tut Deine Tochter aber mehr als zur Genüge.

In einer eigenen kleinen Wohnung kann sie machen was sie will und das auch ausleben, wenn es nicht zu einer Therapie reicht. Da kann sie echt machen was sie will. Manchmal dauert es ewig lange bis es dazu kommt, Hilfe anzunehmen oder annehmen zu können.

Pass auf Dich und Deine restliche Familie bitte gut auf! Es kann nicht sein, dass Ihr alle darunter leidet. Das geht nicht!

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Lianaline
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Beitrag Do., 18.04.2024, 12:33

:) ist schwierig als Mutter, aber es ist nun mal so.
Ein Umzug ist finanziell möglich. Es gab ein Sparbuch von mir, der erste Teil ging damals in ihren ersten Versuch alleine zu leben, den 2. Teil hab ich ihr einfach nicht gegeben, als das Geld begann, ihr durch die Finger zu laufen.
Unser Haushalt besteht aus mir und Kindern, die allerdings keine Kinder mehr sind und einer Beziehung, die eher als offen zu bezeichnen ist, mit wenigen Verpflichtungen. Eher so wie eine Familien WG, aus noch nicht ausgezogen Kindern und manchmal meinem ehemaligen Pflegekind. Grundsätzlich besteht bei uns eine Art open house für Anwesende und ehemalige.

Das reicht für 3 Monate + Umzug.
Ein Appartement wäre besser oder ?

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chrysokoll
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Beitrag Do., 18.04.2024, 12:50

Natürlich ist das als Mutter schwierig. Aber du hast noch weitere Kinder, für die du Verantwortung hast. Ich finde nicht dass du hier dulden kannst was gerade passiert, dass du sie zwingst das mitzumachen.

Ich denke auch nicht dass du deiner Tochter da zu viel abnehmen solltest und darfst. SIE ist verantwortlich, es ist ihr Leben, ihre Entscheidung.
Bedenke auch die finanziellen und rechtlichen Folgen, wenn du das Appartement mietest dann haftest du auch für die Miete. Im schlimmsten Fall sehr lange.
Also wäre der erste Schritt der Tochter klipp und klar zu sagen dass es so keinen Tag mehr weiter geht. Und sie rausfliegt, ohne wenn und aber. Dann zieh das auch durch, ohne ganz weiche Hängematte von finanziertem Appartement. Du kannst ihr das Geld geben wenn sie bereit ist sich helfen zu lassen.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 18.04.2024, 12:54

Ganz ehrlich ein Suchtkranker soll seine Sucht bitte selbst zahlen. Ende der Co-Abhängigkeit und Beginn der Verantwortung die man zu übernehmen hat, auch als süchtiger Mensch. Sie ist kein Kind mehr, auch wenn sie sich noch so verhält, was ich verstehen kann.
Deckst und unterstützt du sie weiter in ihrer Sucht, hilfst du nicht ihr sondern dir selbst.
..:..

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Lianaline
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Beitrag Do., 18.04.2024, 13:07

Vom Verstand her, weiß ich es natürlich. Ich komme auch nicht das erste Mal in meinem Umfeld damit in Berührung.
Es ist nur das erste meiner Kinder, dass sowas hat.
Die anderen Kids können gar nicht so richtig nachvollziehen, warum man psychisch krank ist.
Wir sind auch nicht sehr emotional als Familie, eher strukturiert und rational.
Die Kids sind schon sehr lange daran gewöhnt sehr strukturiert und selbstständig zu agieren.
Vielleicht ist das der Hauptgrund, warum Tochterkind so ein Chaos stiftet.
Wir sind überstrukturiert. Ich hoffe das war verständlich ausgedrückt.
Das Appartement würde ich nicht auf meinen Namen mieten, nur den Anfang finanziell klären mit ihrem restlichen Geld.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 18.04.2024, 13:23

Leidet ihr denn unter diesem "überstrukturiert" ?
Ist es ein Problem für dich, für die restlichen Familienmitglieder? Denn wenn ihr bisher gut damit gefahren seid, gibt es keinen Grund das zu ändern.
Es ist erstmal keine Frage WARUM deine Tochter dieses Chaos stiftet. Sie scheint kein Bedürfnis derzeit zu haben das zu klären und zu hinterfragen. Falls sie das hat kannst du dich selbstverständlich mit ihr darüber auseinandersetzen, du kannst ihr das auch anbieten.
Aber momentan ist sie ganz ganz tief in ihrer Sucht und Erkrankung. Und so hart es klingt: Du unterstützt das aus gutem Willen als Mutter. Das ist erstmal sehr verständlich, klar würde man sein Kind wieder aufnehmen nach einer Trennung.

Aber Grundlage ist doch: Sie muss Miete zahlen. Sie verwüstet nicht die Räume. Sie frisst nicht die Vorräte und den Kühlschrank leer.
Das könntest du auch als absolut und sofort gültige Grundlage so aufstellen. Und sie fliegt raus wenn sie sich nicht daran hält.
Im Moment hat sie es ja sogar "leicht": Sie kann alles Geld für ihre Sucht verwenden und findet daheim noch Berge an Essen, das sie ebenfalls fressen und kotzen kann. Reaktion: "du du du". Warum sollte sie etwas ändern?

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