Wann beginnt eine Sucht zu einem Spiel eigentlich?

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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Wanderer77
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Wann beginnt eine Sucht zu einem Spiel eigentlich?

Beitrag Mo., 20.08.2012, 08:35

hallo, ich würde gern mal wissen, wo eigentlich die grenze zur sucht ist und welche kriterien da gelten.

mein problem: ich habe bis vor 1,5 jahren regelmässig ein online-game gespielt, da ich aufgrund meiner erkrankung einfach die zeit dazu hatte.

ich hörte dann auf, weil ich es nicht mehr ertrug, mir zuzusehen, wie ich tageszeit, wo andere menschen arbeiten oder studieren, mit einem "simplen spiel" verbrachte.
in den anfangszeiten (vor 7 jahren) spielte ich wirklich sehr viel, können schonmal 12 stunden gewesen sein, später dann reduziert auf 4-5 stunden.

nun ist mir gerade sterbenslangweilig, da aufgrund der ferien die turnhallen zu sind und ich meinem sport (tischtennis) nicht nachgehen kann, was noch etwa eine woche anhält....irgendwie kommt der reiz hoch, doch mal wieder in das spiel reinzuschauen, aber gleichzeitig habe ich auch ein schlechtes gewissen wegen der suchtgefahr, da ich mein risikopotential nicht richtig einschätzen kann.

gibt es da tests, wo man sich einschätzen kann? dieweil ich weiss nicht, wo ich da stehe, ich weiss nicht, ob ich es kontrolliert zulassen darf ( z.b. 2 stunden am tag oder am wochenende), ich bin mir bewusst, dass jeder suchtie so denkt etc.

danke mfg wanderer

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Ziege
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Beitrag Mo., 20.08.2012, 23:22

Hi,da ich selber Gamer bin und auch mal sowas wie Abhäning war.Kann ich dich verstehen,gerade derzeit zocke ich zu viel.

Wann ist man süchtig ? Gute Frage,ich finde die Definition gut: Wenn man an nix anderes mehr denken kann, und die Gedanken oder der Alltag Hauptsächlich auf das Spielen bezieht ist man süchtig.Wenn man Alltägliche Dinge vernachlässig und mehr als 6 Std spielt am Tag.
Was man dagegen tun kann ,ist andere Beschäftigungen/Hobbys suchen.Um den Konsum einzuschränken, um evtl mal mehere Tage aufzuhören.
Bei mir ist das so,das ich ab und zu viel zocke fast täglich,wenn die Gelegenheit da ist.Aber aus Arbeistgründen oder andere Gründe habe ich es geschaft den Konsum für 3* 1 Monat (in einen Jahr) sein zulassen.Wenn es der Geist/Wille und die derzeitige Lebenssitation zu lässt, kann man es mehrere Tage sein lassen.
Spielesucht sollte man nicht unterschätzen,ich habe ein Monat nicht gespielt und zack ein mal wieder angefangen zocke ich wieder 1-5 Std am Tag -.-

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Rezna
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Beitrag Di., 21.08.2012, 00:20

Ziege hat geschrieben:Spielesucht sollte man nicht unterschätzen,ich habe ein Monat nicht gespielt und zack ein mal wieder angefangen zocke ich wieder 1-5 Std am Tag -.-
Deswegen würde ich es lassen.

Bin auch in so ein Online-Game reingekippt. Geht immer mehr Zeit drauf und irgendwann merkte ich, es ist nicht mehr einfach nur Spaß, vielmehr stellten sich Gefühle der Pflicht gegenüber diesen Spiels ein. Noch dazu war es recht Zeit- und Eventgebunden. Das hieß manchmal, dass ich dafür sogar späüter schlafen ging, früher aufstand, ich hab nach und nach alles drum herum geplant.
Als mir das klar wurde, hörte ich von einem Tag auf den anderen rigoros auf. Mir war sofort klar, wenn ich nur "zurücksetze" reicht das nicht, es wäre eine Sache von Tagen, wieder voll drin zu sein.
Kompletter Schnitt.
Hatte schon so eine Art Entzugserscheinungen. Und ich merke, wenn ich jetzt dran denke, ist da auf der einen Seite diese Neugier, dieses "ach, nur einmal kurz schauen" und auf der anderen Seite durchaus aber so ein unbestimmtes negatives Gefühl. Es würde nicht beim kurz schauen bleiben. Deswegen, auch wenn es mich immer wieder juckt, widerstehe ich.

Das heisst aber nicht, dass ich nichts spiele. Ich habe nur erkannt, welche Spiele bei mir Suchtpotential haben. Es gibt viele Spiele, die kann ich paar Minuten mal anspielen, und dann sein lassen. Oder die interessieren mich ein paar Tage und dann wars das wieder für Wochen und Monate. Aber diese eine Art von Spielen, die sind für mich gefährlich. Die muss ich lassen, sofern ich mir was wert bin.
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Beitrag Di., 21.08.2012, 08:37

hallo, danke für eure antworten.

diese sachen wie tageszeiten nach raids ausrichten kenne ich auch, wobei das nicht so extrem war, da ich nicht wow spielte, sondern DaoC und dort wars nicht so extrem wegen mehr pvp-lastigkeit.

im moment ist halt wieder der gedanke da, ab und zu einloggen zu können und bissel mit dem schleicher zu meucheln...aber dieses unbestimmte negative gefühl kenne ich auch, zumal ich keine lust habe, ganze tage davor zu verbringen...aber sucht ist sucht, das ist klar.

leider finde ich im RL krankheitsbedingt keine rechte beschäftigung, die mich fesselt, das dürfte das problem sein.

mfg wanderer

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Rezna
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Beitrag Di., 21.08.2012, 10:56

Wie gesagt, ich kenne es so, dass andere Spiele (anderes Spielprinzip) mich nicht so reinziehen. Die kann ich problemlos spielen.
Wäre das nicht eine Idee?
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Ziege
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Beitrag Di., 21.08.2012, 11:15

Bei mir ist das so,dass ich nicht nur ein Spiel spiele sondern das spielen Allgemein.
Es gab nur ein Game, was ich sehr viel Online gespielt habe.Und das ist Call of Duty,da habe ich wirklich versucht aufzusteigen.Aber da es dort unmöglich ist,oder zu viele "Freaks" rumlaufen macht das Spiel,nach einer Weile keinen Spaß mehr.

@ Arta

Du hast geschrieben du würdest es lassen,aber ich denke ein anderes Spiel kann genau so,dich wieder in den Bahn ziehen ?

Um zum Thema zurück kommen,halte ich andere Hobbys Interessen für die beste Lösung.Veleicht noch Vereine,wo man neue Leute kennen lernt mit denen man evtl was in der Freizeit machen könnte.

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Rezna
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Beitrag Mi., 22.08.2012, 09:29

Ziege hat geschrieben: Du hast geschrieben du würdest es lassen,aber ich denke ein anderes Spiel kann genau so,dich wieder in den Bahn ziehen ?
Ich bin keine große Spielerin. Und bisher hat mich kein Spiel wirklich länger fasziniert. Wenn ich mal zwei Wochen dran bleibe, ist das schon ein Rekord, und der passiert nur zweimal in zehn Jahren.

Diese Art Spiel aber hat mich gepackt, durch eben Zeitangaben usw...
Für mich ist daher klar: Solche Spiele nicht mehr. Da weiß ich genau, welche Prinzipien es sind, die mir gefährlich werden, weil sie an ein "Pflichtgefühl" appellieren.

Ist natürlich ein Vorteil, wenn man weiß, WELCHES Spielprinzip einem Gefährlich wird.
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Ekel
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Beitrag Mi., 22.08.2012, 14:12

ich denke da ähnlich. Ein Spiel das ich durchspielen kann ist keine große gefahr. OK ich sitze da evtl. lange vor PC und konsole und zocke leidenschaftlich, auch mal bis zum sonnenaufgang, aber sobald ich durch bin und der spaß nachgelassen hat, bin ich weg. Ich mach die konsole aus und es juckt nichtmal in den Fingern.

Wenn ich aber ein sopiel habe, ohne ende mit immerwieder neuen herausforderungen (MMO, DOTA, etc.) dann kann ich nicht iregndwann durch sein. Da müsste ich drauf hoffen irgendwann die lust zu verlieren. Mal ne woche oder zwei zocken in jeder freien minute ist halt auch nicht so das problem, aber das ein halbes jahr zu machen kostet einen den job und die meisten sozialkontakte.

Ich rate dem TE auch, such dir alternative beschjäftigungen. Wenn die Turnhallen u sind und die erkrankung es nict zulässt, dann kauf dir ein Spiel zum Durchspielen (RPG, ES, EZS, was auch immer), oder leih dir eins von bekannten. Bei dem wetter geht natürlich auch mit buch in den park setzen oder zuhause einen film-/serienmarathon starten

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Wanderer77
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Beitrag Do., 23.08.2012, 08:09

hallo ekel,

das ausweichen auf non-online-games habe ich auch geschafft, da ich sehr gerne rollenspiele spiele ( mit schild, schwert und zaubern), aber im moment ist da nicht so viel los.
immerhin gehe ich häufig pilze suchen o ä., um nicht den tag vor der kiste zu verbringen...aber die ferien sind ja bald rum, nexte woche geht das training zum glück wieder los.

mfg wanderer

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Ekel
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Beitrag Fr., 24.08.2012, 14:41

Du bist LARPer?

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Beitrag Mo., 27.08.2012, 22:55

ein LARPer?

RP könnte ja noch RolePlayer heissen, aber LA? left-axe (DaoC-begriff)?

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Ekel
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Beitrag Mi., 29.08.2012, 14:49

Wanderer77 hat geschrieben: das ausweichen auf non-online-games habe ich auch geschafft, da ich sehr gerne rollenspiele spiele ( mit schild, schwert und zaubern), aber im moment ist da nicht so viel los.

Das war der satz der mich hellhörig gemacht hat.

LARP steht übrigens für Live Action Role Play

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