Was könnte ich anfangen mit meinem Leben?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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lauramaus
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Was könnte ich anfangen mit meinem Leben?

Beitrag Mo., 16.02.2009, 11:53

Liebes Forum

Ich bin jetzt 29 und habe das Gefühl dass ich nicht weiss was ich mit meinem Leben anfangen soll. Während andere gerade dabei sind Karriere machen oder sich zumindest für etwas begeistern, stehe ich seit Jahren nur neben mir und fühle mich gelähmt und antriebslos.

In der Schulzeit war ich mal sehr ehrgeizig und habe ein 1er Abitur gemacht und wollte unbedingt studieren, aber dann kam eine grosse Krise, da ich mit 19 grosse psychische Probleme bekam u.a. Depression, selbstunsichere Persönlichkeit wurde damals auch diagnostiziert. Ich habe endlos viele Therapien gemacht. Studiert habe ich dann auch, aber nur an der FH weil ich mir nicht mehr zugetraut habe und nie mit Motivation weil ich nicht davon überzeugt war, aber in der Situation mich nie getraut hätte zu wechseln. Immer hatte ich Angst davor etwas von mir aus zu tun oder eine Situation zu ändern, die für mich unbefriedigend ist. Ich fühlte mich immer minderwertig, kontaktscheu und selbstunsicher.

Nach dem Studium bin ich gleich in einen Job eingestiegen, der mir keinen Spass machte und dort erlebte ich die grösste Krise, da ich kaum einen Ausweg sah. Ich habe dann noch mal die Stelle gewechselt, was sich beruflich nicht positiv ausgewirkt hat im Gegenteil ich habe mich noch mehr gequält, aber immerhin habe ich am neuen Ort eine Freundin gefunden, die mich sehr positiv beeinflusst hat. Auf ihren Rat hin und weil ich mutiger wurde und mit viel therap. Unterstützung, habe ich vor 2 Jahren die Stelle gekündigt und bin für 1 Jahr nach Australien und bin noch ein weiteres Jahr in Asien gereist. Das war seit langem etwas, was mir unendlich Freude gemacht hat. Ich bin richtig aufgeblüht und konnte mich Menschen öffnen wie ich es noch nie konnte. Ich habe endlich gesehen, was ich selbst schon lange wusste, wie viel Energie eigentlich in mir steckt wie viel ungelebtes. Ich wollte nie mehr zurück nach Deutschland, leider bin ich nun seit ein paar Monaten wieder hier, weil ich andere immer beneidet habe, die sich etwas aufgebaut haben und ich wollte dasselbe tun. Ich hatte die Hoffnung nun, nach der positiven Zeit, endlich zu wissen was ich will und die nötigen Schritte zu unternehmen, mein Leben zu gestalten. Aber wieder ist es so dass ich völlig gelähmt bin und nicht weiter weiss. Ich bin wohl wieder zurückgefallen in die Depression. Alles schüchtert mich ein vor allem selbstbewusste Leute und in Vorstellungsgesprächen kann ich mich nicht verkaufen und breche danach total ein. Das schlimmste ist dieses Gefühl nichts zu sein in dieser Welt. Bekannte raten mir z.B. noch mal zu studieren und auf keine Fall wieder mit dem vorherigen Beruf weiterzumachen aber ich traue mir einfach nichts zu. Durch die Depr. habe ich enorme Konzentrationsschwierigkeiten und fühle mich ständig Reizüberflutet. Nicht die besten Bedingungen um ein Studium aufzunehmen. Mittlerweile habe ich durchaus Interessen, aber ich bin nie bereit mich mit etwas tiefergehend zu beschäftigen, mal ein Buch zu Ende zu lesen kostet schon viel Kraft. Ich kann nur kurz bei einer Aktivität bleiben. Der Alltag ist einfach unbefriedigend und frustrierend. Das letzte Mal dass ich mich konzentriert mit etwas beschäftigen konnte war noch während der Schulzeit!

Ich denke in alle möglichen Richtungen, habe bei einem Talentcoach angerufen, lese Horoskope oder rufe Beratungshotlines an. Ich habe einfach keine Ahnung was ich tun soll.
Ich würde mein Lebensgefühl als eine innere Zerissenheit beschreiben, die sich vor allem auch in menschlichen Kontakten zeigt. Ich wünsche mir eine Beziehung, kann sie dann aber nicht lange aushalten. Mit Kollegen und Vorgesetzten hatte ich trotz meiner ruhigen Art immer Konflikte, und durch mein mangelndes Selbstbewusstsein habe ich nie viel Verantwortung im Beruf gehabt vielleicht hat mir deshalb auch der Job keinen Spass gemacht. Insgesamt habe ich trotz jahrelanger Therapien immer noch grosse Defizite im menschlichen Bereich, fühle mich einfach unsicher. Das macht es schwer sich einen neuen Beruf auszudenken, da man fast immer mit Leuten zu tun hat. Im Ausland hat es mir z.B. Spass gemacht Deutsch zu unterrichten, hier in Deutschland würde ich mich das nicht trauen, weil das System so hart ist und man immer nur Leistung bringen muss und einen andere immer bewerten.

Auf der anderen Seite bin ich auch manchmal unheimlich anziehend für Menschen, die mit meiner Art umgehen können. Immer werde ich aber als unheimlich vielschichtig und kompliziert gesehen. Ich bin eigentlich eine sehr attraktive Frau und viele Männer bewundern mich.

Ich weiss einfach nicht, was das zugrunde liegende Problem ist. Ich würde so gerne damit anfangen etwas zu ändern.

Laura

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Tarengrim
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 13:27

Ich würde einmal vermuten dir fehlt eine art Ziel in deinem Leben.
Während du im Ausland unterwegs warst hattest du eigentlich immer etwas zu tun und auch Ziele, in gewisser weise. Jetzt wo du wieder in Deutschland bist ist das halt nicht mehr vorhanden. Der Alltag holt dich ein und du verfällst wieder in den bekannten Trott.

Was hast du denn studiert und was nervt dich oder belastet dich bei deinen Jobs meistens? Die Leute, die Arbeit selbst oder etwas anderes?

Von dem Beschriebenen her würde ich einmal auf einen mehr oder minder starken Minderwertigkeitskomplex tippen. Zum teil weil du es selbst ja schon beinahe schreibst und zum anderen weil du auch Angst vor Bewertung und Erwartungen hast. Auch das eingeschüchtert sein vor Leuten die nur so vor Selbstsicherheit zu trotzen scheinen ist ein Indiz.

Du erzählst auch, dass du dir eine Beziehung wünscht, es aber mit den meisten Menschen nicht lange aushältst.
Was läuft denn normaler weise so schief, wenn man fragen darf.

Wenn du etwas ändern möchtest, würde ich dir empfehlen mehr mit Leuten zu verkehren. einfach mit fremden Sprechen. Das kann zwar anfangs unheimlich und auch unangenehm sein, aber man erlernt es mit der Zeit.

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lauramaus
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Beitrag Mo., 16.02.2009, 15:37

hallo, ja ich denke du hast wohl mit vielem recht, leider.. aber ganz schön hart das zu lesen mit den Minderwertigkeitskomplexen

bei der Tätigkeit war es eine Mischung aus vielen Faktoren. Zum einen langweilte mich die Arbeit einfach (ich habe in einer Bibliothek gearbeitet) wo man den ganzen Tag Daten in den Computer eintippt und in einem Büro eingesperrt habe ich mich nie wohlgefühlt, hatte vom Sitzen Rückenschmerzen und war immer froh wenn der Tag endlich rum war und bin vom Stuhl aufgesprungen. Aber ein Faktor waren auch die Kollegen, mit denen ich nicht so warm wurde und allgemein das spiessige Umfeld, das mich genervt hat. Meine Kollegen waren oft viel älter und auch sehr unmotiviert wie es im öffentlichen Dienst oft der Fall ist. Von Vorgesetzten war ich enttäuscht weil ich nie Verantwortung übertragen bekam und neidisch auf Kollegen, die interessantere Aufgaben bekamen. Ich denke das hing damit zusammen dass ich als zu ruhig und schüchtern rüberkam und man mich nicht auf Kundschaft loslassen wollte oder man dachte, ich würde mich vor dem Computer wohler fühlen.

Also du meinst, ich soll gar nicht nach einem neuen Job schauen sondern vielmehr weiter an meinem Selbstbewusstsein arbeiten und dann werde ich auch in meinem bisherigen Job glücklicher und erfolgreicher?!

In Beziehungen kann ich Menschen oft nicht so nehmen wie sie sind und kritisiere andere gerne oder bin einfach schnell genervt und enttäuscht. Oder ich denke ich kann die Erwartungen anderer nicht erfüllen und fühle mich überfordert dabei.

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Beitrag Mo., 16.02.2009, 17:57

Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich im Ausland wohl und lebendig gefühlt hast. Ich habe selber einmal ein Praktikum in Namibia gemacht (wenn auch nicht so lange) und das völlig andere Lebensgefühl dort genossen. Spricht irgendwas dagegen, dass du ganz ins Ausland gehst? Auswanderst und deutsch unterrichtest beispielsweise?
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Tarengrim
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Beitrag Di., 17.02.2009, 11:01

Tut mir leid wenn das was ich gesagt habe etwas zu direkt und vielleicht schroff wirkte, es hilft aber ab und an ein wenig wenn einen Freunde ein wenig vor den Kopf stoßen um wieder ein wenig auf Kurs zu kommen.

Hm, eine gute Frage die du stellst. Ich würde dir empfehlen auf jeden Fall an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten, dadurch wirst du aber nicht Glücklicher in deiner Arbeit, du müsstest etwas verändern. Vielleicht sprich einmal mit deinen Vorgesetzten und frag ob es nicht etwas gebe das du tun könntest, das nicht unbedingt Büro Arbeit ist.
Oder frag deinen Kollegen was sie denn so tun. Ein wenig über die Arbeit plaudern und auch wenn man nur herumjammert hilft normaler Weise der Gruppendynamik.
Es ist natürlich keinen Garantie dass du mit mehr Selbstbewusstsein glücklicher und erfolgreicher mit deiner Arbeit wirst, aber du wirst wenigstens glücklicher mit dir selbst, was auch ein sehr wichtiger Aspekt im Leben ist.
Vielen Menschen geht es so, dass sie sich nur durch andere Identifizieren und definieren können. Meist durch das Lob der anderen und wie sie sich verhalten. In solchen Fällen ist es wichtig zu lernen sich selbst zu definieren, ohne andere Menschen zu sehr als Bezugspunkte zu verwenden.

Hm, was erwartest du denn von deinen Partnern oder auch freunden, das sie nicht erfüllen und dich so schnell nerven? Oh, und was glaubst du erwarten andere von dir?

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Cat*
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Beitrag Di., 17.02.2009, 12:07

Hallo,

befinde mich gerade in einer ähnlichen Krise und weiß auch nicht wirklich weiter... Werde in einem halben Jahr mein Studium beenden, welches ich eigentlich nie machen wollte, aber auf Grund des Arbeitsmarktes reingerutscht bin. Ich habe eine kaufm. Ausbildung abgeschlossen und konnte damals nicht übernommen und so kam das Studium (BWL). Wollte eigentlich nie in einem Büro arbeiten, aber was die beruflichen Sachen betrifft, rutsche ich immer nur wo hinein.

Ich jobbe neben dem Studium wieder in einem Büro (Personalabteilung). Leider muss ich immer mehr feststellen, dass ich super nervös und unsicher im Umgang mit fremden Menschen geworden bin und auch wahnsinnige Angst vor Fehlern habe. Da ich in dieser Tätigkeit viel Kontakt mit Menschen habe, ist das nicht gerade leicht. Das Seltsame daran ist, dass ich in meiner früheren Ausbildung auch täglich viel Kontakt mit Menschen persönlich und am Telefon hatte und mir das gar nichts ausmachte. Aber mittlerweile hab ich immer Herzklopfen, wenn nur das Telefon klingelt. Zudem passieren mir dann auch gelegentlich kleine Fehler, die meistens auf Unkonzentriertheit zurück zu führen sind.

Weiß echt nicht, was nach dem Studium aus mir werden soll. Ich traue mir eine Position mit Verantwortung überhaupt nicht zu, zumindest nicht im kaufmännischen Bereich. Hätte ich die Chance, würde ich etwas ganz anderes machen, entweder etwas handwerkliches oder soziales. Da ich leider aber auch nicht mehr Anfang 20 bin und neben meiner Ausbildung noch keine Berufserfahrung vorweisen kann, wird es Zeit, endlich arbeiten zu gehen. Möchte zudem auch mal Kinder haben, welche mich ja wieder aus dem Berufsleben ziehen.

Ins Ausland zu gehen, fände ich auch total reizvoll, aber da spielt bei mir der Geldbeutel überhaupt nicht mit und zudem befinde ich mich auch in einer festen Beziehung.

Ich war schon mal in Therapie wegen einem anderen Problem, aber jetzt wird es höchste Zeit, dieses in Angriff zu nehmen, denn so kann es nicht mehr weiter gehen. So viele andere machen berufliche Karriere und Fortschritte und ich steh da und weiß nicht wohin.

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lauramaus
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Beitrag Di., 17.02.2009, 21:15

hallo Tarengrim

hm war schon ziemlich frustriert als ich deine 1. Antwort auf meine Beitrag las vorgestern.. ich denke dass liegt aber daran dass ich mit diesem Thema immer wieder konfrontiert werde und ich es einfach irgendwann hinter mir lassen will, aber das geht wohl nicht so einfach.. wird mich wohl ein Leben lang begleiten. Aber immerhin weiss ich um meine Probleme (Minderwertigkeit, nicht auf andere zugehen können) und ich will mich unbedingt verbessern. Ich versuche auch schon ganz viel in diese Richtung, leider kommen meine Bemühungen bei anderen immer noch nicht so an und dann bin ich natürlich enttäuscht, da ich mir subjektiv unendliche Mühe gebe, objektiv reicht es aber immer noch nicht. Meine letzte Chefin hat mich da ziemlich direkt drauf angesprochen, dass ich mich gegenüber Kollegen und Vorgesetzten nicht korrekt verhalte und dass hat mich damals extrem getroffen, da ich das Gefühl hatte, mich mit fast allen sehr gut zu verstehen. Klar bin ich ruhiger als andere und rede nicht so viel aber ich bin von mir aus öfter ins Büro von anderen und habe ein Gespräch angefangen etc. Aber irgendwie wurde es wohl nicht bemerkt oder es war noch nicht genug.

Im Moment habe ich leider gar keine Arbeit, da ich ja 2 Jahre im Ausland war und erst seit ein paar Monaten zurück bin und es hat noch nicht mit einer Stelle geklappt. Ich bekomme ALG 1 und nun hätte ich ja eigentlich die Chance etwas neues anzufangen z.B. mal ein Praktikum in einem andere Bereich, um zu sehen ob es mir dort ähnlich geht oder ich motivierter bin und mich besser fühle. Aber ich krieg einfach den Arsch nicht hoch oder irgendwas blockiert mich. Wenn ich eine Anzeige sehe dann denke ich manchmal dass ich da eh keine Chance habe, weil die Konkurrenz in Berlin gross ist und warum sollten die mich als Praktikant nehmen wo es so viele Studenten gibt, die genau so was studieren. Zudem weiss ich leider wirklich nicht in welche Richtung es genau gehen soll. Manchmal denke ich dass ich im Ausland gerne im Garten gearbeitet habe und ich ein bisschen eine kreative Ader habe aber dann denke ich dass ich doch liebe drinnen im Büro arbeiten will und ich bei einem Bürojob viel besser mein bisheriges Studium einsetzen kann. Dann denke ich wieder dass es auch interesstere Stellen in meinem studierten Bereich gäbe und ich sowas nur finden müsste und und und.. aber ich komme schon seit Monaten da nicht von der Stelle und müsste so dringend mal irgendwas anfangen..

Vielleicht hat ja jemand noch eine Tipp wie man aus so einer Situation rauskommt? Ich weiss nicht wer ich bin und was ich gut kann. Bisher hat mir noch keine Arbeit so richtig Spass gemacht..

wahrscheinlich muss ich doch wieder eine Therapie anfangen, aber ich hab eigentlich keine Lust mehr darauf. Im ausland war ich einfach zufrieden da wäre ich nie darauf gekommen zum Therapeuten zu rennen.

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anaB
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Beitrag Mi., 18.02.2009, 11:36

was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen Deutschland und dem Ausland?
(frage deshalb, weil du erzählst dass es dir im ausland viel,viel besser gegangen ist!)
bzw. was hält dich in Deutschland?

by the way...
ich kann dich sehr, sehr gut verstehen...kämpfe mit ähnlichen Problemen, und komme nur ganz,ganz langsam dahinter, was sich da alles so in meinem kopf abspielt bezüglich anderen menschen, erfolg, karriere....ich weiss, dass es bei mir mit meiner kinderheit und den damals erfahrenen dingen zu tun hat (wurde dauernd abgewertet, geschlagen,..etc.)
diese nie erfahrene zustimmung zu meiner person ist der grund warum ich mir jetzt so schwer tue zufrieden zu sein...egal was ich tue, es klappt eigentlich alles wunderbar, aber zufrieden bin ich nie!!!
ich weiss auch noch immer nicht so recht wo mein platz im leben ist, geschweige denn meine berufung! habe mittlerweilen 10 jahre büro hintermir!! obwohl mir das keinen spass macht!! (wie habe ich das eigentlich überstanden

ich mag dir nur sagen: es gibt leute, die dich sehr gut verstehen und denen es ähnlich geht! kopf hoch!
wir werden unseren platz schon finden

wenn du noch mehr erzählen magst, gerne...

alles liebe
heidi

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lauramaus
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Beitrag Mi., 18.02.2009, 14:35

Hallo Heidi

warum es im Ausland besser war, hab ich mich natürlich auch schon gefragt.. ich denke dass ich dort viel mehr Aufmerksamkeit bekommen habe und die Stimmung in Ländern wie Australien besser ist, die Leute lockerer sind und auf einen Zugehen, gerade wenn sie merken dass man fremd ist oder unsicher. Das ist doch ein grosser Unterschied zu Deutschland, wo man sich drum kümmern muss wenn man jemanden kennenlernen will und sich hervortun muss und sich durchsetzen muss in allen Bereichen um etwas zu erreichen. Ich reagiere auch immer sehr stark auf die Stimmung meiner Umwelt, so kann es meine Stimmung um 100 prozent heben, wenn ich mit jemand lebenslustigen zusammen bin. Ein Ziel wäre es natürlich von mir aus gut drauf sein zu können und nicht von meiner Umwelt abhängig zu sein. Asien fand ich so schön weil man als Alleinreisender von anderen bewundert wurde und jeder wollte mit einem reden und mit dir befreundet sein. Ich habe es richtig genossen dort im Mittelpunkt zu stehen und habe mich sogar wohl gefühlt dabei. Ich habe festgestellt dass ich eine grosse Anpassungsfähigkeit habe an verschiedenste Lebensbedingungen und mir hat es grosse Freude gemacht in ganz einfachen Bedingungen zu leben und auf Menschen mit anderen Werten oder aus einem anderen Kulturkreis konnte ich besser klarkommen als mit anderen Reisenden als Deutschland. Ich habe mich dort einfach wohl gefühlt und verstanden. Ich habe keinen Druck gefühlt etwas bestimmtes zu sein oder etwas leisten zu müssen. Niemand hat mich bewertet in meinem Verhalten. Ich konnte einfach so sein wie ich bin und habe mich akzeptiert und gemocht gefühlt. Ich habe mich sogar vor eine Klasse von Schülern gestellt und habe sie unterrichtet, sowas würde ich mir in Deutschland nie zutrauen und Referate waren immer Horror für mich. Das ist schon etwas verrückt wenn ich so drüber nachdenke, dass ich dieses Gefühl in Deutschland so selten habe.

Um nochmal auf den Job zurückzukommen, würde ich mich wohl in einer Atmosphäre wo ich gemocht und anerkannt bin, am wohlsten fühlen und dann hätte ich ein besseres Verhältnis zu meinem Job und würde vielleicht mehr Engagement reinstecken. Aber deshalb würde mich die Büroarbeit wohl trotzdem immer langweilen. Und wo gibts schon die Situation dass man sich am Arbeitsplatz mit allen super versteht. Das würde sehr lange dauern, bis ich mich so öffnen kann und mich die anderen so gut kennen etc.

Manchmal denke ich dass ich einfach nicht zu den glücklichen gehöre, die den richtigen Job finden werden. Ich habe mir immer so viele Gedanken gemacht über die Berufswahl und bin trotzdem nur in einem ungeliebten Bürojob gelandet. Von meinen Noten und der Unterstützung meiner Eltern hätte ich alles machen können aber ich habe mir einfach nicht mehr zugetraut.

Heidi, hättest du denn eine Idee was du gerne machen würdest?

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Benny
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Beitrag So., 07.06.2009, 20:16

Hallo Laura,

ich bin zufällig auf deinen Beitrag gestoßen. Er ist zwar schon etwas älter, aber ich hoffe das macht nichts.

Genau wie du weiß ich nicht was ich mit meinem Leben anfangen soll. Alle anderen in meinem Alter haben schon einen tollen Beruf und verdienen nicht schlecht. Andere haben Familie.
Schon mein Bachelorstudium hat mir kein großen Spass gemacht, aber ich habe es doch gut bestanden. Ich wußte noch nie, wo ich eigentlich wirklich hin will in meinem Leben. Ich habe auch keine großartigen Begabungen sondern kann halt vieles aber nichts so richtig gut. Wenn ich mir meine Kommilitonen anschaue, dann wird mir ganz anders. Viele hängen sich voll rein in das Studium und wirken so interessiert.
Ich stelle mir immer wieder die Frage: Wo willst du hin, was willst du mit deinem Leben anfagen?

Auch ich habe 8 Jahre lang eine Therapie nach der anderen gemacht und vieles hat sich dadurch auch verbessert, aber noch immer kann ich nicht sagen, dass ich zufrieden bin mit meinem Leben.
Die Zeiten im Ausland (8 Monate Kanade, 6 Monate Australien, 4 Monate Norwegen) habe ich auch immer in guter Erinnerung. Dort war alles viel aufregender als der öde Alltag hier. Ich versuche deswegen jede Möglichkeit zu nutzen, um wieder ins Ausland zu kommen. Ich merke, dass ich kein Interesse an meinem Masterstudium habe und ich lerne so gut wie nichts dafür.
Ebenso wie du habe ich Probleme damit, wenn mich andere bewerten sollen. Ich hasse es regelrecht und mir ist dieses gesamte Leistungssystem zuwieder. Ich denke das ist auch ein Grund dafür, warum ich noch studiere und nicht arbeite (klar hier wird man auch bewertet, aber irgendwie ist das nicht ganz so schlimm). Es macht mich fertig zu wissen, dass ich jeden Tag eine bestimmte Leistung erbringen muss und wenn ich diese nicht erbringe sich meine Chancen innerhalb der Firma verschlechtern. Wenn ich an den Kampf zwischen Kollegen denke, dann wird mir ganz anders. Leider ist es die Realität und ich muss mich da wohl eines Tages einfügen. Es wird mir schwer fallen und mich ganz sicher nicht glücklich machen.

Wie auch immer, ich fühle mich perspektivlos, obwohl ich ein abgeschlossenes Studium habe. Ich fühle mich einsam, obwohl ich Freunde habe. Ich fühle mich irgendwie die ganze Zeit als würde ich immer gegen mich selber arbeiten. Als würde ich es nicht schaffen so zu leben wie es sich innerlich richtig anfühlt.
Ich weiß auch nicht was mein Problem ist. Vielleicht habe ich einfach eines mit der Art und Weise wie unsere Gesellschaft oder das Leben in Deutschland funktioniert. Da ich das aber nicht ändern kann bleibt mir nur anpassen (das versuche ich seit Jahren mit mäßigem Erfolg) oder auswandern, aber dazu fehlt mir der Mut.

Im Ausland habe ich auch immer gemerkt, dass viele offener mir gegenüber waren. Viele haben von sich aus ein Gespräch mit mir angefangen. Hier bin immer ich der der die Gespräche beginnt oder Interesse zeigt. Das ist irgendwie auch ein andauernder Druck. Da ich in den letzen 10 Jahren an 6 verschieden Orten gelebt habe, musste ich auch immer wieder neue Leute kennenlernen und spürte das sehr oft. Ich verstehe es oft nicht, da ich mich immer darüber freue neue Menschen kennenzulernen. Allerdings ist mir oft aufgefallen, dass Menschen ein großes Problem damit haben neue Leute in einen Freundeskreis zu lassen. Da kommt dann wieder das Konkurrenzdenken zum Vorschein, welches ich einfach nicht verstehen kann. Man wird ausgegrenzt, obwohl man eigentlich ein netter Kerl ist. Das macht mich an Deutschland fertig. Hier in Berlin finde ich es besonders schlimm.

Also Laura du siehst, du bist nicht die Einzige die in etwas höherem Alter noch nicht das gelbe vom Ei gefunden hat bzw. perspektivlos vor sich hinvegitiert Allerdings werde ich nie aufgeben und eines Tage auch mein Glück finden. Es gehört wohl nur einiges an Mut dazu.
Ich denke du solltest weiter suchen bis du das findest was dir Spass macht und wo du dich wohl fühlst. Gib bloß nicht auf. Wenn es Asien und das unterrichten von Kindern ist, dann ist es halt so. Nimm deinen Mut zusammen und versuche irgendwo Fuß zu fassen. Immerhin hast du ja ein FH Abschluß in der Tasche.
Ich wünsche mir oft eines Nachts aufzuwachen, zu wissen wo es hingehen soll und auch dann die nötige Energie über einen längeren Zeitraum zu haben, um dorthin zu gelangen. Tja, so einfach wird es wohl nicht

Ist ja nun schon eine Weile her dein letzter Post. Bist du eventuell schon irgendwo im Ausland und hast das richtige gefunden? Eventulle hast du mittlerweile die ultimative Lösung gefunden, die auch auf mich anwendbar ist? Ja? Wäre schön.

Irgendwie hat es mir gut getan zu lesen, dass es noch andere mit ähnlichen Problemen gibt.

Viele Grüße,
Benny

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Murmeltier82
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Beitrag So., 07.06.2009, 20:51

Hallo Laura, Hallo Benny,

es ist komisch, ihr beschreibt genau das wie ich mich Fühle. Ich bin 26 und fühle mich in meinem Leben so nutzlos.

Ich habe eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht, dann ein Jahresvertrag und danach Fachhochschulreife, auch ganz gut abgeschnitten. Hätte also gut studieren können. Habe mich aber nicht getraut und hätte auch nicht wirklich Interesse gehabt. Also acht Monate arbeitslos und dann in einer kleinen Installationsfirma im Büro angefangen. Da war ich nun drei Jahre und bin jetzt gekündigt.

Um ehrlich zu sein, bin ich auch sehr froh dort nicht mehr hin zu müssen. Am Anfang war es gut dort. Habe viel gelernt, auch für mich selbst. Konnte viel besser auf Leute zugehen, weil ich den direkten Kontakt zu Kunden hatte. Aber seit einem Jahr wurde es dort immer schlimmer. Vater und Tochter zofften sich häufig über meinen Rücken bis es dann zum Streit zwischen mir und der Tochter kam. Seit dem redeten wir nur noch das nötigste.

Jetzt stehe ich ohne Job da, habe zwar schon den Wirtschaftsfachwirt begonnen aber weiß nicht ob ich das überhaupt schaffe. Dabei könnte ich ja jetzt wo ich nicht arbeiten muss jede Menge dafür lernen, ist ja nebenberuflich. Habe aber keine Motivation.

Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Ich möchte nicht auf der faulen Haut liegen, aber ich mag mich auch nicht um Arbeit bemühen. Habe wahnsinnige Angst vor Vorstellungsgesprächen. Wenn ich denn überhaupt mal eines hätte. Schon allein diese Frage nach Stärken und Schwächen. Ich habe keine Stärken. Ich kann nichts richtig. Ich bin eigentlich total nutzlos.

Ich weiß, dass ich Selbstmitleid zerfließe, aber mein Körper weigert sich in Gang zu kommen. Habe vor drei Wochen eine Therapie begonnen. Bin nur am warten bis endlich der nächste Termin ist. Das dauert immer so lang. Eine Woche kann so endlos sein. Und in der Zwischenzeit verkrieche ich mich nur immer weiter. Viele Freunde habe ich auch nicht. Und meine arbeitswütige Familie würde auch nicht verstehen, dass dies an einer Depression liegt. Die halten mich eh nur für ein faules Stück.

Also ihr seit nicht allein. Außerdem habt ihr immerhin ein Studium. Und auch die Auslandsaufenthalte finde ich beneidenswert. Dazu habe ich viel zu viel Angst und Heimweh oben drein. Aus dem Grund ist jetzt auch noch meine Beziehung kaputt gegangen. Er ist zwar nicht im Ausland, aber eben nicht hier daheim.

Also dann. Vielleicht liest das ja mal jemand und vielleicht hilft es das ihr nicht allein so dasteht. Mir irgendwie schon.

lg

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Benny
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Beitrag Sa., 13.06.2009, 00:28

Hallo Murmeltier82,

klingt auch nicht so berauschend bei dir. Tut mir Leid, dass du deinen Job verloren hast und deine Beziehung kaputt gegangen ist. Allerdings denke ich nicht, dass du nutzlos bist. Es sit wohl eher so, dass wir noch nicht das richtige gefunden haben und somit weitersuche sollten. Das schlimme ist, dass man sich bis dahin immer so durch die Tage quält. Man hat Pflichten und man muss ich irgendwie hinbekommen. Ich muss für meine Klausuren lernen, obwohl ich absolut keine Lust daruf habe. Das ganze Zeugs interessiert mich nicht so sher. Ich denke mit halt ich versuche es einfach und schau mal was bei rauskommt. Sollte alles schief gehen, dann tut sich immer was auf.
Meine Familie ist ähnlich wie deine. Früher habe ich immer mehr oder weniger gelogen, um sie zufrieden zu stellen. Nun sage ich ganz klar, dass ich keine Lust drauf habe und nicht viel für mein Studium mache. Das finden sie zwar nicht toll, aber was soll es, es ist mein Leben.
Ich kenne dich zwar nicht, aber ich würde einfach mal behaupten, dass du den Wirtschaftsfachwirt bestehen wirst. Wenn du alerdings jetzt am Anfang schon ganz klar merkst, dass es nichts für dich ist, dann solltest du dich nochmal weiter umschauen. Vielleicht doch ein Studium? Ich habe auch erst mir 26 mit studieren angefangen, da ich davor auch lange gearbeitet habe. Mir hat man immer geraten ich solle ich mich reinhorchen und dann mein Studienfach danach wählen. Blöd wie ich bin habe ich das nciht gemacht, sondern das gewählt womit ich später mal gute Aussichten auf einen Job habe. Jetzt würde ich es anders machen, denn ich denke studieren kann auch Spaß machen.

Verkrichen ist wohl echt keine Lösung ist aber oft das einzige und einfachste was man sich in manchen Situationen vorstellen kann. Ich kenne das. Ab und zu habe ich keine Lust auf Sport, keine Lust auf fernschauen, keine Lust auf Menschen und so weiter. Ab und zu ist das wohl auch okay, aber wenn es zu lange anhält sollte man anfangen sich zu Aktivitäten zu überreden.

Du bist ja schon auf dem Weg in eine Therapie und ich denke das wird dir bestimmt gut tun. Mir haben sie viel geholfen.

Ich wünsche dir alles gute und bald wieder jede Menge Lebensfreude. Manchmal ist das Leben einfach kein Regenbogen sondern eher wie ein grauer regnerischer Tag, aber die Sonne kommt immer wieder durch

Grüße,

Benny

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lauramaus
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Beitrag Sa., 13.06.2009, 12:34

Hallo Benny

ich habe deine Beiträge erst jetzt gelesen... bei mir hat sich einiges getan seitdem.. einfacher ist es nicht geworden. Immerhin bin ich auf dem besten Weg eine Therapie anzufangen. Ich merke jetzt schon die Erleichterung dass ich nicht mehr alleine umherirre und Unterstützung bekomme. Ich arbeite seit diesem Monat, habe eine Stelle gefunden in meinem Bereich, mit der ich natürlich nicht glücklich bin, aber das ist ja nichts neues. Ich denke dass wenn sich innere Blockaden auflösen und ich mir mehr zutraue und nicht mehr so viel mit anderen vergleichen muss (mir fiel auf, dass du sehr viel von deinen Kommilitonen und Freunden oder Familie schreibst und sie mit dir vergleichst), dann wird es einfacher sich zu entfalten.

Das Ausland sehe ich im Moment nicht mehr als Perspektive, ich will es hier schaffen, auch wenn es schwieriger erscheint, glücklich zu sein.

Ich versuche viele Dinge auszuprobieren und mit vielen Leuten zu reden. Da bekommt am ehesten Ideen. Daheim zu sitzen und zu grübeln was man machen könnte, hat bisher nichts gebracht. Gerade wenn du studierst, hast du ja die Möglichkeit, Praktika in verschiedenen Bereichen zu machen..

Ich empfinde das gleiche mit Berlin wie du. Paradoxerweise bin ich nach B. gezogen da ich dachte die Leute seien lockerer und offener, aber mir begegnet auch manchmal das Gegenteil. Auch scheinen alle auf dem Selbstverwirklichungstrip zu sein, da schmerzt es um so mehr, wenn man so ziellos ist und nicht mitreden kann.
.. aber mich schreckt das nicht ab. Es ist ein guter Ort um sich auszuprobieren.

Machst du im Moment auch eine Therapie? Wenn ja, was sind deine Erfahrungen?

Lauramaus

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Benny
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Beitrag So., 14.06.2009, 19:18

Hallo Lauramaus,

freut mich zu hören, dass du einen Job gefunden hast, aber es nicht so schön zu hören, dass er dir nicht so gut gefällt. Das du nun eine Therapie beginnst ist wohl eine sehr gute Idee. Ich hoffe du geräts an einen guten Therapeuten. Ich hatte bis jetzt immer Glück mit meinen Therapeuten. Im Notfall kann man ja noch wechseln.

Im Moment kann ich keine Therapie machen, da ich mein Kontingent aufgebraucht habe und für eine Weile gesperrt bin und mir geht es ja nicht so schlecht als, dass ich als Akutfall durchgehen würde. Ehrlich gesagt bin ich ganz zufrieden mit meinem Leben, wenn ich hier nur endlich Anschluß finden würde und mir mein Studium Spaß machen würde
Ich habe aber schon ein wenign Therapieerfahrung. 1 mal 2 Jahre ambulant und einmal 3 Jahre ambulant und dann noch einen stationären Aufenthalt. Wenn man gut mitarbeitet, dann sind solche Therapien (bei mir immer nur verhaltenspsychologisch) echt gold wert und es sit erstaunlich was Therapeuten alles erreichen können. Deswegen bin ich mir sicher, dass es dir auch sehr viel bringen wird.

Ja, du hast schon recht, ich vergleiche mich gerne mit anderen und das macht es nicht gerade einfacher. Ist schwer das zu lassen, aber es klappt immer etwas besser. Witzig, ich bin aus dem gleichen Grundnach Berin gezogen. Ich habe davor in Hannover gewohnt und dort einen richtig guten Freundeskreis gehabt und war echt zufrieden, aber Berin hat mich schon immer gereizt und da ich ein Problem habe inen bestimmten Trott über eine längere Zeit zu leben, dachte ich es wäre die richtige Entscheidung. Naja, war es nicht wie ich nun weiß.
Es ist nun so und ich muss irgendwie damit zurechtkommen und ich merke auch, dass ich es immer besser schaffe, aber es schade, dass mein Alltag nun hauptsächlich aus Aktivitäten bestehen die ich alleine mache. Ich bin aber auch erst seit 2 Monaten hier und somit kann sich noch einges ändern. Im Moment ist es so und ich versuche das Beste daraus zu machen.
Ich habe mir die Menschen hier auch offener und kontaktfreudiger vorgestellt. Am Anfang bin ich echt auf viele Menschen zugegangen, aber nachdem ich immer wieder bemerkt habe, dass die Menschen nicht so großes Interesse haben neue Leute kennenzulernen resigniere ich nun ein wenig.

Mein Ziel ist es trotzdem wieder ins Ausland zu kommen und eventuell bekomme ich ein Stipendium für ein Auslandssemster. Das wäre toll.

Was genau sagt dir denn an deinem neuen Job nicht zu? Die Menschen oder die Aufgabe die du dort zu Erfüllen hast? Ist es der Druck den Anforderungen gerecht zu werden?

Viele Grüße,

Benny

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Murmeltier82
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Beitrag Mo., 15.06.2009, 17:20

Hallo Benny!

Danke für deinen lieben Worte!

Es braucht dir nicht leid tun mit meinem Job. Da bin ich ehrlich froh drüber, dass ich das nicht mehr machen muss. Das lag aber eher an der Beziehung zum Chef und zur Tochter, als an der Arbeit. Mein Chef hat auch leider gewisse Grenzen zu mir überschritten wo ich jetzt noch dran zu knabbern habe. Von deswegen ist es wirklich besser für mich, dass ich da nicht mehr hin muss.

Meine Beziehung ist eher ein Problem für mich. Wir hängen halt beide sehr aneinander und leiden auch beide sehr unter der Trennung, aber zusammen sein ging irgendwie auch nicht. Liegt glaube ich auch daran, dass wir beide an Depressionen leiden und uns das nie richtig eingestanden haben. Jetzt wo ich die Therapie begonnen habe und ihm das erzählt habe, hat er gesagt das er das vielleicht auch mal machen sollte.

Naja zurück zum Thema. Ja ich sage meiner Familie auch oft, dass ich noch lernen muss und tue es dann doch nicht. Meine Mutter weiß zwar schon bescheid, auch dass ich eine Therapie mache. Aber sie ist immer zu am arbeiten und macht immer alles. Das bereitet mir teilweise ein schlechtes Gewissen, aber ich mache es ihr eh nie recht. Dann lasse ich es lieber. Das habe ich ihr auch schon gesagt, aber sie meint das wäre ja nicht so. Habe halt nie selbständiges arbeiten gelernt, weil mir als Kind immer alles abgenommen wurde. Ich glaube ich bin schon wieder abgeschweift.

Naja mein Traumjob ist Büro nicht gerade. Bin da damals so reingerutscht. Weil meine Mutter meinte das wäre doch gut. Keine Probleme mit dem Wetter und man verdient besser. Wollte immer was mit Tieren machen. Aber musste mir dann selber eingestehen, dass man da echt nicht von leben kann und sich erst recht keine eigenen Tiere mehr leisten kann. Das war mir dann wichtiger. Da mir wirtschaftliches schon ein bisschen liegt bin ich dann doch ins Büro. Und jetzt noch mal eine andere richtig, weiß ich auch nicht.
Ich denke auch das ich den Fachwirt schaffen kann. Eigentlich ist es ja auch gar nicht mal so uninteressant. Aber dies selbständige lernen fällt mir so schwer. Brauche eigentlich immer irgendeinen Plan. Oder sowas wie Hausaufgaben wären gut für mich.

Ich wüsste gar nicht was ich studieren sollte. Kein Plan. Psychologie ist interessant. Aber ich darf mich jetzt auch nicht von meine jetzigen Situation täuschen lassen. Außerdem verdiene ich dann kein Geld mehr und ohne dem kann ich mir mein Pferd nicht leisten. Aber dafür hunger ich lieber als das ich das abgeben würde. Ich weiß, klingt verrückt.

Ich sollte einiges anders machen, wenn ich nochmal neu anfangen könnte, aber ob ich es tun würde ist eine andere Sache.

Es tut gut zu hören, dass man nicht die einzige ist die sich so fühlt. Ich habe zur Zeit auch zu kaum etwas Lust. Muss mich manchmal sogar zwingen etwas mit meinem Pferd zu machen. Dann wird es schon richtig hart.

Ich bin auch sooooooo froh die Therapie begonnen zu haben. Der Therapeut ist echt gut glaube ich. Habe gleich Vertrauen zu ihm bekommen. Das kenne ich sonst gar nicht so von mir.

Ich wünsche dir, dass du dein Studium schaffst und danach das richtige für dich findest! Vielleicht kannst du ja auch in eine andere Richtung die dir Spaß macht sogar noch auf dein Studium aufbauen. Wäre ja vielleicht möglich. Ich habe mir z. B. überlegt mich nach dem Fachwirt selbständig zu machen, mit sowas wie einer Kleintierpension oder so. Wirtschaftlich weiß ich dann ja wie es laufen muss, dass ist ja eine wichtige Grundlage für eine Selbständigkeit. Ist noch nur so eine Idee, mal schauen was davon wird. Sowas wächst ja leider auch z. Z. wie Pilze aus der Erde.

Also ich wünsche auch dir, dass die Sonne für dich scheint und alles Gute!

Viel Glück!

Murmeltier

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