Hallo liebe Forengemeinde.
Ich hab mich neu hier angemeldet, weil ich Rat suche. Nach langem Kinderwunsch hat es endlich geklappt. Leider habe ich es verloren. Komme fast nicht mehr aus der Trauer. Habe einen starken Körper-Selbsthass. Auch das eigentliche ausgeheilte Binge-Eating ist wieder retour. Das war schon lange nicht mehr so schlimm. Gibt es hier jemanden mit ähnlichen Erfahrungen? Was hat euch bei der Verarbeitung geholfen?
Danke und freundliche Grüße
Fehlgeburt
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
, 38
- Beiträge: 3
- Wohnort: Österreich
- Status:
-
- [nicht mehr wegzudenken]
, 38
- Beiträge: 9920
- Status:
Bist du in medizinischer Behandlung?
Ansonsten, ich würde schauen ob es in deiner Region eine passende Selbsthilfegruppe gibt. Und auch nach psychologischer Begleitung schauen.
Ansonsten, ich würde schauen ob es in deiner Region eine passende Selbsthilfegruppe gibt. Und auch nach psychologischer Begleitung schauen.
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
, 38
- Beiträge: 3
- Wohnort: Österreich
- Status:
Danke für deine Antwort, münchnerkindl.
Ich bin bei meiner Therapeutin. Auch medizinisch durchgecheckt. Eine Selbsthilfegruppe ist ein guter Tipp. Da werde ich schauen. Danke.
Im Krankenhaus und beim Gynäkologen wurde mir gesagt, dass das vielen Frauen passiert. Das verstehe ich rational. Es tut mir für alle leid. Ich kann mir nicht vorstellen wie man darüber hinwegkommen soll.
Ich bin bei meiner Therapeutin. Auch medizinisch durchgecheckt. Eine Selbsthilfegruppe ist ein guter Tipp. Da werde ich schauen. Danke.
Im Krankenhaus und beim Gynäkologen wurde mir gesagt, dass das vielen Frauen passiert. Das verstehe ich rational. Es tut mir für alle leid. Ich kann mir nicht vorstellen wie man darüber hinwegkommen soll.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
, 80
- Beiträge: 4213
- Wohnort: Daheim
- Status:
Hallo Okimnotok,
ja, stimmt, das passiert vielen Frauen. Das tröstet einen aber nicht.
Das zu wissen macht es kein wenig unerträglicher. Geh mal davon aus, dass jede dieser Frauen dasselbe durchmacht und durchgemacht hat wie du jetzt.
Du kannst dir jetzt noch nicht vorstellen, wie du darüber hinweg kommen sollst. Je nachdem, wie lange es her ist, bist du ja wahrscheinlich auch noch im Hormonumschwung. Und alleine das ist schonmal nicht zu unterschätzen und solltest du mit bewerten bei deiner Verarbeitung.
Ich war nur ein Mal schwanger, hab es recht früh verloren und kann deshalb ein wenig mitreden, v.a. beim Hormonumschwung. Ich kenne bei so tiefgreifenden Erlebnissen, die einen so "ganz und gar" vereinnahmen nur einen Weg des Umgangs : Akzeptieren lernen, dass Leben so ist und dergleichen mit sich bringt.
Mir hat der Gedanke schon geholfen, dass es "natürlich" ist (in der Natur häufiger vorkommt und ich somit nicht alleine auf weiter Flur damit stehe und der totale Freak deshalb bin), dass nicht jede Schwangerschaft ausgetragen werden kann.
Ein weiterer wichtiger Bereich war aber einfach die ganz normale Trauer um mein Kind. So "wenig Mensch" (das hat man mir als "Trost" mitgegeben, dass es ja erst "wenig Mensch" war...
)
mein Kind auch gewesen sein mag und wie kurz wir uns nur gehabt haben. Es war und ist und bleibt mein Kind.
Ich glaube, es ist auch wichtig, ganz ehrlich zu sich selbst dabei zu sein.
Da gab es bei mir den Erwartungsdruck meines Umfeldes, warum ich "immer noch nicht" schwanger war/ ein Kind geboren hatte, als wäre es das Einzige, was mich als Menschen zum Leben legitimieren würde.
Da gab es aber auch meinen ganz eigenen, egoistischen Wunsch, dass ich ein Kind haben möchte, "mein Eigenes".
Und noch jede Menge anderes, was ich mir ungeschönt eingestanden habe und in der Folgezeit in mir bewegt, bedacht und befühlt habe.
Die Trauer um mein Kind kam immer mal wieder im Laufe meines Lebens, mal stärker, mal als traurige aber schöne Erinnerung.
Jetzt bin ich im Omaalter, hab selber keine Kinder, bin aber Ersatzmutti für mittlerweile erwachsene Kinder und immer noch treibt es mich manchmal um und fordert seinen Raum in mir. Aber es "passt" für mich. Trauer darf sein, sie hat ihren festen Platz in mir, da muss nichts "vergehen" und heilen setze ich nicht gleich mit "nicht mehr schmerzhaft" oder "nicht mehr vorhanden" in mir.
Gib dir erstmal etwas Zeit und orientiere dich erstmal wieder, wer du bist und was in deinem Leben grade gut und wichtig und angenehm ist. Das weitet den inneren Blick und dann hat wieder etwas die Chance, neben deiner Trauer in dir stattfinden zu können.
Du hast eine Therapeutin, das kannst du nutzen, um dir Umgang mit der Trauer zu erarbeiten, aber auch erstmal, um mit einem Menschen "wirklich" teilen zu können, was dir da passiert ist.
Was macht denn dein Partner, wie geht er damit um? Kann er dich unterstützen und umgekehrt, kann er dich gebrauchen bei seiner eigenen Trauer?
Die beste Stütze bist du selber dir. Du bist dir am nähesten und weißt am besten, was du grade kannst und wie du gut für dich sorgst. Gönn dir ruhig Unterstützung dabei.
Ich weiß, dass nichts wirklich trösten kann, trotzdem möchte ich dir eine Umarmung dalassen.
ja, stimmt, das passiert vielen Frauen. Das tröstet einen aber nicht.
Das zu wissen macht es kein wenig unerträglicher. Geh mal davon aus, dass jede dieser Frauen dasselbe durchmacht und durchgemacht hat wie du jetzt.
Du kannst dir jetzt noch nicht vorstellen, wie du darüber hinweg kommen sollst. Je nachdem, wie lange es her ist, bist du ja wahrscheinlich auch noch im Hormonumschwung. Und alleine das ist schonmal nicht zu unterschätzen und solltest du mit bewerten bei deiner Verarbeitung.
Ich war nur ein Mal schwanger, hab es recht früh verloren und kann deshalb ein wenig mitreden, v.a. beim Hormonumschwung. Ich kenne bei so tiefgreifenden Erlebnissen, die einen so "ganz und gar" vereinnahmen nur einen Weg des Umgangs : Akzeptieren lernen, dass Leben so ist und dergleichen mit sich bringt.
Mir hat der Gedanke schon geholfen, dass es "natürlich" ist (in der Natur häufiger vorkommt und ich somit nicht alleine auf weiter Flur damit stehe und der totale Freak deshalb bin), dass nicht jede Schwangerschaft ausgetragen werden kann.
Ein weiterer wichtiger Bereich war aber einfach die ganz normale Trauer um mein Kind. So "wenig Mensch" (das hat man mir als "Trost" mitgegeben, dass es ja erst "wenig Mensch" war...
mein Kind auch gewesen sein mag und wie kurz wir uns nur gehabt haben. Es war und ist und bleibt mein Kind.
Ich glaube, es ist auch wichtig, ganz ehrlich zu sich selbst dabei zu sein.
Da gab es bei mir den Erwartungsdruck meines Umfeldes, warum ich "immer noch nicht" schwanger war/ ein Kind geboren hatte, als wäre es das Einzige, was mich als Menschen zum Leben legitimieren würde.
Da gab es aber auch meinen ganz eigenen, egoistischen Wunsch, dass ich ein Kind haben möchte, "mein Eigenes".
Und noch jede Menge anderes, was ich mir ungeschönt eingestanden habe und in der Folgezeit in mir bewegt, bedacht und befühlt habe.
Die Trauer um mein Kind kam immer mal wieder im Laufe meines Lebens, mal stärker, mal als traurige aber schöne Erinnerung.
Jetzt bin ich im Omaalter, hab selber keine Kinder, bin aber Ersatzmutti für mittlerweile erwachsene Kinder und immer noch treibt es mich manchmal um und fordert seinen Raum in mir. Aber es "passt" für mich. Trauer darf sein, sie hat ihren festen Platz in mir, da muss nichts "vergehen" und heilen setze ich nicht gleich mit "nicht mehr schmerzhaft" oder "nicht mehr vorhanden" in mir.
Gib dir erstmal etwas Zeit und orientiere dich erstmal wieder, wer du bist und was in deinem Leben grade gut und wichtig und angenehm ist. Das weitet den inneren Blick und dann hat wieder etwas die Chance, neben deiner Trauer in dir stattfinden zu können.
Du hast eine Therapeutin, das kannst du nutzen, um dir Umgang mit der Trauer zu erarbeiten, aber auch erstmal, um mit einem Menschen "wirklich" teilen zu können, was dir da passiert ist.
Was macht denn dein Partner, wie geht er damit um? Kann er dich unterstützen und umgekehrt, kann er dich gebrauchen bei seiner eigenen Trauer?
Die beste Stütze bist du selber dir. Du bist dir am nähesten und weißt am besten, was du grade kannst und wie du gut für dich sorgst. Gönn dir ruhig Unterstützung dabei.
Ich weiß, dass nichts wirklich trösten kann, trotzdem möchte ich dir eine Umarmung dalassen.

-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
, 38
- Beiträge: 3
- Wohnort: Österreich
- Status:
Liebe Waldschratin,
ich danke dir von Herzen. Für deine Antwort. Deine Zeit. Sowie all deine Erfahrung und dein Wissen andem du mich teilhaben lässt. Ich danke dir dafür, dass ich mich durch dich gesehen fühle. In meinem Schmerz. In meiner Verzweiflung. Du hast keine Ahnung, wieviel mir deine Worte gerade bedeuten.
Denn ich fühl mich ganz ähnlich. Der Hormonumschwung ist noch in vollem Gange. Auch das „es war noch kein richtiges Baby“, habe ich gehört. Dabei war es für mich genau das. Mein Baby. Meine Zukunfts-Vorstellung von gelesenen Gutenachtgeschichten. Unter anderem und soviel mehr.
Auch den Erwartungsdruck spüre ich. Sowie den tiefen Wunsch nach einem Kind. Alle um mich rum haben eines. Ich hätte doch auch soviel Liebe zu geben. Dieses Hadern, diese Angst, dass es mir verwehrt bleibt. Das nicht loslassen können und wollen von diesem Wunsch.
Mein Partner ist mir eine große Stütze. Wir reden viel. Halten und gegenseitig. Sind teilweise auch nur still miteinander. Ich glaube, das hat uns uns näher gebracht. Mehr verbunden. Ein Aspekt, der positiv ist. An der ganzen Misere.
Nochmal Danke an dich, Waldschratin! Ich schicke dir eine feste Umarmung zurück
ich danke dir von Herzen. Für deine Antwort. Deine Zeit. Sowie all deine Erfahrung und dein Wissen andem du mich teilhaben lässt. Ich danke dir dafür, dass ich mich durch dich gesehen fühle. In meinem Schmerz. In meiner Verzweiflung. Du hast keine Ahnung, wieviel mir deine Worte gerade bedeuten.
Denn ich fühl mich ganz ähnlich. Der Hormonumschwung ist noch in vollem Gange. Auch das „es war noch kein richtiges Baby“, habe ich gehört. Dabei war es für mich genau das. Mein Baby. Meine Zukunfts-Vorstellung von gelesenen Gutenachtgeschichten. Unter anderem und soviel mehr.
Auch den Erwartungsdruck spüre ich. Sowie den tiefen Wunsch nach einem Kind. Alle um mich rum haben eines. Ich hätte doch auch soviel Liebe zu geben. Dieses Hadern, diese Angst, dass es mir verwehrt bleibt. Das nicht loslassen können und wollen von diesem Wunsch.
Mein Partner ist mir eine große Stütze. Wir reden viel. Halten und gegenseitig. Sind teilweise auch nur still miteinander. Ich glaube, das hat uns uns näher gebracht. Mehr verbunden. Ein Aspekt, der positiv ist. An der ganzen Misere.
Nochmal Danke an dich, Waldschratin! Ich schicke dir eine feste Umarmung zurück