Antidepressivum Nortrilen (Nortriptylin) fördert Suizidgedanken

Das trizyklische Antidepressivum Nortriptylin (vertrieben unter den Markennamen Nortrilen, Sensoval, Aventyl, Pamelor, Norpress u. Allegron) fördert Forschern zufolge bei männlichen Patienten Selbstmordgedanken stärker als ein anderes Mittel. In einer Studie hätten die mit der Substanz behandelten Männer zehnmal häufiger an Suizid gedacht als mit dem Wirkstoff Escitalopram behandelte Patienten, schreiben die Wissenschafter vom Kings College London im Fachmagazin “BMC Medicine”. Bei den weiblichen Probanden wurde der Effekt nicht beobachtet. Eine mit einem wirkstofflosen Mittel (Placebo) behandelte Kontrollgruppe gab es jedoch nicht.

Schon mehrfach haben Studien gezeigt, dass bestimmte Antidepressiva (vermutlich bedingt durch den erhöhten Antrieb, den sie verursachen) ‘paradoxerweise’ zu mehr Suizidgedanken führen können, was gerade dann fatal ist, wenn sie als ausschließliche Therapiemaßnahme (statt mit Psychotherapie kombiniert) verschrieben wurden. Bei Kindern, die mit Mitteln wie Paxil (Wirkstoff Paroxetin), Zoloft (Sertralin) und Effexor (Venlafaxin) behandelt wurden, wurde ein Anstieg an Selbsttötungsgedanken und -aktionen festgestellt, vor der Verschreibung von Antidepressiva an junge Menschen wurde deshalb gewarnt.

Nortrilen / Nortriptylin wird häufig bei ‘major’ Depressionen, Bettnässen, CFS und Migräne verschrieben.

Weitere Artikel über Antidepressiva: [1], [2]

Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



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11.11.22