Ich habe einen neuen Job und bin leider durch einige Dinge recht skeptisch. Erstens hat sich der Job als völlig anders entpuppt, als ich mir das vorgestellt habe (ich dachte, ich arbeite recht eigenständig, bin aber plötzlich zu 90 % die Assistentin des Chefs, ich hasse grundsätzlich Assistenzstellen und wollte ich nie!) und zweitens ist der Chef EXTREM anhänglich. Ich weiß nach der kurzen Zeit nicht, was ich machen soll, da ich schon sehr lange auf Arbeitssuche bin und auf keinen Fall noch länger eine Lücke im Lebenslauf haben möchte.
Der Chef will mich ständig um sich haben…. Bei jedem SEINER Termine und Telefonate sitze ich neben ihm (???) er will, dass ich alles mitbekomme, alles höre und sehe, jeden kennenlerne und ihn quasi auf Schritt und Tritt folge.
Mir ist das echt zu viel. Ich würde gerne einfach (weitestgehend) ohne Chef im Nacken oder „am Schoß“ arbeiten können…
Kennt ihr das (ich absolut nicht, auch nicht aus andern Assistenzstellen)? Wie soll ich damit nur umgehen?
Dass ich EIGENTLICH nicht auf der Suche nach einer Assistenzstelle war und ich das nicht so mag, habe ich ihm bereits gesagt…. Er war nur etwas verblüfft und meinte einfach nur, er hat das Gefühl, ich würde super in die Abteilung passen.
Was soll ich nur machen?
Diverse Sachbearbeiter-Stellen, bei denen ich mich vorher bereits beworben hatte und auch (in meiner Verzweiflung) kürzlich beworben habe, werden leider nix, bekomme nur Absagen.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Wenn diese enorme Anhänglichkeit nicht wäre, wäre es gar nicht so schlecht, trotz „Assistenz“.
Edit:
Und klar, ich komme durch das ganze „mit ihm rumhängen“ nicht zu meiner Arbeit. bzw zu einem großen Teil..den ich nämlich zusätzlich noch habe. Von diesem Teil (= eigenständig) dachte ich, dass das der eigentliche Job wäre.. ist es aber nicht. Ich hänge größtenteils beim Chef herum. habe dann extremen Stress, weil ich stundenlang Zeit mit ihm verbracht habe….
Chef will mich ständig um sich haben - wie damit umgehen?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Chef will mich ständig um sich haben - wie damit umgehen?
Zuletzt geändert von Tristezza am Sa., 15.06.2024, 08:04, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Betreffzeile "Wie damit umgehen?" zum besseren Verständnis präzisiert.
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es tut mir leid dass sich deine neue Arbeit so entwickelt!
Kann es sein dass der Chef dich um sich haben möchte damit du alles mitkriegst und er das als Teil der Einarbeitung ansieht?
Es wird nur helfen wenn du mit ihm klar sprichst.
Bitte ihn um ein Gespräch, bereite dich entsprechend vor und sprich das klar an.
Sag auch am besten jetzt schon klar dass du nicht zu den anderen Aufgaben kommst und fordere ihn auf dir hier Lösungen und vor allem Prioritäten mitzuteilen.
Notfalls auch immer wieder, also schon am Morgen "Herr Müller, ich soll heute a und b und c machen und bei Ihnen direkt im Büro dabei sein. Was hat welche Priorität?"
Und dann mach dir Notizen, bestätige das notfalls schriftlich
Kann es sein dass der Chef dich um sich haben möchte damit du alles mitkriegst und er das als Teil der Einarbeitung ansieht?
Es wird nur helfen wenn du mit ihm klar sprichst.
Bitte ihn um ein Gespräch, bereite dich entsprechend vor und sprich das klar an.
Sag auch am besten jetzt schon klar dass du nicht zu den anderen Aufgaben kommst und fordere ihn auf dir hier Lösungen und vor allem Prioritäten mitzuteilen.
Notfalls auch immer wieder, also schon am Morgen "Herr Müller, ich soll heute a und b und c machen und bei Ihnen direkt im Büro dabei sein. Was hat welche Priorität?"
Und dann mach dir Notizen, bestätige das notfalls schriftlich
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich dachte auch daran (Einarbeitung), aber laut Kollegen, die ebenfalls sehr genervt von dieser Art sind, ist das leider Standard. Meine Vorgängerin hat genau aus diesem Grund gekündigt...chrysokoll hat geschrieben: ↑Sa., 15.06.2024, 08:24 es tut mir leid dass sich deine neue Arbeit so entwickelt!
Kann es sein dass .......
Aber mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mit ihm das Gespräch diesbezüglich zu suchen.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 15.06.2024, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Komplettzitat entfernt. Bitte lies die Netiquette. Danke
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Gibt es einen Personalrat? Vielleicht kann der Unterstützung bieten, auch bei einem klärenden Gespräch mit dem Chef. Wenn sich - trotz Gespräch - nichts ändert, würde ich gehen. Probezeit ist auch dafür da, dass der Arbeitnehmer schauen kann ob es passt. Meine Erfahrung ist, dass sich die Probleme, die sich schon in der Probezeit abzeichneten, nie gelegt haben, im Gegenteil - das wurde oft im Laufe der Zeit noch schlimmer.
Klar ist es nicht toll, schon wieder auf Jobsuche zu gehen, aber bei der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt sollte es mit gezielter Suche möglich sein, etwas anderes zu finden. Der Vorteil von Jobsuche in der Probezeit ist, dass du keine lange Kündigungsfrist hast, und dass du einem neuen Arbeitgeber ziemlich zügig zur Verfügung stehst, was die wiederum gerne sehen. Und wenn Fragen kommen, dann kannst du genau das sagen: Der tatsächliche Arbeitsplatz war nicht die Stelle, auf die du dich beworben hattest, deshalb gehst du. Kommt leider häufig vor, Arbeitgeber haben anscheinend immer noch nicht gelernt, dass sie sich mit solchen Schönfärbereien und inkorrekten Arbeitsplatzbeschreibungen auch selbst ins Knie schießen... Aber aktuell gibt es eigentlich wenig Grund, bei sowas die Zähne zusammen zu beißen und das mit sich machen zu lassen.
Klar ist es nicht toll, schon wieder auf Jobsuche zu gehen, aber bei der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt sollte es mit gezielter Suche möglich sein, etwas anderes zu finden. Der Vorteil von Jobsuche in der Probezeit ist, dass du keine lange Kündigungsfrist hast, und dass du einem neuen Arbeitgeber ziemlich zügig zur Verfügung stehst, was die wiederum gerne sehen. Und wenn Fragen kommen, dann kannst du genau das sagen: Der tatsächliche Arbeitsplatz war nicht die Stelle, auf die du dich beworben hattest, deshalb gehst du. Kommt leider häufig vor, Arbeitgeber haben anscheinend immer noch nicht gelernt, dass sie sich mit solchen Schönfärbereien und inkorrekten Arbeitsplatzbeschreibungen auch selbst ins Knie schießen... Aber aktuell gibt es eigentlich wenig Grund, bei sowas die Zähne zusammen zu beißen und das mit sich machen zu lassen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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lisbeth hat recht!
Ich würde das Gespräch suchen. Aber wenn schon vor dir Mitarbeiterinnen genau deswegen gekündigt haben, dann ist da wohl keine Einsicht und Besserung vom Chef zu erwarten.
Es wird einen passenderen Job geben, auch meine Erfahrung ist dass sich das nicht ändert, eher im Gegenteil. Wenn der Chef so ist, das so möchte, dann muss er sich eben eine persönliche Assistentin suchen. Aber so wird das ganz sicher nichts.
Ich würde das Gespräch suchen. Aber wenn schon vor dir Mitarbeiterinnen genau deswegen gekündigt haben, dann ist da wohl keine Einsicht und Besserung vom Chef zu erwarten.
Es wird einen passenderen Job geben, auch meine Erfahrung ist dass sich das nicht ändert, eher im Gegenteil. Wenn der Chef so ist, das so möchte, dann muss er sich eben eine persönliche Assistentin suchen. Aber so wird das ganz sicher nichts.