Testosteron-Mangel mit früherem Tod verknüpft

Wissenschaftler haben erstmals nachgewiesen, dass hormonbedingte Stoffwechselstörungen bei Männern zu einem früheren Tod führen.

Wissenschafter des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, der Kardiologie und der Community Medicine der Universität Greifswald sowie der Universität Erlangen-Nürnberg konnten kürzlich einen direkten Zusammenhang zwischen dem Sexualhormon Testosteron und dem Sterblichkeitsrisiko belegen. Von ca. 2000 untersuchten Männern verstarben jene signifikant häufiger an Herz-Kreislauferkrankungen, die zur Zeit der Erstuntersuchung niedriger Testosteronspiegel aufwiesen. In begleitenden Analysen der Daten der Studie konnten die Wissenschaftler belegen, dass eine erniedrigte Testosteronkonzentration häufig mit Fettleibigkeit, Fettstoffwechselstörungen und einer Leberverfettung verknüpft sind. Niedrige Testosteronspiegel führen zu einer vermehrten Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen und erhöhten Gesundheitskosten im ambulanten Bereich. Zudem zeigte sich, dass ein niedriger Testosteronspiegel für die Entstehung von Bluthochdruck und Diabetes mit verantwortlich ist. “Diese hormonbedingten Stoffwechselstörungen sind bei Männern zu einem frühen Tod verknüpft”, betonte einer der Untersuchungsleiter. Das habe die Auswertung der Verlaufsbeobachtung von bereits verstorbenen Teilnehmern der Studie ergeben.

Testosteron ist als wichtigstes männliches Sexualhormon für viele körperliche und psychische Vorgänge beim Mann verantwortlich. Die Testosteronkonzentration sinkt mit zunehmendem Alter des Mannes kontinuierlich – bei 15 bis 20 Prozent der untersuchten Männer über dem 50. Lebensjahr wurde im Rahmen der Studie eine erniedrigte Testosteronkonzentration nachgewiesen. “In Zukunft wird die hormonelle Vorsorge beim reifen Mann genauso selbstverständlich werden wie bei der Frau”, sind die Studienautoren überzeugt.

Die Ergebnisse der Studie wurden in der letzten Ausgabe des medizinischen Fachmagazins “European Heart Journal” veröffentlicht, nach diesen Ergebnissen sind weitere Forschungen in Zusammenarbeit von Andrologen, Kardiologen, Gynäkologen und Psychiatern geplant.

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(Quelle: “Low serum testosterone levels are associated with increased risk of mortality in a population-based cohort of men aged 20–79” in: European Heart Journal, doi: 10.1093/eurheartj/ehq009)

Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



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11.11.22