Ich flippe aus
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Ich flippe aus
Hallo,
ich bin seit 20 Jahren in einer Beziehung. Wir sind sehr glücklich eigentlich. Ich nehme seit vielen Jahren Venlafaxin wegen schwerer Depression und die Tabletten helfen.
Die letzten 6 Jahre oder so war alles perfekt.
Jetzt kriege ich plötzlich große Probleme in Form von komischen Attacken. Ich empfinde Wut, Trauer, Verzweiflung, Angst. Vor allem wenn Mein Partner nicht da ist, aber auch wenn er da ist. Ich brauche dann seine Rückversicherung dass wir alles hinkriegen (zb arbeitstechnisch, finanziell oder im Haushalt oder dass unsere Beziehung nicht gefährdet ist). Ist er nicht da, drehe ich wirklich durch, dieses Gefühl aus Angst, Verzweiflung und Wut treibt mich an. Ich versuche dann Sport oder exzessiv den Haushalt machen, mich iwi ablenken. Gestern ist es dann leider voll eskaliert, er war nicht da, ich habe ihm whatsapp geschickt und war so wütend und verzweifelt, dass ich einen richtigen Streit angefangen und ihn verletzt habe. Um den Druck rauszunehmen vorher hab ich auch versucht mit leuten zu reden, aber niemand hatte zeit. Ich hab es dann mit selbstverletzung sogar versucht (nicht schlimm), aber auch das brachte nur sehr wenig Linderung.
Ich weiß in dem Moment, dass ich mich danach dafür hasse, aber ich kann es nicht kontrollieren und verhindern.
Das geht jetzt seit etwas über einem monat so und kommt 2x pro Woche etwa vor.
Hat jemand irgendwelche Ansätze was das sein könnte? Eine Begrifflichkeit dazu, damit ich selbst lesen kann?
Ich bin weiblich, Mitte 30, relativ hoher IQ, generell jemand, der viel Wert auf Logik legt. Mutter paranoid schizophren, Vater bipolar. Ich depressiv seit Pubertät.
ich bin seit 20 Jahren in einer Beziehung. Wir sind sehr glücklich eigentlich. Ich nehme seit vielen Jahren Venlafaxin wegen schwerer Depression und die Tabletten helfen.
Die letzten 6 Jahre oder so war alles perfekt.
Jetzt kriege ich plötzlich große Probleme in Form von komischen Attacken. Ich empfinde Wut, Trauer, Verzweiflung, Angst. Vor allem wenn Mein Partner nicht da ist, aber auch wenn er da ist. Ich brauche dann seine Rückversicherung dass wir alles hinkriegen (zb arbeitstechnisch, finanziell oder im Haushalt oder dass unsere Beziehung nicht gefährdet ist). Ist er nicht da, drehe ich wirklich durch, dieses Gefühl aus Angst, Verzweiflung und Wut treibt mich an. Ich versuche dann Sport oder exzessiv den Haushalt machen, mich iwi ablenken. Gestern ist es dann leider voll eskaliert, er war nicht da, ich habe ihm whatsapp geschickt und war so wütend und verzweifelt, dass ich einen richtigen Streit angefangen und ihn verletzt habe. Um den Druck rauszunehmen vorher hab ich auch versucht mit leuten zu reden, aber niemand hatte zeit. Ich hab es dann mit selbstverletzung sogar versucht (nicht schlimm), aber auch das brachte nur sehr wenig Linderung.
Ich weiß in dem Moment, dass ich mich danach dafür hasse, aber ich kann es nicht kontrollieren und verhindern.
Das geht jetzt seit etwas über einem monat so und kommt 2x pro Woche etwa vor.
Hat jemand irgendwelche Ansätze was das sein könnte? Eine Begrifflichkeit dazu, damit ich selbst lesen kann?
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Bist du in therapeutischer Begleitung und passt hormonell alles?
Kopf hoch... Sonst kannst du die Sterne nicht sehen
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Hallo,
ich bin schon lange nicht mehr in therapeutischer Behandlung. Meine Therapeutin sah hierzu keinen Anlass mehr und ich egtl auch nicht. Mit den Venlafaxin ging es mir sehr gut eigentlich.
Ich würde auch behaupten, dass es mir bis auf diese Attacken recht gut geht.
Beruflich habe ich recht viel Stress. Aber wird man dann so verrückt?
ich bin schon lange nicht mehr in therapeutischer Behandlung. Meine Therapeutin sah hierzu keinen Anlass mehr und ich egtl auch nicht. Mit den Venlafaxin ging es mir sehr gut eigentlich.
Ich würde auch behaupten, dass es mir bis auf diese Attacken recht gut geht.
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Hmm, kannst du eine Schwangerschaft ausschließen? Kam mir so in den Kopf, kann völliger Quatsch sein.
Ansonsten sehe ich in den Attacken etwas, was zumindest ein paar Akutstunden Therapie bedarf.
Ein Therapeut der mal drauf guckt. Vorher aber einmal zum Hausarzt und durchchecken lassen.
Was arbeitest du? Sowas kam vorher noch nie vor?
Mir persönlich helfen Imaginationen und Achtsamkeit gegen sowas. Ablenkung hilft mir kaum, dass Entspannung eintritt und die Spannung weggeht. Da müsste es schon wirklich wie du schreibst, krasse und/oder schmerzhafte Ablenkung sein. Das hielt ich für mich selbst noch nie für förderlich, da meine Spannungszustände durch Gewalt quasi entstanden sind früher mal, dann brauchen sie nicht noch mehr davon. Aber das ist nur meine eigene Meinung und mein Weg.
Viele Menschen haben ja harte Hochstressskills wie Amoniak riechen und sowas.
Ansonsten sehe ich in den Attacken etwas, was zumindest ein paar Akutstunden Therapie bedarf.
Ein Therapeut der mal drauf guckt. Vorher aber einmal zum Hausarzt und durchchecken lassen.
Was arbeitest du? Sowas kam vorher noch nie vor?
Mir persönlich helfen Imaginationen und Achtsamkeit gegen sowas. Ablenkung hilft mir kaum, dass Entspannung eintritt und die Spannung weggeht. Da müsste es schon wirklich wie du schreibst, krasse und/oder schmerzhafte Ablenkung sein. Das hielt ich für mich selbst noch nie für förderlich, da meine Spannungszustände durch Gewalt quasi entstanden sind früher mal, dann brauchen sie nicht noch mehr davon. Aber das ist nur meine eigene Meinung und mein Weg.
Viele Menschen haben ja harte Hochstressskills wie Amoniak riechen und sowas.
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ich würde das nicht als "verrückt" abwerten und aburteilen.Luja hat geschrieben: Mo., 03.02.2025, 12:39 ich bin schon lange nicht mehr in therapeutischer Behandlung. Meine Therapeutin sah hierzu keinen Anlass mehr und ich egtl auch nicht.
Beruflich habe ich recht viel Stress. Aber wird man dann so verrückt?
Zunächst mal ist es immer eine gute Idee die grundsätzlichen körperlichen Dinge abklären zu lassen: Blutbild, Hormone, Schilddrüse. Das ist sowieso sinnvoll wenn man dauerhaft Medikamente nimmt.
Auch beruflicher Stress kann sehr destabilisieren. Ist hier Entspannung in Sicht, ein Ende absehbar? Kannst du gegensteuern?
Und wenn das geklärt ist wären ein paar Stunden bei der Therapeutin sicher nicht verkehrt, auch hier um zu schauen was los ist und was helfen könnte.
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Schau doch mal nach einer SKills oder DBT Gruppe in deiner Nähe, Selbsthilfe kann dich weiter bringen
..:..
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Generell keine schlechte Idee. Aber sie hat es ja erst seit einem Monat und keine Borderline oder sonstig passende Diagnose für dbt. Keine Ahnung, ob das dann ginge und sinnvoll wäre?!Sinarellas hat geschrieben: Mo., 03.02.2025, 17:02 Schau doch mal nach einer SKills oder DBT Gruppe in deiner Nähe, Selbsthilfe kann dich weiter bringen
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Die schütten aktuell auch Depressive mit dem Skills und DBT-Kram zu.
Dürfte also nicht zu schwer werden da was entsprechendes zu finden, zumal diese Überemotionalität ja durchaus zu BL passt.
Dürfte also nicht zu schwer werden da was entsprechendes zu finden, zumal diese Überemotionalität ja durchaus zu BL passt.
After all this time ? Always.
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Ah ok. War mir noch nicht so klar. Danke. Bin absolut kein dbt Fan. Aber ja, dann passt es vielleicht. Müsstest du dann schauen.kaja hat geschrieben: Mo., 03.02.2025, 17:27 Die schütten aktuell auch Depressive mit dem Skills und DBT-Kram zu.
Dürfte also nicht zu schwer werden da was entsprechendes zu finden, zumal diese Überemotionalität ja durchaus zu BL passt.
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Ich bin auch kein DBT und Skills Fan
Und ich finde gerade hier würde ich erst mal somatisch schauen ob sich was verändert hat und wenn ja was.
Und dann erstmal versuchen den Stress in den Griff zu kriegen. DBT bei Depressionen ist eigentlich nicht Mittel der Wahl
Und ich finde gerade hier würde ich erst mal somatisch schauen ob sich was verändert hat und wenn ja was.
Und dann erstmal versuchen den Stress in den Griff zu kriegen. DBT bei Depressionen ist eigentlich nicht Mittel der Wahl
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hi, danke schonmal für die Tipps.
Nein ich kenne das tatsächlich so gar nicht. Am 30.12 hatte ich die erste "Attacke" und gestern die letzte. 1-2x pro Woche seitdem.
Ich arbeite in der Steuerberatung und wirtschaftsprüfung und da ist das Winterhalbjahr immer anstrengend.
Also Ende ist in Sicht, wird aber noch etwas dauern.
Borderline sehe ich bei mir jetzt eher nicht. Skills und dbt werd ich mir anschauen, was das genau ist.
Therapie ziehe ich erwägung, aber gibt's überhaupt Therapeuten, die zeitnah Zeit haben? Eher ja nicht oder?
Nein ich kenne das tatsächlich so gar nicht. Am 30.12 hatte ich die erste "Attacke" und gestern die letzte. 1-2x pro Woche seitdem.
Ich arbeite in der Steuerberatung und wirtschaftsprüfung und da ist das Winterhalbjahr immer anstrengend.
Also Ende ist in Sicht, wird aber noch etwas dauern.
Borderline sehe ich bei mir jetzt eher nicht. Skills und dbt werd ich mir anschauen, was das genau ist.
Therapie ziehe ich erwägung, aber gibt's überhaupt Therapeuten, die zeitnah Zeit haben? Eher ja nicht oder?
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Hallo,
ich würde erstmal zum Hausarzt gehen. Es kann ja auch ein physisches Problem dahinterstecken.
Viele Grüße
candle
ich würde erstmal zum Hausarzt gehen. Es kann ja auch ein physisches Problem dahinterstecken.
Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs! 

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Ja, stimm ich auch nochmal zu. Vor allem, wenn das echt was ist, was du nicht früher schon hattest. Dann liegt was somatisches doch sehr auf der Hand! Alles Gute!candle. hat geschrieben: Mo., 03.02.2025, 23:17 Hallo,
ich würde erstmal zum Hausarzt gehen. Es kann ja auch ein physisches Problem dahinterstecken.
Viele Grüße
candle
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Hallo Luja,Luja hat geschrieben: Mo., 03.02.2025, 10:40 Ich bin weiblich, Mitte 30, relativ hoher IQ, generell jemand, der viel Wert auf Logik legt. Mutter paranoid schizophren, Vater bipolar. Ich depressiv seit Pubertät.
das hast du eine sehr hohe erbliche Last. Typischerweise sind es lange Zeit nur Depressionen, im Verlauf kommt es häufig zu Mischzuständen, wonach das, was du beschreibst, klingt. Da lediglich (höhere?) Dosen eines sehr potenten Antidepressivums anzuwenden, ist fachlich nicht sinnvoll, sondern gefährlich. Zusätzlich kommen vermutlich ungünstige Erfahrungen, die du mit den erkrankten Eltern gemacht hast. Sehr gut wäre eine Kombination aus differenzierter Psychopharmakotherapie (ich weiß, das können leider nur wenige) und einer sinnvollen (!) Psychotherapie.
Gruß, alatan