Beziehungskonto / Paarberatung

Die Liebes-"Bank" - Das Modell des Beziehungskontos

"Liebe ist wie ein Bank - eine Liebesbank."

Nicht nur in hochentwickelten tierischen, sondern auch in menschlichen Gesellschaften stiessen Verhaltensforscher immer wieder auf eine spezifische kulturelle Regel: wenn man etwas bekommt, verspürt man den Drang, auch etwas zu geben. Und wenn man etwas gibt, erwartet man sich - früher oder später - gewisse Gegenleistungen: "Ich kratze dir den Rücken, wenn du später meinen kratzt" (Desmond Morris1, 1977, S.231).

Das mag zunächst einmal sehr egoistisch klingen, denn Liebe gehört für viele ja eher zur Kategorie "(Hin-)Gabe / Geschenk", während das Modell des Beziehungskontos (Thomas Gordon1, 1970) eher in die Kategorie Partnerschaft/Tausch einzuordnen wäre. Doch bemerkenswerterweise können gerade nach diesem Modell die meisten menschlichen Beziehungsformen besser gelingen. Jeder gibt erst einmal von sich. Durch das Bekommen gibt er wieder gerne - eine Schaukel, die in gut funktionierenden Beziehungen (sei es auf partnerschaftlicher, familiärer, organisatorischer oder gesellschaftlicher Ebene) immer in Bewegung sein sollte. In Partnerschaften geht dies am Anfang wie von allein, denn in der Verliebtheitsphase gibt jeder gern von selbst. Das ist gleichzeitig auch eines der "Geheimnisse", warum sich Paare am Anfang so wohlfühlen: da wird erstmal viel eingezahlt. Weniger in Form von materiellen Zuwendungen, sondern besonders von Zuwendungen aus dem Verhaltensbereich. Paare versuchen sich gemeinsame schöne Erlebnisse zu schaffen, zeigen, dass sie den Partner schätzen und tauschen Zärtlichkeiten aus. All dies sind konkrete Verhaltensspezifika: Loben, zärtlich sein, dem anderen Unterstützung angedeihen lassen, auf Vorschläge eingehen usw.

abgemagertes SparschweinIrgendwann wird es dann jedoch weniger - meist, wenn sich der so genannte Alltag einstellt, man sich an das Glück gewöhnt hat, das Geben des anderen also "selbstverständlich" geworden ist. Man wird etwas bequemer, und Verlangsamung schleicht sich ein. Noch unangenehmer fühlt es sich für das Gegenüber an, wenn ein dauerhaftes Ungleichgewicht zwischen Nehmen und Geben entsteht: man hebt laufend mehr ab, als man einzahlt. Das funktioniert auch bei einem Beziehungskonto, und zwar wieder mit konkreten Verhaltensweisen: z.B. dem Austeilen von Vorwürfen, Ignorieren des Anderen, Sticheleien oder Zynismen, Vernachlässigung des Äußeren usw. Manchmal kann eine Abhebung viele kleine Einzahlungen aufheben - dies ist der Grund, warum Beziehungskonten mitunter so schnell ins Minus geraten können.

Insofern ist es wichtig, zu wissen, dass beim Modell des Tauschens andere Voraussetzungen vorliegen als beim Modell des gegenseitigen Schenkens. Ein Kennzeichen eines Tauschgeschäftes ist nämlich, dass Person und Sache getrennt sind. Im Fokus steht die Zahlungsfähigkeit des Empfängers, also der Kontostand und die Verfügbarkeit begrenzter Güter. Wird mein Partner zahlungsunfähig oder kann entsprechendes nicht liefern, wende ich mich vielleicht einem anderen Partner zu oder entwickle Gefühle chronischer Enttäuschung oder Aggression (etwa, wenn ein Wechsel zu einem anderen Partner aufgrund von äußeren Umständen oder inneren Vorbehalten nicht möglich oder ratsam erscheint).

Das "Win-Win" ("Gewinn-Gewinn")-Konzept ist ein zentrales Konzept der Kooperation. Es besagt, dass Abkommen ("deals") nur dann geschlossen werden, wenn beide bzw. alle dabei gewinnen. Ist "Win-Win" nicht möglich, kommt es nicht zum Geschäft. In der Praxis wird man nicht immer die Freiheit genießen, nur derartige Abkommen zu schließen, aber sie sind für jeden von uns, bewusst oder unbewusst, ein erstrebenswertes Ziel. Man kann dies auch über einzelne "Handels-Transaktionen" hinaus sehen, etwa für über die Zeit kumulierbare Gewinne. Altruistisches, also "selbstloses" Verhalten ist, wie sich in der Verhaltensforschung und Psychotherapie (z.B. in der Therapie von Depressionen) immer wieder zeigt, häufig ein "aufgeschobener" Deal - letztendlich erfolgt doch eine tiefgehende Enttäuschung, wenn jahrelange selbstlose Taten nicht wenigstens gewertschätzt oder gar belohnt werden. Religiöse Menschen haben das Glück, dass ihrem Glauben zufolge die Belohnung vielleicht erst nach dem Tode eintritt, und sind daher etwas widerstandsfähiger Depressionen gegenüber.

Für dauerhaft funktionierende Paarbeziehungen muss man sich darüber hinaus Beziehungskonten vorstellen, die im Wesentlichen beide nicht nur positiv gedeckt sein, sondern auch einen etwa ausgeglichenen Stand haben sollten. Einen bezüglich des eigenen Kontostandes benachteiligten Beziehungspartner wird das Ungleichgewicht früher oder später zu stören beginnen. Damit hierbei überhaupt von gleichen Maßstäben ausgegangen werden kann, ist es wichtig zu verstehen, dass Einzahlungen nur stattfinden, wenn beide - der Einzahler und der Empfänger! - sie als solche akzeptieren:

Beziehungskonten

Hierzu noch ein weiteres, etwas konkreteres Beispiel: stellen Sie sich vor, ein Paar trifft sich zum ersten Mal. Sie haben noch nichts auf ihrem Konto. Aber sie haben ihr erstes Rendezvous, eine Kontoeröffnung. Er macht ein Kompliment über ihr Kleid: zehn Punkte aufs Konto. Sie sagt ihm etwas Nettes: "Du bist sehr sportlich." 20 Punkte. Das ist noch keine Liebe. Lassen Sie uns 1000 Punkte annehmen, wenn es wirklich Liebe ist. Man investiert also weiter, gibt sich Mühe. Sie will Sie zum Fußballspiel begleiten. Das ist sicher 300 Punkte wert, oder? Also auf zur Bank. Sie sagen nicht zu ihr: Das willst du anziehen? Sondern sie sagen: Das sieht toll aus. Man sagt positive Dinge. Kauft Ihr einen Strauß Blumen, wieder 50 Punkte. Sie tun weiter diese positiven Dinge (was z.B.? -> siehe Liste unten). Irgendwann ist Ihr Guthaben so groß, dass sie sagen: "Ich liebe dich!" Und das erhöht das Guthaben weiter. Früher oder später heiraten sie, die Flitterwochen bringen auch noch einiges aufs Konto. Sie haben 1500, 2000 oder sogar 3000 Punkte auf der Bank. Doch wie bereits erwähnt, hören dann viele Leute damit auf - sie investieren nicht mehr. "Wir sind jetzt verheiratet." "Ich hab' sie. Es fühlt sich gut an!" Wir tun nicht mehr, was wir taten, um sie zu gewinnen. Wir verlieren die Verliebtheit, die Leidenschaft der ersten Stunden. Sicher, die Verantwortung hat zugenommen und die Punkte werden nicht weniger, sie sind drin. Doch dann kommt der erste Streit. Das kostet Sie mindestens 30 Punkte. Nicht viel, Sie haben ja genug. Aber wenn Sie weiterhin schlechte Dinge sagen, lieblos sind, dann kostet Sie es da 20 Punkte und dort 50. Wenn Sie das nicht bald wieder auffüllen, geht es weiter abwärts. Vielleicht begegnet sie jemanden bei der Arbeit, der ihr schmeichelt und obwohl man noch gar nicht an eine Affäre denkt, wurde klangheimlich ein neues Konto eröffnet. Er sagt: "Du siehst gut aus.": 50 Punkte. Und während Ihr Konto verliert, gewinnt das andere. Und bald wird eine Affäre immer wahrscheinlicher. Wenn Sie eine dauerhafte liebevolle, wachsende Ehe wollen, müssen Sie ständig investieren. Sie müssen ständig Punkte sammeln. Sich auf den bisherigen Einzahlungen "auszuruhen", kann fatal sein.

Und hier liegt das Problem, wenn Sie Beziehungskonten in der Ehe führen: Sie lassen sich im Gespräch mit dem Partner auf einen - oft unausgesprochenen - Handel der internen Gegenseitigkeit ein, der ungefähr so lautet: "Ich gebe Dir nur, wenn Du mir auch gibst. Ich werde Dir alles über mich erzählen, aber nur, wenn Du mir alles über Dich erzählst. Wenn Du es nicht tust, tue ich es auch nicht. Aber ich will, also musst Du es auch tun. Ich fange an, und dann bist Du gehalten, Dich auch zu offenbaren; das ist nur gerecht. Wenn ich anfange, musst Du mir das Gefühl von Sicherheit geben. Ich muss Dir trauen können." (quid-pro-quo-Übereinkommen)

Dieses Lied stimmen zwei voneinander abhängige und wechselseitig misstrauische Partner an, die besorgt um die begrenzte Menge emotionaler Sicherheit zwischen ihnen feilschen. Liebe rechnet nicht? Fakt ist offenbar vielmehr, und das zeigen steigende Trennungszahlen in Gesellschaften, in denen die äußere Versorgungsabhängigkeit abnimmt, dass unbewusst eben doch - und zwar auf emotionaler Ebene - gerechnet wird.

Es gibt in einer Zweierbeziehung zwei Beziehungskonten. Mein Konto für Dich und Dein Konto für mich. Ich tue Dir nun etwas Gutes - zahle damit in Dein Konto ein. Aber dies zählt nur, wenn Du auch der Meinung bist, dass ich Dir etwas Gutes getan habe. Gelegentlich kann ich nun von Deinem Konto Abhebungen machen - d.h. Dich um etwas bitten - einen kleinen Gefallen, ein größeres Entgegenkommen, Nachsicht bei der Verwirklichung eigener Wünsche. Solange genug auf dem Konto ist, wirst Du mir diese Bitten nicht abschlagen.
Es ist klug, den Kontostand solcher Beziehungskonten gelegentlich zu testen, indem nicht nur Einzahlungen vorgenommen werden, sondern auch immer wieder Abhebungen. Sonst wird man enttäuscht sein, wenn man sieht, dass die eigenen Einzahlungen vom Partner gar nicht als solche akzeptiert wurden und das Konto leer ist!

Die Gewinn-Gewinn Strategie ist natürlich nicht nur die einzig mögliche. Im Sport gibt es fast immer nur die Möglichkeit, entweder zu gewinnen oder zu verlieren. Bringt man allerdings auch hier das Zeitelement hinein, kann man u. U. - wenn es nicht ungesetzlich oder unfair ist - auch hier nach Gewinn-Gewinn Konzepten suchen. "Ich lasse Dich heute gewinnen, wenn Du mich morgen gewinnen lässt" wäre so eine Möglichkeit.
Das Suchen nach "Gewinn-Gewinn" ist nicht immer leicht, es erfordert auch Übung. Es wäre schön, wenn schon unsere Kinder darin unterwiesen würden und sie eine lebenslange Praxis dafür aufbauen würden.

Aber auch "Verlust-Verlust" ist ein häufig praktiziertes Konzept. "Ich werde soviel wie möglich verlieren, wenn Du dabei nur auch mit verlierst" scheint in Scheidungssituationen ein gängiges Beispiel dafür zu sein. Gewinner sind dabei allerdings nur die Rechtsanwälte. Und auch für alle anderen Kombinationen lassen sich aus dem täglichen Leben Beispiele finden.

Grundprinzipien für gelungene Partnerschaft unter Berücksichtigung der Beziehungskonten:

Einzahlung:Abhebung:ungünstig wirkend:zu verinnerlichende Grundprinzipien:
zuerst verstehen wollenzuerst verstanden sein wollen.
- Ungeduld
- Ego
- eigene Prioritäten
- Gegenseitiges Verstehen
Versprechen einhaltenVersprechen brechen
- Launen
- von Gefühlen treiben lassen
- „keine Zeit“
- Wir-Gefühl
- Verlässlichkeit
Ehrlichkeit &
Offenheit
Subtile Manipulation- Ego
- Arroganz
- Kontrolle
- gemeinsame Vision
- Wir-Gefühl
- Gegenseitiges Verständnis
AufmerksamkeitenVernachlässigung
- Fokus nur auf eigene Belange
- „keine Zeit“
- verzerrte Wahrnehmung
- Verhaftung in Klischees
- Vorurteile
- Erwartungshaltung
- Werte
- Gemeinsamkeit
rückhaltloses Einverständnis- übervorteilen
- Austricksen
Wettbewerbsdenken- Respekt
- Idee über die Beziehungsgrundlagen
Klärung der ErwartungenNichterfüllung von Erwartungenscheinheilige Kommunikation
- Achtung
- Realisierung der Win-Win-Strategie
- Verstehen wollen
- kreatives, waches Miteinander
TreueUntreueKavaliersverstösse- Wir-Gefühl
- Freundschaft
- wahre Liebe
VerzeihenNachtragend sein- Stolz
- überheblichkeit
- Ego
- Unverständnis
- Gemeinsame Zukunft
- Integrität
- Zusammenhalt
Ständiger Info-AustauschJeder in seiner eigenen Welt- Ego-Attitude
- Unwissen
- Oberflächlichkeit
Gegenseitiges Verstehen
Entschuldigen- Hochmut
- Eitelkeit
- Arroganz
- „auf die Hinterbeine stellen“
- Ego
- Arroganz
- Besserwisserei
Wir-Gefühl
Quelle Tabellenstruktur: i-bux.de

 

In Beziehungskrisen ist - wenn einem an der Liebesbeziehung liegt - eine sofortige Konten-Analyse ratsam:

  • ist der Kontostand beider Partner ausgeglichen, oder ist nur einer von beiden im Plus?
  • wenn der eigene Stand unter jenem des Partners liegt, stoppen Sie sofort alle Abhebungen von Ihrem Beziehungskonto, klären Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und überlegen Sie, wie Sie künftig besser "auf Ihre Kosten" kommen können. Dies ist mit dem Partner unbedingt und nachdrücklich zu diskutieren.
  • wenn der eigene Stand jedoch offensichtlich über dem des Partners liegt, stoppen Sie sofort alle Abhebungen von dessen Beziehungskonto. Beginnen Sie mit massiven positiven Einzahlungen!

Speziell für Männer: Die Liste der 77 besten Methoden, um bei Frauen "Punkte zu sammeln". (aus: John Gray1, 1992)

  1. Wenn Sie nach Hause kommen, gehen Sie als erstes zu ihr, bevor Sie irgend etwas anderes unternehmen. Gehen Sie auf sie zu und nehmen Sie sie in den Arm.
  2. Fragen Sie sie, wie ihr Tag war und schenken Sie ihr Aufmerksamkeit und Interesse.
  3. üben Sie sich im Zuhören und Fragenstellen.
  4. Widerstehen Sie der Versuchung, ihre Probleme lösen zu wollen - unterstreichen Sie sie statt dessen.
  5. Geben Sie ihr ungefragt zwanzig Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit. (Lesen Sie dabei keine Zeitung.)
  6. Bringen Sie ihr öfter einen Blumenstrauß mit, als überraschung, aber auch zu besonderen Gelegenheiten.
  7. Verabreden Sie sich mit ihr bereits am Mittwoch fürs Wochenende, anstatt damit bis Freitagabend zu warten.
  8. Wenn sie normalerweise das Abendessen zubereitet oder wenn sie damit dran ist, aber müde aussieht oder beschäftigt ist, bieten Sie ihr an, es ihr abzunehmen.
  9. Sagen Sie ihr, dass sie gut aussieht.
  10. Nehmen Sie ihre Gefühle ernst, wenn es ihr nicht gut geht.
  11. Bieten Sie ihr Hilfe an, wenn sie müde ist.
  12. Wenn Sie zu spät kommen, rufen Sie sie an und sagen ihr Bescheid.
  13. Wenn sie Sie um Unterstützung bittet, sagen Sie entweder »Ja« oder »Nein«, ohne ihr ein schlechtes Gewissen einzureden, weil sie gefragt hat.
  14. Immer wenn Sie sich zurückziehen müssen, sagen Sie ihr vorher Bescheid, dass Sie bald zurück sein werden oder dass Sie ein bisschen Zeit brauchen, um über die Dinge nachzudenken.
  15. Wenn Sie sich beruhigt haben und zurückgekommen sind, sprechen Sie darüber, was Sie stört, aber auf respektvolle, nicht auf vorwurfsvolle Weise, damit sie es nicht für schlimmer hält, als es ist.
  16. Wenn sie mit Ihnen redet, schalten Sie den Fernseher aus und legen Sie die Zeitung weg. Sehen Sie ihr dabei in die Augen.
  17. Wenn sie normalerweise das Geschirr spült, tauschen Sie gelegentlich die Rollen und bieten Sie ihr an, selbst Hand anzulegen, besonders wenn sie müde ist.
  18. Achten Sie darauf, ob sie müde ist oder ob es ihr nicht gut geht. Fragen Sie sie, ob Sie etwas für sie tun können.
  19. Wenn Sie in die Stadt fahren, fragen Sie sie, ob Sie ihr etwas mitbringen können.
  20. Teilen Sie ihr vorher mit, wenn Sie einen Mittagsschlaf halten oder kurz weggehen wollen.
  21. Nehmen Sie sie viermal täglich in den Arm.
  22. Rufen Sie sie von der Arbeit aus an, um sie zu fragen, wie es ihr geht, oder um ihr etwas Aufregendes zu erzählen. Sagen Sie ihr bei dieser Gelegenheit, dass Sie sie lieben.
  23. Machen Sie die Betten und putzen Sie das Bad.
  24. Achten Sie darauf, ob der Abfalleimer voll ist, und leeren Sie ihn unaufgefordert aus.
  25. Putzen Sie Ihr Auto und räumen Sie es auch innen auf, bevor Sie mit ihr ausfahren.
  26. Waschen Sie sich, bevor Sie mit ihr ins Bett gehen, oder benutzen Sie ein Eau de toilette, wenn sie das mag.
  27. Halten Sie zu ihr, wenn sie sich über jemanden ärgert.
  28. Bieten Sie ihr an, ihren Rücken oder ihre Füße (oder beides) zu massieren.
  29. Seien Sie öfter zärtlich, ohne sie sexuell anzumachen.
  30. Seien Sie geduldig, wenn sie Ihnen etwas mitteilen will. Schauen Sie nicht auf die Uhr.
  31. Lassen Sie die Fernbedienung liegen und wechseln Sie nicht die Programme, wenn Sie gemeinsam fernsehen.
  32. Seien Sie in der öffentlichkeit zärtlich zu ihr.
  33. Schlagen Sie mehrere Restaurants vor, wenn Sie Essen gehen wollen. Helfen Sie ihr bei der Entscheidung.
  34. Besorgen Sie ein Abonnement für Theater, Konzert, Oper, Ballett oder irgendwas, was sie (!) mag.
  35. Finden Sie Gelegenheiten, bei denen Sie sich beide elegant anziehen können.
  36. Haben Sie Verständnis, wenn sie zu spät kommt oder sich im letzten Moment entschließt, doch noch etwas anderes anzuziehen.
  37. Schenken Sie ihr in Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit als allen anderen.
  38. Machen Sie ihr kleine Geschenke - eine Schachtel Pralinen oder ein neues Parfüm.
  39. Machen Sie einen romantischen Kurzurlaub mit ihr.
  40. Lassen Sie sie unauffällig mitbekommen, dass Sie immer ein Bild von ihr bei sich tragen. Nehmen Sie öfter mal ein neues.
  41. Schreiben Sie ihr einen Brief oder eine Karte anlässlich Ihres Hochzeitstages oder Geburtstages.
  42. Fahren Sie langsam und vorsichtig, ganz so, wie sie es gern hat. Schließlich sitzt sie völlig hilflos auf dem Beifahrersitz.
  43. Achten Sie darauf, wie sie sich fühlt, und äußern Sie sich dazu. »Du siehst heute aus, als hättest du gute Laune.« Oder: »Du siehst heute müde aus.« Fragen Sie dann: »Wie war dein Tag?«
  44. Gehen Sie zusammen tanzen, oder nehmen Sie zusammen Tanzunterricht.
  45. überraschen Sie sie mit einem Liebesbrief oder einem Gedicht.
  46. Behandeln Sie sie so, wie Sie sie in den ersten Wochen Ihrer Beziehung behandelt haben.
  47. Schärfen Sie die Küchenmesser.
  48. Wechseln Sie eine Glühbirne, sofort nachdem sie durchgebrannt ist.
  49. Fahren Sie für sie zum Glascontainer, und entsorgen Sie die alten Flaschen.
  50. Lesen Sie ihr aus der Zeitung vor oder schneiden Sie etwas aus, das sie interessieren könnte.
  51. Wenn jemand für sie anruft, schreiben Sie ihr die Nachricht sauber und ordentlich auf.
  52. Wischen Sie, nachdem Sie geduscht haben, den Boden trocken und machen Sie die Dusche sauber.
  53. Halten Sie ihr die Tür auf.
  54. Tragen Sie ihr die Einkaufstasche.
  55. Wenn Sie gemeinsam verreisen, übernehmen Sie den Gepäckdienst und beladen Sie das Auto.
  56. Bieten Sie Ihre Hilfe an, wenn ein Topf besonders schmutzig ist oder andere Dinge schwierig zu reinigen sind.
  57. Machen Sie eine Liste von Dingen, die repariert werden müssen, und hängen Sie sie in die Küche. Immer wenn Sie Zeit haben, tun Sie etwas. Lassen Sie die Liste nicht zu lang werden.
  58. Wenn sie für Sie kocht, machen Sie ihr ein Kompliment.
  59. Zeigen Sie Ihr Interesse an den Dingen, die sie im Laufe des Tages tut, an den Büchern, die sie liest, und an den Menschen, mit denen sie umgeht.
  60. Wenn Sie ihr zuhören, versichern Sie ihr von Zeit zu Zeit ihr Interesse.
  61. Wenn sie krank war, bleiben Sie auf dem laufenden über ihren Zustand.
  62. Gehen Sie zur gleichen Zeit wie sie zu Bett.
  63. Geben Sie ihr einen Kuss und sagen Sie auf Wiedersehen, wenn Sie gehen.
  64. Bedanken Sie sich ausdrücklich, wenn sie etwas für Sie getan hat.
  65. Nehmen Sie davon Kenntnis, wenn sie beim Frisör war, und versichern Sie ihr, dass es gut aussieht.
  66. Nehmen Sie sich Zeit, mit ihr allein zu sein.
  67. Nehmen Sie das Telefon nicht ab, wenn Sie gerade mit ihr in einem Gespräch sind oder wenn sie Ihnen gerade ihre Gefühle mitteilt.
  68. Gehen Sie zusammen auf eine Radtour, selbst wenn es nur ganz kurz ist.
  69. Organisieren Sie ein Picknick und bereiten Sie es vor. (Vergessen Sie nicht das weiße Tischtuch.)
  70. Sprechen Sie mit ihr über Empfängnisverhütung.
  71. Gehen Sie mit ihr alleine spazieren. Lassen Sie die Kinder einmal zu Hause.
  72. Versuchen Sie, ihr einen Wunsch von den Augen abzulesen. Zeigen Sie ihr, dass Sie sich um sie sorgen, aber machen Sie sich nicht zum Märtyrer.
  73. Lassen Sie sie wissen, dass Sie sie vermisst haben, wenn sie einmal weg war.
  74. Bringen Sie ihr ihr Lieblingsgebäck oder ihr Lieblingsdessert mit.
  75. Sagen Sie ihr täglich, dass Sie sie lieben.
  76. Lassen Sie die Klobrille unten und urinieren Sie nicht im Stehen.
  77. Bitten Sie sie, diese Liste nach Belieben zu erweitern.

Gray erklärt in seinem Buch auch, warum es keine derartige Liste für Frauen gibt. ;-)

Literatur:

Das Konzept des Beziehungskontos stammt ursprünglich nicht, wie von vielen Autoren fälschlich angeführt, von Thomas Gordon (das nach ihm benannte "Gordon-Modell" beschreibt vielmehr ein Konfliktlösungsmodell, das zu viele "Abbuchungen" auf dem Beziehungskonto vermeiden würde), sondern von John Gottman & Howard Markman*, die die Grundlagen ehelicher Zufriedenheit oder Auflösung wissenschaftlich untersuchten. Später wurde dieses Modell aufgrund seiner Verwendung durch den international bekannten Coach Stephen Covey auch in der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.

* Clements, M.L., Cordova, A.D., Markman, H.J. & Laurenceau, J-P. (1997): The erosion of marital satisfaction over time and how to prevent it. In R. S. Sternberg & M. Hojjat (Eds.), Satisfaction in close relationships (pp. 335–355). New York: Guilford Press.
Markman, H.J. (1984): The longitudinal study of couples’ interactions: Implications for understanding and predicting the development of marital distress. In Halweg, K. and Jacobson, N.S. (Eds.), Marital interaction. New York: Quilford Press.
Gottman, J. & Silver, N. (1994): Why Marriages Succeed or Fail: What You Can Learn from the Breakthrough Research to Make Your Marriage Last. New York: Simon & Schuster.
Bildquellen Schwein: imabeliever06/Flickr; Fische: vivicon.de

Richard L. Fellner, MSc., 1010 Wien

Richard L. Fellner, MSc., DSP

R.L.Fellner ist Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut und Paartherapeut in Wien.

Teile des Originaltextes stammen von Markus Berthold, sind aber seit 2005 nicht mehr verfügbar. Text erweitert, aktualisiert und überarbeitet von von Richard L. Fellner, 2006. Die jeweils letzte Fassung der erweiterten Version ist hier abrufbar.
Nachdruck gerne gesehen, aber nur mit korrekter Quellenangabe. Bei Volltext-Übernahme zusätzlich auch Genehmigung des Verfassers erforderlich.