Fasten als Mittel gegen Depression

Fasten könnte mitunter eine Alternative zu Psychopharmaka darstellen. (Foto: Fotolia)

Fasten hat sehr häufig einen längerfristigen Effekt von Stimmungsaufhellung, Verbesserung des Selbstwertgefühls und mitunter sogar Gefühlen von Euphorie. Diese können bei leichten Formen von Depression, aber auch schwereren Formen positiv unterstützen. Bei schwereren Depressionserkrankungen könnte Fasten mitunter die zusätzliche Einnahme von Psychopharmaka neben einer Psychotherapie unnötig machen oder erlauben, deren Dosis zu reduzieren. Dies sind mögliche Schlußfolgerungen aus einer bereits im Jahr 2013 im Journal Elesier veröffentlichten Studie von Guillaume Fond et.al.

Diese Studie steht in ihren Ergebnissen im Einklang mit einigen anderen mit ähnlichen Fragestellungen. In einer Studie von Teng (2011) brachte eine Kalorienreduktion von 300-500 kcal/Tag “signifikante Zunahme von Energie”, Tavakkoli (2008) zufolge brachte Intervall-Fasten während des Ramadans eine signifikante Reduktion von Angst-Scores, nach Kanazawa (2006) brachte 10-tägiges Fasten signifikante Verbesserungen für die Problembereiche Anorexie, Angstsymptome und Stimmungsschwankungen, Michalsen (2009) fand signifikante Stimmungsverbesserungen nach 1-wöchigem medizinischen Fasten per Kalorienreduktion, Faaroq nach Intervallfasten signifikante Reduktion der Scores von “Manie” (YMRS) und Depression (HDRS).

Für Depressionspatienten wie auch deren Psychotherapeuten und Psychiater wäre es somit definitiv empfehlenswert, diätetische Ergänzungen zum Therapieprogramm anzudenken – ja es ist aus meiner Sicht sogar verwunderlich, dass diese nicht bereits zum therapeutischen Standard beim erweiterten Störungskomplex Affektiver Störungen sowie durchaus auch des neurotischen und somatoformen Störungskreises gehören. Hier können und sollen durchaus auch Mediziner und/oder Ernährungsberater (etwa zur Einstellung einer persönlich passenden Fasten-Variante sowie medizinischer Begleitung, wenn erforderlich) beigezogen werden.

So könnten neben den positiven körperlichen Effekten des Fastens vermehrt auch die offenbar sehr häufigen psychischen positiven Effekte gezielter genützt, und die für den Stoffwechsel häufig belastende Nutzung von Psychopharmaka dagegen teils signifikant reduziert (oder sogar unnötig) werden.

Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



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11.11.22