Ich fühle mich so einsam, verlassen und allein

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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oxygen
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Ich fühle mich so einsam, verlassen und allein

Beitrag So., 01.02.2009, 20:04

Hallo,

nachdem ich schon öfters hier im Forum mitgelesen habe, habe ich beschlossen, mich auch zu registrieren und von meinem Problem zu berichten. Es tut gut, wenn es Foren wie dieses gibt, wo man sich von der Seele reden kann und wo man sieht, dass man nicht der einzige ist, der Probleme hat.

Nun aber zu meinem speziellen Problem: Wie schon im Threadtitel zu lesen, ist mein Problem, dass ich mich sehr einsam, verlassen und alleine fühle. Vielleicht ein paar Worte zur Vorgeschichte bzw. zu meiner Person: Ich war eigentlich schon mein ganzes Leben ein eher schüchterner, zurückgezogener und stiller Mensch. Ich wurde von meinen Eltern mehr oder weniger streng erzogen und in meiner Kindheit und Jugendzeit hatte ich nie so wirklich Freunde. Die Kontakte, die ich hatte, kann man nicht so wirklich als „Freunde“ bezeichnen, es waren eigentlich immer nur gute Bekannte, jedoch nicht mehr. Außerdem merkte ich, dass ich von den angeblichen „Freunden“ oft nur ausgenutzt wurde und sowas kann man dann ja wohl nicht als Freund bezeichnen. Das heißt, ich hatte in meinem Leben noch nie jemandem, wo ich sagen hätte können, dass das ein richtiger Freund ist. Allerhöchstens ein guter Bekannter, mehr jedoch nicht. Das alles führte dann dazu, dass ich mich immer mehr zurückzog und dann mehr oder weniger zu einem Einzelgänger wurde.

Soviel also zur Vorgeschichte, und verglichen mit dem heutigen Zustand hat sich da nicht viel geändert. Auch heute habe ich keinen einzigen wirklichen Freund, alles nur gute Bekannte, mehr nicht. Und ich bin auch heute noch im Prinzip ein Einzelgänger

Ja, und ein weiteres Problem bei mir ist das Thema Frauen und Beziehungen. Obwohl ich mittlerweile schon 26 Jahre alt bin, habe ich noch nicht wirklich viel Erfahrungen was Frauen und Beziehungen betrifft. Ich hatte bis jetzt erst eine einzige richtige Beziehung (die mehr oder weniger eine unglückliche war) und sonst beim Fortgehen ein paar mal mit Frauen ein bisschen rumgemacht, aber das war’s dann schon mit dem Thema Frauen. Meine letzte Beziehung ist mittlerweile schon mehr als 6 Jahre her, seitdem hatte ich keine Beziehung mehr…

Dabei hätte ich wirklich so gerne eine Freundin für eine fixe Beziehung. Ich bin der totale Beziehungstyp und ich würde für eine Beziehung alles geben. Es ist einfach ein wunderschönes Gefühl, jemanden an seiner Seite zu haben, den man richtig liebt und wo man weiß, dass man selbst auch geliebt wird. Ich sehne mich so sehr nach einer Freundin, mit der ich meine Gedanken, mein Leben, meine Gefühle teilen kann. Ich hätte soviel Liebe und Zärtlichkeit zu geben, aber leider wird mir mein Wunsch nach so einer Freundin nicht erfüllt :(

Dabei habe ich eh schon so einiges unternommen, um eine Freundin zu bekommen. Ich bin früher öfters fortgegangen (war immer ohne Erfolg, was das Kennenlernen von Frauen betrifft). Ich habe es auch schon mit Singlebörsen im Internet versucht, aber das war bis jetzt auch immer erfolglos. An der Uni gibt es auch viele nette Frauen, die mich interessieren würden, aber auch da hatte ich bis jetzt einfach keinen Erfolg. Dabei bin ich sicher kein hässlicher Typ und durchaus „tageslichttauglich“. Vielleicht ist der Grund, warum es mit Frauen nicht klappt, die Tatsache, dass ich ein schüchterner, stiller und zurückgezogener Mensch bin und nicht aktiv auf Frauen zugehe. Und vielleicht erwecke ich den Eindruck, sehr verschlossen zu sein. Ich denke, daran könnte es vielleicht liegen. Aber ich weiß nicht, wie ich das ändern kann, es ist irgendwie Teil von mir und Teil meines Charakters, meiner Persönlichkeit.

All das führt jedenfalls dazu, dass ich zur Zeit wirklich sehr starke Einsamkeitsgefühle habe. Ich fühle mich wirklich extrem einsam, verlassen und allein. Ich habe das Gefühl, dass mich keiner will, obwohl ich sicherlich der Typ Mensch bin, von dem man sehr viel haben kann. Aber ich habe das Gefühl, dass ich einfach keinen Menschen habe, der mich mag. Und ich leide darunter wirklich sehr. Mich macht das alles richtig fertig und mich freut irgendwie so gar nichts mehr. Ich habe an nichts mehr so richtig Spaß und Freude, weil ich dauernd diese belastenden Gedanken des Alleinseins und der Einsamkeit im Kopf habe. Wenn das so weitergeht, dann werde ich sicher bald Depressionen bekommen, sofern ich die nicht eh schon längst habe.

Naja, das wollte ich hier jedenfalls mal loswerden. Für alle, die bis jetzt durchgehalten haben und alles gelesen haben: Vielen Dank! Es tut wirklich gut, wenn man sich mal so richtig von der Seele reden kann.

Lg
oxygen

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Strikeforce
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Beitrag So., 01.02.2009, 20:38

Hallo Oxygen!
Ich habe mit großem Interesse deinen Text gelesen.
Kann dich verstehen das du dich einsam fühlst weil du keine Freundin hast und keine wirklichen Freunde. Zu der fReundin:
Vielleicht kann ich dir ja ein paar Tipps geben!
Versuche doch mal mehr unter Menschen zu gehen, damit du lernst locker auf sie zu zugehen. Wenn du nur in die Stadt gehst und dich dort mit einer Verkäuferin unterhälst (Beratungsgespräch).
Aber das trifft ja nicht nur auf das Thema Freundin zu, sondern auch auf das Thema Freunde.
Es ist nicht einfach die passende Freundin zu finden.
Es muss ja auch alles stimmen und wenn man verzweifelt sucht, klappt es schon mal gar nicht.
Hast du schon mal daran gedacht in einen Verein zu gehen?
Dort würdest du auch Leute kennenlernen, die das gleiche Interesse haben.
Das ist schon mal eine gute Voraussetzung für eine Freundschaft und vielleicht auch Beziehung.
Ich hoffe das ich dir ein wenig weiterhelfen konnte!

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William
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 00:39

Hallo oxygen !

Herzlich Willkommen hier im Forum. Ich denke auch, dass es ein wunderbare Sache ist, sich in solchen Foren mal alles von der Seele zu reden. Mir persönlich gehts danach immer einen Tick besser......

Dieses Einsamkeitsgefühl und das mit der Liebe, dass Problem habe ich auch. Denke auch immer daran, dass ich irgendwie soviel geben kann, aber niemand will es. Ich bemühe mich immer wieder, aber habe keinen Erfolg. Ergebnis ist, dass ich mich selber nicht mehr leiden kann und immer weniger Spass am Leben habe. Oft mache ich mir Gedanken darüber, wie ätzend doch alles ist, ich mein ganzen Leben lang alleine sein werde usw.

Leider ist das alles auch nicht so einfach zu lösen in meinen Augen. Freunde und eine Frau findet man nicht mal eben so um die Ecke. Gerade wenn man Freunde sucht, denen man vertrauen kann und eine Frau, mit der man eine Beziehung führen möchte. Dennoch ist es natürlich nicht ausgeschlossen.

Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, dass man erstmal wieder versucht Kontakte zu knüpfen. Man muss ja nicht sofort immer alles erwarten. Gerade Freundschaften bauen sich über eine lange Zeit auf. Wichtig ist nur, dass man früh erkennt, mit wem man es zu tun hat.

Eine gute Gelegenheit Freunde zu finden oder Kontakt ist, dass man in Vereine geht oder sich ein Hobby sucht, dass man mit anderen teilt. Am besten sind natürlich immer Mannschaftssportarten. Aber man kann auch in einen Fitnessclub gehen z.B. und dort Leute kennenlernen.

Du gehst auf eine Uni, wie siehts dort mit Kontakten aus? Man trifft sich zum lernen erstmal und dann sieht man weiter. In meinen Augen doch perfekteste Möglichkeit um Kontakte zu knüpfen.

Ich denke nicht, dass deine schüchterne Art ein Problem darstellt um Freunde zu bekommen. Ich kenne viele, die auch schüchtern sind, aber trotzdem gute Freundschaften haben. Auch hier gehört eben Glück dazu, dass man die passenden Leute findet.

Ach Mensch, ich kann deine Situation gut nachvollziehen und ich verstehe auch, wie sehr es dich belastet. Es könnte doch alles so einfach denkt man sich! Aber es wird einem so schwer gemacht ohne das man selber eine Schuld daran trägt.

Man muss weiter versuchen unter die Menschen zu gehen, positiv zu sein und eben auch offen. Was ganz wichtig dabei ist, dass man nichts erwarten darf. Man muss locker an die Sachen rangehen aber man darf nicht hoffen, dass sich die ganzen Bemühungen lohnen. Wenns nicht klappt, sowohl mit Freunden oder eine Frau, dann muss man eben weiter machen und irgendwann wird man bestimmt die Richtigen finden. Aber ich kann dich nun auch verstehen, wenn man vieles unternimmt, dass man dann eben die Lust an allem verliert, weil wenn man nur negative Erfahrungen macht, woher soll dann der Mut und der Optimismus kommen. Man ist dann gefangen und man läßt es über sich ergehen. Viele kennen diese Gefühl gar nicht.........

Also Kopf hoch.........

Bis dann erstmal..........

William

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entropy
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 13:51

Hallo oxygen

Ich finde mich in Deiner Beschreibung wieder, von Details abgesehen.

Falls Du interesse an den üblichen "tollen ratschlägen" hast:

- "es wird schon" und "die richtige wird schon noch auftauchen": das ist Gefährlicher Unsinn, wenn Du "da raus" willst dann ist es an dir etwas zu tun, Sorry.

- Wenn Du zu sensibel bist um Ablehnungen wegstecken zu können, oder zu sehr leidest wenn Beziehungen zu ende gehen:

=> lerne es und gehe es dabei langsam an. Probier alles aus was es an Hilfen gibt bis du etwas findest das Dir hilft.
konkret:
- geh zu einer der Selbsthilfegruppen (http://hilfe.wien.gv.at/content/de/10/I ... nseid=1319)
- such dir einen psychotherapeuten
- e.v. schau mal zu einem psychiater
- lies das buch "die schopenhauer-kur" (finde ich empfehlenswert für intellektuelle)
- schau auf dein äußeres

oder machs wie ich:

- brich alle kontakte ab, akzeptiere daß es das "für dich nicht spielt", such dir karriere, bücher, computer, oder was auch immer und lerne dir alleine genug zu sein. Schaff dir ein haustier an. Meide alle Kontakte zu Frauen in die Du Dich verlieben könntest. Damit war ich wirklich erfolgreich:
Immerhin leide ich nicht mehr annähernd so sehr wie früher.
Dafür beschränkt sich mein Leben aufs "die restliche zeit absitzen".
(wers nicht kapiert: SO sollte man es NICHT machen)

wünsche Dir daß Du Deinen Weg findest,
entropy

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Thread-EröffnerIn
oxygen
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Beitrag Mo., 02.02.2009, 19:20

Danke für eure Antworten.
Versuche doch mal mehr unter Menschen zu gehen, damit du lernst locker auf sie zu zugehen. Wenn du nur in die Stadt gehst und dich dort mit einer Verkäuferin unterhälst (Beratungsgespräch).
Ich war ja eigentlich eh schon sehr oft unter Menschen, ich bin früher zB öfters fortgegangen am Wochenende und es hat sich da aber nie was ergeben im Sinne von Kennenlernen einer Frau. Ich bin beim Fortgehen immer nur alleine herumgestanden oder bei Bekannten gestanden, falls ich mit Bekannten unterwegs war (ich sage bewusst Bekannte, weil Freunde waren es nicht)

Da ich dann gesehen habe, dass mir Fortgehen nichts bringt, was das Kennenlernen einer Frau betrifft, habe ich es immer mehr reduziert und jetzt gehe ich eigentlich nur mehr sehr selten fort.

An der Uni komme ich eigentlich eh auch mit einigen Menschen in Kontakt, aber auch hier gilt: Das sind alles nur Bekannte, nicht mehr. Und mit dem Frauen kennenlernen schauts an der Uni auch schlecht aus bei mir. Die Frauen, die ich dort kenne, sind auch allerhöchstens Bekannte, aber mehr schon nicht. Dass sich da etwas in Richtung Beziehung entwickeln könnte zwischen mir und einer Frau an der Uni, ist mir bis jetzt noch nie passiert und es wird wohl immer ein Wunschtraum bleiben von mir. Scheinbar haben die Frauen kein Interesse an mir oder ich bin ihnen zu verschlossen, zu schüchtern, ich weiß nicht...
Eine gute Gelegenheit Freunde zu finden oder Kontakt ist, dass man in Vereine geht oder sich ein Hobby sucht, dass man mit anderen teilt.
Natürlich wären Vereine auch eine Möglichkeit, aber es würde hier wohl auf dasselbe hinauslaufen, wie es schon immer der Fall war bei mir: Es würden sich höchstens oberflächliche Bekanntschaften ergeben, aber ich würde hier sicher keinen richtigen Freund finden geschweige denn eine Freundin für eine Beziehung. Außerdem muss ich dazu sagen, dass mir eine Beziehung viel wichtiger wäre als "bloß" eine Freundschaft. Für mich ist eine Beziehung mit einer Frau viel tiefer, inniger und intensiver als eine Freundschaft und darum strebe ich auch eher eine Beziehung an als eine Freundschaft, zumal wirkliche Freunde sowieso nur sehr sehr schwer zu finden sind und es auch sehr lange braucht, bis eine wirklich gute Freundschaft entstehen würde. Aber selbst dann wär mir eine Beziehung mit einer Frau immer noch wichtiger als eine Freundschaft.
Ich denke nicht, dass deine schüchterne Art ein Problem darstellt um Freunde zu bekommen.
Ich glaube schon, dass es an meiner Schüchternheit liegt, warum ich keine Freunde und keine Beziehungspartnerin bekomme. Vor allem was das Kennenlernen einer Frau betrifft, muss man als Mann (leider) aktiv sein, auf die Frau zugehen, den ersten Schritt machen, sie erobern, sie umwerben etc. All das fällt schüchternen Menschen wie mir total schwer, denn Schüchterne sind nun mal nicht aktiv, sondern still, zurückgezogen, eher passiv usw. Ich würde mir so sehr wünschen, dass eine Frau auf mich zugehen würde, aber das ist mir noch nie passiert und das ist auch nicht die Regel, dass die Frau auf einen Mann zugeht, den ersten Schritt macht, ihn umwirbt usw. Es ist immer noch so, dass das die Aufgabe des Mannes ist und so haben Schüchterne hier schon mal automatisch viel schlechtere Chancen was das Kennenlernen von Frauen betrifft.

Man muss locker an die Sachen rangehen aber man darf nicht hoffen, dass sich die ganzen Bemühungen lohnen.
Ja das ist leichter gesagt als getan. Schüchtern sein und locker zu sein ist irgendwie ein Widerspruch in sich. Und wünscht sich nicht jeder, der gerne eine Freundin oder Beziehung hätte, dass sich die Bemühungen lohnen?
Aber ich kann dich nun auch verstehen, wenn man vieles unternimmt, dass man dann eben die Lust an allem verliert, weil wenn man nur negative Erfahrungen macht, woher soll dann der Mut und der Optimismus kommen.
Genau so ist es. Wenn man immer nur Rückschläge, Enttäuschungen usw. bekommt, dann verliert man mit der Zeit einfach die Kraft, den Willen und den Optimismus. Weil man sich denkt, es klappt sowieso nie, wie man es gerne hätte. Und diese negativen Gedanken machen einen dann noch verzweifelter und verkrampfter. Es ist ein Teufelskreis

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euphoria
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Beitrag Di., 03.02.2009, 21:27

Dein Posting hat mich sehr berührt. Ich glaube, gerade für schüchterne und stillere Menschen ist es generell schwierig, Freundschaften aufzubauen, auch weil die schüchternen Versuche gerne übersehen und überhört werden. Es gibt zum Glück aber auch Menschen die die leisen Zwischentöne wahrnehmen und darauf eingehen.
Ich finde es immer ganz gut, schon ein wenig im vornherein zu überlegen, was man von jemandem will, sich selbst so klar wie möglich darüber zu sein (z.B. mit dieser Person würde ich lieber nur mal ab und zu über das Studienfach reden und zwischen den Vorlesungen einen Kaffe trinken gehen, mit diesem Mädchen hätte ich eventuell gerne eine Beziehung, weil ich mich von ihr stark angezogen fühle, usw.), denn meine bescheidene Erkenntnis: je unklarer du dir selbst bist, umso wirrer kommunzierst du nach außen und wirst somit leicht mißverstanden. Das bedeutet nicht, dass du gleich mit der Türe ins Haus fallen mußt, wenn dir ein Mädchen gefällt, aber es würde halt auch nicht viel bringen, wenn du sie einige Male z.B. bei Vorlesungen siehst und mit ihr dann nur über Nebensächlichkeiten kurz redest und dich verabschiedest, frage nach dem zweiten oder dritten Gespräch einfach, ob sie mal Lust auf einen Kaffee oder im Frühling einen Spaziergang im Campus oder sonstwo hat.
Und vielleicht übersiehst du, weil du stark mit dir selbst beschäftigt bist, auch die Zeichen, bzw. Signale, die von anderen Leuten kommen, sei es in punkto Gesprächsbereitschaft, oder Interesse an deiner Person.
Ein bißchen sollte man bereit sein sich zu deklarieren, es ist zwar verdammt schwierig, keine Frage, weil man dadurch angreifbar wird, aber ich bin überzeugt davon, dass sich auch einige nette Gespräche und durchaus mehr ergeben kann, natürlich wird es auch Leute geben, die ablehnen, aber man muß ja auch nicht gleich von allen gemocht werden.
Vielleicht willst du auch zu sehr etwas (z.B. eine mögliche Beziehung), das verkrampft natürlich zusätzlich, wie kennst du dich aus mit Entspannungstechniken, die dir ein bißchen Ruhe in und mit dir selbst geben und alles ein wenig entspannter ablaufen lassen? Ich könnte dir dahin gehend auch gerne mal persönlich weiterhelfen, da ich mich nach jahrelanger Praxis ganz gut auskenne, es gibt einige recht einfache und schnell zu erlernende Atemtechniken, die viel bewirken können in punkto Angstlösung.
Mir haben sie jedenfalls sehr geholfen und ich hatte auch lange Zeit Angst, mittlerweile ist es zum Glück viel einfacher und leichter geworden.
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William
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 17:53

Servus !

Ich würde gerne noch mal was zu entropy sagen.

Ich denke, dass er mit vielen Dingen wirklich den Kern trifft.

Das ganze Geschwarfel mit: „Auch du wirst später oder früher glücklich werden“ oder „Jeder findet seinen passenden Deckel“ oder „Du wirst die richtige schon finden“ ist wirklich alles nur Mist. Warum sollte sich was ändern, wenn man doch schon seit Jahrzehnten auf der Suche ist. Ich selber höre auch immer wieder diese ganzen Sprüche, dass auch ich mal glücklich sein werde. Diese Sprüche höre ich auch schon seit Jahren und auch immer wieder von den gleichen Personen. Und nun frag mich mal, was das für Personen sind??? Es sind alles Personen, die glücklich verheiratet sind, noch nie im Leben arbeitslos waren, noch nie von einem Partner verlassen wurden, sondern selber verlassen haben und nie im Leben auch nur eine Minute mal alleine waren. Sorry, aber die haben echt keine Ahnung von dem was wir durchmachen.

Die Frage ist wirklich, ob sich jemals was ändern wird !?

Ich behaupte mal, dass es in der heutigen Zeit eh noch schwerer ist Leute kennenzulernen als vor einigen Jahren. Aber dennoch ist es nicht ausgeschlossen.

Aber wenn man ständig auf der Suche ist und man ständig nur negative Erfahrungen macht, dann ist es schon fast sinnvoller, dass man sich von der Welt abschottet. Was hat man denn dann noch zu erwarten !? Nichts !!! Ich selber habe auch schon oft mit dem Gedanken gespielt , mich einfach mal von allem fern zu halten, aber irgendwie hab ich da doch noch die Hoffnung, dass ich auch mal andere Erfahrungen machen werde und tatsächlich auch mal vom Glück befallen werde. Ich versuche es nun so, dass ich einfach an niemanden mehr nur irgendwelche Erwartungen stecke. Man kann nichts mehr erwarten von den Menschen. Wenn sie nur können , dann nutzen sie dich aus und das ohne später ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich könnte so was nicht.

Mein Vertrauen ist nahezu bei Null angelangt. Auch was Beziehungen angeht, da habe ich meine Erfahrungen gemacht und gemerkt, wie grausam die Menschen doch eigentlich sind.

Sozusagen hat entropy damit schon recht, dass wenn man das alles meidet, dann geht’s einem zwar nicht wirklich gut, aber man wird einfach nicht mehr enttäuscht und verarscht. Diese Prozeduren kann ich mir dann einsparen und demnach geht’s mir dann zwar immer noch kacke, aber nicht mehr so mies wie wenn ich wieder mal diese negativen Erfahrungen gemacht habe. Diese Leid kann ich mir dann wirklich einsparen.

Ich Frage mich auch jeden Tag immer wieder, warum sich was in meinem Leben ändern sollte!? Ich bin so wie ich bin , ich sehe so aus, wie ich aussehe und wenn sich 30 Jahre lang keine Frau ernsthaft für mich interessiert hat, warum sollte sie es ausgerechnet in der Zukunft tun !? Warum !? Man wird eben abgelehnt und das hat eben seine Gründe, wenns über einen so langen Zeitraum auch geschieht.

Also bis dann erstmal…………….

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euphoria
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Beitrag Mi., 04.02.2009, 20:17

Zum Glück ist das Leben und die Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen viel weniger eingefahren, als du es darstellst, William. Manchmal stellen einem die eigenen Gedanken das Bein und wenn man dann ständig hinfällt, beschwert man sich darüber, wie schlecht denn alles ist. Ich habe an mir selbst gemerkt, wie stark sich die eigene Wahrnehmung, die Ausstrahlung und somit die Reaktion der Menschen ändert, wenn man selbst den negativen Kreislauf der Gedanken durchbricht und etwas Gutes findet, an dass es sich festzuhalten und zu glauben lohnt.
Natürlich gibt es Menschen, die grausam sind, ohne nachzudenken andere verletzen, aber sie sind in der Minderheit, die meisten Menschen sind so wie du und ich: zutiefst menschlich, manchmal unsicher, verzagt, mit dem Wunsch geliebt und angenommen zu werden, sich der eigenen Verletzbarkeit mehr oder weniger stark bewußt und mit Schwächen und Stärken ausgestattet.
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oxygen
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Beitrag Do., 05.02.2009, 01:08

Ich glaube, gerade für schüchterne und stillere Menschen ist es generell schwierig, Freundschaften aufzubauen, auch weil die schüchternen Versuche gerne übersehen und überhört werden. Es gibt zum Glück aber auch Menschen die die leisen Zwischentöne wahrnehmen und darauf eingehen.
Ich denke auch, dass es für schüchterne Menschen sehr schwierig ist, Freundschaften aufzubauen geschweige denn einen Beziehungspartner zu finden. Ich weiß das, weil ich selbst ja davon betroffen bin als Schüchterner. Und es stimmt auch, dass die Signale von Schüchternen, Interesse an jemandem zu haben, oft auch gar nicht bemerkt werden. Und die meisten Menschen wollen Schüchterne anscheinend auch gar nicht näher kennenlernen, traurig aber wahr :(
Vielleicht willst du auch zu sehr etwas (z.B. eine mögliche Beziehung), das verkrampft natürlich zusätzlich
Ja, ich hätte schon gern eine Beziehung und wahrscheinlich kommt zu meiner Schüchternheit (die alleine schon verkrampft und gehemmt macht) noch der Umstand zu, dass ich verkrampft nach einer Beziehung suche, also eigentlich doppelt so schlimm...

Es ist halt nur so, dass ich mich wirklich sehr nach einer Beziehung sehne, da ich der totale Beziehungstyp bin und eine Beziehung daher einfach wunderschön finde. Ich mag einfach nicht mehr alleine sein, das ist so schlimm für mich...
wie kennst du dich aus mit Entspannungstechniken, die dir ein bißchen Ruhe in und mit dir selbst geben und alles ein wenig entspannter ablaufen lassen?
Ich werde demnächst wohl eh was unternehmen, weil so kann es nicht weitergehen. So macht das ganze Leben keinen Spaß mehr. Ich werde vielleicht eine Psychotherapie beginnen, mal schauen.

Diese Gefühle der Einsamkeit und des Alleinseins machen mich echt fertig. Dabei möchte ich doch nur glücklich sein und ein glückliches, schönes Leben führen. Warum kann ich das nicht? Warum muss ich immer nur alleine sein??

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euphoria
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Beitrag Do., 05.02.2009, 19:03

lieber oxygen,
das mit dem verkrampft nach einer beziehung suchen, ist wahrscheinlich wirklich das problem, das führt meistens nur zu totaler hemmung und anspannung. du kannst mich gerne anschreiben, wenn du mal jemanden zum austauschen brauchst. bitte verzage nicht und glaube daran, dass es eine wendung zum guten gibt für dich. der erste schritt aus der einsamkeit ist natürlich auch, dass man annehmen lernt, ich habe dir ja meine hilfe angeboten, aber annehmen mußt du sie.
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HabSpaß
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Beitrag Do., 05.02.2009, 21:45

Hi oxygen,

deine Schilderungen kenne auch ich.
Mir ist dabei aufgefallen das du in deinem Text öfter Formulierungen wie: "... ob sich jemals was ändern wird..." verwendest.
Das Problem dieser Sichtweise ist das du damit ausdrückst das du auf eine externe Änderung wartest. Genauso auch: "... das dich doch mal eine Frau ansprechen könnte". Die Hofnung das andere (die dich nicht kennen) etwas für dich tun ist sehr gering.

Deine Probleme hast du, so denke ich, schon völlig richtig erkannt.

Möchtest du etwas dafür tun um dein Leben zu ändern?

Bis bald.

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Georgine
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Beitrag Do., 05.02.2009, 22:20

Ich fühle mich wirklich extrem einsam, verlassen und allein. Ich habe das Gefühl, dass mich keiner will, obwohl ich sicherlich der Typ Mensch bin, von dem man sehr viel haben kann
ich hatte als kind und jugendliche immer freunde (leider hatte ich damals nur das problem, dass ich immer sehr stark fixiert war, auf einige wenige, enge kontakte und da dann geklammert habe, weil es mich nicht interessiert hat, neue leute kennen zu lernen, weil ich so ein loyaler mensch bin (auch beziehungs-typ, wie du über dich schreibst ).
dieses verhalten war natürlich falsch. ich hatte einfach verlustängste und konnte auch die leiseste illoyalität von freunden nicht ertragen, wollte mit ihnen eine starke einheit bilden. dabei sind natürlich menschen interessanter, die auch noch andere freunde und bekannte haben, die ihnen wichtig sind.

als jugendliche habe ich meinem damaligen freund mal anvertraut, dass ich in gruppen immer das gefühl habe, dass die mich eigentlich nicht dabei haben wollen (obwohl ich wusste, dass es eigentlich nicht so war. z.b. bin ich einmal extra nicht in einen einwöchigen italienurlaub mit freunden mitgefahren, obwohl ich das eigentlich wollte, weil ich dachte, dass die anderen das nicht wollen!!!!!).

jedenfalls antwortete mein freund mir damals, dass diese grundangst von mir darin begründet sei, dass meine eltern mich nicht geliebt hatten, dann verbesserte er sich und meinte, "dass dein vater dich nicht geliebt hat, nicht so, wie du eben bist."
"so gerne, wie du die leute hast, haben sie dich auch", meinte er.

kann es sein, dass es bei dir in dieser hinsicht auch eine spur gibt, die zu deiner schüchternheit führt und zu deiner angst vor ablehnung? du hast geschreiben, dass du sehr streng erzogen wurdest. vielleicht haben deine eltern dir damit ein gefühl von wertlosigkeit vermittelt? z.b. könnten sie dich zu höflichkeit und bescheidenheit erzogen haben, dir beigebracht haben, dass du selbst keine wünsche haben sollst, keine persönliche freiheit hast, um dein leben nach deinen vorstellungen zu gestalten. sie könnten neidisch auf dich gewesen sein und dir nichts gegönnt haben? eine strenge erziehung vermittelt einem einfach irgendwann die botschaft, dass man selbst nicht so wichtig ist wie andere, die mehr freiheriten und rechte haben.

mag man viele menschen, so denke ich, dann mögen einen auch viele. ist man sehr kritisch, dann spürt das gegenüber die ablehnung und fühlt sich abgestoßen von einem.

das problem, dass ich das gefühl habe, freunde wollten mich nicht dabei haben, habe ich schon lange nicht mehr. leider bin ich aber immernoch so selektiv und vereinnahmend und auf einzelne wichtige freundschaften fixiert. dies gehört eben zu meinem charakter dazu und wird sich bestimmt auch nicht mehr ändern.

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sonnenelfe
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Beitrag Sa., 04.04.2009, 14:22

Hallo Leute,

ich fühle mich einsam... was kann man dagegen tun? Ich hatte mal ziemlich viele Freunde, bzw. habe noch einige davon, nur leider -irgendwie seitdem ich meinen neuen Freund habe->Fernbeziehung- distanzieren sich einige von mir.

Mein bester Kumpel ist komisch geworden, seitdem er seine Freundin hat und sie sind auch schon fast fünf Jahre zusammen. Ne gute Freundin ist vor kurzem erst umgezogen, deshalb sehen wir uns auch nicht mehr so oft.

Ich habe außerdem das Problem mir einen neuen Freundeskreis aufzubauen, da ich sehr schüchtern bin. Ein paar Freunde meines Freundes habe ich bis jetzt einmal getroffen, und ansonsten traue ich mich nicht mitzugehen... ich weiß nicht warum, aber es kann daran liegen, dass es alle Studenten sind und ich mich "nicht so intelligent" fühle. *komische Komplexe, ich weiß*

Hoffe, es können mir ein paar Leute von euch weiterhelfen... was macht ihr in eurer Freizeit, habt ihr viele Freunde?

Ganz liebe Grüße,
sonnenelfe

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Clara11
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Beitrag Sa., 04.04.2009, 14:49

Hallo Sonnenelfe,

fühle mich auch oft einsam. Was ich gemacht habe, ist, öfter mal bei new in town reinzuschauen oder auch schon mal selber ne anzeige reingesetzt. Es erfordert zwar viel geduld, aber auch das ist ein weg, leute kennenzulernen. Ansonsten gibt es Sportvereine oder die VHS, auch da bedarf es viel geduld und meist ist es eher themenbezogen, aber zumindest ist man mal beschäftigt und kriegt ein bißchen input und muss sich mit anderen auseinandersetzten udn dann gewinnt man auch an selbstvertrauen. ICh muss zum bsp. noch lernen mich gruppen (z. B. einer Wandergruppe) anzuschliessen, aber das habe ich mir für dieses jahr vorgenommen. Denke mal, selbst wenn man erstmal etwas zurückhaltend ist, kann man ja später noch auftauen.

Wieso meinst Du, dass Studenten klüger oder gebildeter sind als du? Könnten ja fachidioten sein. Dein Freund würde dich bestimmt nicht mitnehmen wollen, wenn er dich nicht für ebenbürtig halten würde.

LG Clara
Das Leben ist wie Salzwasser, je mehr man davon trinkt, je durstiger wird man.
Dagestanisches Sprichwort

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sonnenelfe
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Beitrag Sa., 04.04.2009, 15:28

Das mit dem Problem "sich einer Gruppe anzuschließen", kenn ich nur zu gut. Habe mal bei VHS einen Yoga-Kurs mitgemacht und da hat auch dann jeder sein Ding gemacht, fand ich sehr schade...

Das mit dem gebildeter sein ist von mir eine Vermutung... aber du hast recht, er würde mich doch nicht mitnehmen wollen, wenn er das auch denken würde. Er will mich ja gerne vorstellen, aber ich trau mich einfach nicht. Seltsam...

Wünsche einen schönen sonnigen Samstag.

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