Wann ist für euch jemand 'kompliziert'?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Sepia
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Wann ist für euch jemand 'kompliziert'?

Beitrag Do., 03.11.2011, 17:14

Hallo ihr lieben

Bin noch garnicht so lange hier angemeldet (mitlesen tu ich aber schon ne weile) und möchte gern mal diese frage loswerden, die mir sehr auf der seele brennt.
ich werde immer wieder von menschen aus meinem umfeld als "kompliziert" bezeichnet. also nicht positiv (ich mein, es gibt ja auch positive kompliziertheit..), sondern verbunden mit angestrengtem und genervten gesichtsausdruck usw und anschließendem abwenden.
ich hab auch keine freunde - u.a. wahrscheinlich aus diesem grund. und auch meine eltern - zu denen ich auch kein gutes verhältnis habe - sagen mir das gern mal.
ich kann dieses "du bist soooo kompliziert" echt nich mehr hören, ich hasse es!!

aber so sehr will ich die hintergründe dazu jetzt garnicht erörtern..
meine frage ist wirklich nur, wann ihr jemanden als kompliziert oder anstrengend bezeichnet, was euch an anderen menschen nervt, sodass ihr euch vielleicht sogar abwenden würdet?

LG, Sepia
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Ragneda
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Beitrag Do., 03.11.2011, 17:51

Hallo Sepia,

ich finde, dass wir alle irgendwie jeder auf seine Art kompliziert sind.
"Nerven" ist schon ganz was anders. Ich denke, dass ist auch sehr individuell ist, was einem auf den Nerv geht, gefällt vielleicht im Gegenteil den anderem sehr gut.
Auch "komplizierte" Menschen haben Freunde, kommt darauf an, wie interessant ein Mensch erscheint mit seiner "Komplexität". Ob er nur aneckt, unfreundlich ist, hat er besonderer Talente, Fähigkeiten. Manchmal ist das nur der Neid, wenn die anderen uns nicht mögen. Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht. Manchmal kommuniziert man auf zwei verschiedenen Ebenen miteinander, und die Mißverständnisse spielen da auch nicht die letzte Rolle.
Das Du keine Freunde hast, tut mir Leid. Woran liegt es, was denkst Du selber darüber? Was soll so "anstrengend" an Dir sein?
Genervter Gesichtsausdruck hat m.M.n nicht die Bohne mit " Komplexität" zu tun.
Aber es nervt. Da hast Du recht. Menschen die andauernd mit einer genervten, miesepetrigen Miene in der Gegend laufen, na klar, wer will schon mit solchen Individuen etwas zutun haben?
Eine Freundin nervt mich, weil sie zum Beispiel sich ständig verspätet. NIE ist sie pünktlich. Und das, manchmal für 1-2 Std!!! Ich warte ntl. so lange nicht, dass habe ich ihr auch gesagt. Nur, wenn wir in einer Runde mit unserer Clique im Lokal sitzen, kommt sie eben erst 1 Stunde später und kann nicht mal erklären weshalb. Das nervt, weil es mir persönlich sehr respektlos erscheint, und anderen gegenüber.
Das war nur jetzt ein Beispiel.
Ich weiß womit ich anecken kann, aber ich weiß auch, was ich hergeben kann, dass ich voll und ganz hinter meinen Freunden stehe, sie können sich auf mich, was die Hilfe betrifft voll und ganz verlassen, und ich eine positive Einstellung (meistens) dem Leben an sich gegenüber habe. Ich würde mich selber als ur kompliziert bezeichnen, aber im Gegenteil zu Dir, habe ich eigentlich relativ viele Freunde. Also, liegt es in Definition. Was ist das: "kompliziert" sein.
Stell Dir vielleicht selber diese Frage. Beobachte Menschen, die gut bei den anderen ankommen. Was machen sie. Lächeln sie? Rutschen sie leicht in einen Smalltalk? Sind sie aufmerksame Zuhörer? Haben sie eine besondere Ausstrahlung?


Liebe Grüße
Ragneda
http://liebesforum.forumieren.de/

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Ratlosigkeit
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Beitrag Do., 03.11.2011, 19:43

Es gibt mehrere Arten kompliziert zu sein. ich versuch mal eine Liste...
Kompliziert sind für mich
1) entscheidungsschwache Menschen, die nicht wissen, was sie wollen, alles 100mal überlegen, jeden um Rat fragen und dann erst recht das Gegenteil tun
2) unzuverlässige Menschen - eben die Zuspätkommer
3) Empfindliche Menschen, die hinter jedem gleichgültigen Wort eine tiefere, womögliche böse Absicht vermuten

Ich glaube, das Ganze läuft auf einen Mangel an Empathie, Taktgefühl und Manieren hinaus. Wenn jemand durch die Welt marschiert ohne irgendeine Rücksicht auf andere zu nehmen, dafür aber volle Rücksichtnahme der anderen erwartet - der ist für mich kompliziert. Es gibt ja Leute, die das attraktiv finden - ich gehör da nicht dazu.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Affenzahn
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Beitrag Do., 03.11.2011, 20:43

Ich glaube, "negativ kompliziert" nennt man Leute, die auf eine bestimmte Weise von ihren Problemen erzählen, so dass es zwar so klingt, als ob man das verstehen müsste, aber in Wirklichkeit zum Teil die Logik in der Erzählung fehlt. Also die betreffenden haben ein Problem und glauben, dass sie es glasklar schildern können, aber der Zuhörer kommt kräftig ins Schwitzen, wenn er den roten Faden finden will. Vermutlich wird dieses Phänomen dadurch verursacht, dass diese komplizierten Menschen gewisse Teile ihres Problems nicht anerkennen wollen.

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Pepper
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Beitrag Do., 03.11.2011, 20:56

Hallo,

an Deiner Stelle würde ich mal Deine Eltern fragen, was genau sie damit meinen. Denn wie die Anderen schon anmerkten: Für jeden ist kompliziert sein was anderes. Da gibt es keine Schublade, in die bestimmte Dinge reingehören und andere nicht.

Meine Mutter findet meine Schwester kompliziert, weil sie (Schwester) häufig anderer Meinung ist als meine Mutter und das auch vertritt. - Es ist also ein Problem meiner Mutter, weil sie mit Widerworten nicht umgehen kann.

Ich finde es kompliziert, für meinen Lebensgefährten zu kochen, weil er immer was auszusetzen hat (und sei es nur, dass das Gemüse zu fest ist).

Und ich hatte mal einen Bekannten, den ich eigentlich sehr mochte, zu dem ich dann aber den Kontakt abbrach, weil seine wirklich extreme Launenhaftigkeit mir einfach zu anstrengend und kompliziert war.

Du siehst, es gibt wirklich 1000 Varianten.
Dass Du, wie ich auch, keinen Freundeskreis hast, tut mir leid. (Komm, wir bemitleiden uns gegenseitig. ) Aber Du solltest aus der unfairen Aussage Deiner Eltern nicht schließen, dass das allein Deine Schuld ist. Es gibt für sowas nicht nur DEN EINEN Grund.

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candle.
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Beitrag Do., 03.11.2011, 22:00

Hallo Sepia!

Die Hintergründe finde ich aber schon wichtig. Wie gehst du denn mit Menschen um?

Viele Grüße!
candle
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stern
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Beitrag Do., 03.11.2011, 23:50

Was bringt es dir, wenn hier 100 bis unendliche viele Beweggründe gesammelt werden würden, warum sich manche Menschen INDIVIDUELL von jemandem distanzieren können ("individuell" deshalb großgeschrieben, weil wie ragneda bereits schrieb: was dem einem nicht passt, kann jemand anderen nicht stören, vielleicht sogar anziehend finden). Entscheidender für dich scheint doch vielmehr zu sein, warum kannst du mit anderen Personen keine engeren Beziehungen eingehen.... fischst du im unpassenden Gewässer... haben manche schlichtweg einen Schaden... oder bringst du manches ein, was viele Menschen eher dazu verleitet, gar nicht erst so die Nähe suchen zu wollen (kann es ja x Gründe geben... ich meine, das kennst du vielleicht auch, dass dir nicht jeder gleichermaßen sympathisch ist... und kannst vielleicht sogar eingrenzen, was Gründe wären, dass du jemanden eher auf Abstand halten würdest). Insofern wären ein paar Hintergründe vielleicht in der Tat hilfreich.

Was ist die Kehrseite von kompliziert/komplex: geht wohl so in Richtung einfach/pflegeleicht und eindimensional. Das wollte ich auch nicht allzusehr sein... um nicht zu sagen: Auch das würde vermutlich nicht jeder attraktiv finden... vielleicht sogar langweilig, "profillos", gleichgültig, abhängig, unflexibel usw.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 01:32

Interessante Frage. Bei aller Individualität - sowohl des kompliziert sein könnens bei sich als auch des kompliziert sein empfindens bei anderen und der jeweiligen Grenze zu "komplex" sein - wage ich zu behaupten, dass jede Form der 'Kompliziertheit' mit Inkongruenz zu tun hat. Ob nun bewusst oder am ehesten noch unbewusst - da klafft einfach irgendwo eine Lücke zwischen dem Erwarteten und Erlebten, dem gesagten/gehörten und dem Verhalten. Und in diese 'Lücke' gibt es keine Einsicht. DAS macht es kompliziert.

Komplexe Charaktere mögen zwar womöglich nach Außen hin ähnlich ticken, haben allerdings in der Regel Eigeneinsicht darin, wie sie ticken und liefern im Idealfall die Bedienungs- und Wartungsanleitung mit. Eben - keine Bugs, sonderm Features, keine Macken, aber Special Effects.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Onyx
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 02:51

Sepia hat geschrieben:meine frage ist wirklich nur, wann ihr jemanden als kompliziert oder anstrengend bezeichnet, was euch an anderen menschen nervt, sodass ihr euch vielleicht sogar abwenden würdet?
Ich kann mir vorstellen, dass Menschen andere Menschen auch oft einfach als "kompliziert" bezeichnen, wenn sich deren Denkweise stark von der eigenen unterscheidet und sie sich nicht die Mühen mache wollen, sich in die andere Person hinein zu versetzen. So spart man kognitive Arbeit. Das ist ungefähr genauso wie, wenn jemand sagt: "Ich habe keine Zeit für Sport." Nur, dass hier physische Arbeit gespart wird.

Ich war allerdings noch nie in dieser Situation, weder auf der einen oder anderen Seite.
Die einzige Situation in der mich Menschen wirklich nerven können, ist wenn ich selbst nicht in Gesprächslaune bin. Das hat aber natürlich nichts mit meinem Gesprächpartner zu tun.

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Luna84
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 07:07

Oje, einiges, was hier genannt wurde trifft wohl manchmal auf mich zu...
Hängt wohl mit meiner Unsicherheit und geringem Selbstbewusstsein zusammen. Muss echt verstärkt daran arbeiten.
1) entscheidungsschwache Menschen, die nicht wissen, was sie wollen, alles 100mal überlegen, jeden um Rat fragen und dann erst recht das Gegenteil tun
Ich tue zwar dann nicht unbedingt das Gegenteil, schwanke aber hin und wieder doch um. Frage bei bestimmten Dingen, die mich verunsichern, die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben um Rat. Muss mein Leben endlich selbst verstärkt in die Hand nehmen...
3) Empfindliche Menschen, die hinter jedem gleichgültigen Wort eine tiefere, womögliche böse Absicht vermuten
Auch so war ich lange. Nur dass ich dann nicht etwa mit Agression oder so, sondern mit Unsicherheit reagierte. Aber das zumindest ist schon viel besser geworden.

Ich rede auch leider oft ewig, komme vom Hundertsten ins Tausendste ohne auf den Punkt zu kommen.

Es gibt leider immer noch Situationen, in denen mein rationales Denken nicht funktioniert, ich in einen sehr seltsamen Gedankenstrudel gerate, der mir in dieser Situation tatsächlich logisch erscheint. Durchatmen und klar denken funktioniert dann leider nicht immer. Aber ich habe eine Technik, damit es schon immerhin ein bisschen besser geworden ist.

Ich bin auch kompliziert, weil ich es Menschen, die mir wichtig sind, immer recht machen will . Das hat schon zu seltsamen Situationen geführt, weil ich es unterschiedlichen Personen zugleich rechtzumachen versuchte...

Wurde auch schon sehr oft als kompliziert bezeichnet. Manches war mir selbst gar nicht so bewusst, anderes ist mir immerhin schon bewusst geworden.

Glaube auch, dass mein doch eher kleiner Freundeskreis mit meiner Kompliziertheit zu tun hat. Muss mehr an mir arbeiten. Glaube auch, dass ich schon Freunde verloren habe, weil ich zu "nervend" war


Ich persönlich finde Menschen kompliziert, die ständig auf ihrer Meinung beharren und diese für die einzig richtige halten, andere zwanghaft "missionieren" wollen und wenn sich dann rausstellt, dass sie nicht recht haben, behaupten sie hätten eh das andere (richtige) behauptet... Und solche Personen, die voller Vorurteile sind und andere zwanghaft in Schubladen pressen wollen, die andere be- und verurteilen, ehe sie sie noch wirklich kennen und glauben, man kann von 3-5 Fakten auf eine ganze Persönlichkeit schließen.

Ein wenig kompliziert finde ich auch zu spontane Menschen, aber das kommt wohl daher, dass ich zu sehr vorplane Bin aber eh schon spontaner geworden, habe gelernt mich in der Mitte zu treffen.

Unverlässlichkeit und Sprunghaftigkeit, was bereits ausgemachte Termine betrifft, finde ich auch etwas nervend.

Aber das sind halt alles subjektive Dinge. Jeder ist von anderen Eigenschaften genervt.

Man sollte ja mMn versuchen, jeden Menschen soweit wie möglich so zu akzeptieren, wie er ist. Niemand von uns ist fehlerfrei. An unseren Fehlern arbeiten müssen wir sowieso alle.

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blumen_mädchen
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Beiträge: 407

Beitrag Fr., 04.11.2011, 08:18

Ratlosigkeit hat geschrieben:Es gibt mehrere Arten kompliziert zu sein. ich versuch mal eine Liste...
Kompliziert sind für mich
1) entscheidungsschwache Menschen, die nicht wissen, was sie wollen, alles 100mal überlegen, jeden um Rat fragen und dann erst recht das Gegenteil tun
2) unzuverlässige Menschen - eben die Zuspätkommer
3) Empfindliche Menschen, die hinter jedem gleichgültigen Wort eine tiefere, womögliche böse Absicht vermuten

Ich glaube, das Ganze läuft auf einen Mangel an Empathie, Taktgefühl und Manieren hinaus. Wenn jemand durch die Welt marschiert ohne irgendeine Rücksicht auf andere zu nehmen, dafür aber volle Rücksichtnahme der anderen erwartet - der ist für mich kompliziert. Es gibt ja Leute, die das attraktiv finden - ich gehör da nicht dazu.
Da hast du ja so unglaublich recht!!!
Dein Beitrag drückt alle meine Gedanken zu einem komplizierten Menschen aus
aber es kommt immer drauf an wie man damit umgeht..umgehen kann
außerdem kann ich selber auch unglaublich kompliziert sein vl auf eine andere Art aber es kommt durchaus vor .g.

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Pepper
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 12:41

@Luna.:
Deine Äußerung klingt ziemlich danach, dass du es schon wieder jemandem recht machen willst - denen, die dich kompliziert finden. Du sagst: Die Anderen haben mich als kompliziert bewertet, also muss ich an mir arbeiten. Wie empfindest du dich denn? Ich will nicht sagen, dass man nicht aufeinander Rücksicht nehmen soll und sich ein wenig aneinander anpassen muss. Aber "Du bist so kompliziert" ist so eine schwammige Aussage. Nicht Fisch und nicht Fleisch. Wie willst du denn mal eben unkompliziert werden? Wenn jemand sagt, du sprichst so ausführlich, das strengt mich an, kannst du deine Reden abkürzen. Aber so ... Du merkst ja selbst, du weißt nicht mal, was eigentlich das Problem ist und stellst nur Vermutungen an. Fragst völlig Fremde im Internet, was SIE glauben, was deine Familie, die ebenfalls unbekannt ist, an dir stören könnte. Was stört DICH denn?

Das sollen keine Vorwürfe sein. Mir geht es ja auch so, aber nicht mehr in dem Maße, weil ich selbst so unzufrieden war damit, dass ich einfach irgendwann anfing, zu sagen: "Du willst was von mir, aber ich will das nicht. Du musst damit leben."
Und niemand hat mir den Kopf dafür abgerissen. Wir haben mal von jemandem vermittelt bekommen, dass wir nur überleben können, wenn wir uns an seinen Willen anpassen. Das sitzt sooo tief, dass wir gar nicht davon ausgehen, es gäbe eine Alternative. Was glaubst du, wie erstaunt ich war, als ich etwas ablehnte und derjenige sagte: "Na gut. Dann ist es auch in Ordnung." Ich war innerlich schon auf Streit und eine große Szene eingestellt, aber das verpuffte einfach - und das Erlebnis bestärkte mich darin, dass ich auch jemand bin.

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Luna84
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 13:10

hallo,

danke für deine netten worte

ich möchte vor allem deshalb an den genannten dingen arbeiten, weil sie mich selbst stören.

wurde schon wegen viel mehr als kompliziert bezeichnet, das ich aber nicht ändern möchte, weil ich es ok finde.
Fragst völlig Fremde im Internet, was SIE glauben, was deine Familie, die ebenfalls unbekannt ist, an dir stören könnte.
wo habe ich das denn gefragt?
in meinen threads geht es um andere dinge.

die dinge, die ich hier ansprach finde ich an mir selbst auch zu bemängeln. ja, sie wurden mir auch schon gesagt, aber mich stören sie - zumindest großteils - auch selbst.

nein, nein, mein vorsatz ist nicht "unkomplizierter" zu werden, sondern: selbstbewusster, selbstsicherer, selbstständiger, entscheidungsfreudiger, flexibler (mein extremes vorplanen gepaart mit panik, wenn etwas anders kommt, hatte schon negative auswirkungen), weniger launenhaft, möchte mich kürzer fassen können (habe schon zu oft die erfahrung gemacht, dass einem leute nur mehr halb zuhören, wenn man zu ausschweifen wird). möchte auch an meinem zwanghaften entschuldigen und rechtfertigen arbeiten.

das sind verhaltensweisen, die mich an mir stören.

naja, wegen dem rechtmachen. das stimmt schon leider. aber ich habe immerhin schon gelernt, es nicht mehr jedem recht machen zu wollen (was auch gar nicht geht), was schon ein wichtiger schritt war. also ich kann sehr wohl nein sagen und wenn ich von etwas absolut überzeugt bin tue ich es auch.

aber es gibt halt schon menschen, deren meinung mir extrem wichtig, vll zu wichtig, ist. das sollte ich in bestimmten situationen abschalten lernen.

bei mir ist das auch sehr tagesabhängig. habe sehr unsichere tage, aber diese überwiegen zum glück nicht mehr.

aber allgemein sollte ich lernen in bestimmten situationen mehr auf mich selbst als auf andere zu hören.
Manches war mir selbst gar nicht so bewusst, anderes ist mir immerhin schon bewusst geworden.
damit meinte ich zB meine irrationalen gedankenkarussele, grübeleien, rechtfertigungszwang, etc., die mich selbst ja auch belasten.

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Pepper
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 13:21

Na das klingt doch schon ziemlich gut. Weiter so!

Der Thread wo du fragst, was störend sein könnte, ist dieser hier. So habe ich dein Eingangsposting verstanden. Aber okay ... jetzt, wo ich es nochmal gelesen habe, weiß ich auch nicht mehr, wie ich darauf kam. War schon ziemlich müde gestern Abend.

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Sepia
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Beitrag Fr., 04.11.2011, 14:05

hey,

vielen dank für eure gedanken zu dem thema

auch wenn nicht alle der ansicht sind, dass es viel bringt, wenn sich hier verschiedenste meinungen zum thema kompliziertheit sammeln - ich find das hilfreich!
eben weil ich ja auch von den verschiedensten menschen unterschiedlichen alters+charakters als kompliziert/ anstrengend bezeichnet wurde... da wollte ich einfach gern mal eure meinungen hören.
ich kann jetzt nicht zu jedem von euch was schreiben, das würde echt viel zu lang werden..

Ragneda, Mit genervtem gesichtsausdruck meinte ich, dass die anderen menschen früher oder später so dreinschauen, wenn sie ne weile zeit mit verbringen - also dass sie offensichtlich genervt, angestrengt usw sind. und es wenden sich eben wirklich immer wieder (!) menschen ab oder sagen mir, sie möchten nicht soviel zeit mit mir verbringen, weil das manchmal ganzschön anstrengend ist. viele begründen das z.b. mit meinem hang zum pessimismus+ich versuche seitdem schon immer, positiver zu reden, aber dann ist irgendwas anderes an mir anstrengend. also das ist jedenfalls wohl der grund, weshalb ich keine freunde habe.
aus deinem beitrag les ich irgendwie heraus, dass es hilfreich ist, neben seiner kompliziertheit auch noch ein paar positive eigenschaften mitzubringen - die andere dann vielleicht dazu bewegen, zeit mit einem verbringen zu wollen. ich glaube, ich bin im moment einfach NUR kompliziert, pessimistisch, anstrengend usw...

Ratlosigkeit, so wie du das schreibst hab ich mir das erhofft und leider gehöre ich auch zu den menschen 1) und 3). zuspätkommer würde ich nicht als kompliziert, sondern als unhöflich oder so bezeichnen. und das mit der mangelnden empathie trifft eigentlich nicht auf mich zu, würd ich jedenfalls denken...

candle, hmm... wie ich mit menschen umgehe? naja, nicht soo schlecht finde ich. aber das ist ja vielleicht auch das problem, dass ich wahrscheinlich nich in der lage bin, mich selbst zu reflektieren. ich bin zwar schon empathisch irgendwie, kann auch lieb+hilfsbereit sein, viele bezeichnen mich als lustig. aber ich hab echte probleme mit kritik+in streitgesprächen fällt es mir unendlich schwer, nachzuvollziehen, was ich falsch gemacht habe.... :( ich meine nicht uneinsichtigkeit oder sturheit - ich verstehe es wirklich nicht richtig, auch wenn man es mir erklärt.. also dass das kompliziert ist, verstehe ich ja sogar.
aber nicht immer ist es zu solchen situationen gekommen, bis sich menschen abwanden - manchmal war der kontakt viel oberflächlicher, man kannte sich kaum, hat sich nicht gestritten o.ä., trotzdem waren andere genervt.

stern, hmm, also um sympathisch sein geht es ja garnicht direkt. klar mag man nicht jeden+ich möcht ja auch nicht mit jedem eine freundschaft o.ä. eingehen. es geht mir ja eher darum, dass menschen mich anfangs scheinbar schon sympathisch finden+bereit sind, mich kennenzulernen, aber dann nach ner weile, nehmen sie wieder reißaus. also das ist auch fast immer einseitig - ich werde immer verlassen.
ich weiß, dass ich probleme mit beziehungen habe, mache auch schon seit einer weile psychotherapie.
aber ich wollte hier halt wirklich mal so von euch anderen hören, was ihr so kompliziert findet, ob es vielleicht parallelen gibt usw.

...teil 2 auf der nächsten seite...
Zuletzt geändert von Sepia am Fr., 04.11.2011, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
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