MDMA in den USA zur Behandlung von PTBS geprüft

Photo: Reset.me

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Die Nahrungs- und Arzneimittel-Behörde FDA in den USA könnte bis zum Jahr 2021 die chemische Substanz MDMA als Arzneimittel zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen legalisieren, wenn der Nachweis positiver Wirkungen unter kontrollierter Dosierung in Kombination mit Psychotherapie gelingt.

Die FDA hat damit grünes Licht für die sog. “Phase 3” der Versuche mit MDMA gegeben, die abschließende Phase der Validierung, die erforderlich ist, um der Partydroge den Status einer im staatlichen Gesundheitssystem anerkannten Arzneimittels zu verleihen.

Die Behandlung beinhaltet die insgesamt 3-malige Verabreichung der Droge (1x pro Monat) ergänzt durch wöchentliche Psychotherapie-Sitzungen. Frühere Studien rund um die Substanz, welche derzeit von der DEA (Drug Enforcement Administration) gemeinsam mit Heroin und LSD in der Drogenkategorie 1 enthalten ist, zeigten ermutigende Ergebnisse für Patienten mit hartnäckigen Formen posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS). “Wir haben signifikante Hinweise darauf, dass sich MDMA in der unterstützenden Behandlung von PTSD als wirksam erweist,” sagte Brad Burge von der Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS), einer gemeinnützigen Organisation in Santa Cruz, Kalifornien, die sich bemüht, MDMA medikamenten-Status zu verleihen: “Dass die FDA nun die Einleitung der Phase 3 bewilligte, ist ein starker Hinweis darauf, dass die Behörde dies genauso sieht”.

Etwa 50% der in “Phase 3” eingereichten Medikamente versagen. Passiert dies mit MDMA bei der Verwendung in der Therapie von PTBS-Patienten jedoch nicht, könnte die Substanz bereits im Jahre 2021 zur Verwendung eingereicht werden. Das Medikament wäre dann nicht auf Verschreibung für die Patienten zu Hause (ähnlich wie Marihuana in vielen US-Bundesstaaten) verfügbar, sondern gemäß dem Design der Studien würde es von ausgebildeten Psychotherapeuten in lizenzierten Zentren verwaltet und verabreicht werden. “Die Menschen kommen in eine Klinik, erhalten eine MDMA-Pille vom Arzt und nehmen sie sofort für ihre Therapiesitzung. Sie nehmen die Pille nicht nach Hause”, so Burge.

MDMA ist per se nicht mit der Partydroge Ecstasy oder “Molly” vergleichbar. “Weniger als die Hälfte der auf der Straße erhältlichen Ecstasy- oder Molly-Pillen enthält überhaupt MDMA, sondern in der Regel schädliche Ersatzstoffe”, erklärt Burge. Das bedeute aber im Umkehrschluß nicht, dass MDMA ungefährlich sei. Die Droge kann unter bestimmten Bedingungen zu Überhitzungssymptomen und Organversagen führen. Die MDMA-Pillen, die Patienten während der Versuche verabreicht werden, haben pharmazeutische Qualität mit einer festgelegten Dosis des Wirkstoffs und werden für die Versuchsreihe in Nordengland hergestellt.

Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



1 Antwort

Tormann13 Reply

Ich denke man sollte eine posttraumatische Belastungsstörung nicht unterschätzen, danke für die Information.

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11.11.22